Archiv für den Tag: 22. Januar 2015

Frittaten und: Teflon oder Edelstahl?

Wie oft hab ich schon Frittaten gemacht? Ja – Fortsetzung der Erdäpfelgulasch-Serie: immer wieder neu probieren und – manchmal – scheitern oder halt auch erfolgreich sein.

Heute: das Rezept von der Klassikerin Drewes-Kostenzer. Da ist das folgende Rezept drin:

1/8 l Milch, 1 Ei, 8 dag Mehl: Mehl mit Teil von der Milch verrühren, Eier dazu, restliche Milch dazu.

Nun: da ich sehr gerne auf Vorrat arbeite, hab ich natürlich gleich die 6-fache Menge angemacht:  3/4 l Milch, etwa 1/2 kg Mehl, 10 Eier (weil: von unseren Zwergis). Ergebnis: die Frittaten sind (gefühlt) 1 cm dick: nahrhaft, aber von knusprig weit entfernt.

Also: Milch/später Wasser dazu. Einen viertel Liter Wasser später endlich die richtige “Flüssigkeit” und auf geht’s: eines nach dem anderen (Omelette) wird fertig, gestapelt und zum Abkühlen hergerichtet. Gefühlte 1000 Omeletten später (real: 2 Stunden – ratschen, diskutieren, gustieren, …) ist der Teig verkocht. Am Ende sind alle hauchdünn, knusprig und mit der (aufgetauten) Spinatfülle zu einem herrlichen Abendessen zubereitet.

Ach ja: vor kurzem las ich den Satz “Teflon-Pfannen sind was für Weicheier”. Tja. Ich habe nur eine (WMF-)Stahlpfanne mit dickem Boden, bei der schon manches angesessen ist. Hmmm. Zuerst entkalken (mit einfachem Essig) und dann ein bisschen scheuern. Tatsächlich: Omeletten in dieser Pfanne sind einfach ein Kinderspiel (Butter braucht’s schon jedesmal erdnussgroß), gerade, wenn man mehr zubereitet: der dicke Boden hält die Temperatur und es ist ein leichtes mit dem richtigen Schwung die Teile umzudrehen (ohne Hausfreund). Also: nimm die Herausforderung an und lass Dich nicht auf Glatteis=Teflon ein!

Unaushaltbar

Diese Ecke in unserem Hausbuch ist nicht an prominenter Stelle wie etwa unser Blog. Man muss danach suchen, um das Spirituelle und die Gedanken zu finden. Außer denjenigen, die via der jeweiligen Möglichkeiten ( z.B.: Twitter) davon informiert werden.
Das war eine bewusste Entscheidung, weil an diesem Ort – auch oder gerade – Unangenehmes, Unrechtes und Unverstandenes zu lesen ist.
Ich kann mich noch sehr gut an meinen Lehrgang zur Geistlichen Begleitung erinnern. Dort tauchte irgendwann die Frage auf: WAS TUN SIE MIT DEM, WAS SIE NICHT AUSHALTEN?
Die Antwort war recht schnell und recht klar spürbar, da ich mir das über all die Jahre eingeübt hatte. ICH LEGE ES VOR GOTT HIN.
Immer dann, wenn mir mein Menschsein keine Möglichkeiten mehr angeboten hat, irgendetwas an Situationen zu ändern, wenn es darum geht, anzunehmen oder zu zweifeln oder zu verzweifeln, habe ich das Thema ÜBERGEBEN.

Im diesem Zusammenhang geistert mir seit einiger Zeit die Organisation Amnesty International und deren Tätigkeiten im Kopf herum.
Ich kann mich noch gut erinnern, als ich die erste Ausgabe ihrer Zeitschrift in meinen Händen hielt. Damals waren in der Mitte noch die vorgedruckten Briefe und Postkarten, die man an die jeweiligen Staatsoberhäupter mit der Bitte um Einhaltung der Menschenrechte, geschickt hat. Ich kann mich noch an das lila und blaugrau der Briefmarken erinnern, die ich von meinem Taschengeld gekauft habe. Ich weiß das deswegen noch so genau, weil das Porto SEHR TEUER war (nur Ausland, nur Luftpost). Also entweder meine heißgeliebten Manner-Stollwerk oder Einsatz für Würde und Recht. Nicht nur einmal habe ich es als Frechheit von Seiten der Post empfunden derartige Aktionen( zumindest für Jugendliche) nicht günstiger zu machen.
Heute lebe ich diesbezüglich in einer anderen Zeit. Via Email kann man Petitionen unterschreiben und kostenlos gleich an mehrere Adressaten schicken.
Die Themen um die es geht sind immer noch nicht zum Aushalten für mich. Nur zwei Namen an dieser Stelle: RAIF BADAWI, jener dreifache Vater, Ehemann und blogger, der vor zwei Wochen seine ersten 50 von 1000!!!!!!!!!!!!! Peitschenhieben erhalten hat. Oder BOKO HARAM, die Mädchen im Alter von 10 Jahren zu lebenden Bomben machen.
Nein, ich befinde mich nicht mehr im 30jährigen Krieg, der für seine Gräueltaten bekannt ist. Ich lebe 400 Jahre später!!!!!!!!! Die Gräuel unterscheiden sich nicht.
Ich bin zutiefst dankbar, dass es Organisationen wie Amnesty gibt. Sie sind mir manchmal Licht in der Dunkelheit.

Und ich bin zutiefst dankbar, dass mir das BETEN gelernt und eingeübt wurde.