Archiv für den Monat: Mai 2019

Auf die Finger g’haut

hätt ich Dir, wenn in mein Teller glångt hättest! Hat sie nachher gesagt (weil wenn’s schmeckt redet sie kein Wort mehr während des Essens), und wirklich ist dieser Tarpl so gut geworden wie nie vorher. Erstens: gekochte Kartoffeln vom (Vor-)Vortag, zweitens: nach dem Zerdrücken bereits Salz (gscheit) und Pfeffer dazugeben, dann recht viel Türggn, etwa ein Viertel so viel wie Erdäpfel, den aber mindestens eine Stunde lang einziehen lassen, da wird er feucht und verbindet sich dann beim Braten perfekt. Ja und drittens: Langsam anbraten auf mittlerer Stufe (3), in Butter-Rosmarin-Olivenöl-Mischung, und erst zum Schluss eine Stufe rauf, damit es knusprig wird.
Dass dabei der Bratsensor vom Herd wunderbar hilft ist keine Schleichwerbung sondern etwas, was ich sehr genieße — da brauchst Du nur mehr hin und wieder die Pfanne zum Wenden in die Hand zu nehmen und kannst nebenher gemütlich den Salat machen. Und den Tisch decken. Und den Rotwein öffnen.

Gegrillter grüner Spargel mit blauem Kartoffelpüree

Wir sind (das ist wohl das Frühjahr) gerade verrückt nach Gemüse. Saison hat(te) gerade Spargel und dieses Rezept versprach nicht nur einfachste Zubereitung sondern auch einmal etwas anderes: nix gegen Spargel mit Hollandaise oder Eiern. Aber halt nicht immer. Das Rezept ist von Yotam Ottolenghi aus dem ersten vegetarischen Kochbuch: die Idee, Spargel nicht in Wasser auszulaugen sondern im eigenen Saft (wie in der Folie) zu garen hat mich hier gereizt. Einwandfrei! Für zwei Personen…
¼ kg grünen geputzten Spargel (eigentlich muss man hier nur die Enden beschneiden, das Schälen entfällt) mit 1 EL Pflanzenöl vermischen (nicht Olivenöl: das wird heiß gebraten) und mit Salz und Pfeffer würzen. In heißer Pfanne braten (kann schon 10 Minuten dauern), auf vorgewärmten Tellern anrichten, 3 dag in Scheiben geschnittenen Schafskäse darüberblättern, mit Zitronenschale einer halben Zitrone und schwarzem Pfeffer bestreuen, mit etwas Öl beträufeln.

Engelwurz-Pesto

Der Winter bzw. auch Unwetter haben manche unsere bereits prächtig großen Kräuterpflanzen geknickt: besonders die Engelwurz und der Liebstöckel. Diese Zweige haben wir geerntet und aus dem Engelwurz ein Pesto gemacht: allerdings zuerst nur das Kraut. Zur Fertigstellung kamen noch gehackte, geröstete Walnüsse dazu, etwas Salz, ein bisschen Zucker.
Für eines dieser Gläser braucht es dann nur noch ein walnussgroßes Stück Butter, eine Hand voll frisch geriebenen Parmesan, etwas Nudelkochwasser. Die bissfest gekochten Nudeln am einfachsten direkt aus dem Kochtopf (ohne Abspülen) in die Pesto-Butter-Parmesan-Mischung geben und gut vermischen!
Von den Mengen her hab ich 80:80:16:13:2:1 (Kraut:Öl:Parmesan:Nüsse[dag]:Salz[TL]:Zucker[TL]) verwendet.

Caponata

Ich hab jetzt schon einige Rezepte mit Melanzani gekocht und mir immer wieder gedacht: braucht’s das wirklich? Einsalzen und abtropfen lassen? In einigen Foren wird das entweder als veraltet (weil: früher waren die Melanzani wirklich bitter, jetzt nimmer also unnötig) oder als unsinnig (weil: da geht ja Saft verloren) dargestellt. Ich hab’s trotzdem gemacht und wurde wieder einmal belohnt: die abgetropften, getrockneten Melanzani-Würfel waren nach dem schwimmenden Backen in heißem Öl derart köstlich, dass ich schon vor dem Vermischen zum fertigen Essen einige stibitzen musste: mehr braucht’s eigentlich gar nicht! So ähnlich geht’s mir auch mit den Kapern. Wässern? Ich muss ja sowieso salzen, also warum nicht lassen. Falsch gedacht, gewässert schmecken sie herrlich gemüsig, Salz braucht’s dann zum Schluss eh fast keines mehr.
Aber jetzt zum Rezept von Alessandra Dorigato, das den Aufwand (Tomaten, Melanzani) auf jeden Fall wert ist! Da ich keine Tomaten kaufen kann, die den Namen verdienen, hab ich Kirschtomaten verwendet, nicht blanchiert und geschält, aber Kerne und Saft sehr wohl entfernt — da hat man einiges zu tun! Auf die Pinienkerne hab ich verzichtet.

Zwei Melanzani würfeln, salzen und auf einem Sieb abtropfen lassen, in heißem Pflanzenöl backen. 1 Zwiebel auf kleiner Hitze schmoren, ½ kg “entsaftete” und entkernte Tomaten und 4 Dag kleingeschnittenes Weißes vom Stangensellerie dazugeben, dann 20 kleingehackte schwarze Oliven ohne Kern und 2 EL gewässerte Kapern dazugeben. Die Melanzani kurz mitkochen, mit 2 EL Weißweinessig und 1 TL Zucker und evtl. Salz abschmecken. Mit Basilikumblättern garnieren.

Pur oder auf weißem Toastbrot!

Zwoa Hund, a gführiger Schnee

Schon einiges haben wir über diesen Mai (17.) geschrieben — Schnee brauchen wir schon lange keinen mehr, den Hunden ist’s egal, oder sogar recht: herrlich drin stöbern und drin wälzen kann man sich!

Liebstöckel-Suppe

Zwiebel anschwitzen, Liebstöckel dazugeben, mit Gemüsesuppe aufgießen. Wem es dann noch zu vegetarisch ist, der kann Würstel (Hauswurst) oder Muscheln dazugeben. Beides schmeckt und ist mit Brot ein Vergnügen!

Große Nudeln mit Liebstöckel, getrockneten Tomaten und Räucherforelle

Wie von der Angelika haben wir auch einiges vom Liebstöckel. Das wird meistens höchstens als Gewürz in die Suppe gegeben, kann aber auch als Gemüse (keine Angst: ist nicht zu intensiv) bzw. als Soße zu (großen) Nudeln gegessen werden. Einfach etwas Zwiebel anschwitzen, Liebstöckel dazugeben, dünsten und mit Salz und Pfeffer abschmecken, blanchierte Tomaten (oder noch besser: getrocknete) kurz vor dem Servieren dazu und am Ende mit ein paar Stücken Räucherforelle bestreuen. Sehr gut und gesund!

I’m singing in the rain

Heuer wird das Ballkleid dieser schönen Dame recht nass, aber mit ein wenig Glück sehen und spüren die Blüten doch noch ein paar Sonnenstrahlen.

I waret bereit

Jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, ob Petrus einen Zauberlehrling bei sich eingestellt hat- ähnlich wie der KURZe bei uns. Beide kriegen die Geister, die sie riefen, nicht mehr los.
Oder ob er in Ibiza mit von der Partie war.
Ja, diese Anspielungen müssen jetzt sein.
Denn die Wetterkapriolen- vom Schnee in die Traufe- ähneln schon recht den Kapriolen von Basti und Bumsti.
Nichtsdestotrotz: Wir sind bereit, falls wir ab morgen in die Schule paddeln müssen.

Aus der Zeit gefallen

Unsere herrliche Pendeluhr begleitet uns seit vielen Jahren (und hat schon viele Jahrzehnte gesehen). Ihr Tick-Tack fällt erst auf, wenn es einmal ausfällt — dann weiß ich, dass ich zu sehr mit anderem beschäftigt war: einmal die Woche die Uhr aufziehen sollte sich ausgehen. Sonst hab ich einiges falsch gemacht.
Nun hat die Uhr einen erzieherischen Schritt gesetzt. Wie sehr lassen wir uns von unseren (selbst gesteckten) Zielen antreiben, setzen (uns selbst) Termine, bis zu denen dies oder das erledigt sein sollte? Oft bin dann nur ich selbst erledigt.
Die liebe Uhr hilft nach, auf paradoxe Weise: der Schlag der Glocke findet statt. Zur ganzen und zur halben Stunde. Aber er stimmt nicht mehr. Gar nicht mehr. Es schlägt. Acht mal. Es könnte aber auch halb Vier sein, oder Zwölf.
Jetzt weiß ich beim Schlag also eigentlich nur mehr: die Zeit ist vergangen. Und kann nur nachspüren: kann/will ich noch schlafen? Ist es schon Zeit aufzustehen (das ist der komplizierteste Teil — noch kann ich mir das nicht ganz aussuchen)? Will/muss ich schon arbeiten?
Ach wär das schön, wenn nur die gefühlte Zeit gelten würde! Schon chaotisch, aber ohne jede Notwendigkeit zur Verrenkung.

Blumenkohl (Karfiol) mit Butter-Bröseln

1 Karfiol in Röschen teilen, in Salzwasser (kalt beginnend) kochen. 8 dag Semmelbrösel in 12 dag Butter rösten, mit 1 EL gehacktem Petersil und 2 gehackten Eiern vermischen, auf die gekochten Röschen verteilen.
PS: Auf dem Bild ist Kartoffelpüree als Beilage zu sehen (was sonst?), etwas gebräunte Butter über beides vor dem Servieren ist schon sehr gut!

Penne mit Melanzani-Tomaten-Scamorza-Soße

Eine Zwiebel und 2 Knoblauchzehen (gehackt) in Olivenöl anschwitzen, aus der Pfanne nehmen und 1 Melanzani (gewürfelt) darin anbraten, mit 4 EL Balsamico ablöschen, die Zwiebel-Knoblauch-Mischung wieder dazugeben, 2 Dosen geschälte Tomaten (800 g) dazu, salzen, pfeffern. Penne kochen, die Gemüsemischung mit Kochwasser aufgießen, Nudeln unterrühren, etwa 200g gewürfelten Scamorza unterrühren und warten, bis er Fäden zieht, mit Parmesan servieren.
PS: Im ursprünglichen Rezept von Jamie Oliver wird Mozzarella verwendet, die Variante mit Scamorza habe ich hier gelesen, das mit der Sahne (4 EL) ist Unsinn. Lieber noch etwas frisches Olivenöl.

Smoky Frittata (Ottolenghi)

Die Legefreude unserer Hennen (und inzwischen auch: Enten) ist so groß, dass ich manchmal überlege, was ich aus Eiern noch kochen könnte (Die Zeichnung aus dem Ö1-Magazin vom 1. 5. passt da genau dazu). Frittate gibt’s bei uns immer wieder, eine ganz besondere steht bei Ottolenghi im “Genussvoll-Vegetarisch” Kochbuch. Die hab ich bis jetzt ignoriert, weil da Scamorza vorkam. Hatte ich nicht, kannte ich nicht. Das hat sich ja geändert.
Daher gleich Karfiol gekauft und los gings.
Einen Blumenkohl in kleine Röschen schneiden und in Salzwasser bissfest kochen. 6 Eier mit 4 EL Creme fraiche, 2 EL Dijon-Senf, 2 TL geräuchertem Paprikapulver vermischen, 3 EL gehackten Schnittlauch dazu. 150 g Scamorza und 50 g reifem Cheddar reiben, drei Viertel davon unterrühren, mit Salz und Pfeffer würzen. Blumenkohl in 2 EL Olivenöl anbraten, mit der Eiermasse übergießen, 5 Minuten garen. Restlichen Käse darüberstreuen und im vorgeheizten Backrohr bei 190°C gute 10 Minuten Fertigbacken, bis die Oberfläche knusprig ist.
Ein grüner Salat passt dazu perfekt.

Aussaattöpfe aus dem Falter

Dem grausligen Wetter habe ich es zu verdanken, dass ich wieder einmal die Muße hatte, mich ausgiebig mit all unserem Saatgut zu beschäftigen.
So viele Spezialitäten haben sich da angesammelt und wollen irgendwann doch auch in die Erde, um dort zu wachsen und zu gedeihen.
Vor vielen Jahren habe ich mir dieses praktische Teil zugelegt, mit dem man aus Papier Aussaattöpfe machen kann.
Welche Zeitung eignet sich da wohl besser als der FALTER.
Bei jedem Streifen ein Schmunzeln und ein Freuen ob der Worte.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass das Gemüse auch derart gehaltvoll wird wie die Zeitung.

Pfluttern und Kuttern oder LACHEN SIE WOHL

Ich mag unseren Blog- unser digitales Hausbuch- aus mehreren Gründen.
Zum Einen, wegen dem Sinn an sich: Nachschauen, was sich denn wann, oder wie ereignet hat.
Zum Zweiten ist es mir immer wieder Trost und Beistand in schwereren Zeiten.
Er bringt immer alles in eine RELATION.
Zum Dritten und das ist für mich immer wohltuend, wird er von vielen Menschen gelesen und diese Leser bestimmen die Leseliste (blogroll) .
Neulich hat sich jemand wieder zu den Artikeln über die EXPO in Mailand „verirrt“.
Das wiederum war mir Anlass, alle Beiträge der EXPO zu lesen, dabei bin ich über dieses Bild gestolpert.
Es ist Balsam, miteinander WOHL GELACHT zu haben und ich hoffe, wir haben noch viel miteinander WOHL ZU LACHEN.
Danke Doris Glaser für diesen Wunsch.