Kunsthandwerk oder Handwerkskunst

Neulich wollte ich einfach wissen, wo dieser junge Mann seine Messerschmiede hat.
Ab ins Auto und ab nach Pflach.
Ich wußte genau, was ich wollte und wem ich damit hoffentlich eine Freude mache.
Bei besonderen Lebensereignissen braucht es besondere Geschenke.
Ich war beeindruckt, was Olaf Fiedler da in seiner Werkstätte produziert.
Das ist für mich Handwerkskunst.
Seine Werkstücke sind sehr durchdacht, stilvoll und von sehr guter Qualität.
Immerhin verwende ich mein Messer seit einiger Zeit, es bereitet mir größte Freude und beginnt so langsam Geschichten zu erzählen.

Wenn man diesen Frauen bei der Herstellung der Osttiroler Schlipfkrapfen zuschaut, kann wohl auch von Handwerkskunst gesprochen werden.

https://www.gaumenschmaus-defereggental.at

Krapfen nach meinem Geschmack.
Da gehen sich einige gute Essen aus- auch für überraschende Besuche.
Und diese Werksküche schaue ich mir auch noch einmal an.
Danke, Klockervater, für dieses Geschenk.

Salzzitronen

habe ich schon einmal gemacht. Vor einem Jahr, als Willkommensgruß für Hermann nach seiner Reha.

Damals war mir noch nicht klar, wie köstlich diese Früchte schmecken und wo man sie überall verwenden kann.

Um rechtzeitig wieder welche zu haben ist jetzt die Zeit sie einzulegen.
Immerhin dauert die Mindestwartezeit 4-6 Monate.
Richtig gut werden sie, wie der Wein, mit dem Alter.

Mariannes Kaspressknödel

Marianne, die Mutter von Hermann, ist eine gute Köchin.
Einige ihrer Gerichte sind von besonderer Qualität.
Der Schweinsbraten mit Knödel- mir rinnt noch jetzt das Wasser im Mund zusammen, Hendln, ihr Blattlstock und eben ihre Kaspressknödel.
Bei ihrem letzten Besuch hat sie uns ein paar Portionen davon mitgebracht, die wir gleich in einer unserer Gefrierladen verstaut haben.
Für jene Zeiten, in denen uns die Zeit und die Muse zum Kochen fehlt.
So eine Woche haben wir gerade hinter uns.
Was für ein Luxus, dann zum Gefrierschrank zu gehen, die Knödel raus holen und einen zu Wasser( eine Suppe aus der viele Augen raus schauen) und einen zu Land zu essen.
Da geht das Schnee schaufeln am nächsten Tag gleich noch einmal so flott.

Ein untrügliches Zeichen für Sommerferien

Das ist eine der Tätigkeiten, die in der Klockerei immer in der ersten Ferienwoche passieren. Abeisen und Inventur der Gefrierschränke. Was ist noch da, was wird demnächst verkocht, woraus wird Kuchen gemacht,…
Welch ein Fundus.
Ausgerüstet sind wir ja, dass wir jederzeit eine Hochzeitsgesellschaft bekochen könnten, aber irgendwie leert sich dann immer alles im Laufe des Jahres.
Da ein Besuch, dort ein Fest und selber sind wir beide leidenschaftliche Esser.
Heuer haben wir die Gefrierschränke in die Garage übersiedelt. Kürzerer Weg und Temperatursenkung im Depot waren die Gründe dafür. Fein, jetzt steht das Essen einfach ums Eck.

Liebe geht durch den Magen oder Pasta e Roveja

Hermann dabei zuzusehen, wie er das Essen für uns vor- und zubereitet, ist für mich zum Sinnbild dieser alt hergebrachten Redewendung geworden. Jetzt kämpfe ich gerade damit, ob ich heute mit oder ohne Beistriche schreibe. Manchmal nehme ich mir die Freiheit, zu schreiben, wie mir ist – ohne Regeln. In allzu vielen Fällen dienen diese Regeln nur der Beschäftigung von Oberstudienräten – irgendeine Berechtigung brauchen die TITEL ja auch. Die Fehler(alle Gefundenen dürfen gerne behalten werden) lasse ich jetzt einmal bei dieser Berufsgruppe und widme mich wieder dem Lebenselixier ESSEN.

Ganz abgesehen davon, dass die Zutaten unserer Mahlzeiten ausgesucht, qualitativ hochwertig und unseren Werten entsprechend sind, ist da noch die Art und Weise der Zubereitung, die in jedem Handgriff Sorgfalt, Fürsorge und Liebe ausdrückt. Allein die Geruchsorgien, die da in unserem Haus zu erschnuppern sind, entlocken Herz und Magen ein Lächeln. Dann kommt noch das Köcheln, Bruzzeln und Würzen dazu. Abschmecken. Ziehen lassen. Dekorativ angerichtet servieren. Eine tägliche Liebeserklärung.

Wenn meine heißgeliebte Roveja, diese spezielle Urlinse aus den Marken, mit Nudeln aus eigener Produktion auf dem Teller liegt, dann liegen nicht nur die Erinnerungen an den heurigen Sommer auf dem Tisch, dann haben wir wieder einmal ein Stelldichein. Ein romantisches Treffen, bei dem die Liebe mit jedem Bissen durch den Magen geht.

Kalifornien: Cannabis erlaubt, Klockerei-Blog verboten!!

bildschirmfoto-2016-11-15-um-14-37-44Was man nicht alles im Internet finden kann! Zum Beispiel eine amerikanische Firma aus Kalifornien, in deren Hände viele ihre Sicherheit legen. Diese Firma bestimmt, was ihre Kunden z.B. Schulen lesen dürfen und was nicht. Uns wurde ein Screenshot zugespielt, der dokumentiert, dass dabei nicht nur ganz Grausliches wie Pornografie, Nazi-Zeugs oder Gewalt gesperrt wird, nein, weit gefehlt, da schneidet man mit der ganz feinen Klinge: der Klockerei-Blog fällt hier unter die Gefahrenkategorie “Society and Lifestyles”, also Klatsch und Tratsch über Berühmtheiten (vergleiche Sind wir jetzt berühmt?) oder eben das, worum’s beim Standard in der gleichnamigen Kategorie geht: Essen und Rezepte und Wohnen und Garten und so weiter.

Da wir wissen, dass die nicht gerade jeden Beitrag lesen, sondern vielleicht unsere Schlagwortwolke durchsuchen, haben wir die Top Ten unserer brandgefährlichen Schlagworte im Blog untersucht: Leben (185 mal), Rezepte, Emma, Essen, Freunde, Vega, Hennen, Hermann, Garten, Haus (79 mal) — da war nun guter Rat teuer. Wo steckt die Gefahr? Ist die Kombination aus Bloggen und landwirtschaftlichem Tun bereits explosiv? Ist das Leben per se lebensgefährlich? Will Monsanto/Bayer an unser Saatgut? Das Gras im Garten kann’s ja nicht mehr sein. Das gehört den Hennen.

Stecken Fast-Food-Fans dahinter? Denen alles Essen nach unseren Rezepten zu gschmackig war?

Wahrscheinlich haben sie mitbekommen: die Hunde kommen noch zweimal vor. Aber was ist ein Hermann?

Jetzt geht’s uns fast wie dem Faust: “Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor.” Oder ist da im Kern doch der Hund drin?

Wir hätten uns nie gedacht, dass die aktuellen politischen Wellen sogar an unser Hausbuch mit unseren gerade einmal Tausend Lesern pro Monat schwappen könnten. Oder waren es doch die Sonnenblumen?

Gemüse vom Markt aus Domodossola

Beim Markt in Domodossola kamen wir natürlich auch an einigen Gemüseständen vorbei und vor der Rückkehr wollten wir noch ein paar essbare Erinnerungen an den sonnigen Süden mitnehmen: natürlich Tomaten (viel zu wenige!!!), Spargel, Knoblauch, Zwiebeln, Fenchel, … leider war das schon so schwer, dass wir uns einfach beschränken mussten.
Zuhause angekommen war dann klar: das wird sofort verkocht, das wird so frisch wie möglich genossen – ein Gemüsegenuss-Wochenende! Zuerst einfach, der Spargel – wie immer in der Folie mit Butter/Olivenöl und Salz gegart, dazu Butterbrösel und weiche Eier von unseren Hühnern – wunderbar.
Dann der Fenchel – gebraten wollten wir ihn alle, aber dann warf ich einen kurzen Blick in den Ottolenghi und es war klar, dass das Rezept aufregend klang. Geworden ist’s dann fast das ganze Rezept, wir aber zur Gänze zufrieden und beglückt – der herrlichste Fenchel meines Lebens!
Am Abend dann ganz simpel, einfach die Tomaten mit Olivenöl und Salz, unserem ersten Rucola und dem Käse aus dem Slow-Food-Laden – einfach aber umwerfend, denn die Tomaten waren die ersten nach dem Winter, die einen eigenen Geschmack hatten: fruchtig und süß, unwiderstehlich! Das Kastanienbrot mit Almbutter dazu passte perfekt und eine Zeit lang war es ähnlich ruhig wie beim Fenchel zu Mittag.

So wunderbar etwa das Fleisch in der Fattoria Matti geschmeckt hat – solche Aromen wie sie diese vegetarischen Gerichte bieten, sind unvergleichlich vielfältiger, eindrücklicher – an die kann man sich auch erinnern (und danach sehnen).

Buchweizenschöberl

Beim Fasten hat man die besten Ideen, auch oder gerade, was das Essen betrifft. Für uns heuer ist das Thema Suppe zentral, Angelika hat nur Suppen gegessen.
Das wollen wir auch für nachher beibehalten – Suppen sind in jeder Hinsicht ideal – zumindest einmal am Tag. Ich brauche also verschiedene schnelle Einlagen, damit das auch abwechslungsreich wird. Als erstes hab ich mich nach längerer Recherche für Schöberl entschieden, die hatten wir noch gar nicht – Frittaten oder Brotwürfel oder Eintropf gibt’s öfters. Aus dem Bestreben, unsere Vorräte zu verwenden, hab ich nach Buchweizenschöberl gesucht, und nur wenig gefunden. Hier unsere Version – die rasend gut schmeckt:

300g Buchweizen, mit doppelter Menge Wasser wie Reis gekocht (aufkochen lassen, zudecken, Hitze weg), etwa die gleiche Menge geraspeltes Gemüse (wir haben Pastinaken verwendet), mit 10 Eiern und einigen EL Dinkelmehl vermengen, je 2 EL Kräuter dazu (Liebstöckel, Blattkoriander, Petersilie, Salbei), 2-4 TL Salz. In der Pfanne braten, erkaltet zu Rauten schneiden!

In eine einfache (Fertig-)Gemüsebrühe einlegen und genießen!

Wenn Hermann

derart konzentriert arbeitet und dabei strahlt, allerhand ausprobiert und gekostet wird und der Tisch besonders dekoriert ist, dann bedeutet das zumeist, wir bekommen Besuch.

Wir haben uns sehr gefreut, dass Herlinde und Richard ihre Heimreise über die Klockerei gemacht haben. Es war ein feines Zusammensitzen, ratschen, sich austauschen und uns durch Hermanns Kocherei zu probieren.

Wir freuen uns schon auf das nächste Wiedersehen.

Pfeffer! Wo? Überall!!

Manchmal fällt es wirklich schwer, über das Gute und Schöne zu schreiben, wenn das Wahre einem links und rechts eine Watschen gibt: wenn sich die Europa-Idee auflöst und sich Österreich mit seinem unmenschlichen Verhalten gegenüber Flüchtlingen (zurecht) lächerlich macht. Aber da ist längst kein Lachen machen mehr, so sehr ist das zum Weinen. Alles, was dazu gehört ist bei uns noch meistens bei Facebook, aber vielleicht gibt’s hier bald eine neue Kategorie…

Pfeffer kennt jeder und meist denkt man dabei vor allem ans Schärfen. Dass es auch anders geht wissen wir vom Stangenpfeffer vom Naschmarkt aus Wien. Der ist blumig und fruchtig und viel weniger scharf. Nachdem uns jetzt aber einmal der schwarze ausgegangen ist, hab ich bei unserem Großhändler gleich die große Dose gekauft – und war vollkommen überrascht: einen solchen schwarzen Pfeffer hab ich noch nie gekostet: fruchtig, fast wie grüner Pfeffer, frisch und saftig (ja!), mit einer blumigen Schärfe, die dazu verleitet, recht viel von diesen göttlichen gemahlenen Kügelchen zu allem möglichen zu verwenden (Angelika mag’s auch auf die Marmelade manchmal). Gut, dass ich die Großpackung genommen hab – uneingeschränkte Empfehlung!

13. Jänner 2016

Jetzt sind alle Hochbeete leer, das letzte Gemüse ist geerntet und wird gerade zu Gemüsesuppe und vegetarischem Chili verkocht. Für die kalten Wintertage.

Lesestoff

Jede Menge Lesestoff habe ich geschenkt bekommen. Mit Worten, Gedanken, Ideen und Weisheiten von CARLO PETRINI. Jenem Mann, der vor 25 Jahren seine Idee der Welt zum Geschenk gemacht hat: SLOW FOOD und TERRA MADRE.

Die ausgewählten Zitate auf den jeweiligen Paketen waren mir Balsam. Da benennt jemand das, was ich in meinem Tun in Haus und Garten und allem, was dazu gehört, empfinde. Reine Wohltat, solche Gedanken zu lesen.

Wenn wir schon

gerade nicht nach Orvieto kommen, kommt eben Orvieto zu uns. Dottore Nico hat uns besucht. Endlich! Und vor lauter Ratschen habe ich aufs Fotografieren vergessen. Aber es ist eh höchste Zeit, auch einmal ein paar Fotos mit leeren Tellern zu zeigen. Die Menüabfolge schreibt dann der Chef des Hauses.

Byrek oder Börek

Freising heißt für uns die Familie von Claudia und Robert zu besuchen. Bereits am Hauseingang ist zu erkennen, dass Genuss in diesem Haus seinen gebührenden Platz hat. Ein wunderschön gebundener, duftender Kranz aus Hopfenzweigen und Hopfenblüten lädt zum Riechen ein. Und wie bei jedem Besuch erwarten uns kulinarische Köstlichkeiten und Bereicherungen. Diesmal ein COUSCOUS mit einer wahren Kräutervielfaltgeschmacksorgie ( wann ich nur aufhören könnte?) und einem Byrek. Ich mag als alter Griechenlandfan und oftmalige Albanienbesucherin bei dieser Schreibweise bleiben. Ich erinnere mich noch an die erste Byrek Shqiptar, die Adela für mich gekocht hat. Von Claudia haben wir die türkische Variante, ein Börek bekommen. ZUM NIEDERKNIEN!!! Ich habe nicht mehr aufgehört. Zum Drüberstreuen gab es noch sächsische Mohnknödel mit Vanillesauce und eingelegten Kirschen von der Mama. Jetzt rinnt mir das Wasser im Mund zusammen.

Mahlzeit!!!