Archiv für den Monat: Februar 2015

Die einen holen

sich ihre Genesung und Gesundung im Schlaf, die anderen beim Essen. Vega holt sich ihre Heilung über Schlaf und Essen.

Du muasch den Madl a Brennig måchen!

Mit einem Glas Brennig in der Hand ist die Sirapuitgoti( die Taufpatin meiner Mama) kurz nach meiner Geburt in der Tür gestanden und hat meine Mutter ermutigt, mir ein Brennigpappele zu machen. Bis heute denke ich daran zurück, wenn mir wieder einmal klar oder gesagt wird, was ich für eine Grundkonstitution habe. Einen guten Teil habe ich diesen beiden Frauen zu verdanken.

Rundherum brauchen im Moment einige eine kräftigende Stärkung( Eva, Vega,…), daher hat Hermann den Auftrag erhalten, Brennig zu machen, so dass er jederzeit diese sämige, weiche Wundersuppe machen kann.

Anstößiges

In den letzten Wochen gab es Zeiten, wo wir beide sagen konnten: jetzt ist’s geschafft. Zeit zum Durchschnaufen. Zum Auslassen. Zum Anstoßen. Dann lassen wir Gedanken oder Blicke schweifen und es wird ein besonderes Flascherl geholt und auf’s Gelungene angestoßen: damals war der Tisch da, auf den wir solange gewartet hatten – und die Erinnerung an Abbiategrasso, wo wir in der Konditorei (!) auf das Gilac-Bier stießen.
Heute war’s das Schlüpfen, auf das wir solange hingefiebert haben und die gut überstandene Operation von Vega – und die Erinnerung an Mattsee bzw. an Kiesbyes, wo wir das erste Mal auch österreichische Spezialbiere kennenlernten. Das Zölibat von Stiegl (online nachbestellt und innerhalb von zwei Tagen vor der Haustür!) passte heute perfekt und hat in seiner Fruchtigkeit (Malz und Karamell wie ein reifer Pfirsich) und Milde (das kommt wohl von der langen Lagerung) überrascht. Ein gemütliches Bockbier das schnell gemütlich macht. Ach!

Nein, ich bin nicht mit Alf verwandt

und ich übe auch nicht für eine Theateraufführung der Gremlins. Aber dieser Body unterstreicht nicht wirklich zu meinem Vorteil.

Mir geht es schon sehr viel besser, die Kugelen und die Tropfen tun so richtig wohl. Am besten aber ist das Spezialmenü für die Rekonvaleszenz und die vielen, vielen Streichel- und Schmuseeinheiten. Angelika sagt, ich habe eine gute Grundkonstitution, bin sehr schneidig und bin mit einem passenden Maß an LEBENSFREUDE ausgestattet. Und a guate Hoalerin!!!!

Emma war in den letzten Tagen eine Krankenschwester, wie man sie sich wünscht. Bravo und Danke!

Geschmäcker

Gerade in Zeiten, in denen unsere Aufmerksamkeit auf einige wenige Wesen gerichtet ist ( Küken und Vega), ist es mir ein Anliegen, dass die anderen nicht zu kurz kommen.

Hermann hat Bananen geschenkt bekommen, weil sie sie ob der Flecken nicht mehr verkaufen dürfen. Zwei davon sind bei der Schar gelandet. Nicht alle Hennen haben dieselben Vorlieben, aber Haiderl und Hannerl, unsere beiden Gartenzwerge, lieben Bananen.

Schieren

heißt das Durchleuchten der Eier, um deren Entwicklung sehen zu können. Dieses Mal haben wir darauf verzichtet – man sollte das schon während des Brütens machen, um Fehlentwicklungen zu sehen, aber wir vertrauen immer mehr der Natur (an). Als eigentlich schon klar war, dass sich nichts mehr entwickeln wird und manche auf einer riesigen Menge an Eiern saßen, sodass für geschlüpfte Küken kein Platz mehr war, hab ich den Vorschlag gemacht – dann geh ich eben schauen. Die leeren können auf jeden Fall raus!
Dacht ich mir. Und da ich das so lange nicht mehr gemacht hatte, wurde ich mir zusehends unsicher: die leeren erkennt man leicht, sie sind durchsichtig. Aber bei denjenigen, wo eine zumindest teilweise Entwicklung stattgefunden hat, müsste man genauer schauen (und eigentlich schon früher). Also hab ich nach dem vierten Ei alle, die dunkel waren, wieder zurückgelegt. Wer weiß. Aber eigentlich hatte ich keine Hoffnung….
Auf dem Bauch liegend begann ich bei Anna, Ei für Ei, nur ja keines fallen lassen. Und so ging es weiter, Henne für Henne, Ei für Ei. Am Ende bei Afra wieder dasselbe, ein leeres, ein dunkles, und: noch ein dunkles – aber da turnt was rum drinnen! Wie Schattentheater! Überrascht und mit einem Freudenausruf (hoffentlich hat sich’s nicht gschreckt!) lege ich es vorsichtig wieder zurück. Kontrolliere noch einmal die weggelegten. Und klopf mir dann die Einstreu von Hemd und Hose und gehe es Angelika erzählen. Eines kann noch kommen. Vielleicht heute nacht!
Und dann kam es so. Und dann noch einmal vollkommen anders und unverhofft. Weiterlesen!

Meine Schierausrüstung ist meine Stirnlampe von Petzl (Tikka irgendwas mit einer Fernsicht-Taste: die ist perfekt!), die ich vom Tourengehen schon hatte. Das Ei kann man sicher zwischen Daumen und Zeigefinger einlegen, die Lampe leuchtet mit der Taste kurz rein.

So ist das, mit den 0,1%

Das Leben schreibt eben keinen Brutkalender und arbeitet nicht mit Schierlampen. Das Leben ist das Leben.

Das ist wohl auch der Grund, warum ich heute morgen, als ich die überfälligen Eier aus den Nestern holen wollte, ein Kücken in der Hand hielt.

Noch dazu so eines. Es gibt Wesen, die erwischen mich auf den ersten Blick. Das gehört dazu!

Ich darf vorstellen: Nummer 9, geschlüpft bei Afra und jetzt schon wundrig wia a Gwachsenes.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal einen Aufruf an all jene, die um schöne Namen wissen, richten. Drei sind schon in einem sehr engen Favoritenkreis: Morele, Tscheiti[JT] und Sophia- wir haben noch sechs namenlose Wesen…..

Numero Otto

ist heute morgen geschlüpft. Für mich ein Wunder, wenn ich daran denke, wie oft Afra in den ersten Tagen nicht mehr in ihr Nest gefunden hat.

Ein bezauberndes Wesen mit einem leichten Grauschimmer im gelben Flausch und EINER schwarzen Feder am Kopf.

Lottes mittleres Kücken ist ein richtiges Wunderloch. Sie beobachtet ganz genau,ob das schon alles so in Ordnung ist, wie ich das mache.

Es wäre wohl nicht

unsere Vega, wenn sie dem Tierarzt und seinen Assistentinnen nicht alle Erfahrungen und alles Wissen abverlangt hätte. ” Für die muß ich mir eine neue Narkose einfallen lassen”, ja so schnell gibt unsere Vega die Kontrolle nicht her. Lange hat es gedauert bis sie die Augen zugemacht hat. Dann bin ich gegangen. Beim Abholen habe ich sie mit einem hübschen Body und Pflaster wieder erhalten.
Diesen Schutzanzug haben wir aber nach dem ersten Pieseln( Angelika war viel zu langsam um die Knöpfe zu öffnen) ausgezogen und gegen einen handgestrickten Bauchschal getauscht. Schaut doch gleich viel besser aus, Vega und der Schal.

Wir sind sehr dankbar und im wahrsten Sinne des Wortes HEILFROH, dass wir sie wieder munter( recht munter) bei uns haben. Auch an dieser Stelle ein Danke an alle, die uns dabei begleitet und getragen haben. Das ist das Gefühl, das bleibt: GETRAGEN SEIN!

Heute morgen

bin ich mit einer weiteren leeren Eierschale aus dem Schupfele gekommen. Kücken Nummer Acht ist geschlüpft. Es war ein herrlicher Sonnentag und eine gute Ruhe lag in der Luft.

Noch einmal alle Helfer und Begleiter für Vega kontrollieren und den Korb für nach der Operation vorbereiten.

Sie gschpiaren alles

Es gibt sie noch, die Menschen, die ahnungslos sind, wenn es um die Wesen geht, die wir Tiere nennen. Und es gibt sie, die Menschen, die sich irgendwann auf diese Wunder eingelassen haben.

Heute war wieder so ein Tag, wo uns von unseren Mitbewohnern gezeigt wurde, welche Fähigkeiten sie haben. Sie spüren ALLES, vielleicht wissen sie auch alles.
Vega wird morgen operiert. In diesem Zusammenhang werden gerade alle Vierbeiner recht gestärkt und verwöhnt. Gutes, ganz spezielles Essen, Kugelen und Tropfen und ganz viele Streicheleinheiten.

Dass dann beim Gnapserle( kurzes Nickerchen nach dem Essen) auch Maxi und Emma plötzlich da waren und bei ihr waren, hat mich dann doch sehr berührt.

Eva war dann auch noch auf einen Sprung da und hat für Vega ein Maskottchen und ein paar Zeilen, die wir ihr vorlesen sollen, vorbeigebracht. Die dazu passenden Bilder brauchen keinen Kommentar. SIE GSCHPIAREN ALLES!!!

Nur eine Geschichte

Hermann hat gestern im Schupfele, dort wo die Kücken schlüpfen, die Lichter gelöscht. Damit alle ihren wohlverdienten Schlaf bekommen. Nach all den Geschichten, die ihnen ihre Mamas erzählen.

Egal wer von uns in welchen Stall geht, es gibt immer einen kurzen Bericht über die Lage der NATION. Er erzählt mir, dass Lotte mit all ihren Kücken bei Anna im Nest sitzt. Zuerst war ich sehr verwirrt, da Lotte schon einmal eine Drei- Glucken- Brut hatte. Das hat bedeutet, dass Kücken getauscht und gewechselt wurden und schließlich DREI Mütter hatten, was nicht immer ganz reibungsfrei war.

Dann ist mir eingefallen( woher auch immer), dass alle Hennen außer Seidenhennen und Anna ist ein Seidenhuhn, ihren Kücken beim Schlüpfen helfen.

Annas Eier waren 4!!!!Tage über der Zeit. Dennoch ist heute ein Kücken bei ihr geschlüpft! Nummer SIEBEN.

Ob Lotte mitgeholfen hat, oder, was auch immer war, werden wir nie erfahren. Und das ist auch gut so. Fakt ist: Bei Anna ist ein Kücken geschlüpft.

Lotte managt gerade alles da draußen. Alle Kücken im Parterre( Rosa ist auf der oberen Etage) finden unter ihren Flügeln Platz. Danke Mädl!

Da sagen Bilder

einfach mehr als 1000 Worte.

Rosa, sie ist die Jüngste unserer Glucken und wächst jeden Tag an ihrer Aufgabe. Sie ist eine aus unserer letzten Brut, die das weitergibt, was sie von ihren Eltern mitbekommen hat. So haben wir auch von denen, die nicht mehr da sind, doch noch etwas, das weitergegeben wird. So ist das Leben.

Gute Nacht Geschichten

Wer schon einmal in einem Stall mit Bruthennen und Kücken war, weiß, dass er eine Melodie aus fiep, fiep, put, put, put, fiep, fiep zu hören bekommt.

Jetzt passiert es immer wieder, dass Vega, wenn sie zu späterer Stunde noch einmal vor die Türe geht, dies mit ihrem Gekläffe begleitet.

Von mir erhält sie dann meistens eine Ansage wie, du kannst mir doch nicht die Hennen aufwecken. Oder eben zur Zeit, du kannst doch nicht die Pipelen so erschrecken.

Worauf Hermann gesagt hat, nein, er glaubt, dass es dann spannende Gute Nacht Geschichten gibt:

Kücken: Fiep, fiep, fiep, was ist denn fiiiiiep das?

Bruthennen: Put, put, put, ja, da draussen put, put gibt es noch Wölfe, put, put, und die…

Ja, und ob der Geschichte schlafen sie dann alle ein. Und das Ende wissen wohl nur die gefiederten Wesen.

Wir wollen Namen haben

Wir sind jetzt ein paar Stunden auf dieser Welt und wissen schon allerhand. Unsere Mamas zeigen uns das Futter und richten es für uns schnäbelchengerecht her. Zum Trinken werden wir von der Futterbringerin gezwungen. Ja, ist schon gut, wir wissen jetzt, wo das Wasser steht.

Immer, wenn die Zweibeinerin mit ihrem Korb voller Spezialitäten rein kommt, hören wir Lotte, Rosa, sogar schon englische Wörter wie Sunshine bekommen wir zu hören. Tante Afra hat gesagt, das nennt man Namen. Wir möchten auch so etwas haben! Falls jemand so etwas für uns hat: BITTE MELDEN.
Die beiden von Rosa habt ihr ja gestern schon gesehen, ich bin leider noch das einzige Kücken von meiner Mama und Lotte hat drei in verschiedenen Farben. Meine Mama hat gesagt, dass wir nicht jeden Namen nehmen müssen- nur schöne!!