Mit der Henne Berta

geht es schön langsam in Richtung Advent.

Der Aldermann Erbse

gefällt es an ihrem heurigen Platz besonders gut. Entlang des Hasengitters beim Hennenzaun darf sie auf beide Seiten hin wachsen. Ein Teil für die Hennen, ein Teil für uns. Es war unsere Berta, die uns damals vor vielen Jahren recht klar gemacht hat, wie gerne Hennen knackfrische Erbsen mögen.

Nach dem Frühstück

eine Gartenrunde gehen, die Schönheit der zweiten Tulpensorte beim Berta/ Salvatore Grabl betrachten. Immer stecken zwei Tulpen ihre Köpfe zusammen. Immer zwei und zwei. So wie sie immer die Köpfe zusammen gesteckt haben, die zwei.

Die Regenbogenbrücke

Wenn am Ende eines Gartenjahres die Sehnsucht nach Erde, Blumen, Obst und Gemüse, das gerade verkostet oder eingelagert wurde, gestillt ist, gibt es IMMER diesen einen Sack an Zwiebeln, meist sind es Tulpenzwiebeln, den ich doch noch kaufen muss!

Die Zwiebeln, die ich im letzten Herbst erstanden habe, habe ich an den Gräbern unserer Hühner gesetzt. Berta, Salvatore und Donatello. Wenn sie dann jetzt erblühen erscheint es mir immer wie ein Gruß vom anderen Ende der Regenbogenbrücke.

Sei getrost, wir warten auf dich!

Berta hat das Zeitliche gesegnet

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Berta, die letzte unserer drei ersten Hennen, die kleinste, kugeligste und eigensinnigste, hat uns heute verlassen. Sie liegt an einem besonderen Platz vor unserer Küche.

Das Zeitliche segnen

Es gibt ein schönes und wichtiges Wort, das unsere Voreltern gebrauchten, wenn sie ein gutes Abschiednehmen meinten.
Sie sagten: Er oder sie “segnet das Zeitliche”.
Der Sinn dieses Wortes ist uns verloren gegangen mit vielem anderen, das kostbar gewesen ist.
Segen ist die Kraft, die Fruchtbarkeit bewirkt, Wachstum und Gedeihen.
Segen heißt das Leben fördern und bejahen.
So segnet der Abschiednehmende sein vergehendes Leben.
Er segnet das Zeitliche und alles, was er geliebt hat.
Er schaut alles noch einmal dankbar und freundlich an.
Er wendet seine abnehmenden Kräfte den Zurückbleibenden zu und gibt ihnen seine Liebe mit auf ihren weiteren Weg.
Er gönnt ihnen ihre weitere Zeit.
Er wünscht ihnen Glück.
Er vertraut sie der Güte Gottes an.
So schließt er sein Leben in Liebe ab.
Und wir dabei zuletzt noch das Schönste, das er werden kann:
Ein Mensch, von dem Segen ausgeht.

Jörg Zink