Archiv für den Monat: August 2016

Zum glücklichen Engel

Nach einem ausgiebigen Bad in einem künstlichen angelegten See haben wir auf der Heimfahrt noch die Abbazia zum glücklichen Engel besucht, uns ganz fescht bedankt für diesen Tag, um dann wieder zu einem der guten Abendessen bei Rita davon zu erzählen.

In dem einzigen Lokal dort

Da, wo es auch die 4 Zimmer zum Übernachten gibt, kann man eine “Kleinigkeit” essen- so die Wirtin. Was halt der Garten und die Landwirtschaft so hergibt, hat sie gesagt und das alles mit ofenfrischem Fladenbrot. Ein Hochgenuss!

für Emma und Vega

ein Paradies, indem sie sich einmal so richtig austoben konnten- keine Autos, nur Weite und Wiesen.

Eingebettet ist dieser Ort

in eine riesige Bergkräuterwiese. Ich habe diesen würzigen Duft immer noch in meiner Nase.

Alte Fotos

erzählen die Geschichte dieses Ortes, das auch Tibet der Marken genannt wird. Vielleicht wurde es auch deshalb in seiner Geschichte von tibetischen Mönchen besucht und besungen.

Elcito

Lange und ausgiebig haben wir immer gefrühstückt und manchmal, wenn Floriano noch eine sonnenwarme Melone, frisch vom Feld auf den Tisch stellte, artete es schon zu einem pranzo- einem Mittagessen aus. Rita hat uns dann immer gefragt, was wir denn heute vorhaben, wo es denn hingehen sollte. Manchmal waren wir noch unschlüssig und erzählten von unseren Ideen. Ob wir schon in ELCITO waren, hat sie uns an diesem Tag gefragt. Nein, nicht einmal gehört oder gelesen hatten wir davon. Dort fährt sie immer hin und leistet sich eine Nacht im einzigen bed and breakfast( mit 4! Zimmern), wenn sie sich vom Weltenrummel erholen will. Es ist ein winziger Ort, an dem noch 8!! Menschen wohnen. Das war alles, was wir wussten, bevor wir uns auf den Weg dorthin machten. Ja und dann kamen wir aus dem Schauen und Staunen wieder einmal nicht heraus.

Bei unseren Freunden in Orvieto

Vielleicht zum letzten Mal für längere Zeit besuchen wir Orvieto, eine Stadt, in der unsere Freunde mehr als ein Jahrzehnt verbracht haben. Dass es überhaupt möglich war, einen gemeinsamen Termin zu finden, grenzt an ein Wunder – so vielfältig sind die Aktivitäten aller Beteiligten. Wie so oft nehmen sie uns zu sich auf, wir leben einen Abend und einen halben Tag miteinander, die Blicke zu diesem und von diesem Balkon sind voller guter Erinnerungen und nur ein bisschen wehmütig.
Wir essen gemeinsam beim Vinosus, reden miteinander über die Vergangenheit und viel über die Zukunft und machen am nächsten Tag eine Abschiedsrunde zu den für uns so geschichtsträchtigen Plätzen: zur Piazza Duomo (hier begann fast jeder Tag in Orvieto bei einem Glaserl), zum Teatro, in dem wir geheiratet haben. Glücklich fahren wir wieder in die Marken.

Urbino- Stadt der großen Denker und Künstler

Wer kennt sie nicht, die Raphael- Engel, die man in Dresden bewundern kann. Aber wer kennt seine Geburtsstadt, in der nur mehr ein einziges seiner Bilder zu sehen ist. Die Namensliste bedeutender Denker und Künstler, die in Urbino gewirkt haben, ist lang. Raphael Santi ist nur einer von ihnen. Zu verdanken hat das diese Stadt einem weiteren Menschen, den ich hier nicht unerwähnt lassen will: FEDERICO DA MONTEFELTRO, ein Mann von Welt.

Urbino- Weltkulturerbe im wahrsten Sinne des Wortes

Wegen seiner Architektur und seiner Kulturgeschichte ist Urbino zum Weltkulturerbe erklärt worden. Eine ganze Stadt, die im Stile der Renaissance erbaut wurde und bis heute erhalten ist. Beeindruckend. Ich komme aus dem Schauen und Staunen nicht mehr heraus. Urbino ist eine Studentenstadt, das sofort alleine anhand der Lokale zu erkennen ist. Wissenschaft wird bis heute groß geschrieben. Was mir sehr gefällt ist, dass obwohl diese Stadt mit einigen ihresgleichen in der Toskana mithalten kann, finden wir hier keine Menschenmassen, keine Anstehschlangen, keine Eintritte. Nur Schönheit für das Auge und Ruhe für die Seele.

Perugia

Auf dem Weg nach Orvieto geht es an Perugia, der Hauptstadt Umbriens, vorbei – und diesesmal machen wir einen Abstecher (auch vom Lago Trasimeno aus hätte es sehr nahe gelegen).

Das historische Zentrum liegt auf einem Hügel, den man zuerst hinauf fährt. Benutzt man einen der zentralen Parkplätze gelangt man fast „unterirdisch“ in die Stadt: entlang und durch die alten Stadtmauern geht es über mehr als zwei Stockwerke hinauf: Emma fährt das erste Mal mit einer Rolltreppe (bravourös!), Vega erledigt das im Liegen (in den Armen).
Perugia ist eine Universitätsstadt (Floriano hat dort studiert) und im Vergleich zu den Örtchen, die wir sonst besuchen, doch recht groß. So war auch dieses Mal die Stadterfahrenheit unserer Hunde sehr angenehm – sie können und kennen das schon. Wir schlendern ein bisschen durch das alte Zentrum, besuchen die berühmte Konditorei Sandria und finden in einer Seitengasse ein sehr angenehmes Lokal, in dem wir nicht nur sehr gut gegessen haben sondern auch von zwei Praktikantinnen aus Kärnten bestens bedient wurden: wir aßen außergewöhnlich gut italienisch, die beiden freuten sich schon wieder auf das Schnitzel daheim.

An einigen Punkten sieht man hinaus in die Gegend, in der vor Jahrhunderten Franziskus auf dem Weg war – bis weit in die Marken ist er ebenfalls gewandert. Am Ende verlassen wir wegen eines heftigen Gewitter fast fluchtartig die beeindruckende Stadt.

Bandnudeln mit frischen Tomaten, Parmaschinken oder Salbei und Parmesan

Warum eigentlich Tomaten kochen? Wenn sie roh schon so köstlich schmecken? Daher haben wir einen Teil der Tomaten, die wir mitgebracht haben und uns jeden Tag nur mit Kräutern und Öl schmecken lassen, zu einem Nudelgericht verarbeitet, das eben diesen frischen Geschmack in eine warme Speise bringt. Dabei wird ein Teil, insbesondere die Tomaten, erst am Ende dazugegeben.

In einer Pfanne mit reichlich Olivenöl eine kleine Zwiebel, eine grüne Chilischote (klein geschnitten, ohne Kerne) und einige Knoblauchzehen (mit dem Messerrücken zerdrückt, dann herausnehmen) bei kleiner Temperatur ziehen lassen. In der Zwischenzeit Tomaten vorbereiten (viele! mindestens 1 kg für 4 Personen), Parmaschinken hauchdünn schneiden und in kleine Stücke zupfen, Parmesan hobeln und etwas Kapuzinerkresse in Streifen schneiden. Die Nudeln kochen, und gemeinsam mit einer Tasse Kochwasser in die Pfanne geben, untermischen, zum Schluss die Tomaten gerade anwärmen. Auf den vorgewärmten Tellern mit Schinken, Käse und Kresse bestreuen.

Als vegetarische Variante: statt Parmaschinken in heißem Öl knusprig gebratene Salbeiblätter drüberstreuen – ruhig einige Handvoll kleinere.

Sofort servieren.

Frische Saubohnen (Dicke Bohnen) mit Pecorino

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Angelika hat Saubohnen gepflanzt und nach unserem Heimkommen geerntet. Drei Handvoll sind herausgekommen, eine davon wird Saatgut für nächstes Jahr!

Die frischen Saubohnen aus der Schote lösen und die weiße Schale von den Bohnen schälen (zumindest wenns für ein Hochzeitstagsessen ist; schmecken geschält noch feiner – das hat schon der Ottolenghi gsagt (das mit dem Schälen); ist eine Schweinearbeit, vielleicht heißen’s ja deswegen so).

Der Rest ist einfach und schnell: die Bohnen in Salzwasser einige Minuten blanchieren (nicht mehr als 5! Kosten!), mit bestem Olivenöl und etwas Zitrone und Salz marinieren und mit ein paar Würfelchen Pecorino bestreuen. Der Käse sollte sehr mild sein (ich hatte einen Halb-Halb), weil sonst der zarte Bohnengeschmack übertönt wird.

Auf vorgewärmten Tellern sofort servieren.

Haubenverdächtig

Erich Stekovics meinte bei unserem Besuch, eine (gute) Tomate allein sei haubenverdächtiger als überzogene Spezialitäten wie etwa vergoldetes Essen. Da können wir nur zustimmen. Auch ein Tomatenbrot (mit unserem Gewürzbrot und Almbutter) ist da kaum zu übertreffen. Und nicht so leicht zu bekommen. Manch gute Lokale sehen das auch so – im Dietro Le Quinte bekam ich sowas: drei kantabrische Anchovis von Nardín ohne alles auf Roggenbrot. Herrlichst!

Italienisch-burgenländisches Menü zum Hochzeitstag

Nach einem Urlaub ist unser Depot immer gefüllt mit den mitgebrachten Köstlichkeiten. So war es ein Leichtes, daraus ein kleines Abendmenü zur Feier der Jahre zusammenzustellen:

Dazu als Aperitif den ersten Hollersekt, den wir heuer gemacht haben (sehr gelungen und sehr sprudelnd). Und dann den Lieblingswein von Angelika vom Umathum. Das Leben kann schon auch sehr schön sein!

Mare e Monti

so werden die Marken beschrieben. 200km trennen das Meer von den Bergen, dazwischen hunderte an Sonnenblumenfeldern. Der gesamten Küste entlang von Rimini bis Ancona gibt es Sandstrand- bis auf eine einzige Ausnahme, den Monte Conero, der sich wie eine Felszunge ins Meer schiebt. Ein Wanderparadies und Heimat eines guten Rotweines, inmitten einer Weißweinregion (Verdicchio!). Sirolo haben wir uns als Badeort ausgesucht. Ein reizender kleiner Ort mit netten Geschäften und zumindest einem herrlichen Fischlokal. Die Terrasse, die einen besonderen Ausblick über die Strände anzubieten hat, haben wir uns für unser Mittagessen ausgesucht. Danach sind wir einen bewaldeten Weg in Richtung Meer gegangen. Ich mit den Hunden im Strandcafe, Hermann und Eva im Meer. Danach Wechsel. Schön wars.