Wenn der Frühling kommt, dann bring ich dir Tulpen aus Amsterdam

So schön kann LAST MINUTE sein

Ich hole mir den Frühling ins Haus unter dem Motto: Verwenden statt verschwenden.

Von meinem iPad gesendet

Der Cruiser ist fahrbereit

Allerlei Gegebenheiten haben in mir den Plan reifen lassen, dass ich jetzt wirklich ein paar Frühlingsboten brauche.
Beim Tschippograbl ist nur Erde und Restlaub.
Margit hat nichts Blühendes am Grab.
Die Petersilie hat den Winter nicht überlebt.
Und beim Türeingang sieht es noch recht grau aus.
Eigentlich wollte ich gehen und den Einkauf im Auto verladen, da kam Hermann mit der Idee mit dem Rad.
Genau, das Rad wird ausgepackt- aus dem Winterschlaf geholt.
Und wenn ich schon nicht mit Fany im Korb durch den Markt radeln kann( einer meiner Träume, den ich ihr im Moment nicht zumuten möchte), dann wenigstens mit Blumen.
Ein guter Plan, beinhaltet er doch, dass ich nicht mehr einkaufen kann, als im Korb Platz hat.
In Gärtnereien geht es um diese Jahreszeit immer durch mit mir.
Es sind dann doch zwei Töpfe mehr geworden, aber zum Glück habe ich ja dafür, die für alle Zwecke ausgestatteten Taschen von Petra.
Und so bin ich sehr glücklich und zufrieden nicht über Land gefahren aber durch den Ort gecruist.
Fein wars und wohl hat es getan, wie die Blumen im Fahrtwind mit der Sonne um die Wette gestrahlt haben.
ES IST FRÜHJAHR.
HALLELUJA.

Jetzt brauchen wir ein bißchen Frühling

hat Hermann gesagt.

Und getan.

Wohltuend für die Augen und Balsam für die Seele.

Olles kannt des letzte Mol sein

drum soit ma sichs uodentlich gebm…lautet eine Liedzeile unserer Tanz-CD. Gesungen von Ernst Molden, “dem Leonard Cohen von Wien… schreibt wie ein Dichter und singt wie ein Henker” (Wolfgang Kralicek, Falter). Ich mag seine Lieder und ich bin dankbar darüber, dass es uns immer wieder gelingt, uns aus dem Alltag herauszuholen, um unser Leben zu feiern. Es kanntet jo des letschte Mol sein….

Heilmittel häufen sich

Einen ganzen Stapel an Kopien hat mir meine Mutter in die Hand gedrückt. Viel Vertrautes war darin zu finden, viele Ideen, die wir gerade wieder als Stärkung in der Fastenzeit verwenden. Es tut immer wieder gut, an Heilmittel erinnert zu werden.

Aber auch einige neue Anregungen sind dabei. Ich freue mich schon sehr, bin quasi schon am Scharren in den Startlöchern, wenn einige der großen Einweckgläser mit den Helfern des Alltags gefüllt sind. Ich sehe es schon vor mir, das Apothekerregal in der Klockerei.

Und wenn schon von Heilmitteln die Rede ist, soll der Humor nicht unerwähnt bleiben. Auch, oder gerade wenn das behandelte Thema kein leicht verdauliches ist.

Naja und der Grünkraft der Natur bin ich sowieso hoffnungslos ausgeliefert. Wenn dann die Spitzen der Blätter in ihrem unerschütterlichen Mut wieder durch die Erde in Richtung Luft und Sonnenlicht wachsen, dann zeigt das Leben alljährlich: ICH BIN WIEDER DA.

Canto General- Der Große Gesang

lautet der Titel jenes Werkes für das Pablo Neruda im Jahre 1971 den Nobelpreis für Literatur erhalten hat. Dieses Buch und auch seine Liebesgedichte habe ich erstanden nachdem ich damals den Film “Il Postino” gesehen habe.

Seine Biografie ist berührend und dem Dichter hatte er folgende Rolle zugedacht: Er steht auf der Seite der Menschen ohne Schuhe und Schule.

Wann immer die Ereignisse um mich herum( Zäune, Obergrenzen, Folter,…) ein Maß an Grausamkeit übersteigen, fällt mir einer der Sätze aus dem Canto General ein: SIE KÖNNEN WOHL ALLE BLUMEN ABSCHNEIDEN, ABER SIE KÖNNEN DEN FRÜHLING NICHT VERHINDERN.
Aja, und Mikis Theodorakis hat dieses Versepos vertont. Zwei ganz große Humanisten, denen die Menschen nicht egal waren. Es ist wohltuend und heilsam, wenn mir unser Garten die Bilder dazu liefert.

Heuer habe ich

die Tulpenzwiebel an Allerseelen eingesetzt.
Es gibt eine Geschichte, in der ein Mann gefragt wird, warum seine Blumen so besonders schön sind. Darauf hin antwortet er: “Ich nehme immer all meinen Kummer und all meine Sorgen und vergrabe sie mit den Zwiebeln und mit dem Saatgut.”
So habe ich es heuer auch gemacht, ganz nach dem Motto von Pablo Neruda: “Alle Gräueltaten der Menschen und alle Kriege der Welt können nicht verhindern, dass es wieder Frühling wird!!” Gott sei Dank war ich dabei nicht alleine. Meine treuen Gartlerinnen haben fleißig mitgeholfen, all die Frühlingsblumen in gute Erde zu bringen. Und aller vertrauten Seelen wurde gedacht und erinnert. Jeder Seele ein Zwiebele.

Christl

Anna

Alberta

Ganz langsam

kommen die ersten Boten des Frühlings, aber sie kommen. Im Vergleich zum letzten Jahr sind wir fast drei Wochen hinter der Zeit. Das ist viel, da wir in dieser kargen Ecke Österreichs sowieso eine recht kurze Vegetationsphase haben. Aber immer sind Überraschungen dabei. Sonnenblumen keimen, wo ich sie nicht gesäet habe. Ein Danke an die Vögel!!

Und das herrliche,violette Basilikum ist über den Winter gekommen. In aller Pracht.

Ganz vorsichtig,

aber kraftvoll und zielsicher treiben die Bäume und Büsche aus. Sie folgen dem Ruf des Lebens, auch wenn sogar das Wetter sich an die Karwoche hält.

Bonifazius

erweist sich heuer als wahrer Eisheiliger. Er ist der Meinung Dauerregen und Kälte ist noch nicht genug. Da muß schon ein wenig Schnee her!! Egal, ob die Quitte gerade ihre rosa Blüten ins Jahr streckt, oder der Salat sich tapfer Blatt um Blatt aneignet. Und ob der Mohn seine prallen Knospen mit seinem kräftigen Orange gefüllt hat. EISHEILIGER BLEIBT EISHEILIGER!!!
Mal schauen, was die KALTE SOPHIE an GARSTIGKEIT auf Lager hat. Kein Wunder bei dem Datum!!!

Wenn ich nicht die Erfahrung und das Wissen um die Stärke der Pflanzen hätte, würde ich heulen. Aber so schnell kann man Pflanzen, die den MUT hatten, im Außerfern auszutreiben, nicht erschüttern!!!!