Archiv für den Monat: Juni 2014

Die Klockermühle

Dieser Besuch war das Ende unserer Tage in Osttirol. Neben all den Erzählungen, dem guten Essen, dem fein zammsitzen und ratschen, der Herzlichkeit und der Wärme, die wir dort erlebten, wurden wir reich beschenkt.
Über die Lilien und den Nussbaum werde ich später berichten. Aber einen Teil des Hochzeitsgeschenks von Hermanns Taufpaten und seiner Frau muss ich heute noch vorstellen. Eine wunderschöne Glucke und drei noch schönere Puschelen haben die Heimreise mit uns angetreten.

Ihre Namen stehen ganz im Sinne der Verwurzelung und der Familienbande fast:

ALBERTA, ANDER, FRIEDA UND FRANZL. Und wie man sieht, beherrschen sie auch den Boarischen, der auf der Hochzeit ausgiebig getanzt wurde!

Den 28. Juni 2014

hat sich das Brautpaar als Hochzeitstermin ausgesucht. Jetzt muss ich aufpassen, dass es mit mir als Historikerin nicht durchgeht und ich beim Wesentlichen bleibe.

100 Jahre nach dem Attentat von Sarajevo – dem letztendlichen Auslöser der Urkatastrophe- war es berührend und bewegend den Themenweg von Albin Egger-Lienz zu gehen. Vom Antoniuskirchl bis zur Kriegergedächtniskapelle bei der Pfarrkirche, wo wohl einige seiner berühmtesten und zutiefst bewegenden Bilder zu sehen sind.

 

48 Kilometer Fahrvergnügen

So wird sie beworben und es ist, was bei Werbung selten der Fall ist, Untertreibung.

Es war eine Augen- und Seelenweide am frühen Abend mutterseelenallein die Großglockner Hochalpenstraße zu fahren. Sich in 14 Kehren auf 2430 Höhenmeter hinaufzuschrauben und bei einem beeindruckenden Panorama den Wundern der Natur hinzugeben, hat mich in sprachloses Staunen versetzt.

Dies war der Beginn unserer Reise ins OSCHTIROL. Eine Reise, die Hermann in seine Geburtsstadt und zu seinen Wurzeln geführt hat. Der Anlass war die Einladung zur Hochzeit seines Cousins, der Familienbande geknüpft und verbunden hat.

Hollerkiachl mit gefüllter Taglilienblüte und eigenen Himbeeren

Heuer ist alles so früh dran, dass ich den Wunsch von der Meinigen („Hollerkiachl mit Taglilie“) gerade noch erfüllen konnte – die weißen Hollerblüten sind an unserem Busch schon fast verblüht.
Ich bin in solchen Zeiten, wo einfach immer viel zu tun ist, heilfroh über solche Ideen; sie bringen mich dazu, wieder einmal etwas Besonderes zu kochen.

Die Kiachl (so wie Äpfelkiachl) im knusprigen Weinbackteig von der Drewes (1/4 l Weißwein, 20 dkg Mehl, Salz, 3EL Zucker, Zitronenschale, Schnee von 2 Eiklar; aus: Tiroler Küche, Drewes-Kostenzer, meine Bibel für Tiroler Gerichte), die Taglilie gefüllt mit der süßen Fülle aus dem früheren Beitrag.
Ein süß-aromatisches Fest, der kräftige Rotwein ein feines Gegengewicht, drei Kiachl kann man leicht essen (die Meinige vier). Dann ist fast der gesamte Teig verbraucht!

Gampe Thaya

ist der Name einer Almwirtschaft, wohin mich (und Angelika und Eva) meine Schwiegereltern Waltraud und Adolf zum 50er auf ein „Frühstück“ eingeladen haben.

Jetzt weiß ich nicht, wo ich anfangen soll: das Panorama, der Blick in die Ferne, hier, auf etwa 2000m Seehöhe mit dem Blick auf Dreitausender ringsum ist herrlich; der Blick in die nächste Nähe genauso: man sitzt inmitten von kleinen Almhütten, die aus einer früheren Zeit herübergealtert zu sein scheinen: wettergegerbte Holzwände, innen wunderbar hergerichtet.

Aber wir waren ja frühstücken: und da kann mag ich zitieren: auf die Frage des Wirts an einen anderen Gast, ob denn alles in Ordnung sei, antwortete dieser etwa: “Was sollte denn da noch fehlen?”. So war es auch: gutes Brot in der Holzkassette, Aufstriche, Käse (der auf der Alm selbst gemacht wird), Hauswürstln, Speck, Marmeladen, Honig, Rührei – alles von bester Qualität, direkt aus der Region.

Wir haben das über zweistündige Frühstück sehr genossen, fast alles aufgegessen, und sind dann von der Höhenluft und der Sonne prächtig ermüdet nach Hause.

Wenn es gekochten Reis

oder gekochte Nudeln gibt, dann sind alle zur Stelle und versuchen schneller als alle anderen zu sein. Danach wird Siesta gehalten, oder ein ausgiebiges Erdbad im Blumentopf gemacht. Was war denn da vorher drinnen?? Jetzt auf alle Fälle nur mehr kühlende, reinigende Erde.

Sommersonnenwende

In den Tagen um die Sommersonnenwende erreichen die ersten Sonnenstrahlen unseren Altar ( ein Tisch an dem alle wertvollen Erinnerungen liegen) so, dass unsere Versprechen, die Schale mit den Eiern und das Bild von Orvieto beschienen werden. Liebe Grüße des Lebens!!!

Der Garten mundet

Aus den verschiedenen Salaten, Gewürzen, Gemüse und natürlich den Eiern lassen sich im Moment die herrlichsten Gerichte zubereiten. Das Wissen, wo all die Zutaten herkommen und wie sie gewachsen sind, erzeugt ein bekömmliches und stärkendes Gefühl beim Essen!!

Die Beeren werden langsam reif. Gerade als ich noch die Himbeerstauden fotografieren will, bringt mir Hermann die ersten reifen Früchte. Süße Wonnen!!

 

Augschtangert isch

All die Geschenke waren so liebevoll verpackt und gestaltet. Die Karten voller Glückwünsche und Herzlichkeit und voller hilfreicher Anregungen.

Ja, darum stehen jetzt zwei Stanger in unserem Schlafzimmer, geschmückt mit all den Bänder, Maschen und Karten, die uns tragen und zusprechen. Begleitet werden sie von den Schafwollpatschen, die uns im Winter wärmen werden. Derart umrahmt und behütet werden wir durch die nächsten Monate tanzen können!!

Es wird nicht langweilig

Seit ich einen Garten betreibe, weiß ich kein so gutes Erntejahr um diese Zeit. Während wir noch alle möglichen Kohlrabirezepte ausprobieren wollen, reift das Frühkraut zur wahren Pracht. Der Gärtopf und der Hobel sind schon bereit gestellt.

Taglilien

gehören zu den köstlichsten essbaren Blüten. In ihrer Heimat werden sie auch als Gewürz und als Heilmittel verwendet. Sogar der Wurzelstock und die Knospen können als Gemüse verwendet werden. Im Arche Noah Kochbuch gibt es ein herrliches Rezept mit Frischkäse und Honig gefüllt. Das sollte ausprobiert werden.
Taglilien (12 Stück=2 Personen!) vorsichtig waschen, Staubgefäße und Stempel aus der Blüte brechen und als Garnitur aufheben. Frischkäse(250g) und Honig(3 TL) gut verrühren.
Masse mit einem Kaffeelöffel in die Blüte füllen.
Staubgefäße und Stempel wieder einsetzen.

Bei unserer Hochzeit

in Orvieto haben wir schon gewusst, dass wir mit allen gemeinsam zuhause feiern wollen – und als Termin kam eigentlich nur Pfingsten in Frage: die Tage des heilenden und heiligen Geistes, der Ruach. Wie viele mitgeholfen haben, dass soooo schönes Wetter wird, wissen wir nicht, aber wir bedanken uns herzlichst.
Fürs erste diese paar Fotos, weitere folgen (hier)!
Danke an alle, die da waren, die dieses Fest zu dem gemacht haben, was es war und Danke an alle für die tollen und unheimlich guaten Geschenke!

Rasten und Ruhen

An unserem Gabentisch war auch eine Hängematte! Noch sind unsere Bäume nicht so groß gewachsen, dass wir sie dort befestigen können. Aber zur Erinnerung oder zur Mahnung auch zu rasten und zu ruhen haben wir sie an zwei unserer Stanger befestigt. Bagheera und Sara haben sich sofort animieren lassen und erfreuen sich an der Wärme und dem NICHTSTUN.

Wir zählen schon die Tage bis wir die Seele baumeln lassen können!!

Der Traum vom Rosenhaus

war in den ganz bedrohlichen und unmenschlichen Zeiten der letzten Jahre eine jener Visionen, die uns über Wasser gehalten haben.

“und dann pflanzen wir rund ums Haus Rosen und lassen es zuwachsen zu einem ROSENHAUS!” So, oder so ähnlich haben unsere Ermutigungen gelautet.

Viele Rosenstöcke sind seitdem in den Garten gekommen. Noch nie war die Blüte so üppig, so ungestört vom Dauerregen wie heuer. Erstmals lässt sich das Rosenhaus unserer Visionen erahnen.Schön schauts aus!!!

Was ist denn das?

hat Hermann gefragt, als er dieses Stück Goldgelb im Garten entdeckt hat.
Eine Mango( ein Überbleibsel unserer Wiener Freunde), die von den Hennen “gekostet” worden ist. Es hat geschnabelt, haben sie gesagt!!