Taubnessel-Liebstöckl-Tarte

Taub- und Brennnesseln sind gerade beide in voller Pracht und jung — da bietet sich an, damit zu kochen. Der Liebstöckel, eh schon wieder fast einen Meter hoch, hat genug junge Triebe, die da dazupassen.

Die Mischung — wie man an den Bildern sieht — etwa 1:4 hat sich als perfekt herausgestellt (die harten Stiele der Nesseln weglassen!), mit drei Zwiebeln und zwei gehackten Zehen Knoblauch angedünstet, mit Salz, Pfeffer und Muskat gewürzt; der eingefrorene Wähenteig war vorhanden und mit einem würzigen Guss aus 3 Eiern, 75 g Rahm und 150 g Sauerrahm, mit Salz, Pfeffer und Muskat abgeschmeckt, überzogen war das eigentlich ein recht schnell gekochtes Essen. Ein paar Ziegenkäsewürfel vorher drüberstreuen macht bei jeder Entdeckung Freude. Wie hier beschrieben backen.

Mit etwas Rotwein, zu Wasser und zu Land, beidesmal ein Genuss!

Liebstöckel, Walnüsse und Hirsch

Wenn der Liebstöckel beginnt zu wachsen (bei uns wird der immer zum Baum mit 2 m Höhe) ist schnelles Kochen angesagt: die ganz jungen Triebe, glänzend und tief hellgrün) können wir gar nicht anders, als zu kosten:

Den Liebstöckel in etwas Olivenöl (vorher mit einem Stück Stangensellerie und zwei gehackten Knoblauchzehen aromatisiert) weich dünsten, Walnüsse zum Schluss noch mitschwenken und vor dem Servieren Hirsch-Schinken und Parmesan in Flocken darüberwerfen.

Tarte mit Kohlsprossen und Zwiebel-Dattel-Confit

Die Kohlsprossen verfolgen uns: vom letzten Jahr hatte ich noch ein Packterl eingefroren (genau die benötigten 500g) und wir hatten heuer zwar Broccoli gekauft und gesetzt, aber doch wieder zwei Kohlsprossenbäume erhalten: einer davon ging nach Buchkirchen, der zweite flüsterte immer wieder: “Mach was!”. Ein bisserl Suchen ergab gleich eine Reihe von außergewöhnlichen Rezepten, nämlich von der “Brigitte“. Das mit den Datteln reizte mich am meisten, allerdings war kein Blätterteig zuhause, sodass ich den Tarte/Wähenteig zubereitete – in der dort angegebenen Menge reicht das für zweimal. Also:

Am gescheitesten beginnt man mit der Tarte, während die im Rohr ist kann man das Dattel-Confit gemütlich schmoren. Dafür 150 g Teig (siehe oben) in einer Form bei 180°C etwa eine Viertelstunde vorbacken (Erbsen braucht’s keine, aber Löcher mit der Gabel machen ist unabdingbar), dann den Guss aus 2 Eiern, 200 g Creme fraiche und 75 g geriebenem Sbrinz (= ähnlich wie Parmesan; ich hab Bergkäse verwendet) hineinleeren und die in Salzwasser recht knackig vorgekochten 500 g Kohlsprossen, wenn groß halbiert, einlegen – das kann recht eng werden. Etwa 40 Minuten backen, in der Zwischenzeit 400 g Zwiebeln in 1 EL Öl etwa eine Viertelstunde anschmoren, entkernte und geschnittene 75 g Datteln dazugeben und mit einem guten Achtel Portwein (ich hab Sherry verwendet; Apfelsaft geht angeblich auch) zuerst mit der Hälfte dann schluckweise aufgießen. Auf kleiner Flamme weiterschmoren. Zur leicht ausgekühlten Tarte servieren. Geröstete Pinienkerne hab ich hatte ich keine, sind mir nicht abgegangen, würden aber sicher passen!

Ich hätte mir Wuchtigeres vorgestellt, aber eben die Zartheit und Leichtigkeit dieses Rezepts ist das Besondere — Angelika war hochzufrieden!

Wähe Grundrezept und Zucchini-Tomaten-Tarte

Wähen und Tartes bin ich ausgeliefert – ich kann einfach nicht widerstehen. Und ich wurde noch nie enttäuscht, ganz besonders nicht bei diesem Rezept. Aus meinem (nicht süßen)

Grundrezept Teig 1-1-1: 1 Teil Butter, 1 Teil Weißmehl, 1 Teil Vollmehl und etwas Wasser, eine Prise Salz. Grundrezept Guss 1-1-1: 1 Ei auf 1 dl Süßrahm, 1 TL Maizena

hatte ich schon vor einiger Zeit eine Obstwähe zubereitet (Guss ungesüßt, lieber später Zucker). Der Rest des Teigs wanderte in den Kühlschrank (also: immer gleich doppelt so viel machen – jeweils ¼ kg in meinem Fall). Nun holte ich ihn heraus, um, angeregt durch das herrliche Wachsen unserer Zucchini, einem Rezept von La Mia Cucina folgend, diese Gemüsewähe=Tarte zuzubereiten.

Wie so oft beim Kochen hat man nicht immer alles so, wie es im Rezept steht, daher habe ich den Kochschinken durch hauchdünnen Parmaschinken ersetzt und den Käse (weder Parmesan und schon gar nicht Sbrinz hatte ich) durch einen würzigen Bergkäse; für die Tomaten hatte ich gar nur welche aus der Dose. Das Ergebnis war trotzdem: umwerfend!

Also: mit dem Teig z.B. eine Springform auskleiden, Blech geht genauso, nicht vergessen, den Boden mit der Gabel einzustechen  Bergkäse auflegen, mit Schinken abdecken, dann Zucchini und Tomaten abwechselnd einlegen (ruhig sehr schrägstehend) und dann mit dem Guss (doppelte Menge, Salz, Pfeffer, Muskat) ausgießen. Bei 220° ½ Stunde backen.

Mit Salat servieren. Wahnsinnig gut! Unbedingt nachmachen!

Grüne Tarte á la Angelika

Wer heuer Kräuter gesetzt hat und vielleicht auch Lieb”stöckl”, weiß, wovon ich rede: mannshoch ist das Liebs-“bäuml” nun und es besteht Handlungsbedarf: denn das man das als Maggikraut verunglimpfte Gewächs (einfach pur essen – dann kann man das gar nicht mehr behaupten) auch herrlich als Gemüse machen kann, haben wir schon getestet. Und da ist Angelika wieder einmal zur Hochform aufgelaufen: die Augen schließen sich, da wird in der Phantasie geschmeckt und kombiniert – und dann sind wir ernten gegangen und ich hab gekocht: eine Tarte mit Liebstöckl, Brennnesseln und Taubnesseln: zu gleichen Teilen und in rauen Mengen. Blanchieren (die Hälfte dann als Vorrat einfrieren!), mit angeschwitzten Zwiebeln kurz dünsten und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Den Vollkorn-Mürbteigboden (von hier) (10 dag Vollkornweizen, 10 ml Milch, 1 Eidotter, 4 dag Butter verkneten und im Kühlschrank rasten lassen). Die Form auskleiden, 15′ vorbacken (mit Gabel löchern!), dann die Fülle drauf, Ziegenkäse drüberbröseln, Walnüsse,  und mit Milch-Sahne-Ei (100ml, 25ml, 1) Guss, der mit Thymian gewürzt ist, abschließen. Etwa 25 Minuten fertigbacken.