Archiv für den Monat: Februar 2015

Stallgeflüster

Die zwei Leidensgenossinnen haben sich das feine Platzl geschwisterlich geteilt. Antonia ist soweit genesen, dass wir sie gestern wieder zu den anderen in den Stall gebracht haben. Ein frisches, rohes Ei wirkt manchmal Wunder. Immerhin hat es alles in sich, was ein Küken braucht, um sich nach 21 Tagen ins Leben zu schlüpfen.

Das haben wir durch einen Zufall entdeckt. Eines Tages ist uns ein Ei auf dem Weg aus dem Stall zu Boden gefallen. Alle Hennen haben sich wie wild draufgestürzt und getrunken und gepickt. Seitdem bekommen alle geschwächten Hühner ein frisches, rohes Ei zur Stärkung und zur Kräftigung.
Im Schupfele haben wir nach dem Umbau im Depot einen zweiten Tisch, eigentlich eine Bierbank hineingestellt und damit eine zweite Etage eingerichtet. Damit die Bruthennen sich ein wenig aus dem Weg gehen können. Hennen in der Brut verteidigen ihr Nest auch gegenüber anderen Hennen in der Brut. Ich kenne keine mutigeren Wesen als Bruthennen. Die nehmen es mit jedem und allem auf, wenn es darum geht ihr Nest zu verteidigen.

Stifter auf Schitour

Das Wehen der Luft, das Rieseln des Wassers, das Wachsen der Getreide, das Wogen des Meeres, das Grünen der Erde, das Glänzen des Himmels, das Schimmern der Gestirne halte ich für groß: das prächtig einherziehende Gewitter, den Blitz, welcher Häuser spaltet, den Sturm, der die Brandung treibt, den feuerspeienden Berg, das Erdbeben, welches Länder verschüttet, halte ich nicht für größer als obige Erscheinungen, ja ich halte sie für kleiner […]. Nur augenfälliger sind diese Erscheinungen und reißen den Blick des Unkundigen und Unaufmerksamen mehr an sich […]
(A. Stifter, Aus der Vorrede zu „Bunte Steine“, 1852)

Das kam mir in den Sinn, als ich, an einem herrlich sonnigen Tag, nicht eine der zahlreichen „großen“ Schitouren des Außerferns (die im Vergleich zu hochalpinen Touren auch schon wieder recht klein aussehen) sondern eine der kleinstmöglichen machte: in meinen früheren Jahren habe ich darüber nur gelächelt – das galt gar nicht. Aber das Älterwerden bringt Demut und zugleich eine Freude am Kleinen, die die kurzlebige frühere Freude am Großen bei weitem übertrifft: jeder einzelne Schritt auf diesem Weg war Genuss, sinnlichstes Erlebnis, war Erleben mit allen Sinnen.
Dass man auf solchen Touren recht allein ist im Vergleich zu den prominenteren ist ein zusätzlicher Vorteil: kein Lärm, kein Gedränge, kein Klappern, nur Sonne, Luft, Schnee und die Hunde. Was für eine Freude!

Spaghetti mit Sardellen – mit außerordentlichen Zutaten

Als ich das Originalrezept gelesen hab, dachte ich, naja, nur gute Sachen, kann nicht falsch sein. Aber die Wirkung der richtigen Kombination ist nicht erahnbar: auf der würzigen, animalischen (Danke – Andreas!) Basis, die aber nicht als Sardelle herausschmeckt, tanzen Knoblauch, Tomaten, Kapern und Oliven! Die Schärfe (so viel? hab ich mir gedacht) bringt das ganze zum Fliegen! Als Flugbegleiter unbedingt einen kräftigen Weißwein!

Beim Rezept muss man einerseits ein bisschen improvisieren – Tomaten braucht man jetzt nicht zu kaufen; die ahnungslos – nach Etikett und Herkunft gekauften – Sardellen erwiesen sich aber als Glücksgriff: zuerst geärgert – jedes einzelne Fischlein filetieren??? Das Ergebnis lohnt sich außerordentlich und bringt auch wieder Platz für die Ehrfurcht und Dankbarkeit, die jedem einzelnen gegenüber geboten ist: die sogar bei uns in Reutte erhältlichen Oroazzurro sind sensationell! Und die schwarzen Botija-Oliven sind ein Geschenk von den Wienern, etwas ganz besonderes: unfermentierte, ungesalzene, am Baum getrocknete Oliven. Wahnsinn! Dass sie nicht entkernt sind und ich daher ziemlich oft ehrfürchtig jeder einzelnen Olive gegenüber sein musste, war Meditation. Wie Kochen sein kann.

Rezept für zwei Personen – geht sich perfekt neben Nudelwasseraufstellen und Nudeln kochen aus (1 Espresso-Tasse Kochwasser aufbewahren und etwas vor dem Servieren unter die Sauce!):
4 Sardellen (siehe oben; filetiert und klein geschnitten); 3 Knoblauchzehen, gehackt oder gepresst, 1 Esslöffel(!) Chilipulver (vom Türken), eine Handvoll entkernte getrocknete schwarze Oliven, 1 1/2 Esslöffel Kapern, 1 Dose Tomaten (die vom Hofer sind wirklich OK), nur die ganzen Stücke aus der Dose, in dicke Scheiben geschnitten. Knoblauch, Chili und Sardellen in Olivenöl anschwitzen, Rest dazu und auf kleiner Flamme gerade kochen lassen. Bis die Nudeln fertig sind hat sich alles perfekt miteinander verbunden!

Das ist ein Tisch!!!

war der erste Satz von Eva als sie unser neues Prachtstück gesehen hat. Lange haben wir gewartet, bis unser zentraler Bereich im Wohnraum, dort wo Leib und Seele zusammengehalten wird, mit den entsprechenden Möbelstücken gewürdigt wurde.

Gestern war es endlich soweit. Was wir uns Anfang November als Weihnachtsgeschenk bestellt hatten, wurde gestern nach der versprochenen Wartezeit geliefert.

Ein Tisch, der aus uralten Stadlbrettern hergestellt wird. Jedes Teil eine Einzelanfertigung, erst nach der Bestellung wird mit der Herstellung begonnen. Länger und breiter als der alte Tisch ist er. Acht Personen können luftig rundherum sitzen. Bei den Stühlen haben wir uns für Lodenbezüge in hell- und dunkelgrau entschieden und als Ergänzung zum massiven Tisch mit recht viel Schwung im Holz.

Es ist ein Traumort geworden. Sehr gemütlich und sehr bequem. Man hat so das Gefühl als ob die Wärme, die diese alten Bretter über all die Jahrzehnte aufgesaugt haben, sich im Raum ausbreiten und dabei Geschichten erzählen. Jetzt ist es komplett, unser Haus und ganz unser Haus!

Einmal Hund und einmal Henne

so haben wir uns gestern beim Tierarzt angemeldet. Hermann und ich haben beim abendlichen Tagesrückblick unsere Beobachtungen ausgetauscht und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Vega wieder Anzeichen von ihrem alten Leiden hat. Dies hat sich dann auch bei den Untersuchungen bestätigt. Nach einem klärenden Gespräch mit dem Tierarzt, das sich zu einem guten Teil mit der BERUHIGUNG meiner Sorge beschäftigt hat- da hat er sich über all die Jahre immer auch als guter Menschenbehandler gezeigt- haben wir dann die Entscheidung getroffen, sie von ihrem alten und ständigen Leiden zu befreien. Noch haben wir ein paar Tage Zeit, um sie ( und uns) gut auf den Eingriff vorzubereiten. Der Rest liegt nicht in unseren Händen. Ich hoffe sehr, dass wir in ihrem Sinne entschieden haben.

Gerstensuppe mit Speckschwarten

ist – neben der Brennsuppe – für uns beide DIE Tiroler Suppe. Gerste, eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit kann bis zu einer Seehöhe von 1500 m angebaut werden, ideal also für Tirol. Es gibt noch einen zweiten Grund, warum wir sie mögen: sie ist auch eine gute Resteverwertung: wir kochen sie nicht mit einem Gselchten (das gibt’s bei uns nach wie vor nicht), aber von unseren seltenen (aber genüsslich zelebrierten) Ausflügen in die Fleischverwendung (etwas Speck bereichert etwa Linsen ungemein: wenig reicht als Würze) bleiben Speckschwarten übrig, die wir sammeln. Über viele Monate – die werden nicht kaputt, wenn man sie luftig lagert. Und: wenn schon, dann wird alles gegessen oder verwertet, alles andere wäre hochmütige Verschwendung.

Also: eigentlich wird die Gerste nur mit Wurzelgemüse und den alten Speckschwarten gekocht. Keine Angst vor der Farbe – die können recht wüst aussehen. Macht nichts. Garantiert!
Das Rezept (ich koch meistens ein Vielfaches, heute die 6-fache Menge): 12 dag Rollgerste, etwa 15 dag Wurzelgemüse (heute: Petersilwurzeln, Sellerie, violette Karotten), 1,5 l Wasser. Speckschwarten in etwas Öl anschwitzen, Gemüse und Gerste kurz mitrösten. Dann wird alles ohne Salz ungefähr 2 Stunden gekocht, dann über Nacht stehen gelassen. Das wird eine sehr dicke Grundsuppe, die man herrlich einfrieren kann.

Zum Essen dann verdünnen und mit Salz und Pfeffer abschmecken; evtl. das Wurzelgemüse etwas aufschneiden, Petersilie dazu. Ich mag einen Schuss Essig, Angelika hasst das!

PS: Für unsere vegetarischen/veganen Mitleser: das ist der Stand der Dinge (wie schon früher erzählt) – wir leben vegetarisch – mit gezählten, einzelnen Ausnahmen. Und wenn, dann gscheite und bewusste. Wie die Teresa schon gsagt hat.

Antonia

ist vorgestern eigenartig langsam herumgewandert. Das hat mich aufmerksam gemacht. Dann beginnt meist eine Kopf-, Erfahrungs-, Bauchgefühl- und Instinktdiskussion. Bis dann alles abgewogen war, ist einiges an Zeit vergangen. Gut, erstmal für eine Nacht in die Wärme. Das wirkt manchmal Wunder. Außerdem sieht man dann sehr klar, ob mit der Verdauung alles in Ordnung ist. Bei Antonia war nichts mehr in Ordnung, obwohl sie sehr ruhig und gelassen gewirkt hat. Also ab zum Tierarzt. Ja, sie hat eine Legenot. Legenot behoben und behandelt.
“Ja, Wärme ist gut.” Das sagt er immer, wenn ich frage, ob ich sie noch DRINNEN lassen soll. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er weiß, was drinnen ist.
Egal, fürs erste war ich einmal heilfroh, dass wir diese lebensbedrohliche Situation abwenden konnten.
Gut hat sie sich gefangen. In der Früh war dann auch schon wieder ein wenig essen und trinken angesagt.
Und so spaziert zur Zeit nebst den Katzen und Hunden Antonia durchs Haus, pickt alle Brösel auf und freut sich sehr darüber, dass sie nicht im Stallele, sondern am Stallele schlafen darf.
Wenn der Heilungsprozess weiterhin so fortschreitet, darf sie bald wieder zu den anderen.

So stell ich mir Genesung vor, überall a paar Gutelen zum picken.

Emma und Vega verstehen nicht ganz, warum Antonia jetzt alle Brösel picken darf. Sie haben doch immer für einen sauberen Boden gesorgt.

So entstehen viele unserer Bilder

wenn es darum geht, den Moment festzuhalten, die richtige Perspektive zu finden und das dann auch noch mit natürlichem Licht – dann ist eine ruhige Hand oder eine ruhige Unterlage gefragt!
Angelika liebt ihre Nikon D40, mit einem Zoom, das recht zickig sein kann. Aber die beiden gewöhnen sich aneinander!

Wider der Vernunft- für das Leben

Es gibt Hühnerrassen, die als ausgezeichnete Brüter gelten. Zum Beispiel Seidenhühner!!! Jeder, der mit ihnen zu tun hat, weiß das. Sie werden gerne mit anderen Vögeln gehalten, um deren Eier auszubrüten. Sogar und speziell in der Falknerei. Manchmal habe ich das Gefühl, sie sehen Brüten als ihre Bestimmung.

Wir haben ein paar Mädels, allen voran Afra, Little Miss Sunshine und Lotte, die alle paar Wochen brüten. Leer brüten. Wer damit konfrontiert ist, brütenden Hennen die Eier weg zu nehmen, weiß wie herzzerreißend ihre Schreie dabei sind. Zudem kann dieses Zu-oft-Brüten die Hennen schwächen. Letzte Woche ist dann etwas eingetreten, womit wir alle nie gerechnet haben. Unsere Anna, die ob ihrer Fähigkeit zu singen, nach DER Netrebko benannt wurde, hat zu brüten begonnen.

Zwei Hennen haben wir das Versprechen gegeben, wenn sie jemals brüten wollen, dann dürfen sie das auch. Berta und Anna. Berta hatte nie das Bedürfnis und Anna hat sich einige Jahre Zeit gelassen.

Jetzt war da zum einen das Versprechen und zum anderen die Sorge um die anderen drei, ob die je wieder aus ihrer Brüterei rauskommen. Nach einigen Überlegungen, von den Sommerferien rückgerechnet, die übrigen Reisepläne dazugelegt, war für mich die Entscheidung klar.

Jetzt galt es noch, mir Hermanns ergänzende Überlegungen abzuholen und einmal darüber zu schlafen. Die Anzahl der Eier – es sollten befruchtete sein – hat er (“ich hab gesehen, wie patschert die Hähne sind!”) mit vier je Henne angesetzt – ich hätt nur drei genommen. Hab ich damals gesagt.

Der Holzschupfen wurde umgestaltet und Brut- und Kükengerecht hergerichtet. Die Damen einzeln übersiedelt und dann kam der Moment ihnen die Eier unterzuschieben. Diese Blicke bleiben unvergesslich. Der Hals wurde schon recht lang und der Schnabel bereit, diesen Schrei auszustoßen. Ich habe ihnen die Eier ganz nah an den Körper gehalten und dann war da diese Bewegung des ganz weich und breit auf die Eier niedersinken, begleitet von diesem zufriedenen Gurren. ALLES IST GUT.

19 Eier liegen unter vier Damen. Selig sitzen sie und trauen mir langsam wieder, wenn ich sie streichle, dass sie ihre kostbaren Eier behalten dürfen.

Manchmal entscheiden wir uns wider die Vernunft, aber hoffentlich für das Leben.

Sophia

Es gibt so Geschichten, die uns passieren, da ringe ich immer eine Weile, ob ich sie an diesem Ort niederschreibe. Wenn wir unser Hausbuch weiterhin, so wie früher, mit der Hand in schön gestaltete Bücher schreiben würden, dann hätten wir diese Geschichte aufgeschrieben.
Da dieser Ort, wenn auch öffentlich, weiterhin ein Hausbuch zum Nachschauen sein soll, bekommt diese Geschichte jetzt hier ihren Platz.
Allen langjährigen Bloglesern kommt dieses Gefieder sehr bekannt vor. Zwei wunderschöne federfüßige Gartenzwerge waren einmal Teil unserer Schar. Ihre einmalige Schönheit war der Grund für die Namen, die wir ihnen gaben: GINA (Lollobrigida) und SOPHIA (Loren).
Es ist ungefähr eineinhalb Jahre her, es war der Beginn der Sommerferien, jener Sommerferien, in denen wir 20 Küken hatten. Ich war schon am Einschlafen, da kam mir in den Sinn, dass ich Sophia heute nicht auf ihrem Platz auf der Kotstange gesehen habe.
Also wieder raus aus den Federn und mit der Stirnlampe in den Stall. Nein, sie war nicht da. Wir haben gesucht und gerufen und geputtet. Nichts. Am nächsten Tag wieder am gesamten Grund und in jeder Ecke Nachschau gehalten. Nichts. Auch rund um unseren Grund. Nichts. Wir haben keine Anzeichen eines Kampfes gefunden. Sie war einfach nicht mehr da. Vielleicht ist sie irgendwo brüten und kommt nach einiger Zeit mit ihren Küken wieder. Solche Geschichten hört man immer wieder. Ich habe gewartet, Tage gezählt, immer wieder einmal ihren Namen gerufen und gewartet.
Irgendwann habe ich dann die Hoffnung aufgegeben und ihren Namen auf die Ahnentafel geschrieben. Aber über all die Monate war da immer wieder einmal der Gedanke: IRGENDWANN FINDE ICH SIE.
Am Wochenende war Aufräumen im Schupfele angesagt. Holz- und Heubehälter sollen langsam leer werden, um Platz für Neues zu schaffen. Ganz unten in der hintersten Ecke habe ich dann den ausgetrockneten Körper von Sophia gefunden. Jede Feder ist noch dran. Daneben lag ein Ei.
Wie sie dahin gekommen ist und warum sie nicht gerufen oder geschrien hat und Hennen können bei Gott schreien, werde ich wohl nie erfahren. Es hat mich traurig gemacht, dass es manchmal, so hat es den Anschein, mit verkehrten Dingen zugeht. Jetzt bekommt sie mit ihrem Ei einen würdigen letzten Ruheplatz.

Maria Lichtmess

ist einer der Tage, die ich heiß ersehne. Da geht die Sonne wieder über die Berggipfel, da ist der Tag von der Wintersonnenwende an um EINE STUNDE gewachsen. Jener Tag, an dem in manchen Kirchen die Kerzenweihe stattfindet. Sie sollen das Unheil von Haus und Hof fernhalten. Es ist das Ende der Weihnachtszeit. Christbaum (wer ihn so lange stehen lässt) und Krippen werden abgeräumt und für den Rest des Jahres verstaut. Es fällt mir nie leicht die Figuren wieder in ihr Seidenpapier zu wickeln und sie dann in die Holzschatulle legen. Weil gerade in den letzten Tagen vor Lichtmess die Sonne, die eine oder andere Figur, die sie vorher nicht erreichen konnte, in ihr Licht eintaucht. Mit diesen Bildern verabschiede ich mich von unseren Figuren. Bis ich sie im Dezember wieder in die Hand nehme, um sie an ihren Platz zu stellen.

Holzofenbrot – Rezept

Hier nun das versprochene Rezept! Es hat schon einiges an Erfahrung in sich, ist ganz einfach (Mehl und Würz-„Suppe“ mischen und backen), gelingt eigentlich immer und schmeckt unvergleichlich gut. Es hat eine herrliche Kruste, schmeckt mild aber würzig und ist das perfekte Schwarzbrot etwa mit Butter aber auch allen Belägen – auch etwa mit Honig!. Dass es eigentlich ein Mischbrot aus Roggen und Weizen ist macht es sehr gefällig.

Zuerst die kompakte Form des Rezepts, es beginnt am Abend vor dem Backtag:

1. Vorteig zum Vermehren des Sauerteigs aus 800ml Wasser, 440g Roggen und 240g Sauerteigansatz (vom letzten Brot oder: vom Bäcker!) über Nacht ansetzen. Dann wieder Sauerteig entnehmen (nach meinem Dungl-Backbuch: mit genügend Mehl zu trockenen Graupen verreiben), den dann in den Kühlschrank.
2. Dann 900g Weizen und 600g Roggen dazugeben. Die „Suppe“, bestehend aus 1/2l Buttermilch auf 950ml mit Wasser auffüllen, 5 TL Salz, 2 TL Zucker, 2 EL Brotgewürz, 1 Würfel Hefe dazu; unterrühren und 10 Minuten kneten.
3. Eine Stunde rasten lassen, bei 220°C 35 Minuten backen!

Bemerkungen für diejenigen, die es genau wissen oder anders machen wollen (das Rezept funktioniert aber auch so!):

  • Die Mengen gelten für (frisch gemahlenes) Vollkornmehl. Mit Auszugsmehl hab ich’s noch nie probiert.
  • Man kann das Brotgewürz – am besten – auch selbst herstellen: wenn ich keinen Brotklee hab (den ich fast am liebsten mag) dann eben Koriander, Kümmel (auch: Schwarzkümmel oder Kreuzkümmel!), Anis. Ganz überdrüber: zuerst in der Flockenquetsche (siehe Bericht) frisch quetschen, dann in der Pfanne anrösten.
  • Griechisches Joghurt statt Buttermilch (2 Becher; 10%! Ich wiederhole: 10%! Alles andere ist nur für Essgestörte) ist wunderbar! Helft Griechenland! Esst ihr Joghurt!
  • Ich back das Brot auf dem Pizzastein und lass die Brote vorher noch einmal im Simperl gehen. Für so einen Teig funktioniert Maismehl zum Stäuben der Form am besten – Mehl pappt viel zu viel!
  • Richtig gut durchgezogen ist es erst nach ein paar Tagen – das Brot wird beim Altwerden immer besser (wie so vieles! Leider nicht alles :-()

Holzofenbrot mit Bauernbrot-Gewürz aus Wels

aus der Gewürzmühlerei: mit Schwarzkümmel von der Herlinde! Da haben sich zwei Verläufe getroffen: ich, seit langer, langer Zeit wieder einmal beim Schwarzbrotbacken (und den Sauerteig vom Holzmayr geschenkt bekommen – Danke!) bekomme ein Sackerl Brotgewürz aus Wels, noch dazu mit einem meiner Lieblings-Kümmel(n?), dem schwarzen, der mit dem Kreuz- konkurriert. Was für Geschmäcker!
Ein bisschen herumgetan mit dem bisserl Sauerteigansatz, den dann über Nacht vermehrt und dann mit der zufällig vorhandenen (für die Hennen!) Buttermilch ergab das beste Brot seit langem.
Die Simperln aus Oberösterreich, der Waldstaudenroggen, den wir aus dem Waldviertel kennen – da kamen viele Besonderheiten zusammen und das Brot: so gut wie noch nie!
Danke an alle Beteiligten!

PS: Rezept folgt ist hier!

Ja, sind’s jetzt ganz Wild geworden?

werden sich manche denken, die unseren fast ausschließlich vegetarischen Blog lesen. Abgesehen von unserer Haltung, auch Ausnahmen zu machen und nur zum allergrößten Teil vegetarisch zu leben (es gibt also den einen Fleisch-möglich-Tag, den Sonntag, statt des fleischfreien Donnerstags/Freitags/Montags ) gibt’s noch andere Gschichten, eine davon ist die vom Eisenmangel von mir.

Also: wenn schon, dann ausgesucht, garantiert nicht aus Massentierhaltung und es soll immer noch etwas besonderes sein…
Am meisten Eisen hat Hirschfleisch, ein Vielfaches von jedem anderen und das ist ja bei uns durchaus üblich und zu bekommen. Hab ich gemeint. Als ich’s dann versucht hab, war’s sehr schwierig. Vom Ritschi ein schönes, selber ausgelöstes Stück für unseren Silvesterabend (Danke!), ein paar wenige Würst im Bauernladen und auf Bestellung in Imst – ich hab begonnen zu hamstern und zu kosten.

Was ich aber dann nach einigem Stöbern übers Internet aus Neumarkt beim Strohmeier bestellen konnte, ist für mich einzigartig: außerordentlich fein gewürzt (NICHT zu salzig, feinste Gewürzaromen) und ein zartes Fleisch, dem man das behutsame Räuchern und die Lufttrocknung anschmeckt – unglaublich. Hauchdünn geschnitten reichen ein paar wenige Scheiben aufs mit ein wenig Butter bestrichene Holzofenbrot und dann wünscht man sich nur mehr das, was sich der Faust niemals hätte wünschen dürfen!

Flexitarier müsst man sein :-))

Montag Paktltag

Wer kennt es nicht, dieses Lied “Was isch heint fiar a Tag?” (Nudeltag, Strudeltag….)
Ich habe es mit den Kindern gern gesungen, da konnte man sie so richtig knuddeln, knödeln und strudeln.

Bei uns ist der Montag Paktltag geworden. Heute hat uns der Anschriftzettel schon beeindruckt. Da hat sich jemand seine eigene Briefmarke gestaltet. Darüber haben wir bei unserer speziellen Post( Einladungen und Danke) auch schon nachgedacht, haben es dann aber verabsäumt.

Schaut sehr freundlich und professionell aus.

Und, wer bitte, hat dann noch so ein HERZLICHES KUVERT im Paket drinnen.

Darf ich vorstellen: Anthony, ein Polster der wegen seiner Machart schon sehr viele Geschichten zu erzählen hat. Und je länger er in Verwendung sein wird, noch viele Geschichten hören wird. Er liegt wunderbar im Arm. An ihm kann man sich festhalten, ausreden, ausweinen und austoben. Eine Bereicherung für unser Haus.

Wer sich bei dieser professionellen UNIKATSfirma mit Namen [JT]recycling nicht umsieht, dem entgeht was…..