Heuer fällt die Ernte besonders gut aus.
Viele Knollen unterschiedlichster Art haben wir verarbeitet.
Hermann übt sich wieder fleißig im Fermentieren.
Wie die Barbapapas
sitzen die Kohlrabi in den Sandkisten.
Irgendwann ist Schluss mit Gartenarbeit und so habe ich das restliche Gemüse entweder in Sandkisten gebracht, oder das Kraut abgeschnitten, um es leichter zu ernten, oder bei Kälteeinbruch schneller zu übersiedeln.
Wenn der November allerdings weiterhin so mild bleibt, bleiben die restlichen Sandkisten heuer leer, weil wir noch immer frisch vom Hochbeet holen.
Kohlrabischnitzel
Kohlrabi-Suppe
Dieses Rezept kommt hier in unser Hausbuch, weil es wirklich gut schmeckt, und mit dem, was unser Garten bietet, gerade perfekt machbar ist. Schnell ist’s auch, ich hab es aus dem „Darm-Kochbuch“ von Claudia Lenz. Da geht’s darum, möglichst gut verträgliches Essen zu kochen, wer mag/braucht das nicht?
Für das Schnittlauch-Öl 2 Bund Schnittlauch, grob geschnitten, in 6 EL Öl (von insgesamt 100 ml Olivenöl) kurz andünsten, mit dem Rest pürieren, 1 Stunde ziehen lassen. Für die Suppe 40 dag Kartoffeln, ebensoviel Kohlrabi (ein großer), in ¾ l Gemüsebrühe in einer Viertelstunde weichkochen, 1 dl Süßrahm dazu, pürieren und mit Salz, Pfeffer und etwas Schnittlauch-Öl abschmecken.
Mit dem Schnittlauch-Öl und Kresse (ich hatte Kapuzinerkresse) servieren. Es passt auch Räucherlachs (wer’s mag), ist aber nicht unbedingt nötig.
Frühe Ernte
13. Jänner 2016
Erdlager
Kohlrabi und Kürbis fermentieren
Den Kohlrabi haben wir ja schon letztes Jahr fermentiert (Rezept) und waren begeistert. Nun haben wir heuer viel weniger, also geht sich kein ganzer Gärtopf aus, aber wenn unsere Gäste aus Freising kommen, wollen wir zumindest ein Glaserl zum Herzeigen bzw. -kosten haben!
Die Patisson-Kürbisse (die UFOs), die heuer trotz der Hennen (die da drin legen wollen!) schön und viel wachsen, haben wir uns jetzt auch getraut, einen solchen einzulegen: in kleine Stücke geschnitten, nur mit Salbei aus dem Garten gewürzt (1 Esslöffel für einen Liter Eingelegtes). Dieselbe Salzlake wie bei den Kohlrabi. Nach einem Tag gärt das Zeug schon heftig und wir sind sehr gespannt… Ergebnisse werden berichtet!
Kohlrabi-Salat nach Ottolenghi mit Minze und Kapuzinerkresse
Unser Kohlrabi ist wie immer herrlich! Am Sonntag gab’s ihn paniert als Schnitzel (vorher in Salzwasser al dente kochen!), der Rest der Knolle sollte heute verwertet werden.
Da es auch bei uns hochsommerlich heiß ist, war ich ratlos: da kommt Braten oder dünsten nicht in Frage. Im Jerusalem-Kochbuch von Yotam Ottolenghi gibt’s einen Kohlrabi-Salat – ungewohnte Zutaten, aber ich vertraute einfach blind.
Das hat sich gelohnt: ein wunderbar erfrischendes Festessen! Die Minze und die Yoghurt-Marinade geben eine starke Frische – und lassen doch den Kohlrabi-Geschmack herrlich bleiben. Ein perfektes Hochsommer-Essen, schnell zubereitet und man kann fast nicht mehr aufhören, zu essen – das Rezept ist für vier, aber macht sicher auch zu zweit Spaß!
Zutaten: 3 kleine Kohlrabi, 80g Griechisches Joghurt, 70g Sauerrahm, 50g Mascarpone (ich hab Frischkäse genommen), 1 kleine gepresste Knoblauchzehe, 1 1/2 TL Zitronensaft, 1 EL Olivenöl, 2 EL frische Minze, 1 TL getrocknete Minze (hatte ich nicht – daher 3 EL frische Minze), 20 g Kresse (ich hatte Kapuzinerkresse, wie man auf dem Bild sieht – sieht auch toll aus!), etwas Sumac (hab ich aus dem türkischen Laden), Salz, (weißer) Pfeffer.
Die Kohlrabi in etwa 1.5 cm große Würfel schneiden, aus den übrigen Zutaten eine Marinade machen und untermischen, einen Teil der Kresse und das Sumac zum Dekorieren am Ende darüberstreuen!Da das unser Mittagessen war, hab ich noch Streifen vom letzten Vollkorn-Roggen-Mischbrot dazugegeben. Da hab ich viel Koriander und Kreuzkümmel drin – passt wunderbar!
An allen Ecken und Enden
Remouladensauce
Eine Remouladensauce ist eine Mayonnaise mit Kräutern bzw. Gewürzen. In der Zeit war vor kurzem im Wochenmarkt ein Rezept (von Bocuse?) dafür, das als Zugabe dann ein Roastbeef fordert – die Sauce ist der Hauptdarsteller. Die ist ja tatsächlich so göttlich, dass man sie alleine als (Weiß-)Brotaufstrich genießen kann (man kann auch heimlich das Brot weglassen) .
Es gibt unzählige Varianten davon; diese find ich gerade ausgewogen (manche haben noch 10 Zutaten mehr), was den Aufwand betrifft. Was aber in keinem Rezept steht: diese Sauce MUSS mindestens über Nacht ziehen, sonst kann sich der Geschmack niemals gut entfalten. Selbst testen!
Wie immer spielt der gute Geschmack der Zutaten eine entscheidende Rolle, und da eines der Geheimnisse dieses Rezepts die Sardellen sind (es gibt auch Rezepte ohne, aber bitte nicht einmal drüber nachdenken). Meine Sardellen sind etwas nervig (weil nicht filetiert, das muss man dann eben machen), aber der Geschmack entschädigt und leistbar sind sie auch – Oroazzurro gibt’s bei uns beim Billa.
Das Rezept: 1/4l Mayonnaise (nur mäßig mit Salz und Pfeffer gewürzt) mit 1 Esslöffel gequetscher Kapern, 2 gehackten Essiggürkchen und 2 gehackten Sardellenfilets mischen, mit Schnittlauch und Zitronensaft abschmecken.
Und jetzt: Warten! Ja – eine ganze Nacht warten! Es lohnt sich!!!
PS: Jetzt hab ich gar nichts über die Mayonnaise gesagt – das steht hier!
PPS: Auch diese Sauce passt herrlich zu den (richtig! wie steht hier) gegrillten Kohlrabi: auf beiden Seiten auf dem Grill bei hoher Hitze braunschwarz grillen, nach dem Wenden großzügig mit Salz bestreuen und dann am Rand des Grills eine Viertelstunde weichgaren!
Krautfleckerln mit Kohlrabi
bei uns sind eh schon falsch: weil normalerweise frisches Weißkraut verwendet wird. Wir aber verwenden immer schon und gerne Sauerkraut.
Heute haben wir gleich noch etwas neues dazugegeben: einige Stücke vom fermentierten Kohlrabi (ich hab gerade nachgeschaut: das einfache Rezept, das ich verwendet habe, steht noch nirgends hier, kommt gleich!). Einzig wichtig dabei: nicht in Würfel schneiden, so wie hier auf dem Bild, sondern in dünne Scheibchen, grad so groß wie die Fleckerln. Herrlich!
Fermentierter Kohlrabi (einfach): Kohlrabi in fingerdicke Streifen schneiden und ein paar Tage im Warmen im Salzwasser stehen lassen, dann einige Wochen im Kalten. Danach hat man den ganzen Winter über dieses herrliche Gemüse: zart, intensiv schmeckend und vielfältig einsetzbar. Gleich so als Nascherei unwiderstehlich. Bin ich froh, dass wir einen ganzen Gärtopf voll haben!
Salzwasser: kann man nach Geschmack ansetzen, ich hab fünfprozentige Salzlake verwendet (In Rezepten findet man zwischen 1 und 5) – hihi, jetzt müsst’s rechnen!), ein paar Lorbeerblätter, zwei ganze Chilischoten. Hier gibt’s alle Varianten: Knoblauch, Senfkörner, sogar Dill!, Honig, …
Für’s erste wollte ich so nahe am Kohlrabi wie möglich bleiben und das ist herrlich gelungen!
Spionage? Nein! Doch!!
Im Schulunterricht (ich weiß: das Sch***-Wort ist in den Ferien eigentlich verboten) gibt’s die Tradition des Erarbeitens, was bedeutet, dass irgendetwas dargeboten wird, was 1000e verschiedene Besonderheiten aufweist und Hinweis auf weiß Gott was sein könnte, gemeinsam mit der Frage: „Was fällt euch daran auf?“. Jetzt für alle zum Mittun (nicht weiterlesen, zuerst selbst Nachdenken!): Was fällt euch an den Bildern auf?
Der zweite Schritt der Methode besteht darin, die völlig sinnfreien Antworten über die Anzahl der kleinen Löffel etwa auszusortieren und die wachsende Ratlosigkeit mit der richtigen Lösung zu beenden.
Nun, zuallererst sehen wir auf den Bildern unser herrliches heutiges Sonntagsfrühstück, das eine Vielzahl von Hochzeitsfestgeschenken enthält. Und wenn wir genauer hinsehen, fällt uns auf:
1. Da sind keine ganz orthodoxen Vegetarier am Tisch, auch keine Orthorektiker (geig, geig) sondern flexible Genießer, die beispielsweise bei einer Einladung, bei einem Geschenk, bei einer Reise in fremde Länder selbstverständlich auch Ausnahmen machen. Und was für Ausnahmen! Ein herrlicher Parmaschinken von unseren „Mailändern“ (den dazupassenden Prosecco haben sie auch gleich mitgebracht). Jetzt gäbe sogar dafür einen Namen, aber der klingt eher bescheuert: Flexitarier! Es lebe das Leben und alle seine Genüsse!
2. Da gibt’s eine eigenartige Grafik, die (eh nur zur Ablenkung) Säulendiagramme enthält und eine sonderbare Statistik: „United States“ 32 Zugriffe (nur am gestrigen Tag) – nur 21 aus Österreich. Das kann nur eines heißen: die NSA ist hinter uns und unseren Kochrezepten her! Unglaublich! Wirtschaftsspionage. Und die Deutschen halten still, denn die haben auch ein bissl was davon. Geduld, es wird gleich aufgeklärt!
3. Da liegen die feinen weißen Kohlrabistreifen, jeder Leser unseres Blogs weiß, dass es sich um fermentierten Kohlrabi handelt, den ich schon Anfang Juli eingelegt habe und der auch schon bei Einladungen herrlich geschmeckt hat. Und?
Und jetzt – Wochen später kredenzt plötzlich die Zeit das Rezept Kohlrabi á la Sternekoch und präsentiert darin, als ob das was ganz Neues wäre – genau: fermentierten Kohlrabi! Braucht’s noch mehr Beweise? Ich glaube nicht: Kohlrabispionage durch die NSA und Weitergabe an die Verbündeten – ein wohlschmeckender Skandal!
Fermentierter Kohlrabi
Neben den beiden Gefrierschränken haben wir auch unsere Gärtöpfe geleert und den kleinen Rest umgefüllt. Jetzt sind sie wieder bereit, neu gefüllt zu werden. Da der Versuch einen Kohlrabi zu fermentieren derartig großen Gefallen gefunden hat, hat Hermann heute die Riesenkohlrabis, die immer noch butterweich sind, geerntet und zum Fermentieren verarbeitet (Rezept hier nachgeliefert). Der erste Gärtopf ist voll. Und eine Schublade im Gefrierschrank neu auch.
Geburtstagsessen Nummer Zwei
Für zwei ganz spezielle Menschen ist es zur Tradition geworden, dass wir sie zu ihrem Ehrentag bekochen.
Am Dienstag war es wieder soweit, das Geburtstagskind Nummer Zwei und ihr Peter waren angesagt. Es war eine herrliche Menüabfolge, die Freude am Kochen und am Essen war gleichermaßen groß. Ein ganz feiner und gelungener Abend.
1. Italienischer Salat nach Art des Hauses, Hermanns MayoKapernEier, Chorizzo und fermentierter Kohlrabi. Garniert mit essbaren Blättern und Blüten.
2. Linguine nach Carlo Petrini
3. Die speziellste Pfanne, die wir je kreiert haben.
Imschter Speck(!!) mit Imschter Zwetschgen geröstet haben den Anfang gemacht. Mit je einer Hand oder einer Prise Äpfelschnitz, getrocknete Berberizen, getrocknete Steinpilze, Dirndloliven, Saubohnen, getrocknete Tomaten, Schalotten und Knoblauch angereichert. Immer wieder mit Weißwein und Olivenöl aufgegossen und eingekocht. Zum Schluss noch Kohlrabi, Zucchini und Erdäpfel der heurigen Ernte dazu. Fast alles davon selber gesammelt, getrocknet, eingelegt und angebaut. UND GENAUSO HAT SIE GESCHMECKT.
Aja, nicht zu vergessen: VIEL ROSMARIN
4. Gefüllte Taglilien und Topfennocken auf Stachelbeer/Ribiselkompott als Nachtisch
Fein wars und gmiatlich und herzlich und guat!!