Archiv für den Monat: Januar 2015

Geschmorter Topinambur

Jetzt hat uns der viele Schnee fast einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn dass die „Erdbirne“ Frost aushält und daher auch über Winter im Boden bleiben kann, wussten wir. Aber da mochte ich mich nicht mehr durchwühlen. Das Tauwetter aber hat alles wieder freigelegt und sofort hab ich geerntet, am 10. Jänner, die Hennen sind auch herumgehupft und haben neugierig zugesehen. Wir haben diese Knollen jedes Jahr, weil die Reste jedes Jahr neu wachsen und auch neue Orte erschlossen werden. Die Knollen sind schön groß (wie Fäuste), lassen sich aber gut waschen. Diese Knolle ist wie die Kartoffel ein Neophyt und bedarf keinerlei Pflege.

Im schönen Kochbuch „Alte Gemüsesorten neu gekocht“ von Keda Black war schon lang ein Zettel für dieses Rezept eingelegt und so haben wir das heute gekocht. Nicht, wie vorgeschlagen, als Beilage zu Kalbskotelett sondern mit einem Linsensalat als Beilage. Das gemeinsam war ottolenghisch: ein Konzert von Geschmäckern.

Das Rezept ist einfach: 1/2 kg Topinambur klein schneiden, dünne Streifen der Schale einer Zitrone in 50g Zucker mit wenig Wasser anwärmen (nicht kochen!), über die Topinamburstücke gemeinsam mit Salz, Pfeffer und Thymian und Olivenöl gut vermischen und auf Papier im Ofen 1/2 Stunde schmoren.

Unsere waren herrlich, aber etwas dunkel: also kontrollieren und ggf. etwas sanfter angehen. Die Zitronenstreben sollten wirklich dünn sein, sonst kann man sie nachher nicht mehr essen. Ganz leichtes, durch die Zitrone frisches Essen!

Borschtsch

(wenn man’s Boršč schreibt wundert einen der Name nicht mehr so 😉 ) hab ich gekocht für Silvester wenn die Wiener kommen … und dann war so viel los, dass ich kein Foto gemacht hab. Also müsst’s ihr euch das jetzt vorstellen – eine rote, sämige Suppe mit ein paar Rohnenstückerln drinnen.Wär wirklich gscheit, weil sie (er? es?) hat wirklich saugut geschmeckt, allerdings nicht in der Ur-Version (aus dem Zeit-Magazin, die war ziemlich langweilig) sondern nachdem noch zwei andere Rezeptideen (unter anderem vom Siebeck, der gekochte Rohnen verwendet) eingearbeitet waren. Hier in der vegetarischen Variante.

Also: man nehme (ergibt gute 4l Suppe – du wirst es nicht bereuen!)
Rote Bete (Rohnen, roh! aus dem Garten), Sellerie und Apfel in etwa gleich großer Menge (waren bei mir fünf kleine Rohnen, eine große Sellerieknolle und drei Äpfel), drei Zwiebeln, 6-9 Kartoffeln, ein paar Tomaten (ruhig aus der Dose), drei EL Butter, 6 EL Essig, 3 EL Zitronensaft, 1 1/2 TL Koriander, 3l Gemüsebrühe (kräftig!), Ingwer, Chili oder Cayenne. Alles würfeln, besonders ist hier, dass damit begonnen wird, Zwiebel und Apfel anzubraten und mit der Gemüsebrühe aufzugießen. Alles andere rein, mindestens 1 Stunde köcheln lassen (ach was: erstens auf kleiner Flamme sowieso noch länger köcheln lassen und am besten erst am nächsten Tag noch einmal aufwärmen), am Ende tüchtig Petersilie und nach Geschmack Salz und Pfeffer dazu. Mit Zucker abschmecken – es soll eine kräftige gscheit scharf-süß-saure Mischung ergeben. Dazu eine Joghurtsauße aus drei Bechern Joghurt, 6 El Mayo, 6 Zehen Knoblauch gepresst, Zucker!, Salz und Pfeffer und wieder Zitronensaft: einen tüchtigen Schöpfer dazu.

Die Verbindung aus den süß-erdigen Rohnenaromen, der Schärfe, Säure und Süße ist wirklich herrlich. Die meisten Rezepte geben noch (bei dieser Menge 1kg) Weißkraut oder rohes Sauerkraut dazu. Kann ich mir gut vorstellen. Ob auch noch Wodka verpflichtend ist – ob ins Glas oder in die Suppe ist Geschmackssache…

Jö schau,

was sich da unter der Schneedecke versteckt hat. Ein Winter ganz nach meinem Geschmack.

Nicht nur unsere Schar

hatte heute große Freude mit diesem milden Tag. Kaum zu glauben, dass vor wenigen Tagen noch soviel Schnee gelegen hat. Sie haben sich gut an die Temperaturen gewohnt. Alle wirken recht frisch und munter.

Von der kleinsten, Little Miss Sunshine über die mittlere Alberta, bis hin zur großen Agathe- alle scharren, picken und laufen dann mit ihrer Beute durch den Garten.

Meine Anna, die Sängerin in der Schar, ist wieder so schön, wie sie als junge Dame war. Ein wunderschönes Zwergseidenhuhn.

Die Vierlinge, Alma, Rho, Tau und Rosa sind so richtig robuste Hennen. Sie lieben es den Schnee aufzuwühlen um Halbgefrorenes zu picken ( Feinschmeckerhennen, was sonst).. Fini und Antonia sind mit von der Partie.

Meister der Komposition

Es gibt kein Essensrestl, wirklich keines, jeder halbe Zwiebelring wird aufbewahrt, das Hermann nicht zu einem weiteren Schmankerl verarbeitet.
Und niemals auf die gleiche Art und Weise. Es fällt ihm immer noch eine Variation des Themas ein. Für mich ein großes Glück, dass er mehr mit Nahrungsmittel denn mit Noten komponiert.
Ich freue mich immer sehr auf die Restlverwertung, diese köstlichen Überraschungen.

Dazugelernt

habe ich einiges, seit ich via facebook die Anfrage erhalten habe, ob wir Platz für “ausrangierte” Hennen aus Hühnerfabriken haben.
Es gibt seit Jahren Organisationen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Hühner, deren Legeleistung nicht mehr profitabel ( grausliges Wort!) ist, nicht dem Schlachter zu überlassen, sondern ihnen ein neues Leben zu ermöglichen. Rettet das Huhn ist wohl die bekannteste davon.
Meine Neugier war geweckt und so habe ich mich informiert, wie und wo und was und, und, und.
Auf den jeweiligen Seiten wird dann auch der Zustand beschrieben, in dem diese geschundenen Wesen sich befinden. Und was man alles braucht, um welche aufzunehmen. Da lese ich, dass sie Hühnerpullis zur Verfügung stellen.
HÜHNERPULLI???
Das halte ich für einen Scherz.
Sofort die Suchmaschine anwerfen und was finde ich:
Hühnerpullis in den liebevollsten Varianten.
Da die Hennen wegen den Haltungsbedingungen meist wenig bis keine Federn mehr haben und auch keine Temperaturen unter 20 Grad gewohnt sind, liefern diese Organisationen Hühnerpullis für die ersten 4-6 Wochen, bis die Federn nachgewachsen sind, mit.
Als ich dann noch bei einem Forumsbeitrag gelandet bin, der beschreibt, dass in England, das ja durch seine sehr spezielle Beziehung zu Hühnern bekannt ist, Damen in Altersheimen Hühnerpullover stricken, hat sich meine ursprüngliche Verwunderung in kindliche Begeisterung verwandelt.
Jetzt MUß ich einen Hühnerpullover nähen und einen stricken. Falls einmal eine unserer Damen sich recht intensiv der Mauser hingibt. Erkenntnis: Es gibt viele so fraulich(!!!!) Verrückte wie MICH!!!!

Neulich waren wir im Theater

Am 22. November 1965 wurde dieses Musical in New York(ANTA Washington Sqaure Theater) uraufgeführt. Am 6. Dezember war im Tiroler Landestheater die Premiere.
Eine herzerfrischender Abend mit herausragenden Schauspielern (Miguel Herz-Kestranek und Dale Albright!!!!!!)
Eine Geschichte, die uns über all die Jahre begleitet und wohl immer begleiten wird. Daher gibt es an dieser Stelle einmal Zitate aus der Feder von Cervantes und Karl Vossler.

Vielleicht ist es Wahnsinn,
sich Träumen hinzugeben.[…]
Aber gewiss ist es
der allergrösste Wahnsinn,
das Leben so zu sehen, wie es ist,
und nicht so, wie es sein soll.

Cervantes in “Der Mann von La Mancha”

Karl Vossler schrieb in “Aus der romantischen Welt” im Jahre 1940:

“Es gibt vielleicht kein zweites [Menschheitsgedicht],
das so wenig verneinend,
so grossherzig bejahend,
so gütig verstehend
zu allen lebendigen Kräften des Menschen steht[…]
welche Seltenheit,
ein satirischer Roman von echter Güte,
mit einem Lachen,
das, statt zu verwunden und zu töten,
unwiderstehlich belebt, verklärt, heilt und versöhnt.”

Diesen Abend habe ich mit Hermann und meiner Mama, der ich die Liebe zum Theater verdanke, verbracht. Wer kann, HINGEHEN!!!!!!!!!

Veganes Kochbuch für Anfänger

Die Blogger von wir-essen-gesund.de haben uns ihr neues Kochbuch einfach mal vegan kochen zukommen lassen – ihre Sammlung der besten Rezepte aus zwei Jahren.

Kochbuch_WEG_Front

Wir haben es uns angeschaut und haben uns gleich über einiges gefreut:

  • die Rezepte sind einfach (heißt ja auch so ;-). In den letzten Wochen haben wir öfter mit Jugendlichen über veganes Essen gesprochen – und da ist die erste Frage immer: wo bekomm ich da einfache Anleitungen. Im Internet wird man ja fast erschlagen, da ist diese Zusammenstellung sehr praktisch! Und für Anfänger sind die einfachen Rezepte auch leicht nachkochbar.

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  • Die Rezepte sind sehr vielfältig: es ist für jeden Geschmack etwas dabei, Rezepte aus allen möglichen Weltgegenden sind enthalten.
  • Das Büchlein enthält sehr viel Hintergrundinformationen, wenn man’s genauer wissen will. Über Ernährung, über Nahrungsmittel, über Glutamat, … So verlockt vielerlei Wissenswertes, Amüsantes oder auch Überraschendes  zwischendurch zum Lesen!
  • Vieles, was uns sehr wichtig ist (z.B. “Der Traum vom Selbstversorger”) und von den Werten, die uns wichtig sind, handelt, wird angesprochen und unkompliziert erklärt und diskutiert.

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Was will man noch mehr? Eigentlich nur noch wissen, ob die Rezepte auch funktionieren, ob sie schmecken.

Als Vegetarier im mehr als zweijährigen Selbstversuch (nach jahrzehntelanger “normaler Ernährung) und nunmehrige Heilige-Zeiten-Flexitarier (wie es wohl in unseren Gegenden jahrhundertelang gang und gäbe war) ist die Erwartung hoch. Daher: wir werden ein paar ausprobieren und wieder berichten!

Nachschub

hat uns das Christkindl auch für unsere Hochzeitsbilder gebracht. Für uns ist dieses Geschenk eine sehr herzliche, liebevolle, innige, wärmende und klingende Erinnerung an unsere Hochzeit.
Für alle Kennwortbesitzer: Die DVD wird demnächst geladen. Wieder andere Fotos, wieder ein anderer Blickwinkel. Man merkt, dass da jemand, der uns schon sehr lange kennt, fotografiert hat.

Rodelpartie

Vor unserer Haustüre, oberhalb des Urisees, kann man bei entsprechender Schneelage herrliches Rodelvergnügen erleben.
Es war ein gebührender Abschluss der Weihnachtsferien und wer das Glück hat, das auch noch mit zwei Traumwesen namens Emma und Vega zu tun, weiß was Lebensfreude heißt.

Die Brugg

heißt leider highline 179. Ein Tiroler Wort oder ein dåiger Name würde mir besser gefallen. Wir haben sie mit unseren Wiener Freunden am 31.12. 2014 beschritten.
406m lang ( das ist fast ein halber Kilometer!!!), 1,2m breit in luftigen 114m Höhe!!!!. 70 Tonnen Eigengewicht.
Am Hinweg war da noch Eingewöhnung an die Höhe und das Durchsichtgitter.
Aber den Rückweg sind wir sehr bewußt als “Ende des Wahnsinns” der letzten 6 Jahre gegangen. Ein achaisches Gefühl. WIR HABEN ES ER- UND ÜBERLEBT. We are in heaven- um bei Bryan Adams zu bleiben.

Carol Stone

Und solche Geschichten MAG ich einfach. Sie tun gut.

Teresa und Hilde

Zwei Frauen, die mich seit vielen Jahren mit ihren Lebenserfahrungen und ihren Worten begleiten. Beide Texte habe ich schon ein paar Jahre nicht mehr gelesen.
Aber immer, wenn mich die Unkultiviertheit im Umgang mit Fehlern und Wissen nervt- und das passiert mir in meinem Beruf nicht selten- hole ich mir die Weisheit dieser beiden Frauen aus meiner Erinnerung.
Das Gebet der Teresa ist mir einer meiner liebsten. Es bringt mich immer zum Schmunzeln.
Die Bitte von Hilde Domin, deren Worte aus einem anderen Text auch in unserem Eheversprechen sind, berühren mich noch immer bis auf die Herzhaut.

Und manchmal

ähnelt das Leben den Krippenfiguren. Oder Krippenfiguren werden lebendig.

Lisl im Stallele ähnelt der Henne im Korb- oder vielleicht ist sie die Henne im Korb.

Auf alle Fälle war sie in der Weihnacht dabei.

Am Ende dieser Ferien

bleibt das Gefühl, so lange Weihnachtsferien hatten wir noch nie.

Menschen, sehr herzliche und interessante Menschen waren zu Gast und auf Besuch. Wir hatten Wärme, Unmengen an Schnee, strahlenden Sonnenschein, tiefsinnige Gespräche, viel zu lachen, köstliches Essen und erfrischende Begegnungen.

Derart gestärkt werden wir die anstehenden Arbeiten mit viel Freude angehen.

Was bleibt ist viel Herzenswärme, Licht und wohltuende Worte.

Ich fühle mich beglückt und beschenkt derartige Lebensmenschen als Wegbegleiter zu haben.