Gute Laune mit Erdäpfelgulasch (nach Plachutta)

Die Tasse (sie gehört Eva) zeigt den Zustand VOR dem Essen an – nachher geht’s einem bestimmt besser — besonders wenn’s draußen kalt und ungemütlich ist. Ein richtiges Wohlfühl- und Gute-Laune-Essen! Sehr einfach, Hausmannskost hat man dazu früher gesagt und das Rezept dazu stammt wieder aus dem Wiener Kochbuch vom Plachutta: da sind viele solche Rezepte drin, urösterreichisch, wir sind mit diesen Essen aufgewachsen.

Ich habs so gemacht: 20 dag Zwiebeln in halb-halb Olivenöl-Butter-Mischung goldbraun rösten, mit 20 g Räucherpaprika kurz durchmischen und sofort mit beherztem Schuss Apfelessig ablöschen. Mit einem ¾ l Gemüsebrühe aufgießen, zwei gepresste Knoblauchzehen und Kümmel und gscheit Majoran dazu. 80 dag geviertelte Kartoffeln=Erdäpfel dazu, gegen Ende der Garzeit 30 dag in halbierte Scheiben geschnittene Knacker dazu. Immer wieder umrühren, damit ein Teil der Kartoffeln die Soße sämig macht. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Dazu Bier, what else?

Herbstsalat: Endivien mit Kartoffeln, Pilzen, gebratenem Speck und Kapuzinerkresse

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Endiviensalat ist einer meiner Lieblinge: er ist immer kräftig im Geschmack, mit leichter Bitterkeit. Und er hält lange, sehr praktisch.

Den Salat waschen und mit Essig, Olivenöl und Salz abschmecken. Speck anbraten, herausnehmen und darin dann dünne Kartoffelscheiben anbraten, dünn geschnittene Pilze dazu, zum Schluss mit Essig ablöschen und noch lauwarm über den Salat geben. Die Kapuzinerkresse gibt Farbe und Gesundes dazu!

Eardepflsalåt fast wie vor 35 Jahren

Ich hab als Studienanfänger in Wien studiert und mich selbst versorgt. Damals konnte ich zwar schon kochen, aber irgendwie war mir die Zeit zu schade dafür, ich wollt lieber studieren (oder ins Kino gehen). Heute ist das ziemlich umgekehrt…

Auf jeden Fall: unter der Woche hab ich mich von Kartoffelsalat ernährt, eine große Schüssel reichte mit ein paar kleinen Beilagen fast die ganze Woche, es war Wintersemester, kein Kühlschrank im Heimzimmer, als musste das Fensterbrett (im 7. Stock) herhalten, war eigentlich schon waghalsig. Jedenfalls hab ich jetzt wieder einmal einen solchen Salat gemacht, der schon ein bisserl wienerisch ist vom Rezept (Zucker! Mengen sind nur geschätzt – für etwa 1 kg Kartoffeln) – und noch besser schmeckt, als ich ihn in Erinnerung habe – auch nicht selbstverständlich:

2 Zwiebeln in Öl anschwitzen, beherzt Zucker dazu (1 EL), etwas dünsten lassen (nicht anbräunen!), 2 Knoblauchzehen dazupressen, 1 EL Senf dazu (ich hab diesesmal weniger, dafür frischen Estragon verwendet), umrühren, mit 1/8 Weißwein ablöschen und mit Suppe aufgießen (1/2 l), mit Weißweinessig und Salz abschmecken und etwas einkochen lassen. Die noch warmen Kartoffeln in die Marinade blättrig reinschneiden, zudecken, etwas ziehen lassen und lauwarm servieren.

Für mich damals dann eben ein paar Blätter Wurst dazu oder ein Fisch aus der Dose. Das haben wir vorgestern auch nachgestellt, ein kernweiches Ei dazu und gut war es. Saugut. Der frische Estragon im Salat sowieso Hammer, die Sardine wie gewohnt sehr gut, hoffentlich gibt’s bald wieder die fangfrischen Nuri.

Kartoffelauflauf mit Frühlingszwiebeln

Ein sehr einfaches Rezept – stark vereinfacht von hier: 1,5 kg gekochte Kartoffeln, das Grüne von 1 Bund Frühlingszwiebeln andünsten und schichten: Kartoffelschicht, Frühlingszwiebeln, Kartoffeln. Das Ganze mit einer Gewürzsauce aus 2 Bechern Süßrahm, drei Eiern und 1/4l Milch mit Salz, Pfeffer und Muskat gewürzt, übergießen und oben mit Bröseln und Butterflocken abdecken (das ist wesentlich: schmeckt nachher grandios!). Im Rohr eine halbe Stunde bei 175°!

Wunderbar!

Rösti und Sulz (Aspik)

Nachdem die erste Paarung – Röstkartoffeln und Sulz – derart erfolgreich war, ergab sich beim heutigen Essenskonklave ein eindeutiges (wenngleich ein bisschen gespanntes) Votum für Rösti als Beilage zur Sulz. Gespannt deswegen, weil der Kommentar von Roger Warna zu diesem Gericht, man bekomme sie entweder “als trockene Frisbiescheibe oder als gebratener Kartoffelstock”, durchaus den eigenen Erfahrungen entspricht. Aber die Kombination, wenn denn die Rösti gelänge, sollte passen.
Nun: ein bisschen geschwindelt und die mehligen Kartoffeln aus dem eigenen Garten frisch gekocht (in der Schale) und verzweifelt abgekühlt: am ganzen Grund war kein bisschen Schnee mehr zu finden! Also halt kaltes Wasser. Geschält, mit der Reibe groß geraffelt, mit etwas Salz und Pfeffer und Muskat gewürzt in die beschichtete Pfanne, in der die bewährte Butter-Olivenölmischung (1:1) schon ausgeschäumt hat und eine Zeitlang anrösten. Dann die zukünftige Rösti formen (runde, dicke Scheibe mit etwa 1-2 cm Dicke) und anbraten lassen. Wie lange, entscheidet das ‚Gefühl‘ – es schaut dann halt so aus wie auf dem Bild oben. Über das Wenden existieren Legenden und Mythen – ich hab die Masse einfach auf ein Teller rausgeschupft und dann beherzt verkehrt wieder in die Pfanne geworfen. Gleich lange anbraten lassen und auf die bereits vorbereiteten Teller – Sulz auf Salat, mariniert mit Essig und Öl – gleiten lassen und servieren.

Wir waren allesamt unglaublich zufrieden, die Beilage zur Rösti frisch, saftig und leicht.

Vegetarische(r) Sulz / Aspik

Nachdem unsere ersten Versuche so gut gelungen sind, haben wir in einem zweiten Anlauf vegetarisch probiert: allerlei Wurzelgemüse (auch violette Karotten, deshalb die Farbe) und auch eine Wurstsulz (mit der vegetarischen Wurst vom Landhof) haben wir mit dem Gemüsesud, der mit einer Gemüsebrühe abgeschmeckt wurde mit Agar-Agar (wird aus Algen hergestellt) statt Gelatine ansonsten ganz gleich zubereitet wie die bereits berichtete.
Ergebnis: Wunderbar! Neben der sauer angerichteten Variante auch als Beilage zu gerösteten Kartoffeln: eine Delikatesse!

Tarpl, Wirler, Riebler – Erdäpfelschmarrn

Das ist eins der Gerichte aus Angelikas Aufwachsen, das ich überhaupt nicht kenne, auch nicht unter einem anderen (seltsamen) Namen. Wenn sie an dieses Gericht denkt, kommt sie ins Schwärmen und zwar gscheit.
Also hab ich einen zweiten Anlauf genommen, vor Jahren hab ich schon einmal probiert, das war was ganz anderes.

Und wie bei vielem liegt auch hier der Engel im Detail: wenn alles zusammenpasst – die Kartoffeln, der Mais, die Butter, wie man’s röstet – dann ist das etwas ganz Besonderes, sehr, sehr gut und eben was ganz neues.

Also: etwa 200g Kartoffeln pro Person (ich hab rote genommen, die sind recht festkochend aber nicht speckig) kochen und auskühlen lassen (am besten am Vortag und über Nacht!), dann wie für ein Püree zerstampfen und vor dem Braten in der Pfanne mit rohem Maisgries (da haben wir einen herrlichen) überstreuen und vorsichtig untermischen, sodass noch kleine Klümpchen übrigbleiben, die rundherum Maisgries haben – nicht so dicht wie beim Panieren aber von der Idee her ähnlich. Dann in einer Pfanne (am besten portionsweise) anbraten lassen, wenden und dann erst zerteilen und noch ein bisschen rösten: wie man halt einen Schmarren macht. Nicht zu trocken werden lassen, salzig (mit Salz und Pfeffer, vielleicht sogar ein bisschen Käse) oder süß (mit einem Kompott – wir haben unsere Quitte genossen) servieren.

Beim ersten Mal – und so liest man’s auch wenn man danach sucht – hab ich Mehl statt Maisgries verwendet, das ist schon in Ordnung; und viel zu viel geröstet, das waren nur mehr kleine dunkelbraune Körndln. Diese Variante ist pfiffiger und bringt auch geschmacklich noch was dazu. Wärmste Empfehlung!

Angeblich früher ein verbreitetes Frühstück – auch zum Kaffee. Kann ich mir sehr gut vorstellen!

PS: Den bis jetzt besten hab ich hier beschrieben.

Kartoffelsuppe italienisch

Angeregt durch ein Rezept, das Waltraud Schulz am 9. Marburger Suppenfest 2014 gekocht hat, hier nun unsere eigene Variante:

Einige Knoblauchzehen in großzügig Olivenöl heiß ziehen lassen (bis es herrlich riecht), dann die Kartoffeln (etwa 1 kg), eine Handvoll klein geschnitten getrockneter Tomaten, ebensoviel Oliven und etwa 1/4 kg Karotten darin anschwitzen und mit Gemüsesuppe aufgießen. Würzen mit Rosmarin und Oregano (jeweils einen frischen Zweig), gar kochen, abschmecken.

Jetzt kann man sie zwar schon essen, aber viel gescheiter: über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag noch einmal aufkochen (also eigentlich eine Ribollita) und mit Nudeln (wir hatten einen Rest der griechischen Nudeln, ein bisserl wie Pici) servieren. Ja, Nudeln in die Kartoffelsuppe. Wer’s nicht mag, soll sie weglassen, passen und schmecken tun sie! Was mir leider erst am Ende einfiel waren die Parmesanrindenreste, die ich mitkochen hätte können. Sollen! Beim nächsten Mal…

Der Garten

hat heuer, wohl ob der besonderen Temperaturen, seine Eigenheiten und seine Eigenarten.

Die Kürbispflanze beschenkt uns reich mit ihren speziellen Früchten.

Während die Scheibengurke erst jetzt richtig aufblüht, gerade rechtzeitig für meine Frühstücksbrote zu Schulbeginn.

Am Sanddorn hat sich EINE Beere entwickelt. Gut Ding braucht Weile.

Dafür haben sich die Mispeln derart entwickelt, dass ich über zwei Gläser Marmelade nachdenke. Und die Tomaten erleben ihr Rot hoffentlich auch noch, naja und am Kompost beginnen Kartoffeln zu blühen. Wie gesagt, ein ganz besonderes Gartenjahr.

Großzügig

sind die Erdäpfel mit ihrem Kraut und ihren Blüten. Heuer habe ich die Kartoffel in ein Hochbeet gesetzt. Ein Versuch. Das Kraut und die Blüten sind makellos. Ich bin schon sehr gespannt, ob der Ertrag diesem Wachstum entspricht.

An allen Ecken und Enden

wächst und gedeiht es. Ich komme mit dem Schauen gar nicht mehr nach. Reizend, wie die Erdäpfel sich durch das Schutznetz schleifeln( in etwa einfädeln, durchfädeln). Wenn ich die Fotos betrachte, dann spüre ich schon die geschmackliche Reihenfolge. Für jeden Monat etwas!

Was machen wir uns denn heute?

Ja, diese Frage gibt es auch bei uns. Nicht jeden Tag wird großartig und einfallsreich aufgekocht. An manchen Tagen soll es schnell gehen, gibt es doch so viele andere Dinge, an denen wir uns auch erfreuen und erfreuen wollen.

Was haben wir denn noch da? Naja, diese Frage ist noch etwas schwieriger zu beantworten, denn DA HABEN wir Lebensmittel für einen Jahresbedarf.

Also einigen wir uns auf: Was sollte verkocht werden? Oder hat jemand spezielle Wünsche?

Das geht dann wesentlich einfacher in den Antworten. Ja, da haben wir doch noch den BLAUEN HERMANN( eine spezielle Kartoffelsorte der Artenvielfalt) aus dem Geschenkskorb. Davon ein Kartoffelpüree und Spiegeleier von unseren Mädels.

Voilà, ein herrliches Abendessen, das für jede Menge Gesprächsstoff sorgt, steht auf dem Tisch!

Ofenkartoffeln

aus unseren eigenen – jetzt noch beim Umgraben – geernteten kleinen bunten Kartoffeln waren einfach ein Genuss! Schälen nicht nötig, nur waschen und mit viel Olivenöl, einem Zweig frischen Rosmarin, Salbei und Thymian, zwei Knoblauchzehen und Salz auf ein Backblech (evtl. mit Papier drunter) geben, gut durchmischen (mit den Händen!) und bei 180-200° garen, bis sie Farbe annehmen.

Die Schatzkammer

der Klockerei tausche ich NICHT gegen die Kronjuwelen, oder andere Schatzkammern.

Deren Kostbarkeiten kann man nicht essen und sie schmecken nach nichts. Unsere füllt sich im Moment jeden Tag. Bevor jetzt die letzte Ernte kommt, habe ich noch einmal Ordnung gemacht,dem Hermann daraufhin ein Einkaufsverbot erteilt und festgestellt, dass wir Monate, wenn nicht Jahre davon leben können.Gut, dass es immer wieder Einladungen und diverse Anlässe für Geschenke gibt.

Die leeren Gläser und Flaschen werden immer weniger, die Regale, Steigen und Papiersäcke immer voller. Die Phantasie der Koch- und Backmöglichkeiten geht mit mir durch. Und meine Heilmittelansammlung beruhigt mich derart, dass wir vielleicht schon deshalb nicht allzu oft krank geworden sind. Möge es auch in diesem Winter so sein.

ABER aufs essen und trinken und verkosten und ausprobieren freue ich mich schon sehr!

Krautfleckerln, Erdäpfelkas, Rohnen und Äpfelkiachl

Nein, das war nicht das Sonntagsmenü, aber die Spezialitäten, die wir an diesem Wochenende genossen haben.

Zu Beginn haben wir unser heuriges Sauerkraut das erste Mal verkostet und verkocht: im Topf hat es perfekt ausgesehen und verkocht war es einfach herrlich! Die Krautfleckerln, die wir immer mit unserem eigenen Sauerkraut machen und mit Kreuz- und Schwarzkümmel abschmecken waren ein feines Essen am Samstagmittag. Unglaublich waren sie aber am nächsten Tag, heute Sonntag, aufgewärmt: durchgezogen und noch gschmackiger! Dieses Essen sollte man also am ersten Tag am besten überhaupt nicht essen, sondern erst am nächsten. Was dieses Kraut aber so besonders gut gemacht hat – es ist so gut wie keines zuvor – ist leicht erklärt: es ist unser Ehekraut!

Herlinde hat uns ihr Rezept für Erdäpfelkas geschickt, nachdem Angelika mit leuchtenden Augen von ihrer Erinnerung daran erzählt hat. Dringend hat sie angeraten, auch Zwiebeln hineinzutun, auch wenn sie selbst manchmal darauf verzichten muss! Natürlich haben wir das getan und zu den Kartoffeln, dem Sauerrahm nach Empfehlung am Ende auch Süßrahm hineingegeben – und waren begeistert: Eva hat mit Salz, Pfeffer und Schnittlauch abgeschmeckt . Die Hälfte war heute gleich weg, als Beilage zu unseren letzten Rohnen, die wir nun vor dem Frost gerettet haben: wir haben sie im Rohr gegart (In Alufolie eingewickelt und eine Stunde bei 200°C) und dann mit Butter und Salz gegessen!

Und danach haben wir dann Mariettas Äpfel, die sie vor kurzem vorbeigebracht hat, zu Äpflkiachl verarbeitet: in den Teig (1/2 l Milch, 2 Eier, Zucker, Salz und genügend Mehl, dass der Teig dickflüssig wird) kommen geschälte, entkernte und in Scheiben geschnittene Äpfel hinein und werden dann in Butter gebacken. Dazu Zucker, falls nötig. Schmecken auch kalt hervorragend (ich beiß jetzt gerade vom allerletzten ab).

Also: wieder ganz traditionelles Essen, vegetarisch eh schon von vornherein. Mmmmmh!