Archiv für den Monat: Dezember 2014

Der 24.Dezember 2014

Heuer ist es uns einfach von der Hand gegangen, wir hatten einen guten Lauf.

Am Abend des 23. war das Haus und der Hof blitzblank, die beiden Krippen und der Christbaum aufgestellt und geschmückt.

Bis auf die Geburtsgruppe und das Christlkindl, die kommen immer erst vor der Bescherung dran.

Der Baum hat heuer die Form eines Engels und war somit herrlich zum Behängen. Viel Platz und viel Luft zum Schweben. So viel Geschichten sind jetzt schon die Begleiter beim Schmücken unseres Baumes. Woher all die Herzen kommen? Und die Hennen?

Es ist immerhin schon die sechste Weihnacht, die wir in diesem Haus feiern. All unsere selbstgestalteten Weihnachtskarten sind darauf vertreten. Da kommt man aus dem ErINNERN oft gar nicht mehr raus. Wenn Hermann dann den Zirbenstern an die Spitze hängt, dann sieht man dem Baum seine Kraft an, seine Lebenskraft.

Und so war der 24.te ein Genusstag. Erfreuen, ratschen, schauen und sich begegnen, einfach gemütlich.
Martha und Gretl picken noch das restliche Moos vom Adventsgesteck, das zum “Auskühlen” in den Garten gestellt wurde. Wie bei all unseren Tieren schaut natürlich auch bei den Hennen das Christkindl vorbei. Heuer gab es Nudeln UND Reis UND grünes, frisches Gras!!!!!

Das wäre zu schön, um wahr zu sein

habe ich mir gedacht, als Hermann davon berichtet hat, dass jemand angerufen hat, der sich für einen unserer Hähne interessiert.

Es ist wahr geworden, dieses vorweihnachtliche Wunder.

Friedl ist jetzt Herr über 3000 Quadratmeter Grund. Seine Schar ist noch im Werden und Wachsen. Laut dem letzten Telefonat mit dem neuen Besitzer ist er handzahm geblieben.

Friedl war der erste Hahn, der sich von Emma nicht einschüchtern ließ. Er hat es wirklich mit allen aufgenommen.Wir wünschen dir alles, alles Gute!!!

Lachs in Mohnpanier – caveat coquus

Vor kurzem trafen zwei Dinge zusammen: die (tiefgekühlte) Vorratshaltung von Lachs (Vitamin D!) und die Empfehlung von Thomas, ihn doch einmal in Mohn zu panieren.
Klang herrlich und an einem Sonntag hat man für sowas auch Zeit. Allerdings war der Lachs zu mittag höchstens angetaut, sodass der noch warme Reistopf als Auftauhilfe herhalten musste (1).
Dann in der Pfanne angebraten, bis man sitzt vergeht schon noch eine Viertelstunde (2). Ergebnis: die Idee war gut, die Beilagen herrlich (die Sauce tartare mit eingelegten Scheibengurken: herrlich!), der Lachs: trocken, geschmacksarm, enttäuschend.

Beim nächsten Treffen Manöverkritik mit Thomas, der auch gleich Tipps parat hatte:
zu (1): Auftauen – so langsam wie möglich! Die Menge an ausgetretenem Saft nach dem Auftauen hat mich eh misstrauisch gemacht…
zu (2): Anbraten, bis die Panier zu ist. Dann im Rohr weitergaren (bei 170°, 10 Minuten).

Also: danke Thomas, einen Versuch kriegt der Lachs noch! Vielleicht können diese Tips ja auch das eine oder andere Weihnachtsmenü retten, deshalb jetzt gleich raus damit!!

Zufälle

oder hören sie uns ab.
So hat es manchmal den Anschein. Es passiert uns sehr oft, dass wir etwas bloggen und wenige Zeit später lesen oder sehen wir dieselben, oder sehr ähnliche Themen in anderen Zeitschriften, in Adventskalendern ….

Meine beiden heurigen Adventskalender handeln plötzlich auch vom Hausbau und von Heimat. Die Servus hat in der neusten Ausgabe einige Linsenrezepte anzubieten.

Für mich sind diese Zufälle Bereicherung und Ergänzung, Sichtweisen und Seitenblicke.

Der italienische Conte

Zum Nachlesen.

 

Der italienische Conte
In Italien kursiert die Geschichte von einem Grafen, der sehr alt wurde, weil er ein Lebensgenießer par excellence war. Niemals verließ er das Haus, ohne sich zuvor eine Handvoll Bohnen einzustecken. Er tat dies nicht etwa, um die Bohnen zu kauen. Er nahm sie mit, um so die schönen Momente des Tages bewusster wahrnehmen und um sie besser zählen zu können.
Für jede positive Kleinigkeit, die er tagsüber erlebte – zum Beispiel eine nette Konversation auf der Straße, das Lächeln seiner Frau und Lachen seiner Kinder, ein köstliches Mahl, eine feine Zigarre, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, ein Glas guten Weines – kurz: für alles, was die Sinne erfreute, ließ er eine Bohne von der rechten in die linke Jackentasche wandern. Manche Begebenheit war ihm gleich zwei oder drei Bohnen wert. Abends saß er dann zu Hause und zählte die Bohnen aus der linken Tasche. Er zelebrierte diese Minuten. So führte er sich vor Augen, wie viel Schönes ihm an diesem Tag widerfahren war und freute sich des Lebens. Und sogar an einem Abend, an dem er bloß eine Bohne zählte, war der Tag gelungen, hatte es sich zu leben gelohnt.
(aus: Horst Conen, Optimisten brauchen keinen Regenschirm, Ariston Verlag, Kreuzlingen 1996)

Ein Bett

mit vielen Polstern und Decken rundet diesen Raum ab. Schlaf- und Kuschelplatz für Mensch und Tier. Maxi kann es gar nicht mehr erwarten. Alles ist neu gestaltet, da MÜSSEN Katzen sofort ausprobieren, ob es wohlig genug ist.

Dieser gefilzte Hund, mit dem ich die alte Decke geflickt habe, hat seine eigene Geschichte und ist wohl Symbol, wer dann da mit der jungen Dame, die regelmäßig zu Besuch kommt, das Bett teilen wird: Emma und Vega.

Damit man für die unterhaltsame Bettlektüre nicht noch einmal aufstehen muß, liegen ein paar Bücher griffbereit unterm Bett.

Und ausnahmsweise liegt jetzt “mal n´haartes Stück Arbeit hinter uns” ( Zitat Eva).

Kunst und Kultur

Auf der gegenüberliegenden Seite hat der Propyläen Kunstgeschichte( den uns die Maria aus dem Osttirol zukommen hat lassen)in der ehemaligen Bau- später Badezimmerleiter Platz gefunden. Die BLUME aus Stein, Kupferrohr und Glasblüte ist ebenfalls ein Gesellenstück.
Ein eingerahmtes Geschirrtuch(mit an Giggeler) und eine Abbildung der wichtigsten Heilkräuter runden diese Ecke ab. Die Leiter war für Hermann die schwerste Entscheidung. Sie hat so gut ins Bad gepasst. Mit dem Argument, dass wir sicher irgendwo noch eine finden werden, die wir dann wieder ins Bad stellen können, habe ich ihn schließlich zum Leiterregal überreden können.

Maria Callas diniert mit Hermann Klocker Senior.

Die Bilder der GÖTTLICHEN haben wir aus der Scala mitgenommen, Vaters Bild stammt aus der Ö1 Zeitschrift.

Der Rahmen bietet Platz um Erinnerungsstücke der speziellen Art anzubringen. Sie können ergänzt und ausgetauscht werden.

Eine Oase

kann das neue Zimmer werden. Ein Ort der Erholung, der Muse, des Faulenzens für all unsere Gäste und Besucher.

Ein Raum voll von Geschichte und Geschichten. Den ersten Hinweis dafür findet man schon am Eingang. Die Geschichte vom italienischen Conti liegt neben dem Willkommensholz. Irgendwo sollte ich diese Geschichte digital haben. Wenn ich sie finde, werde ich sie hierher verlinken.

Hat man nach dem Eintreten die Türe hinter sich geschlossen, ist linker Hand die Garderobe. Ein altes Regal zum Verstauen.
Decken, falls es noch kuschliger werden soll.
Schwemmholz und Eisenklammern (damit werden Baumstämme fixiert) zum Aufhängen diverser Kleidungsstücke.
Falls man sich dann gleich hinsetzen möchte, um Anzukommen, bietet sich das Buchkirchner Dreibein an.

Gleich anschließend hat Adelas Gesellenstück, das sie in der Glasfachschule Kramsach angefertigt hat, einen würdigen Platz.
Jedes einzelne Teil des Mosaiks ist handgefertigt und stellt Baumstämme im Jahreswechsel dar. Herbst/ Winter, Frühling und Sommer.

Begleitet wird das Kunstwerk vom Elefantenfuß den wir zu unserer Hochzeit erhalten haben.

Mach kaputt, was Dich kaputt macht

Des Sturmglöckerl aus Olympos läutet, es windet rund ums Haus, wir sind beim Herrichten des letzten Raums. Dann wird alles bereitet sein, die Heimat, die dieses Haus werden sollte, ist eine geworden, für uns zwei, unsere im-Haus-Tiere und unsere manchmal-im-meist-ums-Haus-Tiere, verbunden mit dem Wunsch, auch denen, die zu uns kommen, eine Heimat zu sein. Alles ist leichter zu tragen, wenn das Herz ein Heimgehen hat.

Ein Fels, eine Burg, sicher vor den grimmigsten Feinden, den Hassern, entzogen dem Hader der Menge, der Gewalt. (Psalm 18).

P1040375 - Arbeitskopie 2

Da bleiben Brüche nicht erspart: brechen mit allen, die sich dem Tod geweiht haben.
Zerbrechen was Dich quält.
Aus den Bruchstücken wird Neues, werden Schmuckstücke.

Då tuat sich wås!?

Diesen Beitrag erst heute zu schreiben, hat mir einiges meiner Geduld abverlangt.

Seit geraumer Zeit (Adventszeit) geben wir den Umbrüchen in unserem Leben auch Gestalt.

Für mich ist das von zentraler Bedeutung für das Werkzeug der Seele: DEN HÄNDEN. Im Gestalten, Verräumen, Umräumen, Ordnen, Sortieren, Verkaufen, Verschenken, Suchen, Finden und Umändern liegt ergiebigste Heilkraft.

Wenn alles, so läuft, wie wir uns das ausgedacht haben, gibt es morgen die ersten Fotos von unserem neuesten SCHMUCKSTÜCK!!

Gonga, wieso kennsch du souviel Leit vu wouandersch her?

Diese Frage, die Pia als kleines Mädchen einmal gestellt hat, kommt mir ab und zu in den Sinn, wenn wir unsere Weihnachtspaktln aufgeben.

Noch viel öfter, wenn wir welche erhalten. Da ist immer der Hauch der weiten Welt dabei. Andere Sprachen, andere Pakete, andere Geschmäcker und Güter.

Sowohl beim Erhalten als auch beim Öffnen packe ich immer eine tiefe, innige Verbundenheit und Dankbarkeit mit aus. Seit vielen Jahren schon. ICH FREUE MICH SCHON SEHR AUF DAS AUSPACKEN!!

Setnige Kanåschter

Diese Formulierung, die ich noch aus meiner Jugendzeit in meinen Ohren habe, ist gar nicht so einfach zu übersetzen. Am ehesten hat sie einen Geschmack von Lausbuben und deren Streichen. Aber eben die weibliche Variante.
Ja, und diese Beschreibung trifft im Moment auf eine BANDE aus unserer Hühnerschar zu.

Sie sind noch gar nicht aus dem Stall, schwupp unter den Zaun durch, über die Straße und dann werden die Nachbarfelder abgegrast. Bis vor die Haustüren der Nachbarn kommen sie. Gestern war wieder einmal Emma im Einsatz. Sie haben sich nämlich auf den Weg Richtung “Hauptstraße” gemacht. Das geht gar nicht! Also Emma raus, mit dem Auftrag, die Hennen wieder heim zu bringen. Nach einer Ehrenrunde ihrerseits(Freiheit bleibt Freiheit) hat sie dann mühelos ihre Aufgabe erfüllt.

Beim Anblick der Hennen, wenn sie dann recht schnelle Füße kriegen, fällt mir immer obige Formulierung ein: SETNIGE KANÅSCHTER!

Lisl war heute auch wieder einmal im Gras und in der Sonne. Ganz fein håtses tunkt!!

Nein, nein alles in bester Ordnung. Hierbei handelt es sich um keine Verletzten einer Karambolage, lediglich um ein ausgiebiges Sonnenbad der älteren Damenrunde.

Dem Ingeniör ist nichts zu schwör

aber wenn er gleich drei Sachen auf einmal ändert und das Ergebnis ist dann plötzlich um Klassen besser weiß er natürlich nicht: was war’s denn?
Den bereits legendären Kaiserschmarrn, der immer gelingt (2 – 6 – 12 wissen die Besucher meines Kochkurses) hab ich heute ein bisschen anders gemacht: als Mehl das Waldviertler vom Hofer, eine neue Hochrandpfanne und beim Garen den Deckel drauf behalten. Geht doppelt so hoch auf, super flaumig und zart. Was war’s??
Und es wäre keine Seltenheit wenn es etwas ganz anderes gewesen wäre, nämlich etwa dass der Schmarrn gewusst hat, was sich gehört zu Angelikas Geburtstag und sich einfach ein bisschen anstrengt!
Ist keine besonders igeniörsmäßige Erklärung, aber das haben zu bestimmten Zeiten unbekannte Effekte so an sich…

PS: Dass Daniel Düsentrieb (von dem der Titel stammt) gekocht hat, kann ich mich nicht erinnern, aber es hat viel von seinem Experimentieren. Mit manchmal ähnlichen Ergebnissen…

Die Stille

Für diese Adventszeit ist dies der vorläufig letzte Beitrag. Die Finsternis ist benannt, die Wendung Richtung Licht getan. Angeregt durch meine bisherigen Exerzitienerfahrungen habe ich mich entschieden, die letzte Woche das Schweigen und die Stille als Begleiter zu wählen. Im Schweigen die leisen Töne wahrnehmen und zur Ruhe kommen lassen. Nur wenn das Wasser ganz ruhig ist, kann man darin sehen.
Aufhören möchte ich aber mit der Neujahrsstelle der Heiligen Schrift. Damit geht dieses Lebensjahr zu Ende und ein neues beginnt.

IM ANFANG WAR DAS WORT, UND DAS WORT WAR BEI GOTT UND GOTT WAR DAS WORT. ALLES IST DURCH ES GEWORDEN, UND OHNE ES IST NICHTS GEWORDEN.
WAS GEWORDEN IST- IN IHM WAR DAS LEBEN, UND DAS LEBEN WAR DAS LICHT DER MENSCHEN. UND DAS LICHT SCHEINT IN DER FINSTERNIS, UND DIE FINSTERNIS HAT ES NICHT ERGRIFFEN. (Joh 1,1-5)

Von den Umbrüchen und vom Scheitern

Nie gewünscht, einfach da

schon von den Wüstenvätern beschrieben,
die Kunst des Scheiterns.

was bleiben sind Bruchstücke,
Zerbrochenes und Scherben

Aus ihnen kann das Leben Schmuckstücke werden lassen.

Die Kette für die erste Lebenshälfte ist voll.

Die zweite Hälfte hat ihre ersten Anhänger erhalten.