Archiv für den Monat: Juli 2017

Wirsing und Delikatessgurken

habe ich das erste Mal angepflanzt. Sie wachsen und gedeihen prächtig und ich bin schon recht gespannt auf die Ergebnisse und den Geschmack.

La Dottoressa e Fany

Seit Tagen steht und liegt Fany recht viel in der Gegend herum. Leider ist es bei Hennen so, dass sie recht marod sein müssen bis man sie mühelos, sprich ohne stressige Fangerei, halten kann. Fany hatte keine mir bekannten Symptome, daher habe ich ihr die Generalstärkungskur der Klockerei verordnet.
Ein verquirltes Ei, Silberwasser und Knoblauch.
So eine tolle Patientin hatte ich noch nie. Üblicherweise muss man ihnen die Medizin recht vehement reinspritzen. Fany hat mir sehr klar zu verstehen gegeben: das kann ich selber.

Und den Rest trinke ich aus dem Glas.

Anschließend eine Massage mit Kieselgur und

ganz viele Streicheleinheiten. Ob’s was nützt werden sie sehen. Es schwankt zwischen Essensverweigerung und doch wieder ein paar Happen Nudelsalat. Toi, toi, toi Fany.

Jetzt wirft er schon einen schönen Schatten!

Unser Nussbaum wächst immer weiter, er scheint überhaupt gleich die letzten Jahre nachholen zu wollen. Jetzt wirft er schon einen schönen Schatten, den die Hennen auch immer wieder gerne nutzen. Für mich tät er noch nicht (ganz) reichen!

just4wurscht: Echte Leidenschaft

Didi Schatz kocht mit Leidenschaft. Gern. Und sehr gut. Fast wäre er an den Bedingungen, unter denen ein Koch oft arbeiten muss, verzweifelt. “Dir wird vorgeschrieben, was Du kochst und wie Du kochen sollst”. Die Arbeitszeiten sind ein Wahnsinn, der Druck und der Stress haben mit dem, warum man Koch werden wollte, wenig zu tun. Nur wenige können bestimmen, wie sie kochen, was, wie schnell.

Jetzt hat er sich selbständig gemacht, “just 4 wurscht” beim Schwarzkopfdenkmal in Mühl. Jetzt kocht er nur so, wie er es haben möchte. Und alles selbst: alles ist echt,  selbstgemacht, vom Senf bis zur “Wurscht” — darauf legt er großen Wert: die ist selber hergestellt, eine feine Bratwurst, sehr fein gewürzt, nur vorsichtig gesalzen — einzigartig. Sie gibt’s nur mit Brot oder als “Tiroler Bosna” mit einer Speckzubereitung im Weißbrot (das einzige, was er nicht selbst macht). Und ein paar Burger, vom “DS” bis zum vegetarischen “Knödlinger”, einen speziellen vegetarischen, diese Woche den “Italy”, gibt’s zusätzlich saisonal. Alles wird frisch gebraten und zubereitet, man kann beim Braten zuschauen. Und gemütlich ratschen währenddessen, weil stressig geht’s nicht zu. Wunderbar.

Ein solches Standl (ein ganz besonderes – “Street Food” heißt das neumodisch) vor der Haustür zu haben ist ein großes Glück. Um neun abends ist Schluss, Sonntag und Montag Ruhetag. Da passt alles zusammen und saugut schmecken tuts auch noch!

Aufstrich aus Schaftopfen und Ei

Ein ganz schnelles Rezept, das außerordentlich gut schmeckt und sehr, sehr gesund ist!

¼ kg Schaftopfen, 1 kleine Zwiebel, 5 hartgekochte Eier, 2 EL griechisches Joghurt, zwei kleine Essiggurken. Zwiebel kleinschneiden, Eier und Essiggurken kleinhacken, mit der Gabel mit dem Joghurt glattrührend und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Herrlicher Calcium- und Selenlieferant (unter anderem)!

Rösti mit Blattwerk von den Rohnen

Wer Rohnen hat, hat auch die Stiele und die herrlichen grünen rotgeäderten Blätter. Gestern haben wir die Wurzeln genossen, heute hab ich den Rest verarbeitet:

Eine Zwiebel in Olivenöl andünsten, das kleingeschnittene Rohnenkraut dazugeben, etwa eine Viertelstunde dünsten, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Vor dem Servieren etwas kaltes Olivenöl drüber.

Über die Rösti trau ich mich nicht gscheit zu schreiben: heute war in Ö1 eine Sendung drüber, also hab ich’s so gemacht, wie es dort angegeben war (im Radiobeitrag wars zwar wieder anders, aber egal, da hat so jeder seine Spezialitäten): sehr gelungen!

1 kg nicht zu weich gekochte Kartoffeln vom Vortag, 3 EL Butterschmalz, 1 TL Salz, 2 EL Milch. Die der Länge nach geraffelten Kartoffeln salzen und in die heiße Pfanne ins Butterschmalz geben, nach einiger Zeit, wenns brutzelt, einen Kuchen daraus formen und mit der Milch beträufeln. Jetzt mit einem Teller abdecken und auf kleiner Flamme etwa eine Viertelstunde braten, dann in den Teller herausgleiten lassen und umgekehrt wieder in die Pfanne, eine weitere Viertelstunde auf kleiner Flamme braten.

Ob man jetzt auch noch zudecken sollte, ist Geschmacksache, ich habs getan, dadurch war die Kruste halt auch ein bisschen weichgedämpft. Der Geschmack war rasend — nicht zuletzt wegen des grandiosen selbstgemachten Butterschmalzes von der Schwiegermutter!

 

Kompott fertig und Beinwell ausgegraben

Diesmal ist es Vega, der das Beinwellöl zugedacht ist. Sie leidet an ihrem Hintergstell.

Rezeptur:

Eine Wurzel ausgraben, waschen und in kleine Scheiben schneiden. Ein Glas zu gut einem Drittel füllen und mit gutem Öl aufgießen. Anschließend wird das Glas in ein Wasserbad gestellt und langsam erhitzt. Das Wasser ein paar Minuten köcheln lassen und dann den Topf zum auskühlen zur Seite stellen. Für drei Tage an einen warmen Ort stellen und anschließend durch einen Kaffeefilter abseihen. Wiederum für einige Zeit in die Sonne stellen (bei mir sind das mindestens 3-6 Wochen) und abschließend in braunen Flaschen aufbewahren.

Rhabarber, Stachelbeere und Ribisel sind heuer zu einem Kompott verarbeitet worden. Zu einem guten Teil in Halblitergläsern. Das ist die Portion, die man für die meisten Kuchen braucht. Der Rest ist für die Kompottschale.

Die ersten Rohnen

wollten wir eigentlich als Carpaccio essen, aber dann kamen sie grad warm aus dem Rohr und eigentlich genügt ein Stück Butter oder ein Tropfen Olivenöl und etwas Salz als Zugabe. Und ein Schluck Rotwein.

Omelett mit Ziegenkäse, Tomatenwürfeln und Kräutern

Eine Variation zum Omelett mit Kräutern — mit Ziegenkäse und ein paar Tomatenwürfeln (Kerne und Inneres vorher entfernen, dann klein würfeln).

Das Zusammenfalten hat nur fast funktioniert, ich mag das aber so — da sieht man, was einen erwartet!

Wir probieren die Gemütlichkeit

Wann immer ich mir die Zeit nehme, einfach nur dazusitzen und zu schauen, wird mir klar, wie oft wir von unseren Mitbewohnern reich beschenkt werden. So viel Ruhe, Gelassenheit und Gemütlichkeit strahlen sie aus. Ich bin sehr dankbar, dass sie mich immer wieder an diese Wichtigkeit im Leben erinnern: Miteinander fein haben

Ich habe noch Rhabarber für euch

hat Jasmin gesagt und uns einen großen Bund in die Hand gedrückt. So waren vier Hände beschäftigt, um die Vorbereitungen fürs Einkochen zu treffen.

Gut versteckt bis zur Erntezeit

In aller Ruhe können zwei der Ribiselstauden heranreifen. Sie sind umzingelt von Brennnesseln, die meiden sogar die Hennen und die frechen Vögel. Die bekommen ihren Anteil eh bei den beiden anderen Stauden.

Zur Zeit der Stachelbeerernte wird dann ein Teil der Brennnesseln abgemäht und der Pflückerei steht nichts mehr im Wege.

Spätestens jetzt steigert sich die Vorfreude auf das Verkochen, ganz abgesehen von der Nachfreude des Naschens beim Pflücken.

Blüten und Stengel werden abgezupft. Beere für Beere. Eine schöne meditative Tätigkeit bei der mir oft erst die Schönheit der Früchte bewußt wird. Wie kleine Melonen schauen sie aus, die Stachelbeeren.

Von Erholung versteht Janosch was

Noch eine Biografie. Nur ein paar Zeilen und ein paar Fotos, aber meiner Seele hat es Atem verschlagen. Zwei Tage und eine Nacht hat sie gebraucht, um sich wieder zu fangen und das Gelesene, das Gehörte, das Erinnerte und das Empfundene wieder einzuordnen. Ja, von Erholung versteht er was, der Herr Janosch. Wie sonst könnte man nach so einem Lebensbeginn derartige Kinderbücher und derartige Lebensweisheiten von sich geben. Ich wünsche allen Janoschs dieser Welt ein langes und ERHOLSAMES LEBEN.

Lesen sie Biografien

Wann immer die Teilnehmer seiner Seminare sich an den Rand der Ratlosigkeit über das Leben begeben hatten, war das die Antwort von Günter Funke: Ihr wollt wissen, wie Leben geht? Dann lest Biografien.
Seither fallen uns regelmäßig Menschen in unser Leben, deren Biografien uns bereichern oder erheitern.
Auf Anregung von Florian Klenk haben wir uns in den vergangenen Tagen intensiv mit Wolf Schneider beschäftigt. Sehr wohltuend, wie könnte es auch anders sein bei jemandem der es mit der deutschen Sprache derart kann und dessen Biografie den Titel HOTTENTOTTENSTOTTERTROTTEL… hat.

„Habe ich Rezepte fürs Alter und für ein langes Leben? Eher keine. Wie sollte ich denn das zur Nachahmung empfehlen: Hart arbeiten – fröhlich essen – fröhlich trinken – und nicht zum Arzt gehen, wenn’s nicht piekt? Einen Menschen suchen, der ähnlich tickt auf fünfzig Jahre – unbedingt. Und dann: Nicht aufhören – anfangen! Wenn die Beine lahmen, kann man immer noch einen Husarenritt riskieren. Wir taten das mit 60 und 70: Wir wanderten aus. Nach Mallorca nur, aber in die Wildnis, mit selbsterzeugtem Strom, das schiere Abenteuer, zehn Jahre lang.
Schließlich: Nicht vererben – verjubeln! Unsere Finca auf Mallorca haben wir verkauft, und nach meinen 68 Jahren im Beruf haben wir heiter und entspannt begonnen, sie zu verzehren. Die Kinder wissen das und finden es richtig. Und was ruft man ihnen zu zu guter Letzt, ihnen und den Enkeln? Frei nach Theodor Herzl: Macht keine Dummheiten, während wir tot sind!“

Auszug aus: Wolf Schneider. „Hottentottenstottertrottel: Mein langes, wunderliches Leben (German Edition).“ iBooks.

Focaccia mit Pasta madre (Sauerteig)

Wenn man mit Pasta Madre etwas backen will und kein spezielles Rezept hat, wird’s schwierig: wieviel soll ich nehmen? Trotzdem noch Hefe wie im Rezept? Daher hier (und in Zukunft) die erprobten Rezepte mit pasta madre:

Für den Teig: ¼kg Weizenmehl (Waldviertler Dinkel), ¼kg Hartweizengries, 100g pasta madre, 300 ml Wasser, 2 EL Olivenöl: verkneten (am besten 20 Minuten) und rasten lassen — mindestens 2 Stunden. Als Focaccia backen: auf dem auf 230° vorgeheizten Backstein ausrollen, mit einem Kochlöffel/einer Gabel Löcher stechen und mit einer Mischung aus 4 EL Olivenöl, 2 EL Wasser und 1 TL Salz und einer Handvoll gehacktem Rosmarin bestreichen. Etwa 10′ backen, dann bis die Oberfläche schön angebräunt ist bei ausgeschaltetem Rohr fertigbacken.

Dazu brauchts eigentlich nur mehr ein Glas Rotwein.