Archiv für den Tag: 15. September 2015

La Scarzuola

Wann immer wir eine Reise planen, oder treffender gesagt, die Reise uns plant, suchen wir erst einmal alle Materialien,Karten, Broschüren und Reiseführer, die wir schon haben zusammen. Dann schauen und blättern wir und fragen bei Tante Google nach. Und dann ist immer wieder der Moment, da Hermann doch noch irgendwo einige ganz spezielle Reiseführer in digitaler Form findet. In einem dieser Reiseführer war über La Scarzuola zu lesen. Nach einer Anfrage war klar, dass es gar nicht einfach ist, dort hinzukommen. Am Mittwoch vor der Heimreise erhielt Hermann dann die Information: Donnerstag um 15.00 Uhr können wir uns einer Gruppe anschliessen. Viele Kurven, nein, diesmal noch mehr Kurven, die letzten 50 in der Einöde, da war nichts mehr weit und breit.

Wir parken vor einem großen Tor und treten ein in eine Welt voll von Magie und Mystik.

Von Franziskus gegründet, dort ( und in La Verna) war ihm die totale Versenkung möglich, später vom Tomaso Buzzi, einem italienischen Stararchitekten gekauft, und in seine ideale Stadt verwandelt. MAGISCH UND MYSTISCH!!

Der Kreuzgang in Monte Oliveto

ist wohl die berühmteste Sehenswürdigkeit dort: hervorragend erhaltene Fresken aus dem 14. Jahrhundert, bis auf 10 (von Luca Signorelli) alle von Giovanni Bai (Sodoma). Die Zeichnung der Gesichter ist unglaublich beeindruckend, die dargestellten Szenen oft von einer beeindruckenden Innigkeit, bemerkenswert (und manchmal unterhaltsam) sind aber auch Details: so sind immer wieder Hunde und andere Tiere zu sehen, und dass die Frauenfiguren (die Schäferin! die Freudenmädchen!!) erst nach dem Protest des Abts mit Kleidung versehen wurden, ist ihnen fast anzusehen…

Monte Oliveto

war das Ziel dieser Fahrt durch die Crete. Die Straße schlängelt sich, und schlängelt sich und noch eine Kurve und plötzlich ist man wieder in einer grünen Oase. Aber erst einmal war eine Stärkung im Klostergasthaus angesagt. Dann waren wir bereit für einen Besuch in dieser Abtei. In dieser Benediktinerabtei. Bisher war Umbrien für mich untrennbar mit dem Hl. Franziskus verbunden, liegen doch viele seiner Kultstätten in dieser Region. Erst auf dieser Reise wurde mir klar, dass der mindestens gleichbedeutende Benedikt, der Schutzpatron Europas, aus dieser Region kommt und hier gelebt und gewirkt hat. Benedikt von Nursia, das heute Norcia heißt, und in der südöstlichsten Ecke Umbriens liegt. Die Norcia steht bereits auf dem Zettel für unsere nächste Reise. Warum? Anklicken und staunen!!
Die Marmorstatue vor dem Eingang hat mich in ihrer Aussagekraft sehr beeindruckt, auch Emma und Vega war klar auf welch spirituellem Boden sie da gerade sind. So brave Mädels!!!

In den Osterferien

waren wir im Chianti, der dunkelgrünen Region zwischen Florenz und Siena. Dort hat Hermann in San Donato eine herausragende Metzgerei und in Tavernelle eine ganz spezielle Brauerei entdeckt. Damals haben wir uns einige Kostproben mitgenommen. Die waren recht bald fertig, auch ob der großherzigen Verteilereien von Hermann. Bei der Planung dieser Sommmerreise war bald klar: Wir holen Nachschub! Nur eine gute Stunde Fahrzeit entfernt und der Außerferner Winter vor der Tür. Zwei gute Gründe, um uns mit Balsam für Leib und Seele einzudecken.

Mittags waren wir mit den Einkäufen und dem Verladen fertig, dann ging es ab in Richtung Abbazia Monte Oliveto. Innerhalb einer Kurve war das Tiefgrün des Chianti weg und das Graubraun der CRETE lag vor uns. Selten habe ich eine so beeindruckende Landschaft gesehen,halbmeterhohe Schollen, die mit kleinen Raupen und riesigen Eggzähnen bearbeitet werden. Staunen nur kann ich….

Der Lago di Trasimeno

liegt im Herzen von Italien, an der Grenze Toskana/ Umbrien. Tranquillo liegt er da und vermittelt das Gefühl, alle Zeit der Welt hat dort ihre Heimat gefunden.

Leben im La Dogana

Im La Dogana sind die Räume herrlich, der Vorplatz aber ist der Ort, an dem man Frühstück genießt und manchmal auch das Abendessen: da sitzen dann manchmal viele Familien draußen – und viele Hunde. Einer, Oskar, hatte es Emma angetan: zuerst mit großem Gewuffe begrüßt, dann aber mit einer immer größeren Mischung aus freundlichem Wuff gemischt mit Gewedel … und Oskar war auch gern bei uns. Leider reiste er früher ab als wir, sein Ballspiel und seine fröhliche Art fehlte allen von uns!
So unbeschwert in einer großen Nachbarschaft zu sein mit mehreren Hunden und einigen Kindern haben wir in einem Agriturismo auch noch nicht erlebt: herrlich lebendig und unbeschwert.
Dass dabei nicht einmal das Schwimmbadgelände hundeverboten war, ist Teil des Konzepts: sogar ein Hundestrand am See ist angedacht, wie mir Lucia erzählt hat (sie hat selbst zwei Hunde), hoffentlich kann er realisiert werden.

Dass an dieser Zollstation Goethe übernachtet hat, freut uns, dass schon wieder auch Byron hier war (wie auch in Portovenere) ist schon fast ein Zeichen – aber wofür?

La Dogana

war für eine Woche unsere Unterkunft. Das alte Zollhaus mit seinen liebevoll restaurierten und stilvoll eingerichteten Räumen war eine sehr gemütliche Herberge in diesen Tagen.

Mit Maurizio

und seinem kleinen Boot sind wir in Richtung Isola Maggiore geschippert, dort an Land gegangen und haben uns auf die Spuren des Hl. Franziskus begeben. Vorbei an häkelnden Frauen, die die alte Spitzenkunst noch beherrschen in ein gemütliches Cafe.

I Bonci in San Feliciano

Im „osterie d’italia“ sind „Slow food“-Lokale aufgeführt, d. h. Lokale, die mit Lebensmitteln aus der Region arbeiten: das ist natürlich gerade am Lago Trasimeno besonders interessant: Fisch aus dem See (Karpfen, Barsch, Aal haben wir gekostet), die Trasimeno-Bohne. Am besten kombiniert, wie hier in diesem Lokal: Aal auf Bohnen – eine herrliche Kombination. Der Rogen auf Bruschetta – feinster Geschmack. Die Pici, Evas liebste Nudeln, gab es auch – wir waren damit sehr glücklich, eine ausgesprochene Empfehlung!