um wieder an den Wert und die Bedeutung erinnert zu werden.
Im Hausbuch zu blättern und dann all das gemeinsam Erlebte zu sehen und zu lesen, kann in manchen Zeiten schon Halt und Erinnerung an die Wichtigkeiten des Lebens sein.
So ist es mir am Sonntag ergangen, als dieser eine Blick genügte.
Die Zeit war da und am Montag ist sie dann tot im Stall gelegen.
Es war keine Überraschung für mich und ich war sehr froh, dass sie es so schnell gepackt hat.
Sie hat ein sehr schönes und reichhaltiges Leben geführt.
Erst im Nachblättern wurde ich daran erinnert, wieviele verschiedene Facetten dieses Wesen hatte.
Sie war eines der Küken aus unserer letzten Brut im April 2015.
Ein schönes Alter für eine Henne-
Und ein schönes Grabl hat sie auch bekommen.
Agnes, unsere orange Zwergcochin, residiert seit April in ihrem eigenen Domizil.
Von einem Tag auf den anderen sind drei bis vier der großen Hühner über sie hergefallen und haben ihr den Kopf und den Kamm blutig gepickt.
Das geht gar nicht in der Klockerei.
Zuerst dachte ich an eine Krankheit, da reagieren Hühner dann so, um das kranke Tier aus der Schar zu bringen und sich selbst dadurch zu schützen.
Aber Agnes war und ist nicht krank.
Nach einem Versuch, sie wieder in die Schar zu bringen, begann das Spiel von vorne.
Und so residiert sie immer noch in ihrem Domizil, der ganze Garten gehört ihr und sie wird, einer Prinzessin gleich, aufgepäppelt.
Ob ich die je wieder in die Schar bringe?
Einen Versuch gibt es noch- inzwischen hat sich ja in der Schar einiges geändert.
Mit Entsetzen habe ich heute festgestellt, dass Vivienne, die bis vor einer Woche noch täglich ein Ei gelegt hat, innerhalb eines Tages beinahe ihr gesamtes Federkleid verloren hat.
An so eine Mauser kann ich mich bei keiner unserer Hennen erinnern.
Die dafür vorgesehenen Strickkleider habe ich vor einiger Zeit in den Altkleidersack gegeben.
Strumpfhosen und Socken habe ich jetzt zurechtgeschnitten, in der Hoffnung, dass sie sich davon auch wärmen lässt.
Hoffentlich wird es in den nächsten Tagen nicht noch kühler- sonst zittert sie noch mehr, vor lauter Kälte.
So a Heiterle.
Im letzten Jahr haben wir den Versuch gestartet, die Hennen im hinteren Teil des Gartens zu lassen. Getrennt mit einem grünen Plastiksteckzaun, den wir noch aus der Kückenzeit hatten. Uns hat der Versuch überzeugt und so kam es zu der Idee, einen fixen Zaun zu machen. Um die entsprechende Gerade zu erhalten hat Hermann eine Schnur gespannt. Für unsere Mädels die Herausforderung des Tages. Als gäbe es nur noch diese Schnur. Drunter durch und oben drüber.
Fany in ihrem Element. Gummizwisten.
Agnes nimmt noch Anlauf: Oben drüber oder unten durch?
Der Arbeitsplatz ist hergerichtet.
Die Elemente auch.
Auch heuer musste ich wieder auf den Boden, der Länge nach, um unter den Stall zu robben. Josefine hatte sich ihren Brutplatz diesmal unter dem mittleren Träger des Stalls eingerichtet. Um an das Nest zu kommen, musste ich zuerst das Schutzgitter, das aus den Zeiten des alten Zauns stammt, entfernen. Mit Zange und Schraubenzieher. Dann vorsichtig alle Eier herausnehmen und Josefine dabei gut zureden, dass das kein sicherer Brutplatz ist. An dem Gelege waren vor allem zwei Mädels beteiligt. Vivienne und Josefine. Gott sei Dank hat sie jetzt ihre Brut beendet und ist in die sicheren Gefilde zurückgekehrt.
Dieses Foto zeigt jetzt endlich, wie schön die Lockenweide aus Johannas Garten in Mattsee geworden ist. Sie, die auf dem Grabl von Marilyn gepflanzt wurde, ist wahrlich unsere Stallwächterin. Ganz in seinem Sinne.
Das ist DIE Herausforderung in unserem Hennenparcours. Evas alte Kletterleiter haben wir als Hängebrücke zwischen zwei Paletten montiert. Hederl ist noch sehr skeptisch, aber Viviene traue ich es zu. Bin gespannt, wer die Erste sein wird, die das für sich entdeckt.
bereichern sie den Garten und unser Leben. Jede mit einer eigenen Persönlichkeit ausgestattet. Den Sonntag feiern, heißt sich an der Schöpfung erfreuen- Hennen schauen gehört dazu- und beruhigt ungemein.
Manchmal überkommt mich die Lust aus den Fotos von den Hennen Comics zu gestalten. Man kann es an ihren Gesichtern ablesen, was sie zum Tratschen, Reden und Flüstern haben.
Jota zu allem bereit.
Matea und Tau tauschen sich ob des Abflugplatzes aus.
Josefine, die unter dem Stall brütet, bei ihrem morgendlichen Besuch.
Anna hat sich für ihr Sonnenbad ein Nestl bereitet. Heubad, um in der Wellnesssprache zu schreiben.
Wir tun so als OB….
aus der Brut 2015. Ich knabbere immer noch daran, dass die anderen so oder so an anderen Orten sind. Sie fehlen mir so, diesmal war ich nicht gut genug darauf vorbereitet. Aber aus den Dreien werden gerade GSTÅNDENE WEIBERLEIT: Josefine, Morele und Vivienne. Hoffentlich bleiben wenigstens sie noch lange da!!!
An diese einfache, bekannte, manchmal vertraute und alte, aber auch immer wieder vergessene Wahrheit bin ich gestern wieder erinnert worden. Ja, in der dunkelsten Nacht beginnt bereits der neue Tag.
Es war der Titel des ersten Liedes, das der Chor beim Requiem gesungen hat. Und während diesem Lied hat Oktavia, die nur mehr eine Hand voll war( sie hatte nur mehr 550g) ihre Flügel ausgestreckt und ist in eine neue Zeit geflogen.
Und sie wird singen, sie wird lachen, sie wird” des gibts nit” schreien, in der neuen Zeit, in der neuen Zeit( frei nach Ludwig Hirsch).
Sie hat so gekämpft, sie war so tapfer und es hat am Freitag Nachmittag noch so nach Besserung ausgesehen.
Am Samstag früh war dann, der mir inzwischen sehr vertraute Moment, wo sie die Augen nicht mehr aufgemacht hat- nur noch einmal, mit aller Mühe, wie alle anderen Hennen und Hähne vorher auch. Wer diesen Blick einmal gesehen hat, der weiß, er schaut in den Abschiedsschmerz- in all seiner Stärke, in all seiner Kraft, in all seiner Trauer, in all seiner Sehnsucht, mit all dem LEBE WOHL.
Dann kam nur mehr dieses ruhige Atmen und dann die Erlösung.
Bei ihr habe ich lange gerungen und gesucht, wo der Beginn, der Auslöser, der Anfang war.Ich hatte es vergessen, dabei war es mir, als ich sie das erste Mal so versunken im Gras sitzen sah klar, ich habe es ihr auch gesagt. Doch dann fängt mich immer wieder das Ringen ums Leben, immer wieder, eine Chance gibt es noch, ein….
Nachdem ich sie auf Heu gebettet hatte, habe ich in unserem Hausbuch unter dem Schlagwort Oktavia nachgesehen, und ihr kurzes Leben noch einmal an mir vorüberziehen ziehen lassen. Dabei ist mir auch klar geworden, warum Vivienne immer bei ihr im Schupfele schlafen wollte: Die waren von Anfang an zusammen. Es gibt einige ganz nette Fotos.
Beim Blick aus dem Fenster traute ich meinen Augen kaum.Das glaubt uns kein Mensch, habe ich zu Hermann gesagt. Nach dem Miterleben dieser innigen, fast heiligen Momente, in denen Vivienne Oktavia geputzt und gesäubert hatte, haben wir doch noch ein Foto gemacht- fürs Lebensalbum.
leidet sehr. Immer öfter hat sie sich versteckt und mir nur mehr die Schwanzfedern gezeigt. Zur Sicherheit und um genügend Ruhe zu haben habe ich sie ins kleine Stallele gebracht. Mit Argusaugen haben Vivienne und Karla alles genau beobachtet. Damit ich ja nichts falsch mache.
Gefüttert habe ich sie, damit die arme Haut ja genug zu essen bekommt. Es ist nicht besser und nicht schlechter geworden, aber meine Beobachtungen klarer. Heute sind wir mit ihr zum Tierarzt. Dort hat sie eine Tortur über sich ergehen lassen müssen. Sie hat nämlich einen sogenannten weichen Kropf. Das bedeutet alles, was sie gepickt hat und ich ihr reingestopft habe, ist im Kropf gelandet, aber nicht im Magen angelangt. Die Behandlungsmethode heißt: ausstreifen. Sprich kopfüber alles, was da noch im Kropf ist( und da war einiges) muss durch Schnabel und Nase wieder raus. Jetzt heißt es DURCHSPÜLEN. Wasser, Wasser, Wasser und nochmals Wasser- mit der entsprechenden Medikation. Sie ist nur noch Haut und Knochen. Wir hoffen sehr, dass wir das so schaffen, eine Operation überlebt sie nicht, wahrscheinlich nicht einmal die Narkose. Toi, toi, toi du schneidiges Mädl!!!!!! Aja, das hätte ich jetzt fast vergessen: Vivienne kommt jeden Abend zu ihr in den Stall, damit sie ja nicht alleine ist. Zwei ganze patente Mädels!!!!!!!!
bekommen unsere Hennen, wenn es über 30 Grad hat: WASSERMELONEN. Sie sind begeistert und benehmen sich fast wie bei einer Raubtierfütterung. Zuerst werden alle Kerne herausgepickt und dann geht es ans schmackhafte Fruchtfleisch. Übrig bleibt nur die äußerste Schale.