Archiv für den Monat: April 2016

Fany auf Kur

Stundenlang kann sie auf der Erde liegen, scharren, sich ein wenig eingraben, schlafen, rasten, wieder scharren, noch ein bißchen tiefer, bis sie fast IN der Erde liegt. Wenn ich sie dabei beobachte, habe ich das Gefühl, sie erlebt einen Kuraufenthalt. Sauber und vollkommen entspannt verlässt sie irgendwann ihre BadeWANNE, um dann doch wieder einmal picken und trinken zu gehen.

Danke für den Bär

Vor ein paar Tagen hat die Mama angerufen und gesagt, dass sie für dich eine Messe bezahlt hat. Zu deinem Todestag. Zum 50. Mal jährt sich der Tag der Tragödie die drei Imstern bei einer Eislawine auf der Jungfrau das Leben gekostet hat. Eine Tragödie, das das Leben meiner Mutter und somit auch von uns Kindern stark geprägt hat. Jahrzehnte hat sie dein Foto in ihrer Geldtasche gehabt. An das Muster deines Pullovers auf diesem Foto kann ich mich noch heute erinnern. Du warst ein begnadeter Bergsteiger und Fotos in den Kletterwänden waren genau über unserem Telefon. Bei jedem Telefonat konnte man die eingfatschten Finger von Dir und vom Pollhammer Gernot sehen.Viele Geschichten wurden von dir erzählt, wie jene von der Taufe meines jüngeren Bruders. Du warst sein Pate, du hast ihn, so zeigen es die Fotos recht lässig einfach unter einen Arm genommen. Den Bär hast du mir mitgebracht, als Geschenk für deine erste Nichte. Aus Wien oder aus der Schweiz, da mischen sich inzwischen die Erinnerungen meiner Eltern. Ich war maximal ein Jahr alt. Ob du damals gewusst hast, dass es diesen Bär so lange geben wird und dass er mir ein derartiger Lebensbegleiter sein wird. Mein Gott, was hat der alles schon gehört und gesehen- er wäre wohl prädestiniert, meine Biografie zu schreiben. Damals konnte ich mich nicht bei dir bedanken, aber HEUTE mag ich noch einmal DANKE FÜR DEN BÄR sagen.

Vollkorn Hefe-Zopf


Vor langer Zeit – ich konnte schon ganz gut kochen – war ich davon überzeugt, dass alles mit Vollkorn nicht nur gesünder sondern auch besser werden würde. Vielleicht lag es an den Rezepten (aber ich hatte z.B. das Backbuch vom Willi Dungl!) – aber ich war immer wieder enttäuscht, oft so sehr, dass ich einfach akzeptierte: manches ist halt einfach ein bisserl ungesünder, dafür schmeckt’s dann auch: dazu gehörte vor allem mein geliebtes Hefegebäck. Betrachte ich es irgendwie wie Kuchen…
Aber im Hinterkopf ist’s schon geblieben und nachdem ich nun mein dunkles Roggengewürzbrot praktisch vollständig aus frischgemahlenem Korn backe, wollte ich es wieder einmal probieren. Angelika hatte Dinkelvollmehl gekauft und los ging’s: nach den Palatschinken (bzw. Frittaten), von denen wir bereits wussten, dass Vollmehl das alles nur besser, gschmackiger und bekömmlicher macht, wollt ich es noch einmal genau wissen und probierte meinen Favoriten: Hefezopf (die Zimtschnecken sind dann das nächste…): ein einfaches Rezept war bald gefunden und ein bisschen angepasst und das Resultat: herrlich! Hervorragend! Würzig, nussig, aber immer noch auch fein-hefig und nach Getreide und leicht nach Honig duftend. Ja, von mir aus auch lecker. Wem halt gar nix einfällt.
Also: etwa 1/3 kg Dinkelvollmehl, 1/4 l Milch, 3 dag Butter, 7 dag Honig, Zitronenschale und Zimt (nach Geschmack), 1/2 Würfel Germ, eine Prise Salz. Germ in der lauwarmen Honig-Butter-Milch auflösen, mit dem Mehl mischen und gehen lassen (am besten über Nacht im Kühlen – dann in der Früh frisch backen). Drei Stränge formen und zopfen. Im Backofen eine gute halbe Stunde bei etwa 180° backen, mit Milch-Dotter-Gemisch ein Viertelstunde vor Ende bestreichen.
Passt nicht nur zum Kaffee oder Tee (mit Butter!) sondern auch hervorragend zum Glas Rotwein am Abend!

Kräuterbad

Jetzt bin ich mit unserem Hausbuch dann bald wieder auf dem aktuellen Stand. Ich habe das Gefühl dauernd im Garten zu sein und schreibe nichts darüber. Die Kräuter haben alle einen neuen Platz bekommen. Auf der oberen Terrasse. Zum ersten sind sie da am besten vor unseren Hühnern geschützt, zum zweiten braucht man zum Kräuter holen nicht mehr außer Haus und zum dritten haben wir da oben jetzt ein herrliches Platzl und können ein Bad in den Düften der Kräuter machen. Gut sind sie angewachsen, ich bin sehr gespannt, ob es ihnen dort gefällt.

Anna und Vega

Diese beiden Mädels verbindet etwas miteinander. Wann immer Vega etwas zwischen ihren Pfoten hält und daran knabbert, kommt Anna, um sich das ganz genau anzuschauen. Geteilte Freude ist doppelte Freude.

Zwiebel

Vielleicht sollte ich es mir einmal ein Jahr lang aufschreiben, unseren Zwiebelverbrauch. Geschätzt hält er sich wohl mit den Erdäpfeln die Waage und da kommen wir im Jahr auf gut 100 Kilo. Ich müßte ein Feld bestellen, um den Bedarf abzudecken. Das haben wir nicht, dennoch geht geschmacklich nichts über die eigenen Zwiebeln. Also gibt es heuer zumindest ein Hochbeet, das diesem Grundnahrungsmittel der Klockerei gehört. Eva hat sie gesetzt. Es schaut zwar nach Lineal aus, aber das kann sie mit freiem Auge. Derart liebevoll gepflanzt kann es nur eine gute Ernte werden.

Von der Freude

Reich beschenkt und bepackt und mit vielen guten Erinnerungen und Lebensmomenten sind wir von diesem Osterurlaub heim gekommen. Da hat schon die nächste freudige Überraschung auf uns gewartet. Ein Osterhase von Johanna aus Mattsee. An alle hat sie gedacht, für jeden war etwas dabei. Zum schönsten gehört dann diese Freude weiterzugeben. Tschippo wurde bei den Sticks wieder jung und fit, Emma und Vega haben mit Hingabe geknabbert, die Hennen könnten es kaum glauben und wir freuen uns beim Nachmittagskaffee über Kieseln und Kugeln.

Auspacken gehört zu den großen Freuden nach einer Reise. Wenn dann all die Köstlichkeiten, die immer mit Geschichten und Lebenseinstellungen verbunden sind, aus den Taschen und dem Koffer auftauchen. Jedes Teil hat seine besonderen Qualitäten und ganz in unserem Sinne- ohne Chemie, mit Sorgfalt und Bedacht hergestellt, liebevoll verpackt und mit viel Herzlichkeit übergeben. Gute Energie für kühle Tage und kühle Zeiten.

So eine Schönheit

Seit ihrer Operation hat Vega ein Leiden mit ihrem Fell. Alles mögliche haben wir versucht, aber wir wurden dem Wildwuchs nicht Herr. Immer war es ihr viel zu warm, immer war sie verfilzt. Am Wochenende habe ich mich entschieden ihr einen Kurzhaarschnitt zu verpassen. Eva und ich haben geschnappelt, gekämmt, gezupft und gebürstet. Jetzt haben wir einen NEUEN Hund. Sie fühlt sich sehr wohl und man hat so das Gefühl, dass sie sich gut gefällt. Uns auch!

Siesta

Und wenn dann wieder einmal die Sonne scheint und das Grün sich zeigt, dann gestehen sich unsere fleißigen Legerinnen und Gärtnerinnen auch ein Mittagsschlafl zu. Das ist dann wie Friede auf Erden. Da bin ich dann immer ganz dankbar ob all der liebevollen Geschöpfe, mit denen ich mein Leben teilen darf.

Manche mögen’s kühl

Wann immer wir zu einer Möglichkeit kommen, den Bauch zu kühlen, sind Emma und Vega sofort außer Rand und Band: selbst das kleinste Schneefleckresterl (von Ende März bei Weißenbach) wird ausgereizt zum Schneekauen, Nase in den Schnee bohren, im Schnee wälzen, und – eine Spezialität von Emma – einen Purzelbaum zu schlagen und anschließend weiterzurutschen: ihr sieht man den Genuss an; bei Vega sieht man auch, dass sie sich völlig verausgabt hat.
Wenn’s  keinen Schnee gibt findet das eben an einem Seeufer statt (hier im Urisee am 4. April) – allerdings passiert nur Vega manchmal, dass sie ein bisschen schwimmt. Emma verzichtet darauf genauso wie auf die Purzelbäume!

Abschied und Heimfahrt

Donata, unsere Wirtin im wunderbaren L’oca mannara, und ihre Tochter Blu verabschiedeten sich herzlich von uns, wir bekamen als Geschenk von Blu noch Freundschaftsbänder – in der gleichen Farbe! Das Wetter war wieder herrlich, wir genossen jeden Meter und fuhren recht langsam den See entlang bis wir nach Omegna Richtung Lago Maggiore abbogen. Wieder hatten wir den dieses Mal letzten italienischen Ort im Visier – Cannobio – wo wir in der Sonne noch eine letzte Pause machen wollten. Und diesesmal lief alles wie geplant: die Sonne war herrlich warm, wir fanden gleich einen feinen Platz und das winzige Lokal hatte ein „Poretti 5“ – wunderbar.
Erst bei näherem Hinsehen entdeckten wir das schöne Symbol am Flaschenhals und erst zuhause konnte ich nachschlagen, was es denn damit auf sich hat: eine Initiative, gegründet 2013, mit dem Ziel, Italiens wichtigste Stärke – die in der Wichtigkeit von und dem Talent für Schönheit (in der Tradition der Renaissance) – gesehen wird. Daher der Name. Auf den zugehörigen Webseiten wird das ausführlich erläutert. Da findet sich wirklich viel, was diese Idee stützt. Natürlich soll diese (Eigen-)besinnung auf diese Stärke auch dazu führen, dass es mit Italien aufwärts geht. Einen prominenten Namen hab ich mir gemerkt: Die Ernesto Illy Foundation ist Unterstützer, Andrea Illy Gründungsmitglied.
Das Logo selbst ist offenbar auch aus einer Ideensammlung entstanden: es ist schön und hier anzusehen.
Dass eine der Stärken Italiens Schönheit ist, daran besteht für uns kein Zweifel. Aber man denke nur an all die anderen: der Reichtum des Landes an herrlicher Natur, der Reichtum der herzlichen Menschen, die vielen wunderbaren Lebensmittel, die Sonne…

(Kein) Reis aus Piemont und ein Essen in Varallo Sesia

Der Ostermontag begann wolkenverhangen und mit dem Gebimmel der Schafe und Ziegen, die an unserem Haus vorbeizogen. Kurz danach hörte man den Bauern, der mit seinem Traktor das Nachbarfeld bearbeitete, laut und fröhlich singen – es klang wie ein italienisches Volkslied, er war wirklich gut! Aber wir mussten los, ein großer Plan wartete auf uns, im letzten Moment noch um einen Abstecher zu Rovasenda inmitten von Reisfeldern erweitert – dort wollten wir Reis kaufen, den besten, einen aus dem Piemont. Der Wetterbericht versprach im Lauf des Tages entscheidende Besserung, sodass die Fahrt von Varallo über den Pass bereits malerisch werden sollte, der Besuch der Madonna del Sasso mit äußerster Aussicht über den Ortasee einer der Höhepunkte. Als Abschluss Heimweg über den Fabriksverkauf von Alessi in Omegna. Bei dieser Liste hat der (Wetter-)Gott vermutlich bereits das fünfte Mal gelächelt: über unsere Pläne…
Rovasenda erwies sich als praktisch menschenleer, ein alter Mann lächelte kurz aus einem Fenster, die Straßen waren ohne Menschen, alle Geschäfte geschlossen – eine Geisterstadt. Wir fuhren ein Stück zurück – am Weg, der von vielen, vielen Reisfeldern gesäumt war, hatten wir einen Hof mit einem Schild “Riso” gesehen. Wir läuteten. Keine Reaktion, keine Menschen oder Tiere. Uns beschlich gar nicht so langsam das Gefühl, dass Ostermontag vielleicht kein so guter Tag für sowas sei. Etwas weiter trafen wir Menschen – junge Männer, die gerade mit einer großen Privatgrillerei begonnen hatten. Reis? Nein, sie wüssten nicht, wo. Vielleicht im nächsten Ort. Aber eine Party hätten sie hier…
Auf dem Weg zum nächsten Ort, der Himmel war für eine Wetterbesserung eigentlich schon wieder recht dunkel, ein Schild und ein vielversprechender Hof: neben dem Haus lagen Reissäcke, die Tür hatte etliche Plaketten und Auszeichnungen zu bieten und ein kleines, sehr kleines handgeschriebenes Schild: “oggi chiuso”. Kurz liebäugelten wir mit dem Austausch eines Reissacks gegen einen hinterlegten Schein. Aber nein: das Schicksal war uns dieses Mal einfach nicht (Reis-)gnädig. Wir führen zurück auf unsere Route Richtung Varallo.
Das Sesia-Tal ist beeindruckend breit am Anfang und wirst erst langsam immer enger. Sehr bald waren wir in Varallo angelangt, es hatte inzwischen angefangen zu regnen.
Also: wir gehen Essen! Das beeindruckendste Lokal hatte geschlossen, die Pizzeria Le Sphinge, die wir als nächstes fanden, war aber sehr speziell (und gut) – wir erholten uns, wärmten uns auf und genossen das herrliche Essen. Ein Grappa am Ende durfte nicht fehlen!

Von schönen und alten Künsten

Varallo ist voll von schönen, alten und stilvoll renovierten Häusern. Der Ort ist sehr stolz auf seine Geschichte und lebt das auch im Fortführen einiger alter Handwerke.

Zwei Produkte haben auch den Weg in die Klockerei gefunden. Als Urenkel einer PATSCHENMACHERIN konnte ich nicht widerstehen ein Paar SCAPIN VALSESIANO mitzunehmen. Jetzt schreitet Hermann manchmal wie Don Pasquale durchs Haus.

Puncetto heißt das zweite Handwerk, das in diesem Ort immer noch praktiziert wird. Ich habe das vorher noch nie gehört oder gesehen. Inzwischen weiß ich, dass das in einigen Ländern eine lange Tradition hat. Ich war beeindruckt als ich mir auf Anraten der älteren Dame im Geschäft diese Technik in einem Video anschaute. Nur mit einer spitzen Stopfnadel wird in den Faden Knoten für Knoten gewickelt. Auf diese Art und Weise knoten sie Vorhänge und Taufkleider, Spitzen und Borten. Ich habe mich für diese Ohrringe entschieden. Der Aufwand ist mir gerade noch vorstellbar. Die Jungen lernen es immer noch von den Alten und- so die Aussage der Dame im Geschäft- am besten gefällt ihr, wenn die Frauen aus Marokko mit den Frauen aus Varallo ihre Knotenkünste austauschen.

Diese Tafel an einem der renovierten Häuser hat mein Herz zum Lachen und zum Schmelzen gebracht. Auch so eine Darstellung habe ich noch nie gesehen.

Varallo im Valsesia

Am Ostermontag wollten wir der gegenüberliegenden Seeseite einen Besuch abstatten. Von kurvigen Passstraßen und beeindruckender Aussicht war die Rede. Die Fahrt hatte einen Hauch von AUßER UNS IST NIEMAND AUF DER WELT und den Ausblick auf den See hatten wir dann zumindest am Ufer wieder.

Davon unbeeindruckt haben wir Varallo, das für seinen historischen Stadtkern und den ältesten der Sacro Monte bekannt ist erkundet. Wenige der Geschäfte hatten geöffnet, aber eines ist mir schon bei unserem ersten Rundgang aufgefallen. Da ich weiß, wie sehr Hermann gute Salami schätzt, zögerte ich nicht lange und erstand mit Hilfe des sehr netten Verkäufers ein weiteres Gustostückerl für unsere Vorratskammer. Dass ich dabei auch Kostproben aus der Metzgerei für die wartenden Hunde und weitere Kostproben für den wartenden Gemahl vor der Türe bekam gehört bei diesem Herrn anscheinend zum Service dazu.

Gesehen haben wir ob des Wetters nicht allzu viel, dafür umso mehr gekostet und probiert.

Fattoria dei Matti

Bei der Vorbereitung auf unseren Urlaub hab ich die üblichen Quellen studiert – und da ist immer das Erste die Suche nach einem Agriturismo: in Ameno wurde ich gleich fündig, allerdings war die Beschreibung auf den Internetseiten überraschend: dort konnte man nicht wohnen, sondern nur essen. Auch gut, genau das wollten wir ja. Die Beschreibung klang gut – es werde Wert auf beste Qualität gelegt und soweit möglich natürlich nur selbst Angebautes verarbeitet.

Als wir am Freitag einen Spaziergang durch das Örtchen unternahmen, fragte ich einen älteren Mann, wo denn die Fattoria zu finden sei – dort wo ich sie vermutet hatte, war nämlich gar nichts. Nun, meinte er, das sei etwa 2,5 km in die Richtung – er deutete vage nach Süden. Das war uns dann zwar zu weit, aber am Samstag gingen wir, nachdem wir auch einen Wegweiser gefunden hatten, in die Richtung. Bald endete der Ort, bald die asphaltierte Straße, bald waren nur mehr vereinzelt ein paar Hütten zu sehen. Der Weg wurde immer schlechter und noch immer nichts in Sicht. Dann plötzlich ein Tor mit einer Klingel (die nicht funktionierte) und einem großen Schild: bitte anrufen! Ich meldete mich und konnte mich zum Glück gleich englisch unterhalten: am Sonntag wär’s schlecht, da wären viele Leute, Montag wäre besser. Gut, am Sonntag waren wir eh in Orta. Also Montag Abend. Ich verstehe jetzt, warum eine der Kritiken lautete, man könne zum Essen nichts sagen, da man das Restaurant einfach nicht gefunden hätte.

Wir wussten den Weg schon, trafen um 1/2 8 ein und wurden eingelassen. Allerdings ging der Weg gleich weiter, immer noch kein Haus, ein paar Lichter auf einem weit entfernten Hügel. Dort?? Nein, kurz darauf ging’s steil hinunter und wir kamen zum Haus (leider bei schlechtem Wetter) – ein galoppierender Esel gefolgt von einem kleinen Pferd und der nachlaufenden Betreuerin sausten grußlos an uns vorbei – unsere Hunde standen nur da und schauten. Wir wurden vom Wirt und seiner kleinen Tochter empfangen, die uns sehr herzlich empfingen; der junge Wirt (der eigentlich gelernter Jurist war) erklärte ausführlich, was es denn zum Essen geben könnte: er erklärte es genau so, wie ich es auch erklären würde, ich habe ihm als Koch sehr gerne zugehört. Was wir dann aussuchten – Vorspeisen verschiedenster Art, primo ließen wir aus (Lasagne), dreierlei Fleisch als secondo (da gab’s kaum eine Wahl – alle drei unheimlich gut) und als Nachtisch eine Kostprobe aller seiner Kuchen – einer besser als der andere, natürlich alles selbst zubereitet. Als Wein empfahl er den eigenen, der völlig frei von Zusätzen selbst angebaut und gemacht wird, einen Gutturnio, an den wir uns aus der Emilia-Romagna gern erinnerten.
Nun: allein der Wein übertraf alle Erwartungen und alles andere war ebenfalls ein Hochgenuss!

Dass wir die einzigen Gäste waren, machte die Atmosphäre zusätzlich sehr besonders, die Filmplakate an den Wänden waren sehr reizvoll, als Abschluss gab es Kaffee und Grappa. Sehr zufrieden verabschiedeten wir uns und traten den dunklen Heimweg an – wir waren schließlich zu Fuß gekommen!