Gestern war es wieder einmal soweit, unser Hochzeitstag hat uns an der Hand genommen und uns all die wärmenden und wohltuenden Erinnerungen an Orvieto in Haus gebracht.
Wenn uns dann die Lienzrose-eine unserer Hochzeitsrosen- noch dazu mit hunderten Blüten beschenkt, dann ist Fest- und Feiertag.
Den haben wir auch ausführlich zelebriert.
Pasta alla Norma (aus “Simple”, Ottolenghi)
Das hab ich schon nach einem anderen Rezept gekocht, die Tipps von dort gelten weiterhin. Das Kochbuch Simple macht hier seinem Namen wirklich Ehre!
Gestern, beim (fast) täglichen Dürnberg-Gangl hab ich das Mittagessen phantasiert: Pasta alla Norma! Weil ich ja gestern eine Melanzana gekauft hab (ja, ich steh dazu, ich heiße Hermann und mag Melanzane). Im “Simple” schreibt Yotam (Ottolenghi): “[…]wenn ich den ganzen Tag in der Testküche nur gegessen habe, bleibt eine Handvoll Gerichte übrig, auf die ich dann noch Lust habe, sie zu kochen und zu essen. Pasta alla Norma gehört dazu”. Natürlich hab ich keine ricotta salata, noch nicht einmal einen pecorino, aber ich hab’s trotzdem probiert. Und dabei wieder einmal meinen Herd kennengelernt. Von der heißen Seite — die Angaben gelten für meinen Herd!
Für zwei Personen: Ofen auf 200°C vorheizen (keine Umluft!). 1 Melanzana (450 g, Streifen der Haut abgeschält, 1 cm dicke Scheiben) in 3 EL Olivenöl, einem schwach halben TL Salz und frischem schwarzen Pfeffer marinieren und auf Backpapier im Rohr goldbraun backen. Das hat bei mir nicht einmal 25′ gedauert. Waren aber immer noch zu dunkel! In einer Pfanne in 1 EL Olivenöl 2½ in Scheiben geschnittene Knoblauchzehen goldbraun werden lassen, 1 (entkernte) Chili mitziehen lassen, 1 Dose gute Tomaten (400g) dazu, ¼ TL Salz, ½ TL Zucker dazu, schwarzer Pfeffer, 2 Zweige Oregano. Einkochen lassen, bis eine dicke Sauce entstanden ist. Die Melanzane untermischen, Hitze wegnehmen. Nudeln (hier Spaghetti, 150g) kochen, 15 g vom Käse (s. oben) gemeinsam mit den Nudeln und etwas Kochwasser unter die Soße mischen. Mit dem restlichen Käse (7 g) und Basilikumblättern mit je einem EL Olivenöl servieren.
Kohlrabischnitzel
Ofengemüse
Das Rezept hatte eigentlich Kabeljau als Hauptdarsteller — aber der hat uns im Gegensatz zum Gemüse überhaupt nicht beeindruckt. Daher hier nur das Rezept dafür, die unnötig luxuriösen Zutaten (wofür Fleur de sel verwenden, wenn man es auflöst???) wurden durch haushaltsübliche Zutaten ersetzt. Die Besonderheit des Rezepts ist die würzig-saure Marinade!
1 Zwiebel (in halbzentimeterdicke Spalten geschnitten), 1 Zucchini (300 g, Zentimeterscheiben), 1 Paprika (¼ kg, in Streifen geschnitten und halbiert — hab ich durch unsere erste Karotte aus dem Garten ersetzt), 1 Kartoffel (300 g, dünne Scheiben), 1 Fenchelknolle (dünne Scheiben schneiden, dann in Streifen), Einige Kirschtomaten (geviertelt — die Hälfte roh lassen und erst beim Servieren beigeben). Marinade: 6 EL Olivenöl, 5 EL weißer Balsamico, 1 TL Salz, ½ TL Mischung aus geräuchertem Paprikapulver mit etwas Cayennepfeffer (nach Geschmack). Das Gemüse eine halbe Stunde kalt marinieren und dann im Ofen bei 220°C ohne Umluft garen. Mit den frischen Tomatenstücken mischen und servieren.
Jede Schwalbe macht für mich einen kleinen Sommer
Bei fast jedem Wetter fliegen bei uns die Schwalben ums Haus, um die Bäume herum und durch den Garten. Manchmal ganz tief und sehr langsam fliegen die Flugkünstler vorbei, meist in Gesellschaft, sie steigen hoch, lassen sich fallen, begegnen einander ganz kurz.
Das zu sehen ist für mich Ausdruck höchster Lebensfreude, ich kann mich gar nicht sattsehen an ihren Tänzen im Himmel.
Mmmmmmelone!
Emma ist eine Feinschmeckerin! Das wissen wir schon lange: sie schätzt auch Obst und Gemüse (davon gibt’s keine Fotos, da schleicht sie heimlich Richtung Hochbeet und stibitzt einen besonders knackigen Salat!). Dass sie das Ei, das Frida neuerdings unter unseren Hopfen legt, ganz vorsichtig aus dem Nest holt, ist weniger überraschend, genüsslich verzehrt sie es dann irgendwo im Garten.
In diesen heißen Tagen aber mag sie, wie wir auch, eine Scheibe von der gekühlten Melone!
Brauerei und Schloss-Stuben Starkenberg
Anlässlich des 80ers von der Waltraud waren wir wieder einmal bei der Brauerei Schloss Starkenberg. Der Platz vor der Schloss-Stuben ist in diesem Sommer herrlich, wir sind mit Herlinde und Familie dort gesessen, haben geratscht. Das “Heimat-Bier” (trotzdem trinken!) ist wirklich gut!
Auf der Tagesempfehlung waren Tagliatelle mit einer Soße aus Pilzen und Salsiccia. Eh schon jedes von beiden anziehend, die Kombination unwiderstehlich. Die flotte Kellnerin hat bei meiner Bestellung wissend gelächelt.
Und: es schmeckte tatsächlich sagenhaft! Schon wieder: ein kleiner Urlaub, so hab ich das bis jetzt nur in Italien gegessen…
Fermentiertes Blaukraut
Heuer haben die Mitbewohner der Hochbeete — allen voran die Ohrenschliefer — einiges Angebaute vorab verkostet. Also hat sich Angelika entschieden, das Kraut jetzt schon zu ernten, eine gute Entscheidung: zwei schöne 2-Liter-Gläser sind es nach dem Putzen und (händischen) Schneiden geworden, ein Dutzend Wacholderbeeren, eine 1,5%-ige Salzlösung: jetzt brauchen die Gläser nur mehr zwei Wochen zu reifen, dann geht’s ins Depot.
Das sind einige Essen, auf die wir uns jetzt schon freuen!
Caffé Lucca in Füssen
In diesen Zeiten ist jeder kleinste Urlaub ein Genuss. Füssen, gut 20 Fahrminuten von uns entfernt, hat viele Kostbarkeiten zu bieten, die Fußgängerzone mit unzähligen Cafés, kleinen Läden entlang der Reichenstraße und seiner Nebengässchen ist leicht zu finden.
Zweimal war ich nun im “Caffé Lucca” — und begeistert. Zuallererst vom Kaffee — der doppio ist unangefochten der beste Kaffee im Umkreis (der cappuccino ist weniger überzeugend), das Lokal selbst ist klein und sehr ansprechend eingerichtet. Die vier Tische im Freien, direkt davor und die zwei etwas entfernteren Tische sind immer umkämpft: aber es lohnt sich! Zusätzlich zu den Kaffeeköstlichkeiten kann man auch Süßigkeiten — heute war es torta della nonna — bekommen: ich war hingerissen: gefühlsmäßig saß ich bei Montanucci in Orvieto.
Ein Urlaub mit kürzester Anreise!
Reissalat
Einen Wildreis hat Angelika mitgenommen, bei der Heimfahrt aus den Sibillinischen Bergen, recht bald beim Herunterfahren aus der Norcia, während unseres Urlaubs in den Marken.
Den Reis zu kochen war nicht ganz einfach: obwohl die Packung deutlich angab, ihn wie ein Risotto in Suppe für mindestens 50 Minuten zu kochen hab ich es doch so probiert, wie mit einem normalen Reis. Geht gar nicht! Also doch lang und mit etwas Rühren in Gemüsesuppe. Das war dann am Ende immer noch knackig aber unglaublich nussig und würzig!
Schon seit zwei Tagen hat Angelika geträumt: mit Nüssen (unseren Walnüssen, geröstet), mit etwas Bergkäse, mit Äpfeln, mit Kräutern. Eine Orange wär noch fein, meinte sie, ein paar Frühlingszwiebeln auch. Die hab ich dann am Donnerstag vom Wochenmarkt in Füssen mitgebracht. Ich hab dann noch ein paar Kirschtomaten dazufantasiert. Die Äpfel waren eh schon mit Zitronensaft mariniert, daher war nur mehr etwas Olivenöl nötig.
Karotten von der Schonkost fanden hier ihre letzte wohlverdiente Ruhe, aber als Beilage! Eine Joghurtsoße mit Kräutern hatten wir noch, ein bisschen Schinken ist auch nicht schlecht. Das alles aber war nur Beiwerk, der Salat selbst ist allein schon vollkommen zufriedenstellend.
Herrlich ist er geworden für einen lauen Sommerabend.
Die grüne Lagune
Es ist sooo heiß!
haben sich unsere Hunde an den Hochsommertagen der letzten Woche gedacht und sich immer wieder auch für “drinnen” entschieden. Obwohl unserer Meinung nach das kühle Gras im Schatten der Lockenweide doch auch schön gewesen wäre.
Wenn es dann aber Gutes gab, kleine Leckerbissen, Brotstücke vielleicht, war die Energie dann gleich wieder auf 100%!
Wieder einmal um die Wurscht
ging’s uns am Mittwoch: heute wird nicht mehr gekocht. Und weil der Didi wieder offen hat an seinem Platz beim Achleitner haben wir uns nach einem Tag mit viel, viel Erledigtem das Abendessen dort geholt. Gemeinsam, ein Mikro-Urlaub, mit einem feinen Ratscher. Angelika hat sich für die legendäre Tiroler Bosna entschieden. Und weil er grad Eierschwammerln da gehabt hat, gab’s für mich einen Spezialburger. (“Da mach ich Dir was mit den Schwammerln, ich hab ein Hüftsteak da …”).
Gegessen haben wir dann genüsslich daheim auf der Terrasse, Sommer-Luft und Sommer-Temperaturen. Unglaublich gut, wie immer, paradiesisch!
Schonkost håms gmeint
wär jetzt angesagt, für zwei Wochen. Obwohl das noch nicht einmal ein eindeutiger Begriff ist, da ist bei den einen Reis verboten, bei den anderen erlaubt. Bei den einen höchstens Vollkornnudeln, bei den anderen Nudeln aus Weißmehl kein Problem.
Aber wir haben uns gedacht, jetzt so daneben ist die Auswahl nicht, Gemüse eh immer gut, dann eben nur dämpfen: da brauchst keinen Dampfgarer, ein Sieb und ein Topf tun’s auch! Und Fett sparen. Aber Olivenöl 🙂 eh erlaubt.
Nachdem das alles bestens verträglich war und eigentlich für die Vurschrift auch kein Grund gegeben war, haben wir uns rasch der Grundregel aller Schonkost genähert: erlaubt ist, was man (gut) verträgt!
Koflerjoch
Den Dürrenberg kennen wir schon ziemlich in- und auswendig, auch wenn wir manchmal wegen der Kühe Umwege abseits des Wegs unternehmen.
Dieses Mal haben wir, das unglaublich schöne Wetter nutzend, den Weg aufs Koflerjoch gewählt, das ist etwa noch einmal so weit wie auf die Alm. Auch für Vega war das zur frühen Stunde leicht machbar. Während die beiden am Gipfel mit den wenigen anderen, die dort waren, Bekanntschaft suchten, genoss ich die Aussicht in alle Richtungen. Besonders beeindruckend war der Blick durchs Pölltal Richtung Zugspitze.
Traumhaft.
