Archiv für das Jahr: 2016

Der Verehrer

Vor ein paar Tagen habe ich aus einem Augenwinkel heraus eine Streiterei zwischen Hennen mitbekommen. Als ich näher gekommen bin ist der Rabe davongeflogen, der unserem Morele zu nahe gekommen war. Seither heißt er der VEREHRER. Vielleicht ist er noch oder wieder Single und hat in Morele seine Traumfrau entdeckt. Vielleicht schmeckt ihm aber auch nur die Kost in der Klockerei besonders gut.

Dirndln und Hummeln

Nicht weniger prächtig erblühen jetzt die anderen Gehölze in unserem Garten. Die Dirndl- ich freue mich jetzt schon auf die herrliche Marmelade- zeigt uns mit jedem Jahr, dass wir einen guten Platz für sie ausgesucht haben. Stattliche Stauden sind sie in den Jahren geworden, bald haben wir einen herrlichen Sichtschutz gegen hässliche Zäune.

Im ersten Gartenjahr habe ich bei einem Abverkauf diese beiden Sträucher, die falsche Johannisbeere genannt werden, gekauft. Als Teil der Hecke gegen die Straße hin. Auch sie zeigen uns heuer, dass sie den Hennenmist und das Gescharre der Hühner sehr schäzten, nie hatte sie eine derartige Blütenfülle. Erst heuer habe ich entdeckt, dass sie von Hummeln umschwärmt wird. Daher habe ich sie umgetauft in HUMMELSTRAUCH- falsche Johannisbeere ist ja wirklich kein Name für einen derart hübschen Strauch.

Baked Beans

sind zumindest sehr ähnlich unseren past’ e fagioli, wie ich sie nun wieder einmal nach dem Rezept von Claudio gemacht hab – aber nicht süß. Das ist ein Essen, nach dem man Sehnsucht haben kann (und das einen dann auch nicht enttäuscht). Dieses Mal hab ich einen kleinen Teil vor der Zubereitung mit den Nudeln gerettet und sie so gemacht, wie ich mir das vorstelle, wenn diese Bohnen auf Schwarzbrot gemeinsam gegessen werden (sagt die Wikipedia). Ja, auch – aber a bisserl zu trocken so!

Dazu: Rotwein!

Blütenmeer

Sie gehört zu den blühenden Sträuchern, auf die ich mich am meisten freue.Die Schlehen. Wenn sie blühen ist es Frühling. Verschwenderisch, wie es die Natur so hält, bringen diese Sträucher tausende Knospen hervor. Wenn sie dann wie Stecknadelköpfe an den Ästen hängen, traue ich mich fast gar nicht mehr vorbeigehen, weil sie derart prall ausschauen, dass ich das Gefühl habe, jede Erschütterung lässt sie aufspringen. Und dann ist er da der Tag und die strahlend weißen Blüten zeigen all ihre Schönheit. Soviel Heilkraft an einem Strauch.

Brennnesselzeit!

Ein Resterl von den Vollkornpalatschinken und kein Spinat mehr da? Aber die frischen jungen Brennnesseln im Garten locken, gerade einmal zwischen 10 und 20 cm hoch, sodass man nicht nur die Triebe an der Spitze sondern gleich die ganzen Pflanzen ernten kann. Und dann wie Spinat (also mit angeschwitzten Zwiebeln, Knoblauch, Süßrahm, Salz und Pfeffer) dünsten und rein damit! Sehr gut auch – wenn was übrigbleibt – als Suppeneinlage. Zerfließt bis zum Schluss ein bisschen in der klaren Suppe und man hat noch eine Brennnesselsuppe dazu.

Kartoffelauflauf mit Frühlingszwiebeln

Ein sehr einfaches Rezept – stark vereinfacht von hier: 1,5 kg gekochte Kartoffeln, das Grüne von 1 Bund Frühlingszwiebeln andünsten und schichten: Kartoffelschicht, Frühlingszwiebeln, Kartoffeln. Das Ganze mit einer Gewürzsauce aus 2 Bechern Süßrahm, drei Eiern und 1/4l Milch mit Salz, Pfeffer und Muskat gewürzt, übergießen und oben mit Bröseln und Butterflocken abdecken (das ist wesentlich: schmeckt nachher grandios!). Im Rohr eine halbe Stunde bei 175°!

Wunderbar!

Pappardelle mit Blattspinat

Restlverwertung im doppelten Sinn: Angelika hat beim Hofer preisreduzierten Spinat gesehen (da waren tatsächlich nur ein paar Blätter etwas gelblich aber nix Matschiges) – und gleich zwei Packungen gekauft. Und wir hatten noch selbstgemachte Eierteignudeln (es hätten eigentlich Fettucine werden sollen – aber gekocht sind das eher Pappardelle geworden; von vor 2 Jahren). Also: eine Kombination klang gut…
Den Spinat hab ich blanchiert – jeweils 400g in 4l leicht gesalzenem kochenden Wasser drei Minuten ziehen lassen und abseihen. Das ist eine perfekte Grundlage – dann braucht er eigentlich nur mehr gewärmt und gewürzt zu werden – mit Salz, Pfeffer, etwas Muskat und großzügig Süßrahm. Die Nudeln halt ganz normal. Und weil die Meinige Spinat so gern mag, hab ich eine große Portion Spinat mit ein paar Nudeln dekoriert. Und etwas Parmesan.
Das Bröckerl im Bild ist übrigens Parmesanrinde – die kann man hier fein mitkochen und wird zu einem Leckerbissen (sagen die Hennen).

Mei, meine Weiberleit

In unserer Nachbarschaft wird gebaut. Bagger und Lkws arbeiten und fahren den ganzen Tag. Ich lasse unsere Mädels nur raus, wenn wir da sind. So auch gestern. Mir war klar, dass sie der Lärm und all die ungewohnten Geräusche von ihrem üblichen Picknickplatz fern halten werden. DENKSTE. So schnell habe ich gar nicht schauen können waren sie schon auf dem anderen Grund um alle Würmer und Kriechlinge aufzupicken. Ich raus auf die Strasse und locke sie zu uns zurück. Daraufhin haben die Bauarbeiter sofort ein Schild auf den frischen Erdhügel gesetzt. Da meine Mädels ja lesen können- und kein Wort von Hennen steht- waren sie heute gleich wieder drüber. Ein herrliches Bild. Der Baggerfahrer arbeitet Meter für Meter mit großer Sorgfalt um. Und meine Mädels picken hinter ihm her die Würmer raus. Mei, I sags euch- manchmal brauch ich eine gute Portion Vertrauen.

Fany auf Kur

Stundenlang kann sie auf der Erde liegen, scharren, sich ein wenig eingraben, schlafen, rasten, wieder scharren, noch ein bißchen tiefer, bis sie fast IN der Erde liegt. Wenn ich sie dabei beobachte, habe ich das Gefühl, sie erlebt einen Kuraufenthalt. Sauber und vollkommen entspannt verlässt sie irgendwann ihre BadeWANNE, um dann doch wieder einmal picken und trinken zu gehen.

Danke für den Bär

Vor ein paar Tagen hat die Mama angerufen und gesagt, dass sie für dich eine Messe bezahlt hat. Zu deinem Todestag. Zum 50. Mal jährt sich der Tag der Tragödie die drei Imstern bei einer Eislawine auf der Jungfrau das Leben gekostet hat. Eine Tragödie, das das Leben meiner Mutter und somit auch von uns Kindern stark geprägt hat. Jahrzehnte hat sie dein Foto in ihrer Geldtasche gehabt. An das Muster deines Pullovers auf diesem Foto kann ich mich noch heute erinnern. Du warst ein begnadeter Bergsteiger und Fotos in den Kletterwänden waren genau über unserem Telefon. Bei jedem Telefonat konnte man die eingfatschten Finger von Dir und vom Pollhammer Gernot sehen.Viele Geschichten wurden von dir erzählt, wie jene von der Taufe meines jüngeren Bruders. Du warst sein Pate, du hast ihn, so zeigen es die Fotos recht lässig einfach unter einen Arm genommen. Den Bär hast du mir mitgebracht, als Geschenk für deine erste Nichte. Aus Wien oder aus der Schweiz, da mischen sich inzwischen die Erinnerungen meiner Eltern. Ich war maximal ein Jahr alt. Ob du damals gewusst hast, dass es diesen Bär so lange geben wird und dass er mir ein derartiger Lebensbegleiter sein wird. Mein Gott, was hat der alles schon gehört und gesehen- er wäre wohl prädestiniert, meine Biografie zu schreiben. Damals konnte ich mich nicht bei dir bedanken, aber HEUTE mag ich noch einmal DANKE FÜR DEN BÄR sagen.

Vollkorn Hefe-Zopf


Vor langer Zeit – ich konnte schon ganz gut kochen – war ich davon überzeugt, dass alles mit Vollkorn nicht nur gesünder sondern auch besser werden würde. Vielleicht lag es an den Rezepten (aber ich hatte z.B. das Backbuch vom Willi Dungl!) – aber ich war immer wieder enttäuscht, oft so sehr, dass ich einfach akzeptierte: manches ist halt einfach ein bisserl ungesünder, dafür schmeckt’s dann auch: dazu gehörte vor allem mein geliebtes Hefegebäck. Betrachte ich es irgendwie wie Kuchen…
Aber im Hinterkopf ist’s schon geblieben und nachdem ich nun mein dunkles Roggengewürzbrot praktisch vollständig aus frischgemahlenem Korn backe, wollte ich es wieder einmal probieren. Angelika hatte Dinkelvollmehl gekauft und los ging’s: nach den Palatschinken (bzw. Frittaten), von denen wir bereits wussten, dass Vollmehl das alles nur besser, gschmackiger und bekömmlicher macht, wollt ich es noch einmal genau wissen und probierte meinen Favoriten: Hefezopf (die Zimtschnecken sind dann das nächste…): ein einfaches Rezept war bald gefunden und ein bisschen angepasst und das Resultat: herrlich! Hervorragend! Würzig, nussig, aber immer noch auch fein-hefig und nach Getreide und leicht nach Honig duftend. Ja, von mir aus auch lecker. Wem halt gar nix einfällt.
Also: etwa 1/3 kg Dinkelvollmehl, 1/4 l Milch, 3 dag Butter, 7 dag Honig, Zitronenschale und Zimt (nach Geschmack), 1/2 Würfel Germ, eine Prise Salz. Germ in der lauwarmen Honig-Butter-Milch auflösen, mit dem Mehl mischen und gehen lassen (am besten über Nacht im Kühlen – dann in der Früh frisch backen). Drei Stränge formen und zopfen. Im Backofen eine gute halbe Stunde bei etwa 180° backen, mit Milch-Dotter-Gemisch ein Viertelstunde vor Ende bestreichen.
Passt nicht nur zum Kaffee oder Tee (mit Butter!) sondern auch hervorragend zum Glas Rotwein am Abend!

Kräuterbad

Jetzt bin ich mit unserem Hausbuch dann bald wieder auf dem aktuellen Stand. Ich habe das Gefühl dauernd im Garten zu sein und schreibe nichts darüber. Die Kräuter haben alle einen neuen Platz bekommen. Auf der oberen Terrasse. Zum ersten sind sie da am besten vor unseren Hühnern geschützt, zum zweiten braucht man zum Kräuter holen nicht mehr außer Haus und zum dritten haben wir da oben jetzt ein herrliches Platzl und können ein Bad in den Düften der Kräuter machen. Gut sind sie angewachsen, ich bin sehr gespannt, ob es ihnen dort gefällt.

Anna und Vega

Diese beiden Mädels verbindet etwas miteinander. Wann immer Vega etwas zwischen ihren Pfoten hält und daran knabbert, kommt Anna, um sich das ganz genau anzuschauen. Geteilte Freude ist doppelte Freude.

Zwiebel

Vielleicht sollte ich es mir einmal ein Jahr lang aufschreiben, unseren Zwiebelverbrauch. Geschätzt hält er sich wohl mit den Erdäpfeln die Waage und da kommen wir im Jahr auf gut 100 Kilo. Ich müßte ein Feld bestellen, um den Bedarf abzudecken. Das haben wir nicht, dennoch geht geschmacklich nichts über die eigenen Zwiebeln. Also gibt es heuer zumindest ein Hochbeet, das diesem Grundnahrungsmittel der Klockerei gehört. Eva hat sie gesetzt. Es schaut zwar nach Lineal aus, aber das kann sie mit freiem Auge. Derart liebevoll gepflanzt kann es nur eine gute Ernte werden.

Von der Freude

Reich beschenkt und bepackt und mit vielen guten Erinnerungen und Lebensmomenten sind wir von diesem Osterurlaub heim gekommen. Da hat schon die nächste freudige Überraschung auf uns gewartet. Ein Osterhase von Johanna aus Mattsee. An alle hat sie gedacht, für jeden war etwas dabei. Zum schönsten gehört dann diese Freude weiterzugeben. Tschippo wurde bei den Sticks wieder jung und fit, Emma und Vega haben mit Hingabe geknabbert, die Hennen könnten es kaum glauben und wir freuen uns beim Nachmittagskaffee über Kieseln und Kugeln.

Auspacken gehört zu den großen Freuden nach einer Reise. Wenn dann all die Köstlichkeiten, die immer mit Geschichten und Lebenseinstellungen verbunden sind, aus den Taschen und dem Koffer auftauchen. Jedes Teil hat seine besonderen Qualitäten und ganz in unserem Sinne- ohne Chemie, mit Sorgfalt und Bedacht hergestellt, liebevoll verpackt und mit viel Herzlichkeit übergeben. Gute Energie für kühle Tage und kühle Zeiten.