Archiv für den Tag: 13. Februar 2015

Freudentriathlon am Unsinnigen

Wenn man am Unsinnigen am Morgen aufwacht, so würde man sich vielleicht als 15 jähriges Mädchen auf den Faschingsumzug freuen. Aber da kennt man die viel besseren Pläne von Papa und Angelika nicht! Ich muss dazusagen ich kannte diese Pläne anfangs auch nicht und hartnäckig wie die beiden sind, wollten sie einem armen, neugierigen, “kleinen” Mädchen diese bis zum Schluss auch nicht verraten.

Schon bald war ich mitten drin im Triathlon.

Angefangen mit einem Vormittag im Sonnenschein auf der Piste, folgte ein Ausflug mit Vega und Emma nach Zöblen. Nicht oft sieht man einen so klaren und blauen Himmel wie an diesem Tag.

“Schau Hermann, das sind Bäume für dich!” Zitat: Angelika

Wenn die Sonne einem die Richtung zum Ziel zeigt, so ist der Weg ein wahrer Genuss. In unserem Fall führte dieser Weg zu einem wunderschönen Kapellele am “Gipfel” eines Hügels.

Auch wenn Papa sagt Vega sei manchmal so blind wie ein Maulwurf, so erkennt sie an diesem Tag “die große Gefahr” auf meilenweite Entfernung.

Wir wurden durch kurzes Alarm schlagen von Skitourengeher gewarnt und gerettet.

Der dritte Teil von diesem Freudentriathlon schließt mit einem Essen in einem traumhaften Lokal ab (aber darüber schreibt Papa noch mehr).

Wenn ich an all die verkleideten Menschenmengen denke und diesen Karneval mit einem so vollen Tag vergleiche, so gehöre ich sicher nicht zu diesen 15 Jährigen, die sich am Morgen schon auf den Faschingsumzug freuen.

Die Flaschengalerie

Angefangen hat alles damit, dass ich ein paar Weinflaschen für das Blumenwasser aufgehoben habe. So habe ich es mir bei meinen Eltern ( bei uns ist der Papa der Blumenwasserchef) abgeschaut. Nach dem Regenwasser ist abgestandenes, wohltemperiertes Wasser das Beste für die Zimmerpflanzen.

Ja und dann gab es spezielle Essen, Besuche, Feiern, Feste, Urlaubsdomizile, Geschenke ….

Diese speziellen Flaschen habe ich dann immer aufgehoben und im Haus aufgestellt. Ab und zu, unnd dazu eignen sich Ferien ganz besonders, gilt es diese auch abzustauben. Bei jeder einzelnen fallen mir dann Erinnerungen und Geschichten ein.

Und dann glänzen sie, zumindest für ein paar Tage, wieder um die Wette.

Versuche und Erkenntnisse

Seit Hermann das Thema um die eingelegten Eier angegangen ist, werden allerlei Arten von Eier kochen ausprobiert und zur Perfektion gebracht. Eier sollen sich beim Kochen frei bewegen können, daher kocht er sie jetzt in der Pfanne. Für mich ist es fast ein meditativer Vorgang. Die verschiedenen Farben, Formen und Größen, wasserfreie Zonen, Blaselen, die aufsteigen und die Eier ins Schweben bringen….Am erfrischendsten, im wahrten Sinne des Wortes, ist aber der Moment, wenn Hermann plötzlich vor die Türe springt, um sie dann mit EISWASSER abzukühlen. Es gibt immer was zum schauen in unserer Küche!

Tageslicht ist Tageslicht

Jede Veränderung, die Hühnerschar betreffend, bedeutet meist eine bauliche Veränderung.

Die Brutweiber sind im Schupfele untergebracht. Eine sogenannte Tageslichtlampe sorgt für Licht und Wärme. Für die kalten Tage war das auch ausreichend, aber jetzt, da es wärmer wird und die Sonne den ganzen Tag herrlich scheint, wollte ich den ausdauernden Mädels doch Frischluft und ein Erdbad in der Sonne ermöglichen.

Hermann ist nicht nur der Meisterkoch im Haus, er ist auch ein sehr geschickter Handwerker. Im Handumdrehen hat er einen Schutz gebaut, der passgenau in den Türrahmen gesteckt werden kann. Seitdem hört man hinter der Folie ein glucksendes Gurren, die Erde fliegt gerade so durch die Luft, wenn die brütenden Damen ihr Erdbad nehmen. Während der Brut gibt es ein tägliches Bad, um ja von allen Ungeziefern befreit, wieder auf die Eier zu sitzen. Wunder Natur!

Gasthaus Morent – Slow Food

Wir haben viel darüber gesprochen, was wir uns von einem Gasthaus wünschen, was wir nicht brauchen oder auch auf keinen Fall wollen. Es kommt dann das heraus, was Slow Food ist: es soll regionale Küche mit heimischen pflanzlichen und tierischen Produkten sein, möglichst lokal hergestellt. Und auch “Buono, pulito e giusto – gut, sauber und fair“.

Das Gasthaus Morent, das wir am Jahresende erstmals kennenlernten, will und kann das alles, und das auf Haubenniveau. Und in einem Rahmen, der Platz und Zeit lässt für’s Genießen ohne Getue, in einer freundlich-gemütlichen Umgebung. Die Gespräche über die Herkunft oder die Zubereitung der Gerichte vermitteln leichtfüßig die hohe Fachkenntnis des Wirts, der Genuss der servierten Speisen ist damit (und durch die perfekte Getränkebegleitung) schön eingebettet. Wie die Wirtin Timi eine derartige Vielfalt von Gerichten allesamt so perfekt im Alleingang zaubert soll ihr Geheimnis bleiben.

Dieses Mal – Eva war das erste Mal dabei – genossen die beiden Frauen das vegetarische Menü einmal mit Langos als Hauptgang, einmal (angebotenerweise weil aktuell) mit einem Saibling aus dem Heiterwangersee. Eva, als Tirolerin mit Kiachln großgezogen war glücklich, der Saibling war saftig, zart und von den paar aromatischen Gewürzen begleitet von feinstem Geschmack.

Ich wagte mich an die zweite Fleischvariante, verlockt durch die Beschreibung “Gegrillte selbstgemachte Salsiccia vom Hirschkalb und Bergschwein mit gebratenem Sauerkraut und Bratkartoffeln”. Was ich da serviert bekam, machte mich sprachlos (keine Zeit mehr zum Sprechen) – definitiv die besten Würste, die ich je gegessen habe: nicht grob, wie ich erwartet hatte, sondern ganz feines Fleisch, feinste Gewürze, herausschmeckbar auf jeden Fall fein scharfer Paprika, wahrscheinlich Koriander, Fenchel (eine Ahnung davon: so fein sind sie gewürzt), vielleicht Thymian? Auf jeden Fall: feinst gewürzte, mild scharfe Wurst, auf wunderbarem Sauerkraut und perfekten Bratkartoffel(che)n. Den Wein ließ ich mir fast blind empfehlen: der Shiraz harmonierte tatsächlich perfekt mit allen Zutaten! Ach!!

Die Nachspeise perfekter Fruchtgenuss, ein Espresso, der den Namen verdient und dann zufrieden heim – ein Tag wie ein Geburtstag!