hat endlich, nach Jahrzehnten im Glasclip, einen würdigen Rahmen und einen entsprechenden Platz erhalten.
DER Leisi heißt Leismüller Johannes und gehört zu den Menschen, die mir mein Beruf, die Ausserferner Kulturinitiative und mein Ich – muss – junge – Talente – unterstützen – oder – fördern -Syndrom ins Leben gebracht hat. Vor über 20 Jahren. Als der Leisi gefragt wurde, welche Talente möchtest du gerne in deinem Leben, hat er geantwortet: ALLE.
Johannes ist inzwischen angesehener Pädagoge, Musiker, Sänger, Karikaturist, Kabarettist und was weiß ich alles noch.
Das Bild hat es mir vom ersten Anblick an angetan. Das Leben, die Menschen und die Leit. Und diese Weite, Wüste oder Meer und im Hintergrund die Berge. Claudia, die Bilderrahmenmeisterin des Ortes, hat ihr Können in die Restauration dieses Werkes gelegt und es ist ihr gelungen.
Jetzt begleitet uns ein LEISI am Tagesbeginn und am Tagesende und mit diesem Bild das Leben und viele seiner Geschichten.
Der Vorplatz
Am Samstag haben wir den Vorplatz zur Klockerei neu gestaltet. Jedes dieser Teile birgt eine, oder gar mehrere Geschichten in sich. Manches musste gereinigt und gesäubert werden, manches ausgebessert und erneuert. Wie das Hausnummernschild. Jaja, der Wagen Nummer 19…
Aus allem, was so im Garten herumgelegen und gestanden ist, wie die Palette oder die Metallböcke, haben wir einen Schutz für die Katzentüre im Winter gemacht.
Kalifornien: Cannabis erlaubt, Klockerei-Blog verboten!!
Was man nicht alles im Internet finden kann! Zum Beispiel eine amerikanische Firma aus Kalifornien, in deren Hände viele ihre Sicherheit legen. Diese Firma bestimmt, was ihre Kunden z.B. Schulen lesen dürfen und was nicht. Uns wurde ein Screenshot zugespielt, der dokumentiert, dass dabei nicht nur ganz Grausliches wie Pornografie, Nazi-Zeugs oder Gewalt gesperrt wird, nein, weit gefehlt, da schneidet man mit der ganz feinen Klinge: der Klockerei-Blog fällt hier unter die Gefahrenkategorie “Society and Lifestyles”, also Klatsch und Tratsch über Berühmtheiten (vergleiche Sind wir jetzt berühmt?) oder eben das, worum’s beim Standard in der gleichnamigen Kategorie geht: Essen und Rezepte und Wohnen und Garten und so weiter.
Da wir wissen, dass die nicht gerade jeden Beitrag lesen, sondern vielleicht unsere Schlagwortwolke durchsuchen, haben wir die Top Ten unserer brandgefährlichen Schlagworte im Blog untersucht: Leben (185 mal), Rezepte, Emma, Essen, Freunde, Vega, Hennen, Hermann, Garten, Haus (79 mal) — da war nun guter Rat teuer. Wo steckt die Gefahr? Ist die Kombination aus Bloggen und landwirtschaftlichem Tun bereits explosiv? Ist das Leben per se lebensgefährlich? Will Monsanto/Bayer an unser Saatgut? Das Gras im Garten kann’s ja nicht mehr sein. Das gehört den Hennen.
Stecken Fast-Food-Fans dahinter? Denen alles Essen nach unseren Rezepten zu gschmackig war?
Wahrscheinlich haben sie mitbekommen: die Hunde kommen noch zweimal vor. Aber was ist ein Hermann?
Jetzt geht’s uns fast wie dem Faust: “Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor.” Oder ist da im Kern doch der Hund drin?
Wir hätten uns nie gedacht, dass die aktuellen politischen Wellen sogar an unser Hausbuch mit unseren gerade einmal Tausend Lesern pro Monat schwappen könnten. Oder waren es doch die Sonnenblumen?
Die schianschte Holzleggen
Wie jedes Jahr um diese Zeit hat uns unser Wald- und Holzfreund einen Hänger voll mit fein gehackten Scheiten vor die Türe gestellt. Hermann war dann einen halben Vormittag verschwunden und wenn man sich die Holzlegge so anschaut, hat er entweder mit dem Meterstab gearbeitet oder eine Fichtenmeditation gehalten. So eine schöne Holzwand hatten wir noch nie. Übung macht halt doch den Meister.
Kräuterbad
Jetzt bin ich mit unserem Hausbuch dann bald wieder auf dem aktuellen Stand. Ich habe das Gefühl dauernd im Garten zu sein und schreibe nichts darüber. Die Kräuter haben alle einen neuen Platz bekommen. Auf der oberen Terrasse. Zum ersten sind sie da am besten vor unseren Hühnern geschützt, zum zweiten braucht man zum Kräuter holen nicht mehr außer Haus und zum dritten haben wir da oben jetzt ein herrliches Platzl und können ein Bad in den Düften der Kräuter machen. Gut sind sie angewachsen, ich bin sehr gespannt, ob es ihnen dort gefällt.
Räumen und Reinigen
In der Beschäftigung mit unseren Restbeständen hat es sich ergeben, dass wir jetzt fasten. Jeder von uns beiden wie es sich stimmig anfühlt. Innerlich werden wir mit all den guten Tees und Suppen gereinigt und zugleich gestärkt. Ballast abladen und loswerden spielt sich auch im und ums Haus ab. Es wird repariert und vorbereitet, geordnet und sortiert, weitergegeben und noch einmal ganz anders wieder verwendet. Alles findet seinen Platz und viel Platz wird frei. Wieder einmal Leere erleben und dabei sich bei jedem Stück der Fülle bewußt werden.
s’alte Kastl
war mein erstes Projekt. Vor vielen Jahren habe ich es als Spiegelkommode bei der Issba, einem Seconhhandladen gekauft. Beim Übersiedeln haben wir dann den dreiteiligen Spiegel abmontiert und das Kastl auf die Terrasse gestellt. Es war Sammellager und Abstellplatz für jeden Gruscht. Jahre später habe ich es dann, so gut ich es konnte, sandgestrahlt. Das Furnier hat einige Farbreste nicht freigegeben, dafür hat es sich gewellt. Irgendwo hatte ich noch Möbelknöpfe, die ich von der ganz alten Küche abmontiert hatte. Ich wollte ausprobieren, wie es sich macht, gereinigt, frisch eingelassen und mit anderen Möbelknöpfen versehen. So steht es jetzt da, bei meinem Schaukelstuhl und dem Dreibein, ist mit heiligen Dingen bestückt und verwahrt ganz viel Bedeutsames und Gehaltvolles.
Winterwunderland
Die Heilkunde
Gelbe Pfeile
Es dauert selten recht lange, bis der Kamin sein reines Weiß wieder mit der Fülle des Lebens eintauscht. Ähnlich wie die gelben Pfeile am Camino die Richtung weisen, habe ich Jahresbegleiter, die uns so zugefallen sind, als Wegweiser an das Baumwollband angebracht.
Irgendwann habe ich bei einer außergewöhnlichen Frau ein Seminar über Numerologie gemacht. Dabei habe ich einiges über die Bedeutung von Ziffern und Lebenszahlen gehört. Bildet man von 2016 die Quersumme ergibt das die NEUN. Ich mag die Neun, weist sie doch auf einen Neuanfang und einen Neubeginn hin. Schreib eine Neun auf einen Zettel und du erkennst, dass da Offenheit und Schwung ist ( zum Unterschied die Sechs in der man sich verwirbeln kann). Die beiden anderen Wegweiser sind Zitate auf einem uralten Mosaikboden und aus einem der sozialen Netzwerke.
So viele gute Filme spielen sie heuer in unserem Filmcircle. Dass mein Jahr mit einem Film mit Helen Mirren beginnt, noch dazu einen historischen Hintergrund hat, lässt mein Jahr mit viel Vorfreude beginnen.
Sehr gemütlich
und geruhsam war dieser letzte Tag eines großartigen Jahres. Alle Erinnerungsstücke, die den Kamin während des Jahres zieren, werden abgenommen und in einem Sackl verstaut. Dann zeigt sich unsere Feuerstelle zumindest für einen Tag ganz in Weiß mit einer Bierkrone.
Bedankt und gewürdigt haben wir dieses Jahr mit einer Flasche Rotwein aus dem Chianti, den wir an Ostern mitgenommen haben. Aus jenem Weingut, in dem die riesige Franziskusstatue steht. A guats Nuis e Buon anni a tutti.
Erster Sonntag im Advent 2015
Wir haben
einen Adventkalender der an fundiertem Wissen hängt. Eine zeitlang haben wir überlegt, was und wie und auch wo das heuer mit dem Begleiter durch den Advent so sein wird. Was er so auf und in sich hat. Die Entscheidungen waren dann recht klar und eindeutig. Sehr adventlich wird mir und ich freue mich auf jeden einzelnen Tag.
Schnee und Minusgrade
Der Wetterbericht kündet einen Wintereinbruch an. Das ist dann der jährliche D-Day für den Garten und für uns. Gestern habe ich die letzten Blumen und Blüten, die nicht unter den Schnee kommen sollen, abgeschnitten. Ich hoffe, der Nussbaum- das zarte Nussbäumchen- mag den Schutz, den ich ihm heuer biete.
Am Hennenstall hat Hermann noch die Regenrinne montiert, die uns das kostbare Nass in die Wassertonne leiten soll. Hoffentlich trifft sie?
Schweren Herzens habe ich die letzten Blüten der Rosen geschnitten und jetzt lass mich noch ein paar Tage von ihrem Duft verzaubern.
Naturzaun
Das Wort Zaun ist gerade in aller Munde und teilt die Gemüter, je nach Sicht der Dinge. Oder je nach Sicht der Menschen. Unseren Zaun, der INNERHALB unseres Gartens zu finden ist, mag ich sehr. Er verstellt die Sicht auf die Kompostanlagen, die zum Teil in schiachem Plastikgrün sind.
Und er ist gewachsen im Laufe dieser Tage und Wochen, da wir den Garten für seine Ruhezeit bereit machen. Jede Schicht erzählt vom Frühjahr und vom Sommer. Die Hennen picken noch die letzten Reste raus und über den Winter wird er sich verändern und verwandeln, bis wir ihn dann wieder neu bestücken. Ein Zaun, der erinnert und erzählt. Von Gurken, Brombeeren, Weinblättern und Sonnenblumen. Drum mag ich ihn, unseren Zaun.