Wir haben KEINEN Platz zum Legen

Es ist jeden Tag dasselbe Gegacker, wenn das richtige Legenest von einer anderen Henne besetzt ist. Eines der Legenester ist zur Zeit von Gretl belegt. Sie mag auch im hohen Alter noch brüten. Alle anderen waren frei. Trotzdem hatte es den Anschein, dass der Korb die einzig wahre Möglichkeit war, an diesem Tag das Ei zu legen.

Siesta

Und wenn dann wieder einmal die Sonne scheint und das Grün sich zeigt, dann gestehen sich unsere fleißigen Legerinnen und Gärtnerinnen auch ein Mittagsschlafl zu. Das ist dann wie Friede auf Erden. Da bin ich dann immer ganz dankbar ob all der liebevollen Geschöpfe, mit denen ich mein Leben teilen darf.

Augenweiden und Lebensfreude

Balsam

Zur Farbenpracht des Gartens kommt die Lebendigkeit und die Liebenswürdigkeit dieser Wesen hinzu. Stundenlang könnte ich ihnen zuschauen, sie sind mir Ruhepol und Trost. Nicht annähernd habe ich mir vorstellen können, was diese Wesen so alles draufhaben, wie sehr sie mit uns Menschen können. Bei ihnen habe ich immer das Gefühl, dass sie einfach sie selber sind, ganz bei sich, sich an allem freuen und den Herrgott an guaten Mann sein lassen. Muss ich das jetzt auch gendern? Die Fraugott…. oh mei, oh mei

Morele

Matea

Haiderl

Josefa, Luise, Agnes

Little Miss Sunshine

Little Miss Sunshine und Baldur

Das sind die Geschichten des Lebens, mit denen ich nicht immer gut umgehen kann.
Da bin ich kein Hiob, da zweifle und hadere ich und das Leben erscheint mir launisch.

Ein Küken ist bei ihr geschlüpft, nach wenigen Tagen war klar, das ist ein Sorgenkind.

Wie bestellt und nicht abgeholt ist er herumgestanden. Hat wenig getrunken und wenig gepickt.

Einen halben Tag habe ich ihn herumgetragen und gefüttert. Wieder im Stall, hat er kräftig und lauthals gefiept. Little Miss Sunshine ist sofort zu ihm, hat aber dann Halt gemacht und nicht wie es für Glucken üblich ist,sofort die Flügel über ihn ausgebreitet.

Manchmal denke und spüre ich viel nach, manchmal ohne Erkenntnis, was bleibt ist die Tragödie: Sie hat ihr einziges Küken verloren.

Und Baldur, was in etwa Lichtbringer und Frühlingsbeginn bedeutet, war gerade einmal eine Woche am Leben und bei uns.

Gute Nacht Geschichten

Wer schon einmal in einem Stall mit Bruthennen und Kücken war, weiß, dass er eine Melodie aus fiep, fiep, put, put, put, fiep, fiep zu hören bekommt.

Jetzt passiert es immer wieder, dass Vega, wenn sie zu späterer Stunde noch einmal vor die Türe geht, dies mit ihrem Gekläffe begleitet.

Von mir erhält sie dann meistens eine Ansage wie, du kannst mir doch nicht die Hennen aufwecken. Oder eben zur Zeit, du kannst doch nicht die Pipelen so erschrecken.

Worauf Hermann gesagt hat, nein, er glaubt, dass es dann spannende Gute Nacht Geschichten gibt:

Kücken: Fiep, fiep, fiep, was ist denn fiiiiiep das?

Bruthennen: Put, put, put, ja, da draussen put, put gibt es noch Wölfe, put, put, und die…

Ja, und ob der Geschichte schlafen sie dann alle ein. Und das Ende wissen wohl nur die gefiederten Wesen.

Wenn man

von den Bruthennen nichts mehr sieht und hört, wenn sie nicht einmal mehr aufstehen zum Essen und Trinken, dann ist der Tag Null in meinem Brutkalender. Morgen sind die 21 Tage Brutzeit vorbei. Diese Ruhe, die da herrscht, habe ich nie vergessen und auch heute war sie wieder da. Es ist eine Atmosphäre, die eigentlich nicht zu beschreiben ist. Innigste und tiefste Konzentration auf das Leben. Die Welt hält den Atem an und Ehrfurcht vor dem Wunder Leben liegt in der Luft.

Vor der Nachtruhe bin ich noch eine Runde mit dem Weihwasser gegangen und habe für alle Kommenden um einen guten Schlupf gebeten.

Wider der Vernunft- für das Leben

Es gibt Hühnerrassen, die als ausgezeichnete Brüter gelten. Zum Beispiel Seidenhühner!!! Jeder, der mit ihnen zu tun hat, weiß das. Sie werden gerne mit anderen Vögeln gehalten, um deren Eier auszubrüten. Sogar und speziell in der Falknerei. Manchmal habe ich das Gefühl, sie sehen Brüten als ihre Bestimmung.

Wir haben ein paar Mädels, allen voran Afra, Little Miss Sunshine und Lotte, die alle paar Wochen brüten. Leer brüten. Wer damit konfrontiert ist, brütenden Hennen die Eier weg zu nehmen, weiß wie herzzerreißend ihre Schreie dabei sind. Zudem kann dieses Zu-oft-Brüten die Hennen schwächen. Letzte Woche ist dann etwas eingetreten, womit wir alle nie gerechnet haben. Unsere Anna, die ob ihrer Fähigkeit zu singen, nach DER Netrebko benannt wurde, hat zu brüten begonnen.

Zwei Hennen haben wir das Versprechen gegeben, wenn sie jemals brüten wollen, dann dürfen sie das auch. Berta und Anna. Berta hatte nie das Bedürfnis und Anna hat sich einige Jahre Zeit gelassen.

Jetzt war da zum einen das Versprechen und zum anderen die Sorge um die anderen drei, ob die je wieder aus ihrer Brüterei rauskommen. Nach einigen Überlegungen, von den Sommerferien rückgerechnet, die übrigen Reisepläne dazugelegt, war für mich die Entscheidung klar.

Jetzt galt es noch, mir Hermanns ergänzende Überlegungen abzuholen und einmal darüber zu schlafen. Die Anzahl der Eier – es sollten befruchtete sein – hat er (“ich hab gesehen, wie patschert die Hähne sind!”) mit vier je Henne angesetzt – ich hätt nur drei genommen. Hab ich damals gesagt.

Der Holzschupfen wurde umgestaltet und Brut- und Kükengerecht hergerichtet. Die Damen einzeln übersiedelt und dann kam der Moment ihnen die Eier unterzuschieben. Diese Blicke bleiben unvergesslich. Der Hals wurde schon recht lang und der Schnabel bereit, diesen Schrei auszustoßen. Ich habe ihnen die Eier ganz nah an den Körper gehalten und dann war da diese Bewegung des ganz weich und breit auf die Eier niedersinken, begleitet von diesem zufriedenen Gurren. ALLES IST GUT.

19 Eier liegen unter vier Damen. Selig sitzen sie und trauen mir langsam wieder, wenn ich sie streichle, dass sie ihre kostbaren Eier behalten dürfen.

Manchmal entscheiden wir uns wider die Vernunft, aber hoffentlich für das Leben.

Nicht nur unsere Schar

hatte heute große Freude mit diesem milden Tag. Kaum zu glauben, dass vor wenigen Tagen noch soviel Schnee gelegen hat. Sie haben sich gut an die Temperaturen gewohnt. Alle wirken recht frisch und munter.

Von der kleinsten, Little Miss Sunshine über die mittlere Alberta, bis hin zur großen Agathe- alle scharren, picken und laufen dann mit ihrer Beute durch den Garten.

Meine Anna, die Sängerin in der Schar, ist wieder so schön, wie sie als junge Dame war. Ein wunderschönes Zwergseidenhuhn.

Die Vierlinge, Alma, Rho, Tau und Rosa sind so richtig robuste Hennen. Sie lieben es den Schnee aufzuwühlen um Halbgefrorenes zu picken ( Feinschmeckerhennen, was sonst).. Fini und Antonia sind mit von der Partie.

In den Mund gelegt


“Die im Stall, wir wissen nicht wer, weil all die Namen können wir uns nicht so schnell merken, haben gesagt, wenn wir diesen Blick aufsetzen, bekommen wir was zum NASCHEN!!”

“Seit dem Tod vom Donatello habe ich gebrütet. Die Zeit hat ihre Wirkung getan und ich bin wieder unter den Lebenden” (Little Miss Sunshine)

Jetzt haben wir uns aber eine Rast verdient. Immerhin haben wir einen Kubikmeter Misthaufen umgegraben. (Mimi, Flocke, Grauele)

Es geht nichts über diese kühlende Erde- bei den Temperaturen!! (Karla)

Da wird wohl noch eine fünfte Platz haben- mit a bisl am guaten Willen!! (Ada)

Wir vermissen dich!!!

Du warst mir einer der ganz großen Lehrmeister im Umgang mit Schwäche und “Krankheit”!!!!

Deine Fähigkeit mit allen Lebenslagen umzugehen und DAS BESTE drauszumachen ist mir Zuspruch, Trost und ERMUTIGUNG!!!! Darin warst du MEISTER!!!!!

Meine Augen weiden

sich jeden Tag aufs Neue an all den liebevollen Schönheiten, die sich in unserem Garten tummeln.

Rosa, eines von Haiderls Küken entwickelt sich zu einer Prachthenne.

Olga laboriert gerade an ihrer Verdauung.
Das hindert weder ihre Küken noch Lotte und Ida daran, alle Wege und die Rastpausen so zu gestalten, dass sie, obwohl sie recht langsam geht, mithalten kann.

Es berührt mich immer wieder, was diese Wesen vermögen. Menschen können viel von Hühnern lernen.

Kappa mit ihrer Rückenzeichnung und den drei Federn am Kopf beim Trinken.

Abends auf dem Weg in den Stall wird bei unserem Frühstückstisch immer Rast gemacht.

Die Kleinen mögen es, rauf und runter zu fliegen.

Kunigunde,Alma und Antonia oben.

Teresa,Thea,Notburga mit den Mamas unten.

Die Vorstellung

der jeweiligen Kükenscharen ist mit den folgenden Bildern komplett.

Ginas Küken haben die Namen Gundel (rechts) und Chaira(die weibliche Form von Chairos) erhalten.Gina und Gundel sind immer im selben Tempo unterwegs.Chaira lässt sich nicht davon abhalten, zur richtigen Zeit Wasser oder köstlichen Klee zu sich zu nehmen. Daher schien uns der Name sehr passend.

Ida mit Rho, Tau und Sigma während ihrer Kuschelrunde.

Afra und Little Miss Sunshine mit Antonia, Alma, Thea, Notburga(Schutzpatronin von Tirol),Teresa( nach “meiner” Teresa von Avila)und Kunigunde.

Die Rasselbande sucht sich bereits neue,eigene Schlafplätze aus.Bald werden sie nicht mehr bei oder unter den Mamas schlafen.Sehr selbstständige Pipelen haben die beiden ins Leben begleitet.

Somit haben alle Küken einen Namen, dem sie hoffentlich alle Ehre machen.

Falls EIN(!!!!!!!!!!!) Hahn dabei sein sollte, wird er den Namen MAZ erhalten.

Nach 70(!) Hühnern

ist es nicht mehr ganz einfach, sich Namen für die neuen Küken zu überlegen.
Wir haben uns für eine Mischung aus traditionellen Namen und einer Auswahl aus dem griechischen Alphabet entschieden.

RHO, TAU und SIGMA

KAPPA(das Grauele) und JOTA(der kleinste griechische Buchstabe für das kleinste Küken).

MIZZI,ROSA,ERNA,HILDE und VRONI

ALPHA und OMEGA

und das ist ANTONIA! Sie hat den Namen des heurigen Schönwetterhochs erhalten.

Einmal hinter’s Haus, Erdbadln und Mama-Kuscheln von oben

Die Ausflüge werden immer weiter, Entdeckungen werden gemacht – hinter unserem großen Hennenhaus ist eine Himbeerstaude – und natürlich gibt’s viel beizubringen! Die Gartenzwerge haben ein besonders feines Gstellele, finden zumindest die Küken!

Under der Himbeerstauden

Afra zeigt wie’s Erdbadln geht

Ich bin gleich groß wie meine Gina-Mami