Archiv für den Monat: Juli 2015

Unsere hübsche Oktavia

leidet sehr. Immer öfter hat sie sich versteckt und mir nur mehr die Schwanzfedern gezeigt. Zur Sicherheit und um genügend Ruhe zu haben habe ich sie ins kleine Stallele gebracht. Mit Argusaugen haben Vivienne und Karla alles genau beobachtet. Damit ich ja nichts falsch mache.

Gefüttert habe ich sie, damit die arme Haut ja genug zu essen bekommt. Es ist nicht besser und nicht schlechter geworden, aber meine Beobachtungen klarer. Heute sind wir mit ihr zum Tierarzt. Dort hat sie eine Tortur über sich ergehen lassen müssen. Sie hat nämlich einen sogenannten weichen Kropf. Das bedeutet alles, was sie gepickt hat und ich ihr reingestopft habe, ist im Kropf gelandet, aber nicht im Magen angelangt. Die Behandlungsmethode heißt: ausstreifen. Sprich kopfüber alles, was da noch im Kropf ist( und da war einiges) muss durch Schnabel und Nase wieder raus. Jetzt heißt es DURCHSPÜLEN. Wasser, Wasser, Wasser und nochmals Wasser- mit der entsprechenden Medikation. Sie ist nur noch Haut und Knochen. Wir hoffen sehr, dass wir das so schaffen, eine Operation überlebt sie nicht, wahrscheinlich nicht einmal die Narkose. Toi, toi, toi du schneidiges Mädl!!!!!! Aja, das hätte ich jetzt fast vergessen: Vivienne kommt jeden Abend zu ihr in den Stall, damit sie ja nicht alleine ist. Zwei ganze patente Mädels!!!!!!!!

Es ist mir ausgegangen,

das Lavendelöl. Vielseitig hat es Verwendung gefunden, von rauhen Händen über pflegebedürftige Hühnerbeine bis zum Schutz gegen Ungeziefer aller Art. Diese betörenden Blüten zu ernten, an ihnen oder meinen Händen zu riechen, gehört zu den Besonderheiten des Gartens. In ein bis zwei Tagen werden sie gut durchgetrocknet sein und ich kann sie in Öl legen. Dann heißt es wieder warten bis ich diesen Allzweckschatz nutzen kann.

Kreativität

Auch dieses nette Behältnis haben wir unseren Wiener Freunden zu verdanken. Alte Zeitungen, die mit einer Spezialfolie bearbeitet werden und dann zu diversen Taschen und Tüten gestaltet.

Und diese Prachtstücke hat Hermann in Füssen erstanden. Das Papier stammt aus einem Gesangsbuch aus dem Jahr 1918. Ich mag solche Ideen, solche Gestaltkraft, solche Einfälle, solche ganz besonderen Stücke. Schmuckstücke allesamt!!

Mitbringsel

Seit dem Besuch der Wiener sind wir stolze Besitzer der WIENER AMPELMÄNNCHEN!!

Bloß nicht in die Legenester

Im Moment scheint es einen Wettbewerb zu geben, wer den exklusivsten Legeplatz findet. Manchmal wandern sie den halben Vormittag im Garten- auch im HAUS- oder im Schupfele oder im Depot( wenn grad mal schnell die Türe aufgeht) oder in der Nachbarschaft herum, um einen ENTSPRECHENDEN Legeplatz zu finden. Und so wie bei Martha schaut manchmal nur mehr die Schwanzspitze aus dem Heu. Um diese Eier dann zu finden, gräbt man den halben Heustock um.

(Fast) griechischer Salat mit würzigen Kichererbsen nach Ottolenghi

Ich weiß eh: griechischer Salat ist das keiner – keine Oliven, kein Schafskäse, roter statt grüner Paprika. Der Anlass dazu war aber ein ebensolcher: Ferenc hat uns zum grandios gegrillten Fisch einige Salate serviert, darunter ein griechischer – und der war so gut, dass ich ihn selbst nachkochen wollte. Googelt man griechischer Salat und Ottolenghi erhält man diesen Treffer – und das ist ein Volltreffer: gschmackig, würzig, deftig UND gleichzeitig leicht – das ist das, was ich  an seinen Rezepten so oft liebe. Und die Kichererbsen da drauf sind der Wahnsinn – Putenstreifen sind dagegen geschmacklich eher bei Popcorn angesiedelt: sehr eindimensional und langweilig. Das Rezept ist im Jerusalem-Kochbuch, aber auch auf online im Guardian.

Also: einen fast-griechischen Salat zubereiten aus: 1 kleine (rote Zwiebel), 2 Gurken (280 g), Radieschen (240 g), 2 Tomaten (300 g) 1 rote Paprikaschote – alles würfeln. Für die Marinade 20 g Blattkoriander (das ist gscheit viel!) und 15 g glatte Petersilie, beide grob gehackt mit 75 ml Olivenöl, 50 ml (=ein Stamperl randvoll) Zitronensaft, abgeriebene Schale von zwei Zitronen, 30ml Sherry-Essig, 1 gepresste Knoblauchzehe, 1 TL Zucker zu Marinade mischen, mit dem Gemüse vermengen und abschmecken.

Für die Kichererbsen (1 Abend vorher eingeweicht – ich gebe KEIN Soda dazu, braucht’s nicht und schmeckt unseifiger; dann in doppelter Menge Wasser gekocht, bis sie weich sind – bei mir in etwa einer Stunde) eine Gewürzmischung herstellen: 1 TL Kardamom, 1,5 TL Piment, 1 TL Kreuzkümmel, 1/4 TL Salz – alles gemahlen oder in der Flockenquetsche frisch gequetscht. Darin die gekochten Kichererbsen wälzen (evtl. in kleineren Portionen) und in etwa 50 ml heißem Olivenöl einige Minuten braten.

Die lauwarmen Kichererbsen auf dem Salat anrichten, wer’s mag noch einige Löffel griechisches Joghurt (Ja! Helft Griechenland!!) dazu und genießen. Möge die dann hoffentlich eintretende Stille vom Schlürfen eines kräftigen Weißweins (Sauvignon blanc?) oder eines starken Bockbiers unterbrochen werden. Von sonst nichts!

Das Wohlergehen der Hühner

ist ein Thema, das sich immer öfter in mein Leben drängt. Robust ist man mit ihnen nur allzu oft umgegangen. Von den katastrophalen Bedingungen, die in den Hühnerfabriken herrschen, will ich gar nicht schreiben. Mit diesem Wahnsinn, wie mit Tieren umgegangen wird, entwickelt sich aber zugleich eine Strömung, wie man anders mit den Wesen umgehen kann. The BRITISH HEN WELFARE und die TAMERLAINE FARM in den USA sind zwei solcher Beispiele. Sie kümmern sich seit Jahren um Hühner aus Legebatterien und Hühner aus schlechter Haltung. Inzwischen kann man auch in Deutschland und in Österreich diesen misshandelten Tieren ein ZUHAUSE GEBEN.
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, dann sind die Hennen auf der Hochthörlealm aus so einer Fabrik. Und sie sind immer noch auf der Suche nach einem HAHN. Unsere waren leider schon weg. Es wäre ein Traumplatz gewesen. Einer unserer Giggeler auf einer Alm. Mei, wäre das ein Bild für meine Seele. Vielleicht findet sich noch einer, denn bei all den Gefahren, die da auf einer Hochalm lauern, braucht man einen guten Beschützer. Und nicht nur dafür!!!

Im Sommer beim Fischer am See

Mit unseren Wiener Freunden (selbst kochend, kulinarisch sehr interessiert und versiert) mussten wir natürlich auch einmal zum Fischer, schließlich gab es ja den „neuen“ Fischer herzuzeigen. Und wir wurden nicht enttäuscht: das, was die neue Küchenmannschaft zauberte, war köstlich! Bissen für Bissen zu genießen! Dieses höchste Niveau ist nicht nur im Außerfern selten.

Gegessen haben wir zur Hälfte vegetarisch: den Zimt-Tunfisch (u.a. mit Blattkoriander-Mayo; tolle Aromen, ein bisschen salzig), die Buratta-Paradeiser-Variation (u.a. mit Kräuter-Eis), die Pfifferlings-Suppe (mit gebratenen Pfifferlingen, herrlich intensiv), die Garganelli (die Nudeln selbstgemacht; herrliche Gemüsearomen), den schwarzen Risotto (mit Fenchel und Orangenstücken; intensiver Genuss), die Tagliatelle mit Pfifferlingen (einfach perfekt). Krönung waren die beiden Hauptspeisen, die im Ganzen gebratene Forelle (mit tollen Gemüsen; herrlich saftig) und als etwas ganz besonderes der Schweinebauch „36h“ (mit herrlicher Entenleber, Pflaumenmus; unglaublich zart und gschmackig) – wohl im Wasserbad auf Niedrigtemperatur gegart.

Und damit das auch einmal gesagt ist: die Wiener fanden (wie wir) das Preisniveau eher niedrig für das, was hier geboten wird!

Herrlich Essen auf der Hochthörle-Hütte

Wir haben – gemeinsam mit unseren Wiener Freunden – die Hochthörle-Hütte besucht. Für die Auswahl war die Leichtigkeit der Tour – nur 400 Höhenmeter durch lichten Wald – mit entscheidend, hauptsächlich wollten wir aber hin, weil wir wussten, dort hat der Wirt seit kurzem Hennen!

Dass dann das Essen etwas Besonderes war, war eine Überraschung. Nicht nur, dass sich die Speisenauswahl (wohltuend) vom üblichen Angebot unterscheidet – was wir bekamen war dann auch noch außergewöhnlich: sehr gut gekocht, sehr nett hergerichtet, herzlich und freundlich  serviert und dazu auch noch sehr preiswert. Der Tiroler Tafelspitz etwa war fein mariniert, die Menge auch für einen guten Esser sehr schön. Gemeinsam mit dem Franziskaner vom Fass eine perfekte Kombination.

Wärmste Empfehlung, allein schon kulinarisch (mindestens einen Besuch wert), die Hütte ist wunderschön gebaut, im Gastbereich viele Tische aber auch Liegen, die Ziegen und Hennen, die gleich neben dem Gastbereich wohnen (einige Hennen auch überall) ergeben eine Idylle am Fuß des majestätischen Zugspitzmassivs.

Gartensplitter

Seit einem Monat blüht das Johanniskraut, dieser Lichtbringer nun schon. Erstmals hat es schon vor dem Johannistag (24.6.) seine Blüten geöffnet.

Wenn jemand geht oder gegangen ist, dann räuchere ich auch im Garten, beim Luftansaugstutzen, dann duftet das ganze Haus gleich mit.

So schön kann Unkraut sein.

Was ich heuer ganz besonders schätze ist die Verteilung der Reife. Gestern eine Hand voll Kirschen, heute eine Hand voll Ribisel, die Himbeeren warten auch noch. Kein Stress, wann ich wieviel verarbeiten soll, sondern kosten und genießen, verschenken und verteilen und alles zu seiner Zeit.

Mein Held

hat ihn Mazi während der letzten Tage genannt, unser Zwiebele. Ja, er ist ein Held, bedenkt man seine Geschichte und all seine Erlebnisse und Abenteuer. Der alte Herr wird jetzt bald 16 Jahre, und erfreut sich bester Gesundheit. Und er ist da, er ist einfach immer um uns herum- fein, GANZ FEIN!!!!!

Das Himmelbett

hat ob der hochsommerlichen Temperaturen ein Dach erhalten. Da wir auf die Bäume für unsere Hängematte wohl noch ein paar Jahre warten werden, habe ich sie zum Schattenspender umfunktioniert. Ein herrliches Platzl, um zur Ruhe zu kommen und die Seele baumeln zu lassen.

Emma und ich lassen unseren Gedanken über die jeweiligen Urlaubspläne freien Lauf. Meine Vorschläge erhalten, der Mimik nach zu schließen, keine Zustimmung.

Im Kloster-hotel-hof in Ettal

Wenn ihr das Gefühl habt, wir sind in eurer Nähe, dann trügt das nicht. Hat die Tante geschrieben und angekündigt, dass sie auf ihrer Reise ganz in unserer Nähe vorbeikommen werden. Im Klosterhof in Ehrwald wäre Mittagessen geplant. Ein Bindestrich-Fehler, stellte sich gleich heraus. Und unsere Überraschungsabsicht war noch nicht entdeckt. Ein Anruf beim Tourismusbüro in Ehrwald ergab Ettal, der Klosterhof war dort auch als Klosterhotel bekannt und ein Anruf dort ließ uns erfahren, dass ein Busunternehmen aus Wels dort Halt machte. Mehr wussten wir nicht und ließen uns auf die Überraschung ein – vielleicht würden wir auch uns selbst überraschen.Nach der Besichtigung des Klosters waren wir glücklich um halb 12 im Biergarten gelandet, an einem feinen Tisch unterm Nussbaum, bald versorgt mit herrlichem Ettaler „Curator“ (dunkler Doppelbock), feinem dunklem Ettaler und guten Fruchtsäften. Und ein Auge war immer auf die Straße gerichtet, da müsste der Bus kommen. Um 3/4 immer noch kein Bus. Und dann war er da: der silberne Zellinger! Würden sie aussteigen? Einer nach dem andern spazierte heraus und dann kam sie um’s Eck, gleich danach der Richard. Angelika sauste los und es war unverkennbar, dass die Überraschung gelungen war!

Die großzügigen Pausen des Gruppenessens haben wir dann fein zum Ratschen genutzt, uns über unsere heißen Sommer, die Kohlrabis, die Frösche und vieles mehr unterhalten. Ganz fein war’s, lustig haben wir’s gehabt, und zum Abschluss bekamen wir noch ein Sechsertragerl geschenkt! Herrlichen Urlaub wünschen wir!

Kohlrabi-Salat nach Ottolenghi mit Minze und Kapuzinerkresse

Unser Kohlrabi ist wie immer herrlich! Am Sonntag gab’s ihn paniert als Schnitzel (vorher in Salzwasser al dente kochen!), der Rest der Knolle sollte heute verwertet werden.
Da es auch bei uns hochsommerlich heiß ist, war ich ratlos: da kommt Braten oder dünsten nicht in Frage. Im Jerusalem-Kochbuch von Yotam Ottolenghi gibt’s einen Kohlrabi-Salat – ungewohnte Zutaten, aber ich vertraute einfach blind.

Das hat sich gelohnt: ein wunderbar erfrischendes Festessen! Die Minze und die Yoghurt-Marinade geben eine starke Frische – und lassen doch den Kohlrabi-Geschmack herrlich bleiben. Ein perfektes Hochsommer-Essen, schnell zubereitet und man kann fast nicht mehr aufhören, zu essen – das Rezept ist für vier, aber macht sicher auch zu zweit Spaß!

Zutaten: 3 kleine Kohlrabi, 80g Griechisches Joghurt, 70g Sauerrahm, 50g Mascarpone (ich hab Frischkäse genommen), 1 kleine gepresste Knoblauchzehe, 1 1/2 TL Zitronensaft, 1 EL Olivenöl, 2 EL frische Minze, 1 TL getrocknete Minze (hatte ich nicht – daher 3 EL frische Minze), 20 g Kresse (ich hatte Kapuzinerkresse, wie man auf dem Bild sieht – sieht auch toll aus!), etwas Sumac (hab ich aus dem türkischen Laden), Salz, (weißer) Pfeffer.

Die Kohlrabi in etwa 1.5 cm große Würfel schneiden, aus den übrigen Zutaten eine Marinade machen und untermischen, einen Teil der Kresse und das Sumac zum Dekorieren am Ende darüberstreuen!Da das unser Mittagessen war, hab ich noch Streifen vom letzten Vollkorn-Roggen-Mischbrot dazugegeben. Da hab ich viel Koriander und Kreuzkümmel drin – passt wunderbar!

Fundort

war eine der hintersten Ecken des Gartens. Im Herbst werden wir wohl noch ein paar unentdeckte Gelege finden. Von den Gelegen in der Nachbarschaft ganz zu schweigen.

Diese Fundstücke bereiten wir dann meistens als Leckerbissen für die tollen Legerinnen zu.