Archiv für den Tag: 20. März 2015

Begegnungen

Wenn die Küken diesen Blick haben, dann ist das der Moment, wo sie Emma das erste Mal erblicken. Sie hat schon einige Kükengenerationen erlebt und weiß genau, was jetzt zu tun ist: Gaaaanz ruhig bleiben, keine Bewegung, kein Laut, nur schauen und atmen….

Auch die Hühner

haben sich heute für einen ausgiebigen Frühjahrsputz ihres Gefieders entschieden. Die Großen und die Kleinen, mit der gleichen Hingabe, und der Freude an der Wärme und der Sonne. Ich schaue ihnen gerne dabei zu, es hat etwas Meditatives und einen Hauch von Selbstvergessenheit.

Auf Erkundungstour

Jetzt schauen sie schon wieder überall raus, die Triebe und Spitzen. Die Farben übernehmen das Kommando. Grün, Violett, Rot und Grau sind von einem Tag auf den anderen da und verjagen das Braun.

Nach einem

gemütlichen Frühstück war heute, bei einem derart strahlenden Wetter, Gartentag angesagt. Zaun, Kräuterbeete und die Abdeckungen für die Hochbeete sind repariert und wieder funktionstüchtig, Heu und Spreu zusammengerecht. Jetzt schaut er wieder ganz aufgeräumt aus, der Grund und der Garten.

Die wahre Geschichte von einem, der auszog das Verlieren zu lernen

Um es gleich zu verraten: ich hab’s gründlich gelernt! Aber der Reihe nach…

Wir waren an einem Samstag für einen Schitag in Warth und wollten auf jeden Fall auch nach Lech (Auenfeld). Ganz Urlaub, nur ein Handy (“wir bleiben eh zusammen”), die Schlüssel sind eh alle auf meinem Schlüsselbund.

Alles war perfekt, auf dem Salober kontrollierte ich – wie immer – alle meine Taschen und räumte ein bisschen um – schließlich wollte ich fotografieren. Der Schnee war Wahnsinn, der Himmel flirrend, das gleißende Licht kam aus allen Richtungen.

In Lech dann Mittagspause auf der Kriegeralpe, feines Platzerl am Rand. Wieder einmal kontrollieren. Noch einmal kontrollieren. Das gibt’s nicht. Der Schlüssel ist weg. Kein Auto nach Hause. Bus fahren? Eh egal, weil kein nach Hause. Weil: kein Hausschlüssel. Dreimal alles durchsucht. Nichts.

Bei jeder Liftstation nachfragen. Überall Mitleiden, aber kein Schlüssel. Erinnerung an das Umräumen. Zurück nach Warth, rauf auf den Salober. Genau da. Nichts. Gar nichts. Meine Frauen inzwischen weiter zur Jägeralpe zum Mittagessen. Ich komm nach, ziemlich konfus. Gabi anrufen, die schaut nach den Hunden, dass sie den Hausschlüssel nicht drinnen liegen lässt, Organisation ist alles.

Aber das glaubst Du nicht: auch mein Handy ist weg, in Lech war’s noch da. Nirgends. Es ist weg. 4 Monate neues iPhone (4). Weg. Das gibt’s nun wirklich nicht. Gut, zumindest die Geldtasche liegt da auf der Bank, aber warum eigentlich ist die nicht in meinem Anorak? Also Handy weg. Kein Anruf. Autoschlüssel weg. Kein Auto. Hausschlüssel weg. Kein nach Hause.

Eine lange Busfahrt später zumindest mit dem Hausschlüssel Glück. Etwas Galgenhumor ist schon wieder da. Wird schon werden. Für den Sonntag heißt das: Schibus nach Warth, mit dem Ersatzschlüssel. Eine Stunde zu früh am Bahnhof, weil der Bus am Sonntag erst später fährt. Was willst noch? Dort nachgefragt, nichts. Halt noch einmal in Lech angerufen und Verlust beschrieben. Wie schaut der Schlüssel aus?  Ja so einen hätten sie. Wird mir zugeschickt, kurz darauf lag er im Postkasten. Danke, danke, liebe Marlene Juen von den Skiliften Lech, danke an den/die unbekannte/n Finder/in.

Ein Handy ist ersetzbar. Ein Handy ist ersetzbar. Also mein altes Seniorenhandy raus, Karte gesperrt und erneuert, iPhone gesperrt, usw. Zumindest telefonieren kann ich wieder, was solls.

Am nächsten Tag in der Früh ein Anruf von Angelika. Die Finder des iPhones hätten das Telefon, das tot war, aufgeladen und auf dem Sperrschirm unsere Nummer gesehen. Angerufen, sie wollen keinen Finderlohn, zwei Tage später bei mir. Danke, danke, Familie Clausen.

Also: an einem einzigen Tag Schlüssel und Handy verlieren ist kaum möglich. Beides dann auf verschlungensten Wegen innerhalb weniger Tage wieder zu haben ist ein Wunder. Danke an alle!!

PS: Der Schitag war trotzdem der Wahnsinn. Ich halt ETWAS wenig gelassen…

Auf’n Glantsch

Es passiert mir nicht selten, dass sich die Frage aufdrängt, gibt es einen GRAVIERENDEN Unterschied zwischen Mensch und Tier. Im Existenziellen hat sich diese Frage für mich schon lange erledigt.
Nur ein Beispiel: Gestern, beim abendlichen Rundgang, stellen wir fest, dass eine der Zwergwelsumerinnen fehlt. Mit Taschenlampe bewaffnet suche ich unser Grundstück und die zwei umliegenden Wiesen puttend ab. NICHTS! Keine Spur. Ich weiß, in Imst wäre ich im Rofnkathele zu lesen. Heute morgen, so als ob nichts gewesen wäre, kommt sie quitschfidel um die Ecke und spaziert in den Stall, den Hermann ihr geöffnet hat. Ich erinnere mich noch an diese Nächte als Jugendliche, wenn es schon Tag wurde, beim Heimkommen, weil es so fein war und die Zeit viel zu schnell verflogen ist. Das schönste für mich war, dass dieses Heimkommen, ob aktiv oder als Wartende, immer von fröhlichen Gezwitscher begleitet war.