Archiv für den Tag: 10. Mai 2020

Ach, Vega

Du Lebensgeschenk. Eigentlich gehst Du immer hinter mir, höchstens einen Meter Abstand. Beim Aufsteigen nie abseits, manchmal bleibst ein bisschen hinten, ein bisschen Schnüffeln, aber dann wird gleich aufgeschlossen.

Manchmal, ganz selten, läufst Du ein paar Schritte voraus, immer genau im Blick, wo ich grad bin, und kommst wieder zurück.

Beim Rasten dann, nach dem Gutele und dem Apfel (das ist eine andere Geschichte) strawanzt Du ein bisserl durch die Gegend, begrüsst andere Wanderer, die vielleicht was Gutes im Rucksack haben könnten und kommst dann wieder (wenn nicht).

Beim Abstieg dann, bist immer die erste, hüpfst und läufst, als ob die Jüngste von uns allen wärst. Vor Emma, vor mir. Das Mittagessen wartet ja schon!

Ach, Emma

Du Lebensgeschenk. Unsere Spaziergänge am Hausberg sind geprägt davon, dass Du während des Aufstiegs um mich herum läufst, in Sichtweite. Du läufst ein bisschen nach vorne und schaust zu wie ich nachkomme (schnaufend, im Gegensatz zu Dir), Du machst kurz einen Abstecher zu dem einen besonderen Platzl hinter den Bäumen (da liegt was ganz besonders Gschmackiges), und kommst dann wieder, manchmal von hinten (mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht). Auf Pfiff immer sofort.

Am entspanntesten sind natürlich die Rasterlen, ich das kleine Bierle, Du die Gerüche, die die Luft zu uns heranträgt und die Geräusche und die Töne und die Sonnenstrahlen.

Dann trotten wir gemeinsam zufrieden ins Tal, gut gelüftet.

Grasmücke

Unser Sanddorn ist sehr beliebt bei den vielen Vögeln, die in unserem Garten ein- und aus-fliegen.

Vor kurzem hatten wir einen neuen Gast: eine rotbraune Kehle, aber nicht wie ein Rotkehlchen; der ganze Kopf und Rücken grau; ein weißer Streifen unter den Augen. Und: Angelika hatte das von Anfang an beobachtet — Augenringe und Augen, wie Menschenaugen, nicht nur kleine schwarze Punkte.

Wie schon beim letzten Mal haben wir weitergefragt und Bilder hergezeigt. Der erste Tipp war nicht schlecht, Zilpzalp oder Fitis. Aber der weiße Bartstreifen passte nicht und die rot-orange Kehle schon gar nicht.

Meine Mutter Marianne gab dann den Tipp Maskengrasmücke ab, und da war schon vieles richtig. Ein paar Klicks weiter fand ich dann die Weißbartgrasmücke — und da stimmte alles. Also: wir hatten Grasmücken zu Gast (einmal war auch das Weibchen dabei, ohne farbige Kehle, sonst ganz gleich), inzwischen sind sie offensichtlich weitergezogen.

Guten Flug!

PS: Das war auch gleich der erste Einsatz mit meinem Geburtstags-Tele!

Wie ein Wilderer

bist Du Dir damals vorgekommen in Tirol. Voll-Quarantäne, überall, zwegens Is*hgl, also bei uns, weit davon entfernt, eigentlich zwegens der Entschädigung. Wolltest einem Förster oder Jäger oder Bergwachtler nicht unbedingt begegnen: obwohl die letzteren, Sonntag vormittags, aus ihrem Dienst-VW-Bus (im blau-silbernen Polizei-Design) eh ganz freundlich-ernst formuliert haben: “Bitte bleibt’s unten, ihr wisst’s ja…!”. Auch wenn der Hausberg jetzt eher ein gemütlicher Bichl mit breitem Forstweg ist.

Dann hat man schon den Hubschrauber vom Innenministerium von weitem gehört, und fliegen gesehen, sehr tief, der soll angeblich über Lautsprecher verboten Gehende gemahnt haben.

Als dann die Berichte über die Überwachung der Handy-Bewegungsdaten gekommen sind, musste also auch alles elektronische Gerät zuhause bleiben, die über AUSGEDRUCKTE Karten ausgetüftelten Schleichwege für die einsamen Spaziergänge mit den Hunden konnte man also nur mehr mit den alten BAROMETRISCHEN Höhenmessern und den Höhenlinien verfolgen, nix Google Maps oder Bergfex!

Der Spuk ist vorbei, die gleichen paar Spaziergänger gehen weiterhin ihre Runden. Wir wohnen an der Gemeindegrenze. Bereits das Überqueren der Straße (dahinter ist nur mehr Wald) war illegal.

Gruslig war’s zeitenweise schon.

Sie gehört zu meinen Schönheiten

Das Aufblühen des Quittenbaums ist immer von einer Sorgenfalte begleitet. Kommt noch Frost? Geht es sich aus?
Der Knospenansatz war heuer zu frostigen Zeiten, einige der Blüten haben sich auch nicht ganz entwickelt, der Rest kann sich sehen lassen. So eine Schönheit.

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Dem Flieder

hingegen gefällt es heuer besonders gut.

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DER Mohn

sucht sich immer die Regentage aus, um aufzublühen.
Es hat den Anschein, dass er das so mag.

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