Unsere Vega ist heute 8 Jahre alt geworden! Wir haben ihn – wie es sich gehört – mit einer guten Portion „Lungen- und Herzragout in Gerstensuppensauce“ (natürlich für alle Fellis!) gefeiert, und sie haben es sich schmecken lassen. Vega meinte dazu: „Herrrrrrlich! Das mit der Sauce war rasend, aber da haben halt auch die Ohren mitgegessen! Und das mit der Geburtstagstour und Emmas Purzelbaumeinlage – grandios!“
Sie ist ins Ausserfern gekommen und hat uns gestern einen kühlen, aber strahlenden Tag geschenkt. Da wirkt der Leberwickel beim Fasten gleich doppelt.:-))
So, aber jetzt haben wir uns ein Bier verdient. Ein Pilgerbier aus San Gimignano. Demjenigen Mann gewidmet, der die erste Beschreibung der VIA FRANCIGENA aufgeschrieben hat: SIGERIC.
Dazu noch die Anregung von Björn Kern in der Zeit. Lesenswert.
Es erstaunt mich immer wieder, was die Menschen früher alles herausgefunden, angewendet und gewusst haben. Für die Wintermonate haben sie Eier in Kalk oder in Wasserglas eingelegt. Wir wollten wissen, wie und ob das so auch funktioniert und haben vor fast 3 JAHREN(!!!!!) 20 Eier in Wasserglas aufbewahrt. Jetzt sind wir schon so richtig in Schwung mit Restlverwertung und ich wollte es genau wissen. Vorsichtig habe ich Ei für Ei geöffnet, daran geschnuppert und es in eine Schüssel gegeben. Danach war Hermann dran mit riechen. Tadellos. Wir haben dann eine Pfanne Rühreier für unsere Mädels gekocht. Das tut ihnen in den Wintermonaten besonders gut und wir wollten uns bei ihnen für diese Wunder der Natur, die sie uns täglich so reichlich schenken, bedanken. Guat håts gschmeckt. Jede Wette hätte ich verloren, wenn mir jemand gesagt hätte, dass man drei Jahre alte Eier noch essen kann.
Da unsere Mädels zur Zeit so brav legen werden wir diesmal zwei Gläser gefüllt mit Eiern einlegen. Für Kekse und Kuchen.
Auf meiner Suche nach Rezepten zu Kastanienmehl habe ich immer wieder gelesen, dass man in jedem Rezept das Mehl durch einen Teil Kastanienmehl ersetzen kann. Geraten werden circa 20%. Das vorletzte Sackl mit diesen gemahlenen Maroni haben wir für einen Nudelteig verwendet. 160g Hartweizengries, 100g Kastanienmehl, Salz, ca.1/8l Wasser. Gegen Ende des Knetens die Hände noch ein bis zwei Mal befeuchten, so entsteht ein sehr geschmeidiger Teig. Nach dem Rasten ( eine halbe Stunde ) haben wir dann MALFATTI geradelt. Bedeutet soviel wie unregelmäßig gemacht.
Ein Brotrezept so ganz nach meinem Geschmack habe ich auf der Suche nach 6- Mehlsorten – gehören- verwertet gefunden. Diesmal habe ich das farro integrale mit dem Kastanienmehl gemischt. Dieses Volldinkelmehl aus der Nähe von Orvieto war die perfekte Ergänzung zu den Hanfsamen aus dem Waldviertel und den Walnüssen aus Osttirol. Was ich ganz besonders mag, einfach alles mischen, in eine Form geben, gehen lassen und backen.
Ein sehr ASIGES Scheibenbrot mit kernigem Geschmack ist entstanden. Meine persönliche Empfehlung: nur Butter drauf.
Regelmäßig werden unsere Obstkisten, gerade gegen Ende des Winters kontrolliert. Da gab es einige Quitten und Äpfel mit Faulstellen. Gerade soviel ist übrig geblieben, dass sich ein paar Gläser Gelee ergeben haben.
Beim durchforsten und durchwühlen( im wahrsten Sinne des Wortes) der Lebensmittel im schwarzen Kasten waren am Ende der Reinigungsaktion 6 angefangene Mehlpakete verschiedenster Herkunft und Machart übrig. Zwei davon Kastanienmehl aus Italien, das Eva früher gerne für ihren Kuchen verwendet hat. Ich habe mich auf die Suche nach Rezepten gemacht und habe ob der Zufälle recht geschmunzelt. Kastanienmehl war das Mehl der ärmeren Bewohner der Bergdörfer Süditaliens.
Das erste Rezept, das wir ausprobiert haben, galt als arme Leute Essen in Umbrien.
Eine Castagnaccio. Die Pinien habe ich durch Onkel Anders Walnüsse ersetzt, der Rosmarin stammt von unseren Urlaubsreisen in die Toskana und nach Umbrien. Das Rezept habe ich von mestolo, einem vegetarischen Kochblog, der schon länger auf Hermanns Leseliste ist.
Das Ergebnis: ein Duft- und Geschmacksbad in mediterraner Lebensfreude.
war mein erstes Projekt. Vor vielen Jahren habe ich es als Spiegelkommode bei der Issba, einem Seconhhandladen gekauft. Beim Übersiedeln haben wir dann den dreiteiligen Spiegel abmontiert und das Kastl auf die Terrasse gestellt. Es war Sammellager und Abstellplatz für jeden Gruscht. Jahre später habe ich es dann, so gut ich es konnte, sandgestrahlt. Das Furnier hat einige Farbreste nicht freigegeben, dafür hat es sich gewellt. Irgendwo hatte ich noch Möbelknöpfe, die ich von der ganz alten Küche abmontiert hatte. Ich wollte ausprobieren, wie es sich macht, gereinigt, frisch eingelassen und mit anderen Möbelknöpfen versehen. So steht es jetzt da, bei meinem Schaukelstuhl und dem Dreibein, ist mit heiligen Dingen bestückt und verwahrt ganz viel Bedeutsames und Gehaltvolles.
wie unsere Mädels bin ich nicht, was das Wetter betrifft, aber ich habe mich entschieden, das Beste draus zu machen. Das fällt mir nicht immer leicht, weil es mir aufs Gmiat druckt. Da kamen die Anregungen des Katholischen Familienverbandes, die sich mit dem Thema: GUTES LEBEN- BESINNUNG AUF DAS WESENTLICHE beschäftigen gerade recht.
Die Fastenzeit hat ja Gott sei Dank einige Wochen auf Lager, sodass sich unsere Ideen zumindest zu einem guten Teil verwirklichen lassen.
Wir haben angefangen Reste zu verkochen, angefangene Paktln zu verwerten, Möbelteile zu restaurieren oder zu verstellen und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus, was sich da alles mit WIEDERVERWERTUNG und RESTLVERWERTUNG produzieren lässt.
[Fastenzeit 2015]
heißt die Großwetterlage, die wir gefühlt seit 8 Wochen haben. Es regnet, es schneit, es ist bewölkt, es regnet, es schneit, für 30 Sekunden zeigt sich die Sonne, es ist bewölkt.
Unsere Mädels lassen sich dadurch nicht erschüttern und nützen ihren Freigang bis es dämmert.
derart konzentriert arbeitet und dabei strahlt, allerhand ausprobiert und gekostet wird und der Tisch besonders dekoriert ist, dann bedeutet das zumeist, wir bekommen Besuch.
Wir haben uns sehr gefreut, dass Herlinde und Richard ihre Heimreise über die Klockerei gemacht haben. Es war ein feines Zusammensitzen, ratschen, sich austauschen und uns durch Hermanns Kocherei zu probieren.
Jaaaa! hat Angelika gerufen, als wir diese Suppe gegessen haben, Nein zu Tomaten! Aber dann noch viel öfter ein verzückter Gesichtsausdruck ….
Eine Suppe mit viel Geschichte: 1. Die schwarzen Bohnen, „favino“ haben wir aus der L’Aia mitgenommen, mit fester schwarzer Schale. Haben mit fave wenig zu tun, sind aber sehr schmackhaft. 2. Aus der Toskana haben wir Wildwürste mitgenommen, ein bisschen scharf gewürzt und sehr speziell. 3. Achtung: die Suppe braucht mehr als 3 Stunden, aber es lohnt sich sehr! 4. Die Anregung dafür stammt aus dem (ein bisschen eigenartigen) Kochbuch „Brrr, knurrt die Suppe“ von Walter Meissl, das wir wir geschenkt bekommen haben und mit wechselndem, immer wieder aber auch großem Vergnügen gelesen und durchgeblättert haben. Dort findet sich eine „Schwarze Bohnensuppe“ die von Patricia Solley stammt, die ein Kochbuch mit unwiderstehlichem Umschlag „An exaltation of Soups“ geschrieben hat und eine seltsam antiquiert aussehenden Website betreibt. Über ihre Gschicht mit dem FBI denk ich jetzt einfach nicht nach.
Also: 1/2 kg schwarze Bohnen, 2½ l Wasser, 10 dag Speck, Räucherschinken (oder Wildwurst), 2 Zehen gepressten Knoblauch, 1 TL Kreuzkümmel, 1 TL Oregano, ½ TL Senfpulver (ich hab frischen Dijon verwendet), 2 EL Olivenöl, 2 Tassen gehackte Zwiebeln, 1 gründer Paprika, Saft von ½ Zitrone, Salz, Pfeffer. Zuerst die Bohnen über Nacht einweichen (dreifache Wassermenge). Das Wasser wird normalerweise weggeschüttet – dann ist das Gericht verträglicher, aber ist auch schade. Dann gemeinsam mit dem Speck und dem Wasser 1-2 Stunden köcheln lassen, bis halt alles weich ist. In der Zwischenzeit die Zwiebeln im Öl anschwitzen, den Paprika dazu, weichdünsten, dann die Mischung aus den restlichen Gewürzen eine Minute andünsten, dann mit einer Tasse Kochwasser eine Viertel Stunde köcheln lassen. Dann zum anderen und eine weitere Stunde köcheln lassen. Am Ende mit Salz und Pfeffer abschmecken, einen kleinen Teil pürieren. Mit gehacktem Ei und einer Zitronenscheibe servieren.
Überraschenderweise passt tatsächlich ein Rotwein perfekt dazu, die Suppe hat eine unglaubliche geschmackliche Tiefe, ist mild und fruchtig.
Es gab ein Österreich, in dem die ungarischen Flüchtlinge an der Grenze mit einer warmen Suppe willkommen geheißen wurden.
Es gab ein Österreich, in dem eine Million Menschen Wien zu einem Lichtermeer machten.
Es gab ein Europa, das berühmt für seine Kultur des Friedens war, das für viele ein Friedensprojekt war, keine Gemeinschaft hatte längere Epochen des Friedens.
Wir haben das Gefühl, gar nichts mehr tun zu können, deshalb zünden wir diese Kerze an: für die Frauen und Kinder, die Männer, die Jugendlichen, denen mit Tränengas an der Grenze zu Mazedonien Gewalt angetan wird, im Winter, es ist nass und kalt. Als Ausweg bleibt nur mehr das eiskalte Meer.
In unserer Hilflosigkeit, die manchmal das Ausmaß der Verzweiflung erreicht, wissen wir und glauben weiterhin daran, dass es in Österreich und in Europa Menschen gibt, die beruhigen und Verängstigte nicht erschrecken, die sich im Jahr der Barmherzigkeit ihrer Religion erinnern. Wir glauben daran dass es Menschen gibt, deren Haltung in den Grundfesten Europas verankert ist: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
Ganz ohne Rezept – weil einfach so probiert: natürlich Zwiebeln und Knoblauch, die Hauswurst darin kurz mitmüssten lassen, dann Pastinaken und Kartoffelstücke anschwitzen, mit Suppe aufgießen und gegen Ende hin die Fisolen mitköcheln lassen. Perfekte Kombination, Winter-Kraft-Eintopf!
Schon einige Male hatte ich geglaubt, den idealen Pizzateig gefunden zu haben. Teilweise mit exotischen Zutaten wie Weißbier.
Nachdem die Pizza gestern – überraschenderweise, nämlich mit meinem Brotteig – nahezu perfekt gelungen ist, hier das (einfache) Rezept (für meine Brotmenge):
0,8 kg Dinkelmehl, 1,2 kg (Rieper) „00“ Universale, 0,2 kg (Caputo) Hartweizengrieß, 2 Würfel (80g) Frischhefe, 1,6l Wasser, 4EL Öl (Olivenöl), 2 TL Zucker, 1/2 TL Salz. Diesen Teig gut durchkneten. Dann am kühlsten Ort (unser Lagerraum, etwa 8°) einen ganzen Tag lang gehen lassen und dabei einige Male zusammenschlagen. Ich hab den Teig in der Frühe gemacht und am Abend gab’s Pizza – und vom Rest Brot!
Den Pizzastein auf 230° eine Stunde vorheizen, dann den ausgetriebenen Teig (ich walze den letzten Rest immer auf dem Stein direkt) auf den Stein und mit den Pizzazutaten belegen. Braucht schon 10 Minuten, aber ist unvergleichlich knusprig auf der Unterseite und brotig-hefig im Teig.
Aus dem Rest aus den inzwischen gerasteten Teigstücken (orangengroß oder Salzstangerl-förmig) Brote backen: dabei beim Einschießen mit Wasser besprühen, bis sie ganz nass sind. Wird saftig und vor allem mit herrlicher Kruste.
Anmerkungen: 1. Ich verwende meine Brotbackmaschine inzwischen nur mehr zum Kneten – das geht in zwei Ladungen. 2. Die geringe Menge Salz ergibt „italienisches“ Weißbrot, also ideal für salzige Beläge. Mit etwas Olivenöl darf man dazusalzen. 3. Diese Menge Teig hat in einem großen Weitling gut Platz! 4. Mein Pizzastein ist ein Marmor-Terrassenstein aus dem Baumarkt, 3cm dick. 5. Das Brot sollte möglichst noch lauwarm eingefroren werden, dann ist es beim Auftauen wie frisch aus dem Backofen.