Vom Wahren, Guten und Schönen

und der Schule, hat er gesprochen, der Franziskus, am Petersplatz.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich jung, noch recht lebensunerfahren, ausgestattet mit einer gehörigen Portion Gutmütigkeit diese Zeilen in einem Gesetzestext der Schule gelesen habe. Unterhalb waren noch Unterrichtsprinzipien( das bedeutet, alle Fächer sollten ihren Beitrag zu dieser Thematik leisten) wie Friedenserziehung zu lesen.

Damals, das ist jetzt 30 Jahre her, war ich sehr erfreut solche Sätze zu lesen, ich war mir sicher, da bin ich am richtigen Ort.

Jeder, der so seine Erfahrungen im Leben gemacht hat, kann sich jetzt schon ausmalen, dass ich eine satte Summe an Ent-Täuschungen gesammelt habe.

Mir begegnete Macht,Ohnmacht, Willkür, Unkenntnis der Gesetze, Vereinsmeierei, Missbrauch, Verzweckung, tun wir halt so, Versäumnis von Pflichten, Denunziantentum, Fahrlässigkeit, Austausch von Ebenen, Mobbing, Gewalt, Lügen, Dünkel, Entwertung, Respektlosigkeit,Verachtung…halt die ganze Palette, die das Alte Testament schon benennt.

ABER, und deswegen mag ich Menschen, die daran erinnern und daran glauben, IMMER NOCH UND BIS HEUTE gibt es auch das Wahre, Gute und Schöne. Nicht nur in der Natur, der Schöpfung, beim Essen, sondern auch im Miteinander von jungen Menschen und älteren Menschen, die diese jungen Menschen ein Stück des Weges begleiten.

ANSPRACHE VON PAPST FRANZISKUS – SCHULEN

Ich mag ihn, diesen Jesuiten, der immer noch an das Wahre, Gute und Schöne glaubt.
Beim Lesen der Sätze höre ich die Worte in der charmanten Sprache der Italiener. Schmelz! Diesen Text hat das Schulamt heute an Religionslehrer verschickt. Ich möchte ihn an dieser Stelle weitergeben.
Dream the impossible dream!!!!!

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Teresa und Hilde

Zwei Frauen, die mich seit vielen Jahren mit ihren Lebenserfahrungen und ihren Worten begleiten. Beide Texte habe ich schon ein paar Jahre nicht mehr gelesen.
Aber immer, wenn mich die Unkultiviertheit im Umgang mit Fehlern und Wissen nervt- und das passiert mir in meinem Beruf nicht selten- hole ich mir die Weisheit dieser beiden Frauen aus meiner Erinnerung.
Das Gebet der Teresa ist mir einer meiner liebsten. Es bringt mich immer zum Schmunzeln.
Die Bitte von Hilde Domin, deren Worte aus einem anderen Text auch in unserem Eheversprechen sind, berühren mich noch immer bis auf die Herzhaut.

Nach der Menschwerdung Gottes

Mein Tag hat mit zwei Texten aus den Adventskalendern begonnen.
Zwei herausragenden Texten ( und das sage ich nicht oft) von zwei herausragenden Menschen. Anton Rotzetter und Wilhelm Brunners. Die Exerzitientage mit ihm werden mich wohl noch viele Jahre begleiten, so wie sie mich durch die vergangenen Jahre getragen haben.

Beide Texte bestärken mich in der Rückschau dieses spirituellen Teils unseres blogs.

Die ersten Worte, die mir dazu einfallen sind: bewegt, verwundert und berührt.

Die Statistik über die Suchbegriffe und Zugriffe( so heißt das) unseres blogs ist so richtig in Bewegung gekommen. An einem Tag hatten wir 399(!!!!!!) Zugriffe. Die Palette der Suchbegriffe war breit gestreut. Ein Drittel war an der Spiritualität interessiert.
Jeder, der einen Blogbeitrag liest, sieht an der Seite auch die Liste der meistgelesenen Artikel.

Beiträge, die das Schlagwort Finsternis haben, die zudem durch ein Kennwort geschützt sind, wurden häufig angeklickt. Sogar am Heiligen Abend. Sich in der Finsternis baden?
Sich an der Finsternis ergötzen?
An meiner eigenen?
An der, der Anderen?
An der Finsternis der Welt?
An der Finsternis der Menschen?
Darüber bin ich verwundert. Versprechen die jeweiligen Überschriften derart zentrale Themen im Leben der Menschen, dass sie immer wieder als Suchbegriff eingegeben werden oder ist es doch so, angelehnt an den Johannesprolog: und die Finsternis hat es nicht BEGRIFFEN.

Berührt hat mich, wie so oft, der Zuspruch, die Aufmunterung, die Dankbarkeit, die Stille, das Schweigen, das Dasein, das Mitgehen, das Nachfragen, das Mitteilen, die Tränen, die Ehrlichkeit, die Nähe, die Herzlichkeit, der Weizen, das Erbarmen und DU!

Ja, und ganz zum Schluss die Erkenntnis, dass diese Seite ein guter Ort ist, um die Betroffenheit der Welt gegenüber auch weiterhin zum Ausdruck zu bringen.

Mach kaputt, was Dich kaputt macht

Des Sturmglöckerl aus Olympos läutet, es windet rund ums Haus, wir sind beim Herrichten des letzten Raums. Dann wird alles bereitet sein, die Heimat, die dieses Haus werden sollte, ist eine geworden, für uns zwei, unsere im-Haus-Tiere und unsere manchmal-im-meist-ums-Haus-Tiere, verbunden mit dem Wunsch, auch denen, die zu uns kommen, eine Heimat zu sein. Alles ist leichter zu tragen, wenn das Herz ein Heimgehen hat.

Ein Fels, eine Burg, sicher vor den grimmigsten Feinden, den Hassern, entzogen dem Hader der Menge, der Gewalt. (Psalm 18).

P1040375 - Arbeitskopie 2

Da bleiben Brüche nicht erspart: brechen mit allen, die sich dem Tod geweiht haben.
Zerbrechen was Dich quält.
Aus den Bruchstücken wird Neues, werden Schmuckstücke.

Die Stille

Für diese Adventszeit ist dies der vorläufig letzte Beitrag. Die Finsternis ist benannt, die Wendung Richtung Licht getan. Angeregt durch meine bisherigen Exerzitienerfahrungen habe ich mich entschieden, die letzte Woche das Schweigen und die Stille als Begleiter zu wählen. Im Schweigen die leisen Töne wahrnehmen und zur Ruhe kommen lassen. Nur wenn das Wasser ganz ruhig ist, kann man darin sehen.
Aufhören möchte ich aber mit der Neujahrsstelle der Heiligen Schrift. Damit geht dieses Lebensjahr zu Ende und ein neues beginnt.

IM ANFANG WAR DAS WORT, UND DAS WORT WAR BEI GOTT UND GOTT WAR DAS WORT. ALLES IST DURCH ES GEWORDEN, UND OHNE ES IST NICHTS GEWORDEN.
WAS GEWORDEN IST- IN IHM WAR DAS LEBEN, UND DAS LEBEN WAR DAS LICHT DER MENSCHEN. UND DAS LICHT SCHEINT IN DER FINSTERNIS, UND DIE FINSTERNIS HAT ES NICHT ERGRIFFEN. (Joh 1,1-5)

Von den Umbrüchen und vom Scheitern

Nie gewünscht, einfach da

schon von den Wüstenvätern beschrieben,
die Kunst des Scheiterns.

was bleiben sind Bruchstücke,
Zerbrochenes und Scherben

Aus ihnen kann das Leben Schmuckstücke werden lassen.

Die Kette für die erste Lebenshälfte ist voll.

Die zweite Hälfte hat ihre ersten Anhänger erhalten.

Du

der mich SEIN und WERDEN lässt.

UNERSCHÜTTERLICH warst du
obwohl dir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.

UNBEIRRBAR
weil die Frage außer Zweifel.

keine AUSREDEN
du hast zu allen Lebewesen einfach nur JA gesagt.

Du hast sie einfach FLIEGEN lassen
alle meine VÖGEL( und derer habe ich einige auf Lager).

du LEBENSVERMITTLER
keiner bereitet das Nahrhafte so zu
für DICH muß
Gault- Millau das Punktesystem erweitern.

keiner setzt den Fuß so oft in die LUFT ( Hilde Domin)
stolpern und hinfallen “machen kluch”
Du zeigst mir in deinen unzähligen Versuchen immer wieder:
SIE TRÄGT!!!

P.S.: Kennt jemand ein weibliches Pendant zu GÖTTERGATTE???

Die Wärme der Lebensfreude

Spürbar
voll von Düften
zum schmecken nahe

wenn es Richtung Süden geht
Oder der Süden zu uns kommt.

Unerwartet und ungeplant
wart ihr plötzlich mitten in meinem Leben.

Gemeinsam waren wir in der Not
im Elend
in Hütten ohne Strom
inmitten von Minen und Bomben.

Lebenswege mit Kurven und Kreuzungen
und wieder seid ihr mitten in UNSEREM Leben.

Gewachsen und gereift
voller Lebenslust
herzlich und erfrischend

Mit Euch schlemmern wir die pralle, satte Wärme des Südens.

Humor ist

wenn man trotzdem lacht.
So hört man es immer wieder.
Aber je nach trotzdem kann einem das Lachen manchmal vergehen.
Wann immer mir das Lachen vergangen ist, war es mein Vater, der mit einem flockigen Spruch die Sichtweisen sehr schnell ändern konnte.
Ich habe ihn nicht geerbt, diesen Humor- nur manchmal blinzelt er durch- aber ich habe von ihm gelernt, wie das geht: Die Tragik der Freude gegenüberzustellen. Tröstlich war das immer, auch wenn die Tränen noch geronnen sind. Aber sie waren von einem Lachen unterbrochen.
Damit war der erste Schritt getan, sich von der Trauer in Richtung Freude aufzumachen.

Du und Du und Ihr und ihr alle

In diesen stürmischen Zeiten, die manchmal den Geschmack von mitten auf dem tosenden Meer zu sein hatten, habe ich mit vielem gerechnet.
Nicht gerechnet habe ich mit all den Blinkzeichen und Leuchttürmen, die uns den sicheren Weg an den Strand gezeigt haben.
Da waren soviele DUs und soviele IHRs. Mit allen sind wir auf die eine oder andere Art gemeinsame Wege gegangen.
Von Anfang an war mir die Sturmstärke klar. Nicht im geringsten geahnt habe ich, wieviele Leuchttürme so eine Sturmstärke aushalten. Die sind einfach stehengeblieben. Die waren da und sind es bis heute.
Für all diese Leuchtzeichen, damals, über all die Jahre, bis heute, bin ich zutiefst dankbar.

Ihr beide

Schlaflose Nächte bereitet
nie leicht
graue Haare

Verzweiflung und Sorge
Verständnis und Erbarmen

Gelebte Barmherzigkeit
ohne, dass eine Hand von der anderen wußte

Auf dem Fels in der Brandung war täglich der Satz zu hören:
DU BIST UNSER GELIEBTES KIND!

Vom Himmel oder von den Menschen? (MT 21,25)

Diese Frage ist heute auf meinem Canisiuswerk- Adventskalender( heuer von Anton Rotzetter zusammengestellt) zu lesen. So schnell lassen sich Unklarheiten beseitigen.Eine einfache Frage und die motiones spirituales sind klar. Und somit bleibt dieses letzte Thema der Finsternis ebendort. Dort gehört es hin, das ist ihr Wohnort.
Es ist typisch für die Finsternis, dass sie sich ausbreiten will, Raum und Zeit verschlingen möchte und immer noch etwas zum Verdrehen anbietet.

Nein, sie hat ihren Platz erhalten, wie sie ihn in jedem Leben so oder so einnimmt, aber nicht mehr!

Jetzt sind die Lichtblicke und das Licht dran.

Die folgenden Texte und Gedanken handeln von den Lichtblicken und den wärmenden Strahlen, die wir, umgeben von Finsternis, erleben durften.

Virtuosität ladet ein

mit einem verstimmten Klavier

ob oder trotz der Verstimmtheit

ein einzigartiges Konzert

Das Köln Konzert.

Die Pastorale

Der Beginn des zweiten Satzes

AM BACH

oder der fünfte Satz

NACH DEM STURM

Zum Sterben schön

Auch oder gerade auf dem Trümmerfeld.

Die Rumba

geht zu jedem 4/4 Takt

wenn er langsam genug ist

wiegen, abrollen, schmiegen

flott vor und zurück

LANGSAM, aber kokett zur Seite

Musik und das Tanzen als tragenden Grund erfahren.

Jetzt wird es ignatianisch

Im Nachhinein erscheint es mir sehr klar, dennoch ist es eine freudige Überraschung. Dieses Schreiben gegen die Eiseskälte erweist sich als klassischer Exerzitienverlauf. Von der Dunkelheit ins Licht. Eingeteilt in 4 Wochen.
Und jetzt wird es so richtig ignatianisch. Eine seiner Anweisungen war, sich die motiones anzuschauen. Die Bewegungen. Wo und wie verlaufen sie?
Als Herausforderung natürlich die motiones spirituales – die Unterscheidung der Geister.
Diesen Punkt habe ich jetzt erreicht. Es zieht mich schon zu den Lichtblicken hin, aber eine Dunkelheit klopft immer wieder an. Ein täglicher Begleiter, den niemand sehen will. Nicht einmal darum wissen will. Wo ist der Widerstand? Wer wirft durcheinander?
Wo sind die Geister und wo die Ungeister?
Und wo der Heilige Geist, der bekannterweise weht wo er will? Drüber schlåfen, håt er gsågt, der Ignatius!!!
Drüber schlåfen!

laut und leise

laut und leise

Es lärmt, schallt, gellt,geifert.
Worte überschlagen sich
und erschlagen sich dabei.

Es brüllt, schreit, schrämt, kreischt.
Belästigung für das Gehör.
Müll und Schmutz.

Es tut so wichtig, das Laute.

Erinnerung an die Stille und das Schweigen.
Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden. Oft gesungen und gesummt.

Leise waren die Wegweiser deiner Menschwerdung.
Träume, Engel und der Stern.
Leise, ganz leise war es im Stall.

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die guten Willens sind. Gott ist leise.
Friede ist leise.
Guter Wille ist leise.

Das Laute überhört die Menschwerdung.
Die Menschwerdung Gottes.