Jå, wås isch denn iatz deis?

Vorauszuschicken ist, dass mir als gebürtige Imschterin seit Jahrzehnten sehr bewußt ist, dass die Fasnacht ein Ausnahmezustand ist.
Das ist ein Virus, da fiebert man, medizinisch nicht zu erklären, aber guat fürs Herz.

Auf der Fahrt zur heurigen Buabefasnacht war ich mir aber kurzzeitig nicht mehr ganz sicher, ob das Fasnachtsfieber mit dem Alter nicht ansteigt.
Wolkenloser Himmel, die Sonne beginnt gerade die Bergspitzen zu beleuchten und ich lass meinen Blick in dieses Blau schweifen.

Ja, was ist denn das?
Drei mal Vollmond?
Neue Gestirne am Firmament?
Zwei Ballone, die immer im gleichen Abstand zueinander gefahren sind.
Ein magisches Schauspiel.

Ich zücke das Handy und versuche während der Fahrt ein Foto zu machen.
Gestern habe ich nachgeschaut, ob sie auf dem Foto sind.

Naja, a bisl klein- das sieht kein Mensch.
Aber da kann man ja vergrößern und ich kennzeichne sie mit einem Herz, dass die Leser wissen, wo schauen.

ÖHA

Erkenntnis des Tages:
Die Chinesen haben die Imschter Buabefasnacht ausspioniert.
UND
Ich sollte bezüglich Bildbearbeitung vielleicht doch bei meinem Mann den Lehrgang für digitale Grundkompetenz besuchen.

Oh Captain, my Captain

Jene, die den Film “CLUB DER TOTEN DICHTER“ gesehen haben, wissen was diese Worte bedeuten:
Achtung
Anerkennung
Respekt
Ehrerbietung
und die Zustimmung und Bekräftigung zur Essenz des Lebens.

Um jetzt den Bogen zu spannen gehe ich zurück zum gestrigen Tag.
Beim Frühstück erzählt mir Hermann, dass er von Fany geträumt hat, sie sitzt am Zaun, verweilt dort und schaut, unbeeindruckt vom Graupelschauer.
Ja, ihr Zustand hat sich gebessert, sie dehnt ihre Spaziergänge aus und fliegt zum Schlafen schon wieder in eine stattliche Höhe.

Zu Mittag dann die nächste Erzählung, sie ist bis zur Quitte gegangen. Der Ort, der dem Traum entspricht.
Ich bin sehr glücklich und voller Hoffnung.
Am späteren Nachmittag gehe ich zum Schupfele, um nach ihr zu schauen.
In sich zusammengesunken steht sie da und schaut mich an.
Nur zu gut kenne ich diese Haltung und diesen Blick.

Nach einer weiteren Runde zum Gehege und zum Stall kehrt sie in ihr Domizil zurück.
Ich weiß, sie geht jetzt.
Noch einmal in den Arm nehmen.
Streicheln.
Sich der gemeinsamen Jahre erinnern.
Meine letzten Worte an sie wähle ich sehr bewusst: OH CAPTAIN, MY CAPTAIN.

Meine Lehrmeisterin der Lebenskraft, mein Paradiesvogel, meine Himmelsgrenzenstürmerin legt in der Walpurgisnacht ihren geschundenen Körper ab und fliegt mit all den Wesen guten Willens in eine neue Zeit.

Pfiati und Vergeltsgott CAPTAIN, MY CAPTAIN.

Magische Momente im Herbst (Besuch im Ötzidorf)

Und es liegt wohl auch an all den Ereignissen, die mein Beruf mit sich bringt, dass da oft nicht mehr die Ruhe und die Muße zum bloggen ist.
Es war um wahrsten Sinne des Wortes ein magischer Moment, als nach zahlreichen Versuchen die Feuersteine aneinander zu schlagen, dann endlich der Funke in das leicht feuchte Gemisch aus Haaren, Seilen, Zunderschwamm und Kohle gesprungen ist.


Gekonnt, beherzt und zugleich beinahe zärtlich hat unsere Begleiterin dann das Bündel in ihren Händen zum Lodern gebracht, um es anschließend ins Feuer zu werfen.

Staunende Gesichter von Jung und Alt.