Mein Revier

ist der Garten, und alles, was dazu gehört. Jeder sucht sein Glück auf seine Art und Weise. Der eine auf dem Rücken der Pferde, der andere am Herd. Meines habe ich im Garten gefunden. Ich erinnere mich vage an die Aussage eines klugen Mannes, die sinngemäß so lautet: Willst du eine Minute glücklich sein, dann…willst du einen Tag glücklich sein, dann… willst du ein Leben lang glücklich sein, dann lege dir einen Garten an. Wenn ich das Originalzitat finde, werde ich es mit diesem Artikel verlinken. Für mich war nur der letzte Satz ausschlaggebend, den habe ich mir gemerkt.

Mein Garten ist der Ort, wo meine Seele durch der Hände Arbeit zur Ruhe kommt. Wo das Leben seine Entsprechung und seinen Einklang findet. Wo die Unruhen der Welt draußen bleiben, davon lässt sich die Natur nicht beirren! Oder um es mit Pablo Neruda zu halten: Alle Kriege der Welt können nicht verhindern, dass es Frühling wird!!!

Ein zentraler, wenn auch nicht immer gern getaner Teil des Gartens ist, die jeweiligen Zutaten anzusetzen und zu verwalten. Dazu gehört der Kompost, oder eigentlich das Lebenselixier, das ich meinen Pflanzen beigebe. Drei bis vier große Behältnisse sind dafür notwendig. Ich sammle zum einen den normalen Haushaltsabfall inklusive Katzenstreu( verrottbar) und die Einstreu aus dem Hennenstall. Beides wird über Monate abgelagert und mit Regenwasser feucht gehalten. Nach ungefähr einem halben Jahr( Frühjahr und Herbst) werden beide Materialien, feuchte, fette schwarze Erde und lockere, feuchte Sägespäne, mit Hennenmist versetzt, miteinander vermischt.

Wühlarbeit, Schaufelarbeit, Schwerarbeit. Aber im wahrsten Sinne des Wortes GOLD wert. Tausende an Regenwürmer und Nährstoffe sind bereit, allen Pflanzen das zu geben, was sie brauchen, um ein pralles Leben zu führen.

Dass dabei immer wieder rätselhafte Fundstücke zu Tage kommen, gehört zu den amüsanten Momenten des Schaufelns. Den Putzschwamm, den wir heuer auch gefunden haben, hat Vega sich gestohlen, bevor ich ein Foto machen konnte. Das türkise Plastik hat Hermann vor ein großes Rätsel gestellt. Was ist das? Wer weiß, wie meine Hennenpflege ausschaut, weiß, was das türkise Plastik ist.

So oder So oder doch So

Manche Entscheidungen, den Garten und die Ernte betreffend, wäge ich tagelang ab. Nie fällt es mir wirklich leicht Pflanzen auszugraben und damit das Ende ihrer Zeit zu bestimmen.

Jene Pflanzen, die es gern warm und sonnig haben, hatten es heuer nicht leicht. Sie haben erst im Herbst die Wärme und Ruhe gefunden,um zu gedeihen. Lange habe ich mir überlegt, den Versuch zu wagen, sie umzutopfen und ins Haus zu bringen. So viele nette kleine Paprika waren noch dran.Und die Chilis bräuchten nur noch erröten.

Zumindest bei einem Hochbeet habe ich mich dann für die Ernte und das Ende entschieden.

Den Sellerie habe ich in Sand gelegt, um das Grün noch bis zum Einfrieren zu erhalten.

Hermann freut sich jetzt schon wieder auf die Sellerieschnitzel und ich mich auf den Salat mit Äpfel und Nüssen.

Das andere Hochbeet hat noch einmal eine ordentliche Ladung Hennenmist erhalten, damit die zweite Partie Rohnen doch noch ein wenig an Größe gewinnen kann. Mit Hilfe der Abdeckung kommt noch einmal Wärme von unten. Und wenn das Wetter nicht grad arge Kapriolen schlägt, sollte sich das ausgehen.