Archiv für das Jahr: 2015

Beim Elferlen

Nein, auf neun Uhr schaffen wir das in Ferienzeiten, an Fest- und Feiertagen sehr selten. Bis wir alles ausgekostet, Ideen gewälzt und sortiert, Vergangenes gewürdigt und uns entsprechend gefreut haben, ist es meist elf Uhr. Zeit für ein zweites Frühstück. Nein, kein neumodischer Brunch, sondern Elferlen: Hermanns Brot in schwarz und weiß, neues Olivenöl- einmal aus Mittel- und einmal aus Süditalien, eingelegte Tomaten aus verschiedenen Regionen, gutes Salz und ein RiegeleBier. Das Szenario findet bei strahlender Sonne in unserem Garten statt. Umringt von 33 fröhlichen Wesen. Der Psalm dazu beginnt mit … und er liebte sie hundertfach. Das Märchen vom Sterntaler fällt mir ein. Einfach das Kleid aufhalten und hineinfallen lassen. Da strahlt und fliegt er, der Engel der Gaudete.

A Gulasch

war für mich – das muss ich zugeben – immer schon etwas ganz Besonderes. Zu Weihnachten haben wir besonderes Fleisch von meinen Schwiegereltern bekommen – Almtiere von der Hanauer Hütte. Das wollte ich natürlich besonders verkochen.

DIE Koch-Legende in Österreich für ein Wiener Gulasch (mit dem Ferenc muss ich darüber noch sprechen 😉 ) ist der Plachutta – wir waren letztes Jahr bei ihm an der Oper. 2014 ist von Plachutta Vater und Sohn ein Kochbuch erschienen: “Wiener Küche“, da hab ich natürlich nachgeschaut. Und anderswo auch. Aber wozu? Die wenigsten Zutaten und eine raffinierte Abfolge – so hab ich’s nachgekocht:

In Olivenöl und Butter (etwa 5 EL) 3/4 kg Zwiebeln unter ständigem Rühren braun braten, von der Platte nehmen und 2 EL Paprika edelsüß einrühren, mit 1 EL Essig ablöschen und mit 1 l Wasser aufgießen, eine halbe Stunde köcheln lassen. 1 kg Rindfleisch, in Würfel geschnitten, mit 1 EL Tomatenmark, 1 TL Kümmel (gequetscht), 1 TL Majoran (getrocknet), 2 gehackten Knoblauchzehen und der Schale von 1/4 Zitrone (höchstens!) in den leicht abgekühlten Ansatz geben, salzen, aufkochen lassen und dann 3 bis 3 1/2 Stunden köcheln lassen. Am Ende mit 1 EL Mehl, in kaltem Wasser eingerührt, noch einmal aufkochen lassen.

Für’s erste haben wir mit je einer Semmel eine kleine Portion genossen. Morgen – Gulasch wird ja eh bei jedem Wärmen immer besser – gibt’s dann dazu ungarische Nudeln und dazu das Ator 20.  Denn es bleibt als Begleitung – kulinarisch und musikalisch – nur mehr: A Seidl Bia.

Auf nach Augsburg!

Von unseren Freisinger Freunden haben wir ein Probierpaket von der Biermanufaktur Riegele zu Weihnachten bekommen – und waren überwältigt. Durch die italienischen Biere, die wir verkostet haben, finden wir zwar immer wieder auch Biere, die “nur” Hopfen und Malz enthalten, toll, aber die müssen schon besonders sein.

Naja. Was soll ich sagen? Das Dulcis 12 ist das erste Bier, von dem ich definitiv weniger bekommen hab. A. war derart begeistert, dass sie (zu Recht) das Bier auf ihre Seite stellte. Mit Naturhonig gemacht (übrigens sind auch Haferflocken drin – wie die Italiener sagen: Reinheitsgebot??). 12 Monate gereift. Trappisthefe. Bei 14°(!) trinken. Nix dazu essen. Da brauchst nix mehr. Außer mehr davon. Auf nach Augsburg!

Das erste – Simco 3 – mit starken Marillen-Aromen – begleitete unser Essen am Heiligabend, eine Fischsuppe. Wunderbar. Die beiden anderen – Ator 20 und Noctus 100 – warten noch auf ihre Bestimmung, ersteres aber nicht mehr lange, denn das Gulasch, zu dem es passt, gibt’s heute Abend!

Lesestoff

Jede Menge Lesestoff habe ich geschenkt bekommen. Mit Worten, Gedanken, Ideen und Weisheiten von CARLO PETRINI. Jenem Mann, der vor 25 Jahren seine Idee der Welt zum Geschenk gemacht hat: SLOW FOOD und TERRA MADRE.

Die ausgewählten Zitate auf den jeweiligen Paketen waren mir Balsam. Da benennt jemand das, was ich in meinem Tun in Haus und Garten und allem, was dazu gehört, empfinde. Reine Wohltat, solche Gedanken zu lesen.

Von großartigen Mitmenschen

Es ist so eine Art Ritual, die heimische Tageszeitung einmal durchzublättern. In der Schule liegen jede Menge Exemplare auf und irgendwann im Laufe des Tages blättere ich darin. Die Fundstücke, die ich für das eine oder andere Thema brauchen kann, reiße ich dann heraus.

Heute waren es ganz besondere Fundstücke. Sie passen gut zu meinem Adventthema: Seelenruhe.

Diese Herzensangelegenheit, wie sie im Impressum genannt wird, halte ich für eine preisverdächtige Kampagne. Genial und berührend! Da fallen mir viele Gesichter und Geschichten dazu ein.

Ja, und bei diesem Artikel über Melanie Wolfers sind zeitgleich hunderte Bilder und Worte aufgetaucht. Schon damals, während der Ausbildung, war ich zutiefst dankbar über die Begegnung mit dieser Frau.

Mit dieser Ordensfrau, die sich ihren Professspruch von Hilde Domin ausgeliehen hat: “Ich setzte meinen Fuß in die Luft und sie trug.” Auch nach all den Jahren stelle ich fest, dass sie diese Worte immer noch lebt.

Sie war und ist eine ganz spezielle Frau. Manchmal hatte ich das Gefühl, die kommt direkt vom Himmel. Manchmal hat sie uns aus selbigem geholt, wenn wir uns in der Harmonie oder in der Verklärung verstecken wollten. Von diesem Buch habe ich schon Vorabdrucke gelesen, die mir Erinnerung und Wohltat waren. Auch die wenigen Aussagen, die im Artikel benannt sind, erinnern mich an ihre Strahlkraft und an die Sprengkraft ihrer Gedanken und ihrer Sichtweisen.

Die Zeit dieser Ausbildung mit ihr, war A LÄSSIGE ZEIT, von der ich bis heute ohne Ende profitiere.

Manchmal schmunzelt sogar die Reue über mein so schön aus mir herausgehen.

Forelle mit Kürbis und Tagliatelle

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Ich hab irgendwo in einem Rezept gelesen, dass (Salat-)gurke mit Forelle gemeinsam gut passen würden. Ich hab mich davon inspirieren lassen und eine der Forellen, die in Folie gebraten worden war, übrig gehabt. ein Restl. Also? Aus unserem Garten hatten wir noch einen Ufo-Kürbis (Patisson) im Lager, der war frisch und knackig wie eh und je – etwa faustgroß. Das müsste sich ausgehen, dacht ich mir und es wurde wunderbar:

Eine Forelle oder einen Saibling in Folie garen (mit Zitrone, Salz und Pfeffer, etwas Petersil und etwas Butter). Am besten frisch aufessen oder eben eine “übriglassen” für dieses Rezept für zwei:

etwa 1/8 l Weißwein mit 1/8 l Suppe und 1/8 Sahne aufkochen, den gewürfelten Patisson dazu, ein paar Minuten ziehen lassen, dann den Fisch dazu und alles einreduzieren lassen. Mit Salz, tüchtig schwarzem Pfeffer und Zitrone abschmecken. Die Tagliatelle kochen, mit der Sauce (und etwas Kochwasser) vermengen und mit etwas Basilikum dekorieren. 

Ausnahmsweise schmeckt hier Parmesan sehr gut!

Zeigt her, eure Freude

war nicht nur ein Hinweis in meinen Adventmails, sondern auch in den jeweiligen Showeinlagen, die Herr Polai und seine Assistentin mit diesen jungen Menschen einstudiert haben, zu erleben. DANKE, BRAVISSIMO E COMPLIMENTI!!!!!!!!

Der Generationenwalzer

Die Mädchen holen ihre Väter, die Burschen ihre Mütter und alle miteinander tanzen einen Walzer. Ein Hauch von OPERNBALL liegt in der Luft.Ich hatte einen “Logenplatz” am Balkon und konnte somit die Tanzfläche gut einsehen. Wenige Eltern-Kind-Paare sind so übers Parkett geschwebt wie Hermann und Eva. Da kommen dann zur Gaudete auch Freudentränen dazu.

Gaudetewoche

Wie so oft im Leben laufen viele Fäden zusammen. Und so haben wir beschlossen, dass ob all der erfreulichen Ereignisse, Erlebnisse und Begegnungen, wir eine ganze Woche GAUDETE ausrufen. Mindestens eine.

Dazu gehört auch der Abschlussball des Tanzkurses der Tanzschule Polai.

Evas erster Ball.

Voila` die Polonaise.

Gaudete

heißt der dritte Sonntag im Advent. Freut euch im Herrn zu jeder Zeit…. so beginnt die Tageslesung.
Früher hat man aus diesem Grund am Adventkranz eine Kerze in einer anderen Farbe genommen. Der Gaudetesonntag, der Tag der Freude. Im Sinnieren über diesen Tag, den wir heuer schon von Anbeginn an als einen ganz besonderen erwartet haben, ist mir aufgefallen, dass dieses lateinische Wort auch im Dialekt verwendet wird. Eine Gaudi machen, eine Gaude haben…Gaudete- freut euch!

Ich freue mich über jeden Abdruck, den unser Brotstempel in Hermanns herrlichen Brotlaiben hinterlässt. Das bedeutet ganz oft, dass viele Menschen ins Haus kommen.

Über die Nachricht, die mich an diesem Tag erreicht hat.

Über den überraschenden und unerwarteten Besuch.

Über “Das ist für Dich” beim Paktl überreichen.

Über die herrliche Ruhe, die die drei Kerzen über unseren Feierabend legen.

Rotz und Wasser

Nein, das kannst du jetzt nicht schreiben!

Doch, ich kann das schreiben.

Es ist Teil unseres Lebens.

Nicht nur Teil unseres Lebens, sondern ein gewichtiger Teil des Lebens.

Es gibt sie, diese Tage, da rinnt mir ein Teil meiner Seele über die Wangen.

Weich, salzig und wohltuend sind diese Tränen.

Das Erleiden und das Erdulden will raus.

Endlich raus aus der Unerträglichkeit und der Unverdaulichkeit.

All das Mitgehen, das Mitleiden, das Abschied nehmen kann raus.

Und Worte und Trost fallen mir zu:

“Gott zählt die Tränen, derer, die weinen” (Albanische Redewendung, die ich von Adela gelernt habe)

” Das sage ich immer, sie ( die Tiere, mit denen wir leben) sind Familienmitglieder.” ( Meine Schwester Gabi)

Mein Gott, von so vielen Lebewesen habe ich schon Abschied genommen.

Und im Rotz und Wasser blearen schaut dann der Trost vorbei.

Schau, eure Hochzeitsblumen blühen auch im Winter für euch.

Schau, all die Besuche.

Schau, da ist ein Frühstück für dich.

Ja, da rinnt dann meist noch mehr Rotz und Wasser.
Der Advent ist oft die Zeit, die mir die Ruhe schenkt, es rinnen zu lassen.

Und manchmal wünsche ich mir für die HEILIGE NACHT, dass sie alle noch einmal da sind. Für eine Nacht lang.

Für die geweihte und heilige Nacht.

EHRE SEI GOTT IN DER HÖHE UND FRIEDE DEN MENSCHEN AUF ERDEN, DIE GUTEN WILLENS SIND.

Wenn wir schon

gerade nicht nach Orvieto kommen, kommt eben Orvieto zu uns. Dottore Nico hat uns besucht. Endlich! Und vor lauter Ratschen habe ich aufs Fotografieren vergessen. Aber es ist eh höchste Zeit, auch einmal ein paar Fotos mit leeren Tellern zu zeigen. Die Menüabfolge schreibt dann der Chef des Hauses.

Von der Neugier und von der Freude

Ja, genau.

Es ist ihr anzusehen, wie sehr sie sich an ihren Tanzkünsten erfreut.

Sogar beim Spaziergang werden noch Drehungen eingeübt.

Und ja, wir haben den Film ( Verstehen sie die Beliers?) gesehen.

Der Grund dafür war Evas Neugier, die Gebärdensprache zu erlernen. Sie kann da schon einiges…

Nein, ich erzähle nicht weiter, was wir am Tisch und beim Spazieren miteinander “sprechen”.

Wenn die Seele zur Ruhe kommt

Alt und weise hat sie sich angefühlt, meine Seele.

Beim Dezemberspaziergang in einer Krippenlandschaft.

Stahlblauer Himmel und strahlender Sonnenschein.

Gelächelt hat sie, meine Seele.

So viele Lebensgeschichten waren da beim Gehen und Schauen vereint.

Wissend und erfahren gegluckst hat sie, meine Seele.

So viele Erinnerungen waren auf einmal da.

Als ob auf einmal alle, die dabei waren, da wären.

Gut aufgehoben hat sie sich gefühlt, meine Seele.

Gut geborgen sind sie, alle die Geschichten.

Geschichten des Lebens und Geschichten vom Leben.

GANZ RUHIG UND ANDÄCHTIG WAR SIE, MEINE SEELE.

Voll von Staunen und voller Neugier war sie, meine Seele.

Über all das Vergangene und über all das Kommende.

Getröstet in der Welt sein

Angelehnt an den ersten Satz in meinem Adventkalender, dass es immer auch anders geht, werden mich die Impulse der ersten Woche auch noch in der zweiten Woche begleiten.
Sie sind voll von großen Gedanken und Themen, dass sie mir mehr wert sind, als eine Beachtung für einen Tag. Also habe ich alle Zettel wieder in die nächsten Säckchen gesteckt. Eine der Botschaften lautet, dass uns Gott immer getröstet hinterlässt. In einer meiner Ausbildungen haben wir gelernt,” die Geister zu unterscheiden”. Den guten Geist und den Ungeist.
Das entscheidende Kriterium dabei ist die Frage: Hinterlässt mich der Gedanke, die Entscheidung, mein Handeln getröstet? Um das herauszufinden, braucht es die Stille und das Schweigen. Aber dann ist die Antwort sehr KLAR.
Auf dem nächsten Zettel war die Anregung zu lesen: JA, zu “meinem in der Welt Sein”. Kann ich die Welt, wie ich sie vorfinde, BEJAHEN?
Stöhn, schnauf, wie denn, omei, omei, omei,…
Dann lese ich, dass es im angelsächsischen Sprachraum den GIVING TUESDAY gibt. Was für eine schöne Idee….
Und dann noch solche Fotos…
Ich glaube nicht, dass jemand Hühner halten muss, um zu erkennen, was dieses Bild ausdrückt.
Ich bin zutiefst dankbar für alle Momente, in denen ich GETRÖSTET DIESE WELT BEJAHEN KANN. Da passt doch jetzt ein HALLELUJA!!!!!!!!