Archiv für den Tag: 2. Mai 2020

Auf die lange Bank geschoben

haben wir unseren Wunsch, auch einmal ein Sofa zu haben, das halt all die Stückerln spielt, die in unserem Alter schon sehr zum guten Überstehen der manchmal vollen und langen Wochen gehören: das Mittagsschlaferl, entspanntes Musikhören oder manchmal auch wieder einen Film oder ein Kabarett anzuschauen.

Und jetzt, nachdem Angelika lange gespart hatte, wurde der Traum vom Urlaub im Süden umgewandelt in die Erfüllung dieses Wunsches. Und damit ist täglich ein kleines Urläubchen möglich, manchmal ein Film, der uns in die Ferne reisen lässt.

Dass unsere Fellies (wie sie Gabi nennt) der Meinung sind, dass dieses herrliche Möbel klarerweise für sie bestimmt ist, können wir nur teilweise vermitteln. Immer noch schleicht am Abend, wenn wir noch am Tisch sitzen und ratschen, Emma sehr, sehr leise Richtung Sofa, wird mittlerweile aber immer öfter ertappt und folgsam wie sie ist, macht sie dann kehrt. Was dann in den Tiefen der Nacht passiert, wissen wir nicht.

Dass aber der Kater Maxi seine Daheim-Zeiten nur auf diesem Sofa verbringt, ist kein Geheimnis: er liegt einfach immer dort, egal ob wir es sehen, ob wir schimpfen oder ob wir ihn von dort herunterholen. Raufgehüpft ist gleich wieder. Und im Gegensatz zu Emma kann er das wirklich lautlos.

Musik zum Überleben

von der Egberto Gismonti Group, höre ich gerade, während ich das schreibe, eine CD aus dem Jahr 1993. Bei Keith Jarrett und dem Köln Concert war es ganz gleich: ich bin schon nach wenigen Tönen im Innersten ergriffen. Hier erwischen mich jede einzelne Note der Gitarre(n), der Klang des Cellos, die tiefen, vibrierenden Basstöne. Später dann das Piano. Allesamt klingen die Töne, spielen alle gemeinsam, für einen Teil von mir, der normalerweise gscheit verborgen ist, von dem ich manchmal selber gar nicht spüre, dass es ihn gibt. Es schnürt mir bei manchen Liedern die Kehle zu. Bei anderen möchte ich aufspringen (und tanzen)! Ich schmelze.

Das passiert nur, wenn die Anlage etwas kann, was man schwer beschreiben — aber erleben kann. Zum Schwingen bringen, wie es eine Stimme kann, die ein Lied singt. All das kann unser neuer, herrlicher CD-Spieler, in Kombination mit der recht alten aber schon damals gut ausgesuchten Anlage.

Ach, paradiesisch!