Archiv für den Monat: November 2014

Adventskalender

Irgendwo im Schupfele war noch dieser Rahmen, den wir einmal für ein Gehege gebraucht haben. Er gibt dem Petraadventskalender den nötigen Halt. Umrahmt wird das alles von den vorwitzigen Engelen, die wir gestern beim Weihnachtsmarkt in Breitenwang erstanden haben.

Womit er gefüllt wird, wird erst morgen verraten….

Roveja – Wilderbse oder Urlinse

Als wir letztes Jahr in Orvieto waren hat Angelika bei den Standln von Slow-Food-Anbietern diese linsenähnlichen Kugerln – Roveja – mitgenommen – und uns seit damals darauf gefreut, sie zu essen.

Die Zuordnung, ob nun Erbsen oder Linsen, ist angeblich noch nicht geklärt, klar aber ist, dass es sich um eine antike Sorte handelt, die schon lange (fast) nicht mehr angebaut wird. Diese Sorte wurde von Slow Food als “presidio” (Posten) aufgenommen – im Bemühen um Biodiversität werden hier vom Aussterben bedrohte wertvolle Arten gelistet und kultiviert. Dort wird auch betont, dass sich diese Sorte besonders für Suppen eignet.

Da auf dem Sackerl ein Rezept angehängt war, das recht puristisch klang, haben wir aber das heute probiert:

1/4kg Roveja 12 Stunden einweichen, dann in Salzwasser (!) 50-60 min. kochen. In (reichlich) Olivenöl Knoblauch anschwitzen, 1 Peperoncino dazu und zwei Sardellen(filets oder wohl auch: Anchovis) mitziehen lassen, dann mit den Erbsen gut durchmischen und durchziehen lassen. Mit Rotwein und Weißbrot servieren.

Es gibt noch andere, und das hat uns auch gleich angeregt, beim Essen Brotstücke dazuzugeben: perfekt!

PS: Auf einem Bild sind deutlich Tiroler Ersatz-Anchovis zu erkennen…

Der Advent ist da

In den vorangegangen Jahren habe ich in dieser speziellen Zeit immer die gesamte Wohnungsdekoration ausgetauscht. Heuer sind aber die Erinnerungen an all das Erlebte noch so lebendig, dass alle Sommer- und Urlaubserinnerungen noch stehen bleiben. Somit habe ich eine ganze Weile hin und her überlegt wie ich das mit dem Adventskalender, dem Adventsgesteck und ein paar speziellen Nettigkeiten gestalten könnte.
Nach einer ausgiebigen Sammelrunde im Depot und im Garten schaut so das heurige Ergebnis aus.

Das ist jetzt die Frage

Wieso kleben an der Zwicklflasche Anweisungen für mich????
Da liest sie es mit Garantie?
Da findet sie es niemals?
Kein anderer Platz war frei?
Weil wir eine Schnitzeljagd spielen?
Jå, wås jetzt???

Grauele

Damals vor vier Monaten haben wir ihn als könnte er eine Henne werden mitgenommen. Mit ihm auch Flocke und Mimi.
In diesen Monaten hat er sich zu einem prächtigen Hahn entwickelt. Er war Teil der Dreierbande, die noch fiepend aber sehr selbstständig den Garten erkundet hat. Er hat den seltenen Farbschlag gesperbert, so nennt man diese witzigen Zebrastreifen.
Heute ist er mit uns nach Imst gefahren. Er hat das große Glück, einen guten Platz zu bekommen, in einer großen Seidischar in allen Farben. Damit nicht genug, er darf Papa werden, weil der neue Halter gesperberte Küken möchte. Wir freuen uns sehr, weil Hähne selten diesen Stellenwert haben. Mit einem weinenden Auge sind wir voll Dankbarkeit über die gemeinsame Zeit und derartigen Zukunftsaussichten. Machs guat, Grauele!!!!!!

Wenn das Leben wellt und wogt

Gestern war ein Tag der Wellen und Wogen- es läuft nicht immer alles gerade, klar und fein.

Und da ist es dann wichtig und not-wendig um die Tröster zu wissen. Ein gutes Essen haus-, garten- und stallgemacht aus der Klockerei. Tomaten am 23. November!! Gut, dass ich eine Staude stehen ließ.

Und ob solcher Köstlichkeiten sind die nächsten Trostspender (hier Josefa) gleich zur Hand oder eher am Arm.

Von Emma reicht ein Blick, auch wenn sie dabei gerade den Kochlöffel verkostet. Da waren noch so viele Speisereste drinnen…

Vielleicht hat Coco gar keinen Zuspruch benötigt, dennoch, das Eis, das Eva ihr zum Kosten gab, war himmlisch!!

Und die Vega fragt sich, wie so oft: Was haben Hennen, was ich nicht habe? Das nächste Mal komme ich auch mit Flügel zur Welt!!!!

Von Harzen, Flechten und Moosen

Diese Überschrift birgt einige Jahrzehnte und einige Traditionen in sich.

Moos ist für mich einer jener intensiven Gerüche, die mich sofort vor die Krippe meines Vaters zurückbringt. Wenn dann am Hl. Abend der Christbaum mit den Kerzen und dem Moos um die Wette geduftet haben, dann war diese heilige und geweihte Nacht da.

Heuer sind Hermann und ich mit meinen Eltern Moos holen gegangen. Im Schauen und Suchen dieser unterschiedlichsten Gewächse von ganz nieder und dicht bis hin zu langstieligen Ministaudelen, ist mir die Idee gekommen, dass dieser wunderbare Duft uns bereits durch den Advent, als Teil unseres Adventkranzes, begleiten soll. Also haben wir uns in den Lechauen der grünen Vielfalt hingegeben.

Kurze Zeit später kam DIE SERVUS ins Haus. Eine Zeitschrift, bei der Vorsicht beim Blättern geboten ist. Immer gibt es die eine oder andere Idee, die anregt. Seien es Rezepte oder Bastelarbeiten. Diesmal war der Zeitung ein Büchlein mit dem Titel “RÄUCHERN MIT KRÄUTERN UND HARZEN” beigelegt.

Auch Räuchern ist alte Rauhnachttradition aus Kindheitstagen und in der Zwischenzeit verwende ich diese Tätigkeit ganz gerne zum Klären, Reinigen und Säubern manch dicker Luft!

Von einem Freund aus Dubai habe ich mir den Weihrauch schicken oder mitnehmen lassen. Und jetzt lese ich in diesem Büchlein- eh logisch, wenn mans weiß – dass die Harze unserer Bäume denselben Zweck erfüllen. Wohl eher noch den stimmigeren, bin ich doch eine Vertreterin der Theorie, dass das dem Körper am wohlsten tut, was in seiner Nähe wächst und gedeiht.

Mit Taschenmesser und Sackl ausgerüstet haben wir uns auf die Suche gemacht- sehr zur Freude unserer Hunde. So oft und so viel Wald!!!!

Die Freude über die Ernte ist groß, die Vorfreude auf das Räuchern erst recht.

Das Lärchenharz fehlt noch, aber der Wald ist nah und Emma und Vega sind bereit.

Naja und beim Durchblättern des Büchleins bin ich an altes Wissen, was das Räuchern mit Kräutern und Flechten betrifft, erinnert worden. Also ab in den Garten und die letzten Zweige von Minze, Salbei und Majoran geschnitten. Meine Nase fängt schon an zu kitzeln ob der Vorfreude auf all diese Düfte….

Die Großzügigkeit der Natur

wird nur allzu oft übersehen. Bei unseren Spaziergängen fällt uns immer wieder auf, dass es viele, prallgefüllte Obstbäume gibt, die nicht abgeerntet werden. Wir fragen dann ab und an nach und erhalten dieselben Antworten: Na, dei will kuaner håben. Nemmts lei, wås brauchts!
Und so haben wir uns letzte Woche noch einmal diese herrlich saftigen und geschmackvollen Äpfel geholt. Die Eva hat nicht nur einmal einige der Krallelen geschält und geschnitten, stand doch Waldorfsalat und Äpfelschmarren auf dem Programm. Nicht zu vergessen mit welcher Inbrunst die Hennen sie verzehren.
Was ich nicht verstehe ist, dass die inzwischen doch recht faden, eintönigen Standardäpfel, die es zu kaufen gibt, dieser Geschmacksvielfalt vorgezogen werden.
Ja, und weil da am Wegesrand dann auch noch Wacholderstauden mit ihren Beeren gewunken haben, könnte ich nicht widerstehen, ein paar Zweige mitzunehmen. Auch die sind in ihrem Geschmack eine andere Liga.

Fleischkäs-Semmerl

Aus den eigenen Semmerln (extrakleine diesmal, aus dem Standardweißbrotteig – allerdings mit Dinkelmehl), der Mayonnaise (aus den eigenen Eiern) mit den sensationell milden Zwiebeln aus dem Garten hab ich heute ein richtiges Fleischkäsefest-Semmerl (mit dem vegetarischen, dem dünnen) gemacht – das kann ich nach wie vor  als Genuss nicht ausschlagen!

Und als Krönung kann ich nur noch erzählen (außer dass es dazu ein Brewdog Five AM Red Ale gab), was Harald vor kurzem sagte:  herrlich, wenn der Partner dieselben Dinge genießen kann und mag wie man selbst!

 

Mein Vater

hat mir vieles mitgegeben.

Beispielsweise die Freude am Diskutieren, am Erproben von Standpunkten – das teilen wir. Die Neugier, auf eigentlich eh fast alles. Er hat mir vieles gezeigt, was nicht meins geworden ist – oder nicht in derselben Weise, was aber auf meine Art zu mir gehört.

Und dann gibt’s die Treffpunkte, über die wir eigentlich nie geredet haben, uns nur nach Jahren in der Unterhaltung überrascht getroffen haben – Du auch? Ö1 – den ganzen Tag? Was hörst denn am liebsten?

Heute hab ich (auch darüber haben wir nicht gesprochen) das Ö1-Clubmagazin in der Post gehabt, und schau nur kurz auf die Rückseite, denk mir, sooo eine Ähnlichkeit, Wahnsinn! :-)))

Ich bin berührt und ein bissl stolz.

Eigentlich sehr stolz!

Pastinaken-Suppe

Hederl hat sich unsere Riesenpastinake angesehen und war offensichtlich zufrieden damit. Wir waren es heute noch mehr, nachdem ich den oberen Teil, der etwas angefressen war, ausgeschnitten hatte, war er zur Verarbeitung freigegeben (der Rest kommt wieder in unser Erdlager).

Ganz einfach nur eine Suppe sollte es werden – die ist überraschend fein und gschmackig, obwohl kaum was anderes als dieses Gemüse drin ist: etwa 1/4 kg Pastinake und 1 Zwiebel in Butter anschwitzen lassen und mit einem Stifterl Sekt ablöschen (braucht kein bsonderer zu sein!). Mit einem guten halben Liter Gemüsesuppe aufgießen, eine Viertelstunde köcheln lassen und mit einem Becher Süßrahm binden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Petersil garnieren.

Anregung: von hier!

Erdlager

Zwei Hochbeete sind leer und werden gerade mit Schnittmaterial und Hennenmist wieder aufgefüllt. Eines habe ich gestern abgeerntet und in das Erdlager zu der zweiten Rohnenaussaat, die noch gut wächst, gelegt. Ein einzelnes Hochbeet lässt sich auch bei Schnee und Kälte noch eine Weile gut halten und betreuen. Nicht schlecht gestaunt haben wir über die Pastinake, die vierbodenbretterlang ist. Das ergibt eine gute Portion Suppe oder doch Chips- schau mer amol!

Die geschenkten Tage

Diese Worte fallen im Moment bei jedem unserer Zaungespräche. Jede helle Stunde und jeder Sonnenstrahl wird ausgekostet. ImGarten knospen!!! noch immer die Rosen und Dirndl und Efeu setzen schon wieder für das nächste Jahr an. Sogar die Wegwarte hat noch jeden Tag eine Blüte für uns. So einen Spätherbst hatten wir noch nie. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.

Frechkatz

Da  wird nun unser zweiter Stall von uns Hennen geduldet auch als Schupfele genutzt – Holz wird da gelagert und ein riesiger Heuhaufen (auch für uns Hennen, zum Liegen und Legen).

Da kommt heut der alte Kater, der Cippo, der’s eigentlich besser wissen müsste und meint, dass er sich da reinlegen könnte. Frechheit! Zuerst haben wir nobel weggeschaut, weil der packts eh nicht mehr rauf, haben wir gedacht. Aber dann! Wir haben’s gleich den anderen erzählen müssen und alle sind sie schauen gekommen – liegt der doch wirklich brettlbreit in unserer Legeliege!

Da haben wir’s uns ausgemacht und die Coco ist rauf und hat ihm die Meinung gesagt, dass das unser Platz ist und über Eier nicht einmal nachdenken. Da hat er a bissl verdutzt aus dem Heu gschaut. Ich geh jetzt, hat die Coco gsagt, und wenn ich wiederkomm bist eine Fliege! Ganz grantig hat er gschaut, sagt die Coco und ganz leise gfaucht hat er, so nur mit den Augen praktisch, aber mehr nicht!

Wie’s ausgangen ist, müssts ihr dann die Coco fragen…

Krautfleckerln mit Kohlrabi

bei uns sind eh schon falsch: weil normalerweise frisches Weißkraut verwendet wird. Wir aber verwenden immer schon und gerne Sauerkraut.

Heute haben wir gleich noch etwas neues dazugegeben: einige Stücke vom fermentierten Kohlrabi (ich hab gerade nachgeschaut: das einfache Rezept, das ich verwendet habe, steht noch nirgends hier, kommt gleich!). Einzig wichtig dabei: nicht in Würfel schneiden, so wie hier auf dem Bild, sondern in dünne Scheibchen, grad so groß wie die Fleckerln. Herrlich!

Fermentierter Kohlrabi (einfach): Kohlrabi in fingerdicke Streifen schneiden und ein paar Tage im Warmen im Salzwasser stehen lassen, dann einige Wochen im Kalten. Danach hat man den ganzen Winter über dieses herrliche Gemüse: zart, intensiv schmeckend und vielfältig einsetzbar. Gleich so als Nascherei unwiderstehlich. Bin ich froh, dass wir einen ganzen Gärtopf voll haben!

Salzwasser: kann man nach Geschmack ansetzen, ich hab fünfprozentige Salzlake verwendet (In Rezepten findet man zwischen 1 und 5) – hihi, jetzt müsst’s rechnen!), ein paar Lorbeerblätter, zwei ganze Chilischoten. Hier gibt’s alle Varianten: Knoblauch, Senfkörner, sogar Dill!, Honig, …

Für’s erste wollte ich so nahe am Kohlrabi wie möglich bleiben und das ist herrlich gelungen!