Jetzt hat uns der viele Schnee fast einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn dass die „Erdbirne“ Frost aushält und daher auch über Winter im Boden bleiben kann, wussten wir. Aber da mochte ich mich nicht mehr durchwühlen. Das Tauwetter aber hat alles wieder freigelegt und sofort hab ich geerntet, am 10. Jänner, die Hennen sind auch herumgehupft und haben neugierig zugesehen. Wir haben diese Knollen jedes Jahr, weil die Reste jedes Jahr neu wachsen und auch neue Orte erschlossen werden. Die Knollen sind schön groß (wie Fäuste), lassen sich aber gut waschen. Diese Knolle ist wie die Kartoffel ein Neophyt und bedarf keinerlei Pflege.
Im schönen Kochbuch „Alte Gemüsesorten neu gekocht“ von Keda Black war schon lang ein Zettel für dieses Rezept eingelegt und so haben wir das heute gekocht. Nicht, wie vorgeschlagen, als Beilage zu Kalbskotelett sondern mit einem Linsensalat als Beilage. Das gemeinsam war ottolenghisch: ein Konzert von Geschmäckern.
Das Rezept ist einfach: 1/2 kg Topinambur klein schneiden, dünne Streifen der Schale einer Zitrone in 50g Zucker mit wenig Wasser anwärmen (nicht kochen!), über die Topinamburstücke gemeinsam mit Salz, Pfeffer und Thymian und Olivenöl gut vermischen und auf Papier im Ofen 1/2 Stunde schmoren.
Unsere waren herrlich, aber etwas dunkel: also kontrollieren und ggf. etwas sanfter angehen. Die Zitronenstreben sollten wirklich dünn sein, sonst kann man sie nachher nicht mehr essen. Ganz leichtes, durch die Zitrone frisches Essen!