Herbstliche Gemüsesuppe

Wenn die Rohnen endlich reif sind und die Karotten so dick sind, dass sie aus dem Beet fast schon heraushüpfen wollen, ist die erste Überlegung immer: wie essen? Außer dem Klassiker, sie in Folie im Rohr zu garen, ist die Suppe ein Stammgast. Vegetarisch geht auch, aber der Speck passt da als Würze schon sehr gut.

Angelika mag die Suppe klar, kein Rahm, nicht püriert, die Gemüseeinlage in kleinen Stücken. Die hier habe ich gerade gekocht. Sie ist wunderbar. Die Suppe auch.

Etwa 10 dag Speck (auch ein harter Rest vom Rohschinken, so klein wie möglich geschnitten, eignet sich gut) in einigen EL Olivenöl auslassen, 1 Zwiebel, gewürfelt und 1 Zehe Knoblauch, geschnitten , darin anschwitzen lassen, mit 2l Brühe (1 l Gemüse, 1 l Hühner) aufgießen: wie für eine Hühnersuppe 3 Lorbeerblätter, 2 Nelken und einige Wacholderbeeren dazugeben. Parmesanrindenstücke (die man über die Zeit gesammelt hat) dazugeben, aufkochen lassen. Dann das Gemüse, das man hat darin garziehen lassen. Ich hatte Kartoffeln, Karotten, Rohnen, Stangensellerie, Mangoldstiele und Mangoldblätter, Kapuzinerkresse. — Idealerweise je nach Kochzeit in etwa dieser Reihenfolge zugeben. Wie immer am Ende evtl. mit Salz abschmecken.

Beim Servieren, wer’s mag, Parmesan, Olivenöl, Pfeffer/Chili dazugeben. Schmeckt gewärmt immer besser. Wenn was übrig bleibt.

Steirisches Schwammerlgulasch auf Klockerei Art

Jasmin hat mir vor kurzem erzählt, dass bei ihnen in der Steiermark im Schwammerlgulasch die Kartoffeln mitgekocht werden. Hab ich mir gemerkt und kurz darauf haben wir eine schöne Portion Pilze geschenkt bekommen: Eierschwammerln, ein paar junge Steinpilze und ein paar Habichtspilze. Perfekt!

Eine Kartoffel, etwa gleich viele Zwiebeln. In halb so viel Speck und etwas Butter goldbraun rösten und die Pilze (etwa doppelt so viele nach Gewicht wie Kartoffeln), blättrig geschnitten und die kleinwürfelige Kartoffel dazugeben. Mit Paprika, Kümmel (Vorsicht! wenig!) und Salz würzen, mit etwas Suppe weich dünsten. Mit Mehl stauben, mit Sauerrahm, Knoblauch und einem Esslöffel Senfgurken, kleingeschnitten abschmecken. Dazu passt Weißbrot oder Erdäpfelpüree.

Affogato (al caffè)

ist schon lange eine der Lieblings-Nachspeisen von Angelika. Jetzt mit der neuen Maschine und dem herrlichen Eis vom Ziegenpeter ist das sowas von zum Niederknien, dass es auch mich erwischt hat. Rasendst!

Wochenmarkt in Füssen

Füssen liegt “vor unserer Haustür” — 12 km oder 20 Minuten Fahrzeit. Da wir jetzt zwei Wochen jeden Werktag dort waren, haben wir manches (wieder-)entdeckt.

Den Markt hab ich vor zwei Wochen besucht, einiges mitgenommen und letzten Donnerstag die zwei Stände besucht, die besonders beeindruckend waren. Der eine, aus Seeg, hat ein auffälliges Schild vor seinem Stand — “BIO — aktiver Tier- und Umweltschutz”. Seine Rindfleischwurst (mit und ohne Paprika) schmeckt wirklich sehr gut! Daneben gleich ein Jäger aus Marktoberdorf (er ist auch Koch), der zu seinen Waren gleich Kochtipps und Rezepte mitliefert — ich hab Rehragout erstanden, Rezept und ein Gläschen Jus gab es dazu.

Und dann die Babelskiste, ein mobiler Dorfladen, der nicht nur hier sondern 20 km im Umkreis von Lechbruck Halt macht. Da hab ich mich mit der Inhaberin, sie und ihr Mann sind in Lechbruck zuhause, am längsten unterhalten, einerseits wegen der Produkte, die sie anbietet und andererseits über die Philosophie, die dahintersteckt. Eine Chorizo aus Rind gibt es, die wir inzwischen schon probiert haben. Herrlich! Das würzige Fett aus der Wurst verbindet sich wunderbar mit der Beilage, hier ein Kartoffelpüree.

Die Herstellung der Würste erfolgt in Zusammenarbeit mit einem Metzger, es werden die eigenen Vorstellungen realisiert. Das Fleisch für die Würste — dieses Mal hab ich noch zum Kennenlernen Salsicce mitgenommen — stammt aus artgerechter Tierhaltung. Das ist bei weitem nicht dasselbe wie “Bio”, wie wir ja aus den jüngsten Diskussionen in Österreich leider wissen: “Bio” erlaubt ja sogar Massentierhaltung. Die beiden haben sich aber trotzdem zusätzlich für die Bio-Zertifizierung entschieden, die ist noch nicht durch, im Gange — der Markt verlangt das.

Die artgerechte Haltung ist ihnen aber viel wichtiger, die ändert wirklich das Leben der Tiere!

Kartoffelsalat — Basis

Ich mag eigentlich fast jede Variante von Kartoffelsalat, nach von einigen allerdings bin ich derart süchtig begeistert, dass eine ganze Mahlzeit nur daraus bestehen könnte. Ich mache daher immer Salat aus 1 kg Kartoffeln und schreib das Rezept jetzt (für mich) auf. Ein für allemal. Und gleich vorweg: ich koch die Kartoffeln immer in der Schale (sodass man aus einem Teil auch gleich Pellkartoffeln oder Kartoffelpüree machen kann). Die ausgekühlten Kartoffeln verwende ich dann. Dass der Salat aus den noch warmen Kartoffeln angemacht werden muss, halte ich für eine Legende. Also: gemütlich bleiben! Zwei der Besonderheiten dieses Rezepts sind die gedünsteten Zwiebeln (macht ihn mild und auch ein bisserl süß) und der Knoblauch.

Aus diesem Basis-Salat, der für sich allein schon perfekt ist, kann man mit ein paar Zutaten herrliche Varianten herstellen:

  • 2 EL Mayonnaise und/oder Sauerrahm zusätzlich unterrühren
  • Kresse/Kapuzinerkresse/Schnittlauch unterrühren
  • Senfgurken oder Salatgurken oder Essiggurken einrühren.
  • Etwas Kernöl darübergeben

Für Furchtsame: fettarm ist das Rezept jetzt eher nicht soooo.

2 Zwiebeln fein hacken und in etwa ⅔ von 100 ml Pflanzenöl (7 EL, KEIN Olivenöl — 2 EL gebräunte Butter statt Öl sind auch sehr gut!) glasig dünsten. Am Ende drei gepresste Knoblauchzehen kurz mitdünsten, mit etwa 7 EL Weißweinessig ablöschen, mit 400 ml Gemüsebrühe (oder Hühnersuppe) aufgießen, 1½ EL Estragonsenf dazugeben. Herzhaft salzen – 3 TL, pfeffern (muss nicht sein). Alles ein bisschen einkochen lassen und die in relativ dünne Scheiben geschnittenen Kartoffeln (1 kg) einrühren, Rest vom Öl dazugeben (4 EL), vorsichtig durchrühren, alles noch einmal warm werden lassen, evtl. nachsalzen und zugedeckt abkühlen lassen.

Lauwarm gut, kalt auch. Wie gesagt: der Salat ist der Hauptdarsteller. Wer mag, kann ja als Beilage ein Schnitzel dazugeben. Muss ja nicht Fleisch sein, ein Kohlrabischnitzel funktioniert genauso!

Pasta fresca integrale — Frische Vollkornnudeln

Von selbstgemachten frischen Nudeln hab ich ja schon berichtet, dieses Mal wollte ich Vollkornweizen (Weichweizen) verwenden, eine Packung hatte ich im Depot (keine Ahnung warum und woher :-)). Wegen gsund, aber auch aus Neugier: kann das schmecken?

Je 100 gr Weizen 1 Ei, für zwei Personen reichen leicht 150 g und zwei kleine Eier. Wasser nach Bedarf, das war bei mir gar nicht so wenig. Im Zweifelsfall zuerst eher zuwenig. Gut und lang kneten (10 Minuten) und auch rasten lassen (halbe Stunde).

Wie üblich in Salzwasser kochen und beispielsweise mit kurzgebratenen Pilzen, etwas Petersil und einem guten Schuss Olivenöl und etwas Parmesan servieren. Die Kochwasserzugabe nicht vergessen, sonst ist es etwas trocken. Grüner Salat!

Pasta alla Norma (aus “Simple”, Ottolenghi)

Das hab ich schon nach einem anderen Rezept gekocht, die Tipps von dort gelten weiterhin. Das Kochbuch Simple macht hier seinem Namen wirklich Ehre!

Gestern, beim (fast) täglichen Dürnberg-Gangl hab ich das Mittagessen phantasiert: Pasta alla Norma! Weil ich ja gestern eine Melanzana gekauft hab (ja, ich steh dazu, ich heiße Hermann und mag Melanzane). Im “Simple” schreibt Yotam (Ottolenghi): “[…]wenn ich den ganzen Tag in der Testküche nur gegessen habe, bleibt eine Handvoll Gerichte übrig, auf die ich dann noch Lust habe, sie zu kochen und zu essen. Pasta alla Norma gehört dazu”. Natürlich hab ich keine ricotta salata, noch nicht einmal einen pecorino, aber ich hab’s trotzdem probiert. Und dabei wieder einmal meinen Herd kennengelernt. Von der heißen Seite — die Angaben gelten für meinen Herd!

Für zwei Personen: Ofen auf 200°C vorheizen (keine Umluft!). 1 Melanzana (450 g, Streifen der Haut abgeschält, 1 cm dicke Scheiben) in 3 EL Olivenöl, einem schwach halben TL Salz und frischem schwarzen Pfeffer marinieren und auf Backpapier im Rohr goldbraun backen. Das hat bei mir nicht einmal 25′ gedauert. Waren aber immer noch zu dunkel! In einer Pfanne in 1 EL Olivenöl 2½ in Scheiben geschnittene Knoblauchzehen goldbraun werden lassen, 1 (entkernte) Chili mitziehen lassen, 1 Dose gute Tomaten (400g) dazu, ¼ TL Salz, ½ TL Zucker dazu, schwarzer Pfeffer, 2 Zweige Oregano. Einkochen lassen, bis eine dicke Sauce entstanden ist. Die Melanzane untermischen, Hitze wegnehmen. Nudeln (hier Spaghetti, 150g) kochen, 15 g vom Käse (s. oben) gemeinsam mit den Nudeln und etwas Kochwasser unter die Soße mischen. Mit dem restlichen Käse (7 g) und Basilikumblättern mit je einem EL Olivenöl servieren.

Kohlrabischnitzel

hat’s wieder einmal gegeben, mit Kartoffelpüree, grünem Salat und Kapuzinerkresse. Bis auf die Butter und die Semmelbrösel praktisch alles aus unserem Garten!

Ofengemüse

Das Rezept hatte eigentlich Kabeljau als Hauptdarsteller — aber der hat uns im Gegensatz zum Gemüse überhaupt nicht beeindruckt. Daher hier nur das Rezept dafür, die unnötig luxuriösen Zutaten (wofür Fleur de sel verwenden, wenn man es auflöst???) wurden durch haushaltsübliche Zutaten ersetzt. Die Besonderheit des Rezepts ist die würzig-saure Marinade!

1 Zwiebel (in halbzentimeterdicke Spalten geschnitten), 1 Zucchini (300 g, Zentimeterscheiben), 1 Paprika (¼ kg, in Streifen geschnitten und halbiert — hab ich durch unsere erste Karotte aus dem Garten ersetzt), 1 Kartoffel (300 g, dünne Scheiben), 1 Fenchelknolle (dünne Scheiben schneiden, dann in Streifen), Einige Kirschtomaten (geviertelt — die Hälfte roh lassen und erst beim Servieren beigeben). Marinade: 6 EL Olivenöl, 5 EL weißer Balsamico, 1 TL Salz, ½ TL Mischung aus geräuchertem Paprikapulver mit etwas Cayennepfeffer (nach Geschmack). Das Gemüse eine halbe Stunde kalt marinieren und dann im Ofen bei 220°C ohne Umluft garen. Mit den frischen Tomatenstücken mischen und servieren.

Reissalat

Einen Wildreis hat Angelika mitgenommen, bei der Heimfahrt aus den Sibillinischen Bergen, recht bald beim Herunterfahren aus der Norcia, während unseres Urlaubs in den Marken.

Den Reis zu kochen war nicht ganz einfach: obwohl die Packung deutlich angab, ihn wie ein Risotto in Suppe für mindestens 50 Minuten zu kochen hab ich es doch so probiert, wie mit einem normalen Reis. Geht gar nicht! Also doch lang und mit etwas Rühren in Gemüsesuppe. Das war dann am Ende immer noch knackig aber unglaublich nussig und würzig!
Schon seit zwei Tagen hat Angelika geträumt: mit Nüssen (unseren Walnüssen, geröstet), mit etwas Bergkäse, mit Äpfeln, mit Kräutern. Eine Orange wär noch fein, meinte sie, ein paar Frühlingszwiebeln auch. Die hab ich dann am Donnerstag vom Wochenmarkt in Füssen mitgebracht. Ich hab dann noch ein paar Kirschtomaten dazufantasiert. Die Äpfel waren eh schon mit Zitronensaft mariniert, daher war nur mehr etwas Olivenöl nötig.
Karotten von der Schonkost fanden hier ihre letzte wohlverdiente Ruhe, aber als Beilage! Eine Joghurtsoße mit Kräutern hatten wir noch, ein bisschen Schinken ist auch nicht schlecht. Das alles aber war nur Beiwerk, der Salat selbst ist allein schon vollkommen zufriedenstellend.

Herrlich ist er geworden für einen lauen Sommerabend.

Selbergmåchte Nudeln

hat es gegeben, wie hier beschrieben, 300 g “00” und 8 Dotter — das Wasser hab ich nach Bedarf dazugegeben, es wird wohl fast ein Viertel Liter gewesen sein. Dann hab ich den Teig — sehr gelb! — rasten lassen, über Nacht. Am nächsten Tag dann war er perfekt: mit der Nudelmaschine (nur die Walzen, den Rest selbst mit dem Messer) hab ich locker auf Stufe 7 ausgetrieben, das ist praktisch durchsichtig. Ich hab gewusst, dass mein Vater das so mag.

Mit der Tomatensoße gemeinsam war das ein Fest, den Rest gab es am nächsten Tag dann ganz klassisch: mit Olivenöl, Pfeffer und Parmesan (wir nennen das “Petrini“-Nudeln) und “triplo burro” — in drei Drittel-Durchgängen Butter unter die Nudeln rühren, dann Parmesan mit etwas Nudelwasser. Faustregel für die Buttermenge: mindestens ein Drittel der (Trocken-)Nudelmenge, Parmesan in etwa gleich viel.

Schmeckt umwerfend, bewirkt das Gegenteil.

Pesto vom Fenchel-Grün

Gerade heuer hat uns unser Fenchel, auf den wir uns so gefreut haben, keine Chance gelassen: gerade noch klein und zart ging er übergangslos — das Wetter war wohl schuld — in einen Zustand über, den man bei uns “geschossen” nennt: keine Knolle mit etwas Zier-Grün, sondern nur mehr strauchartig, unten mit einem Rest von dicken, fleischigen Blättern, der Rest unglaublich viel Fenchelgrün. Riesig, feinst verästelt, mit herrlichem Geruch. Mit den fleischigen Blättern konnte man (ohne den recht verholzten Stiel) ganz normal kochen.

Das Grün aber musste man händisch verlesen: von den zu holzigen Stängeln das Weiche nehmen, alles dann in eine große Schüssel, später dann, mit dem Stabmixer, in einem Glas, zerkleinert.

Mit großzügig Olivenöl, Salz und Pfeffer und etwas Zitronensaft abgeschmeckt ergab sich ein wunderbares Pesto, das beim Verkochen nur mehr mit Parmesan, gehackten Nüssen (Walnüssen in unserem Fall) und einer kleinen Zugabe von Butter ergänzt werden musste.

Kohlrabi-Suppe

Dieses Rezept kommt hier in unser Hausbuch, weil es wirklich gut schmeckt, und mit dem, was unser Garten bietet, gerade perfekt machbar ist. Schnell ist’s auch, ich hab es aus dem „Darm-Kochbuch“ von Claudia Lenz. Da geht’s darum, möglichst gut verträgliches Essen zu kochen, wer mag/braucht das nicht?

Für das Schnittlauch-Öl 2 Bund Schnittlauch, grob geschnitten, in 6 EL Öl (von insgesamt 100 ml Olivenöl) kurz andünsten, mit dem Rest pürieren, 1 Stunde ziehen lassen. Für die Suppe 40 dag Kartoffeln, ebensoviel Kohlrabi (ein großer), in ¾ l Gemüsebrühe in einer Viertelstunde weichkochen, 1 dl Süßrahm dazu, pürieren und mit Salz, Pfeffer und etwas Schnittlauch-Öl abschmecken.

Mit dem Schnittlauch-Öl und Kresse (ich hatte Kapuzinerkresse) servieren. Es passt auch Räucherlachs (wer’s mag), ist aber nicht unbedingt nötig.

Ein neues Roggenbrot!

Obwohl wir immer einen großen Vorrat im Gefrierschrank haben, war jetzt wieder einmal alles aufgebraucht. Energie und Zeit war vorhanden, also: ich probier ein neues Brot. Angespornt vom Haferbrot von Lutz Geißler suchte ich in seinem Brotbackbuch #4 nach einem einfachen Roggenvollkornbrot. Das vertrag ich einfach am besten, alles mit Weizen eigentlich gar nicht.

Das Ergebnis: sensationell! Und einfach noch dazu. Wie ich schon beim Haferbrot geschrieben hab, darf man sich nur nicht von den Begriffen (Kochstück ?!) erschrecken lassen. Dieses Roggenbrot ist perfekt und lässt sich auch nach der Reifung in Simperln direkt auf dem Stein backen.

Das vereinfachte Kurzrezept: 20 dag Roggensauerteig mit 1 kg Roggenvollkornmehl, 20g Salz und 1,1 l Wasser vermischen und 12-16 Stunden gehen lassen. Am Backtag 20 dag Roggenschrot mit 0,6 l Wasser und 20g Salz unter Rühren aufkochen und auf 60°C abkühlen lassen. Mit 70 dag Roggenvollkornmehl verrühren, ½ Stunde gehen lassen, dann in die Gärkörbchen füllen und weitere 1½ Stunden gehen lassen. Auf dem vorgeheizten Stein (250°C dann 200°C ab der Halbzeit, ab da mit Alufolie abdecken) 90 Minuten backen.

Dieses Brot ist unglaublich saftig, herrlich mild und wird wohl mein bisheriges Gewürzbrot ersetzen!

Rösti? Nach Martin Suter??

Es ist nicht so, dass ich in der Zwischenzeit nicht etliche Bücher gelesen, viel mehr aber gehört hätte (das ist nach dem Weihnachtsgeschenk von Bianca komfortabler denn je). Dieses aber hat mich nach dem vorvorletzten (Der Koch) und dem vorletzten (Der letzte Weynfeldt) schon wieder darauf aufmerksam gemacht, dass Martin Suter Essen immer wieder in seinen Romanen einbaut. Und Rösti ist schon was Herrliches.

Im, für mich, aktuellen Roman, “Die Zeit, die Zeit” (der meist als langatmig, wenn nicht überlang besprochen wird) kommt dieses Gericht zweimal vor: einmal, um jemanden, den Erzähler, einzukochen, und, ein zweites Mal, um ihn wieder aufzupäppeln: diese Stelle hat mir besonders gefallen, sie enthält Marthas Idee, “den Körper zu täuschen” — Essen wie ein Gesunder, dann glaubt der Körper, man sei gesund. Das muss man bei dieser Rösti schon sein: Butter(schmalz), Schweineschmalz, Speck, Zwiebeln, Kartoffeln.

Ich hab das heute versuchsweise nachgekocht. Besonders überwältigt hat’s mich nicht. Vielleicht hat Suter, wie manch hinterlistiger Rezept-Weitergeber, eine wesentliche Zutat ausgelassen. Das hat er beim “Koch” aber nicht getan, im Gegenteil, das Buch enthält am Ende sogar die Rezepte, mit Ersatzmöglichkeiten für die exotischen Zutaten. Grandioses Leseerlebnis.

Beim nächsten Rösti werd’ ich mich auf jeden Fall mehr an die Gewürze halten: Majoran, Petersilie … Da geht noch einiges. Und den Speck braucht’s eigentlich gar nicht. Siehe unsere anderen Rösti. Geht also ganz leicht auch vegan. Weniger ist vielleicht hier mehr.

Aber an den Büchern von Martin Suter ist es für mich umgekehrt. Ich kann gar nicht genug davon bekommen. Da erwischt mich so vieles. Dazu ein andermal.