Archiv für den Monat: April 2015

Wer mag raten,

WO die Küken ihren Mittagsschlaf halten?

Ja genau, beim Palettenbett. Wo sonst? Und ja, so groß sind sie jetzt und so hübsch!!

Oskar, Josefine, Oktavia

Morele

Hildegard mit Josefa

Franziska

Helene

Wo, wie und was?

Wenn ich so meine Saatgutsammlung der letzten Jahre durchgehe, dann überfällt mich jedes Frühjahr diese Lust und diese Freude, am besten ALLES auszusehen, weil mir alle Blumen und all das Gemüse gut gefällt oder herrlich schmeckt. Da heißt es dann immer alle möglichen Behältnisse anbautauglich zu machen. Da unsere Hühner ja auch keine Kostverächter sind, gehört die nötige Schutzvorrichtung dazu. Heuer kommt auch das Fischernetz, das ich einmal als Symbol für biblische Geschichten gehäkelt habe und Petras Tonkugelen zum Einsatz. Jetzt können die Pflanzen wachsen, ohne dass ein frecher Schnabel gleich ausprobiert, ob das gut schmeckt.

Die Grünkraft

Die Hildegard hat schon recht gehabt, also sie vor einigen Jahrhunderten dem Grün eine besondere Kraft zugeschrieben hat. Nie fallen mir die unterschiedlichsten Grüntöne so auf, wie jetzt, wo die Blätter sich gerade entfalten. Wenn die Sonne dann auch noch durchscheint, komme ich wieder einmal aus dem Schauen und Staunen nicht heraus.

Brennnesselsuppe

Zuerst die guten Nachrichten: die einfachste Suppe der Welt. Und sauguat. Und gsund. Und vegan. Und kost nix.
Es gibt eigentlich keine schlechte, aber die Kalorienzähler müssen halt ein bisserl weniger Öl nehmen. Selber schuld. Das bringt’s nämlich schon.
200g Brennessel (die kleinen ganz, von den großen nur die Blätter – das ist die Menge im Bild), drei kleine Zwiebeln, 1 Knoblauchzehe (gepresst), 10 (jawohl!) EL Olivenöl, 3 kleine blättrig geschnittene Kartoffeln, Cayenne-Pfeffer, etwa 1 l Gemüsebrühe (am besten die Wiberg Ursalz, die schmeckt herrlich nach Muskat).
Zwiebeln im Öl anschwitzen, Brennesseln dazu, etwas dünsten lassen, Kartoffeln und Knoblauch dazu, mit der Gemüsebrühe aufgießen, etwa eine halbe Stunde köcheln lassen. Mit Cayenne abschmecken. Weder pürieren noch mit Rahm binden, vielleicht etwas Parmesan (eher nicht).
Nachtrag: naja, Parmesan schmeckt schon sehr gut dazu. Die Suppe wird dadurch wesentlich kräftiger. Wer noch mehr braucht, denke über Muscheln nach — hier.

Feiern beim Fischer – Zurück in die Zukunft

hat bei uns ja schon (fast) Tradition: am vergangenen Freitag hat mich Angelika zum Geburtstagsessen eingeladen: der feinste Mittags-Tisch beim Fischer am See (jetzt im Frühjahr; auf der Thaneller-Seite) war reserviert, wir waren fast die einzigen Gäste, also: alles sehr ruhig, der Himmel zwar recht bedeckt, aber gemütlich warm. Immer wieder schaute der Kellner vorbei, herzlich freundlich um unser Wohlergehen bemüht, fachkundig beratend, nie aufdringlich, wir fühlten uns wie zu Hause (da kommt aber dann nie jemand 😉 )

Schon vom letzten Mal vor gut einem Monat wussten wir, dass da eine neue, junge Mannschaft in der Küche war; was wir damals kosteten hat uns wieder hergelockt: (scheinbar) einfache Speisen, jede einzelne Zutat dann aber in einer natürlich-intensiven Konzentration, dass man jeweils ins Schwelgen kommen muss: in der Frittatensuppe – allein die Suppe war die beste, die ich seit langem gegessen habe, konzentriert, intensiv aromatisch, beim Plachutta war sie vielleicht ähnlich gut, nicht besser – Gemüsestücke, perfekt, und eine einzige kleine Markscheibe: aber die machte Freude für Minuten. Als Faust hätt’s mich schon wieder weggezappt. Die gebratene Renke von der Tageskarte mit ausschließlich Gemüsebeilage(rln) – jedes einzelne entweder als ganzes oder, wie der Karfiol als Püree – immer aber von dichtestem Eigengeschmack: ach schmeckt Gemüse herrlich! Die Weinbegleitung – nicht ganz einfach, die Renke hat einen stärkeren Eigengeschmack als eine Forelle, mit dem Sauvignon Blanc von Zuschmann & Schumann perfekt vom Kellner empfohlen, tat das ihre. Die Nachspeise dann eigentlich nur mehr Luxus, mit der Überschrift „Aus der Konditorei“ mit der Bezeichnung „Saint-Maure/Traubentarte/Rotes Senfeis“ auf jeden Fall überraschend weil keine Süßspeise: eigentlich steht der Käse im Zentrum, von der Traubentarte und dem Senfeis ergänzt: ein feiner Abschluss.

Die Tagliatelle mit Bärlauchpesto und der Guanaja-Crunchy-Cake kann ich nur aus den Berichten der beiden Frauen ahnen: es wurde wenig geredet und dann zufrieden gestrahlt. Die Nachspeise genossen wir alle zusammen.

Die Chefin Marina Bunte schaut am Ende noch einmal vorbei, sie erzählt ein bisschen von der Philosophie hinter diesen Herrlichkeiten. Auf der einen Seite stehen ihre Vorstellung von Einfachheit, Natürlichkeit und Echtheit – das ist zwar gerade wieder modern, aber eigentlich sind das alte, traditionelle Vorstellungen, wie Lebensmittel zubereitet werden sollten. Auf der anderen Seite die Küchenmann/frauschaft, die das jetzt perfekt umsetzen kann. Und dann gibt’s auch noch das Publikum, das teilweise halt die gewohnten Beilagen auf gewohnte Art zubereitet haben will und zu derlei „Neumodischem“ nicht immer leicht Zugang findet.

Nur leicht widerstrebend verließen wir diesen Tisch und spazierten zufrieden den See entlang, bis auch die Hunde auf ihre Kosten gekommen waren.

Die Regenbogenbrücke

Wenn am Ende eines Gartenjahres die Sehnsucht nach Erde, Blumen, Obst und Gemüse, das gerade verkostet oder eingelagert wurde, gestillt ist, gibt es IMMER diesen einen Sack an Zwiebeln, meist sind es Tulpenzwiebeln, den ich doch noch kaufen muss!

Die Zwiebeln, die ich im letzten Herbst erstanden habe, habe ich an den Gräbern unserer Hühner gesetzt. Berta, Salvatore und Donatello. Wenn sie dann jetzt erblühen erscheint es mir immer wie ein Gruß vom anderen Ende der Regenbogenbrücke.

Sei getrost, wir warten auf dich!

Håsch in Reis fiar die Hennen übertoan?

Ja, schau.

Beim Schauen ist mir dann als erstes Pumuckl eingefallen, wenn die Milch Guten Tag sagt.

Beinahe hätte der Reis Guten Tag gesagt.
Unsere Mädels danken uns das Zusatzfutter jeden Tag mit ihren Eiern.

Eierberge bekommen wir manchmal geschenkt. Eines schöner und köstlicher als das andere.

Ein gelungener Tag

war er, 25. April 2015. Aber darüber wird das Geburtstagskind noch selber berichten.

Wer hält noch fest an Idealen,

wer pflanzt noch einen Apfelbaum, wer fängt sie ein, die letzten Sonnenstrahlen? Wenn’s nicht die Dichter tun, die Lästerer wohl kaum….. ( aus: Tote Dichter von R.F.)
Diese, aus der Erinnerung hervorgeholten Zeilen eines Liedes, das Rainhard Fendrich leider nicht mehr singt, zumindest von den Konzerten, von denen ich weiß, fallen mir ein, wenn ich die Gedanken zur Frage, wer schreibt noch Briefe, schweifen lasse.

Allerlei an Kommunikationsmöglichkeiten hat die heutige Zeit hervorgebracht, und auf Lager. Postings, SMS, Whats ups, mails….. irgendwelche Abkürzungen, die nicht mehr für jedermann zu entziffern sind. Das ist alles recht komfortabel, aber wer schreibt noch Briefe?

Wo findet sich noch eine Auswahl an herrlichem Briefpapier, mit Initialen oder Mustern, Blumen oder Bordüren. Wo ist der Füllhalter, der noch ins Tintenfass getaucht wird und dabei mit Garantie einen Klecks verursacht? Wo die Zeit und die Muse, sich hinzusetzen und die Worte sorgfältig überlegen? Dann, nach dem gelungen Werk das Kuvert verschließen, die besondere Marke aussuchen, draufkleben und dann zur Post gehen, um den Brief aufzugeben. Wo finde ich noch das Warten auf den Antwortbrief?
Selten ist es geworden, das Briefe schreiben.
Neulich habe ich einen erhalten, einen Brief.

Nein, den öffne ich nicht so nebenbei, dafür gibt es eine spezielle Zeit und einen besonderen Ort. Dazu ein sehr gehaltvolles und schmackhaftes Bier- zur Feier des Tages.
Dann habe ich das Kuvert mit der Spannung, die ich dabei immer empfinde, geöffnet.

Den Brief hervorgeholt und seine Worte in meine Seele rinnen lassen. Balsam für die Seele sind die Worte in diesem Brief.
Die Augen werden feucht, da berührt etwas mein Inneres.

Bilder von Jahren der gemeinsames Zeit tauchen auf.
Nach einem köstlichen Schluck aus diesem besonderen Glas, lese ich ihn noch einmal und noch einmal.
Und weil er mich so freut und der Inhalt Gewicht hat, stecke ich ihn an unseren Kamin, damit ich ihn bei jedem Frühstück sehe und an Dich und die gemeinsame Zeit erinnert werde.

Falls es einen Kalender

für Hennen gibt, dann haben sie im Frühjahr mit Sicherheit ein Hochfest eingetragen. Engerlingwettrennen oder Fetter Festschmaus, so oder so ähnlich würde das Fest wohl heißen. Beim Umgraben der Hochbeete, um den Hennenmist unterzuarbeiten, finde ich bei den Brettern immer wieder Engerlinge/ Maikäferlarven. Ein Ruf( ich weiß, wer sie besonders gern mag, oder wer gerade Kraftfutter braucht) und ein Wurf und das Rennen hat begonnen. Selten gibt es einen Homerun, weil die Beute immer wieder den Besitzer wechselt. Die Routiniers hüpfen dann immer gleich ins Hochbeet und holen sich diejenigen, die ich übersehen habe. Jedes Jahr eine Riesengaudi.

Alles zu einer anderen Zeit

Heuer ist das Blühen und das Austreiben der Pflanzen sehr zeitversetzt, zum Teil überschneiden sich die einzelnen Perioden. Die erste Tulpe ist aufgeblüht, genauso wie fast alle Schlehenstauden.

Aber auch die Rohnen, die im Hochbeet überwintert haben, der Salat und sogar schon die Tomaten( im sicheren Haus) wachsen kraftvoll vor sich hin.

S-bar: Bier und Burger

Endlich war das Wetter entsprechend: wir besuchten die S-Bar und ließen uns zwei Biere empfehlen: das zart-hopfenbittere Starkbier „Prior Tongerlo“ (ihr Lieblingsbier, wie sie uns verraten hat) und das herrlich erfrischende „Grimbergen blonde“. Während wir das Bier genießen konnten, wurden die beiden Burger zum Mitnehmen für unser Mittagessen zubereitet: der vegetarische mit einem Laibchen aus Kidney-Bohnen, kräftig gewürzt; der Fleisch-Burger mit einem zart gewürzten Rindfleischlaibchen: beide perfekt gebraten. Dann natürlich Saucen, Salat, Gurke, Käse (Feta im einen, Gouda im anderen Fall). Und: Holzmair-Brötchen! Die Burger sind jeweils etwa doppelt so groß wie die bekannten (Radius etwa 41% größer – für die Mathematiker 🙂 ) und das relativiert den Preis – neben der herrlichen Qualität! Also: wieder uneingeschränkte Empfehlung!

Mittågsschlafl

Diese Momente des Tages gehören für mich zu den Highlights. Wenn ich nach einem langen Schultag, der dann doch immer wieder auch einige Aufregungen zu bieten hat, nach einem herrlichen Burger( vegetarisch) aus der S-Bar, auf der Terrasse sitze, bei einem guten Glas Bier, den Blick schweifen lasse und alle um mich herum dösen, gnapsen oder ihr Mittågschlafl halten. Tiefes, zufriedenes Ausatmen und langsam in die Ruhe kommen gelingt dann recht leicht.

Balsam für die Seele und Freude fürs Herz!!

An solch herrlichen

Tagen machen wir die große Schiebetüre ganz auf. Während wir draußen die Sonne genießen, nützen das immer wieder einige aus der Hühnerschar um sich am Innenraum zu erfreuen. Ein paar Brösel liegen immer am Boden.Matea inspiziert das Klavier und Lotte macht sich anscheinend mit dem Brockhaus schlau. Dass die Küken das so schnell lernen, hat sogar mich überrascht.

Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?

Ich mag es immer noch sehr, dieses Wort Gottes, das auch HEILIGE SCHRIFT genannt wird. Zahlreiche Stunden meines Lebens habe ich darin gelesen und studiert. Viel darüber nachgedacht, geredet, diskutiert, gebetet und meditiert.
In meinen Schulstunden habe ich immer wieder großes Vergnügen daran, auszuprobieren, dass es wirkt. Ohne Erklärung und Vorbereitung lesen die 11jährigen Textstellen, verbunden mit der Aufgabe, den Satz, der ihnen am besten gefällt, zu unterstreichen. Diesen Satz haben sie bei den Auferstehungsstellen als Lieblingssatz erkoren. Mehr aber auch nicht weniger ist die Botschaft von Ostern bis ins Heute hinein.
Ich mag diesen Satz noch einmal verallgemeinern: WAS SUCHT IHR DAS LEBEN, DAS LEBENDIGE BEIM TOD, BEI DEN TOTEN?
Wie oft erlebe ich , dass die Menschen verzweifelt versuchen beim Toten nach Leben und Lebendigkeit zu suchen. Vieles stirbt, muss sterben im Laufe eines Lebens. Ohne Tod kein neues Leben, wie das einfache Gleichnis vom Weizenkorn zeigt.
Es verwundert mich immer aufs Neue, wenn ich erlebe, dass Menschen sich für das TOT SEIN im Leben entscheiden. Und es tut mir immer wieder leid, zu erleben, wie verzweifelt deren Mitmenschen das Leben, das Lebendige in diesem Tod suchen. Oft braucht es Jahre des Erkennens. Schtierln, probieren, hoffen, reden, diskutieren, wieder hoffen, wieder probieren,…
Aber eines schönen Tages ist dann das Erkennen da. Dann gelingen die Wenden, die auch Maria Magdalena tun musste. Ja und dann, dann ist Auferstehung und Erlösung da. Hingewendet zum Leben und zur Lebendigkeit.