Aus der Zeit gefallen

Unsere herrliche Pendeluhr begleitet uns seit vielen Jahren (und hat schon viele Jahrzehnte gesehen). Ihr Tick-Tack fällt erst auf, wenn es einmal ausfällt — dann weiß ich, dass ich zu sehr mit anderem beschäftigt war: einmal die Woche die Uhr aufziehen sollte sich ausgehen. Sonst hab ich einiges falsch gemacht.
Nun hat die Uhr einen erzieherischen Schritt gesetzt. Wie sehr lassen wir uns von unseren (selbst gesteckten) Zielen antreiben, setzen (uns selbst) Termine, bis zu denen dies oder das erledigt sein sollte? Oft bin dann nur ich selbst erledigt.
Die liebe Uhr hilft nach, auf paradoxe Weise: der Schlag der Glocke findet statt. Zur ganzen und zur halben Stunde. Aber er stimmt nicht mehr. Gar nicht mehr. Es schlägt. Acht mal. Es könnte aber auch halb Vier sein, oder Zwölf.
Jetzt weiß ich beim Schlag also eigentlich nur mehr: die Zeit ist vergangen. Und kann nur nachspüren: kann/will ich noch schlafen? Ist es schon Zeit aufzustehen (das ist der komplizierteste Teil — noch kann ich mir das nicht ganz aussuchen)? Will/muss ich schon arbeiten?
Ach wär das schön, wenn nur die gefühlte Zeit gelten würde! Schon chaotisch, aber ohne jede Notwendigkeit zur Verrenkung.

Blumenkohl (Karfiol) mit Butter-Bröseln

1 Karfiol in Röschen teilen, in Salzwasser (kalt beginnend) kochen. 8 dag Semmelbrösel in 12 dag Butter rösten, mit 1 EL gehacktem Petersil und 2 gehackten Eiern vermischen, auf die gekochten Röschen verteilen.
PS: Auf dem Bild ist Kartoffelpüree als Beilage zu sehen (was sonst?), etwas gebräunte Butter über beides vor dem Servieren ist schon sehr gut!

Penne mit Melanzani-Tomaten-Scamorza-Soße

Eine Zwiebel und 2 Knoblauchzehen (gehackt) in Olivenöl anschwitzen, aus der Pfanne nehmen und 1 Melanzani (gewürfelt) darin anbraten, mit 4 EL Balsamico ablöschen, die Zwiebel-Knoblauch-Mischung wieder dazugeben, 2 Dosen geschälte Tomaten (800 g) dazu, salzen, pfeffern. Penne kochen, die Gemüsemischung mit Kochwasser aufgießen, Nudeln unterrühren, etwa 200g gewürfelten Scamorza unterrühren und warten, bis er Fäden zieht, mit Parmesan servieren.
PS: Im ursprünglichen Rezept von Jamie Oliver wird Mozzarella verwendet, die Variante mit Scamorza habe ich hier gelesen, das mit der Sahne (4 EL) ist Unsinn. Lieber noch etwas frisches Olivenöl.

Smoky Frittata (Ottolenghi)

Die Legefreude unserer Hennen (und inzwischen auch: Enten) ist so groß, dass ich manchmal überlege, was ich aus Eiern noch kochen könnte (Die Zeichnung aus dem Ö1-Magazin vom 1. 5. passt da genau dazu). Frittate gibt’s bei uns immer wieder, eine ganz besondere steht bei Ottolenghi im “Genussvoll-Vegetarisch” Kochbuch. Die hab ich bis jetzt ignoriert, weil da Scamorza vorkam. Hatte ich nicht, kannte ich nicht. Das hat sich ja geändert.
Daher gleich Karfiol gekauft und los gings.
Einen Blumenkohl in kleine Röschen schneiden und in Salzwasser bissfest kochen. 6 Eier mit 4 EL Creme fraiche, 2 EL Dijon-Senf, 2 TL geräuchertem Paprikapulver vermischen, 3 EL gehackten Schnittlauch dazu. 150 g Scamorza und 50 g reifem Cheddar reiben, drei Viertel davon unterrühren, mit Salz und Pfeffer würzen. Blumenkohl in 2 EL Olivenöl anbraten, mit der Eiermasse übergießen, 5 Minuten garen. Restlichen Käse darüberstreuen und im vorgeheizten Backrohr bei 190°C gute 10 Minuten Fertigbacken, bis die Oberfläche knusprig ist.
Ein grüner Salat passt dazu perfekt.

Aussaattöpfe aus dem Falter

Dem grausligen Wetter habe ich es zu verdanken, dass ich wieder einmal die Muße hatte, mich ausgiebig mit all unserem Saatgut zu beschäftigen.
So viele Spezialitäten haben sich da angesammelt und wollen irgendwann doch auch in die Erde, um dort zu wachsen und zu gedeihen.
Vor vielen Jahren habe ich mir dieses praktische Teil zugelegt, mit dem man aus Papier Aussaattöpfe machen kann.
Welche Zeitung eignet sich da wohl besser als der FALTER.
Bei jedem Streifen ein Schmunzeln und ein Freuen ob der Worte.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass das Gemüse auch derart gehaltvoll wird wie die Zeitung.

Pfluttern und Kuttern oder LACHEN SIE WOHL

Ich mag unseren Blog- unser digitales Hausbuch- aus mehreren Gründen.
Zum Einen, wegen dem Sinn an sich: Nachschauen, was sich denn wann, oder wie ereignet hat.
Zum Zweiten ist es mir immer wieder Trost und Beistand in schwereren Zeiten.
Er bringt immer alles in eine RELATION.
Zum Dritten und das ist für mich immer wohltuend, wird er von vielen Menschen gelesen und diese Leser bestimmen die Leseliste (blogroll) .
Neulich hat sich jemand wieder zu den Artikeln über die EXPO in Mailand „verirrt“.
Das wiederum war mir Anlass, alle Beiträge der EXPO zu lesen, dabei bin ich über dieses Bild gestolpert.
Es ist Balsam, miteinander WOHL GELACHT zu haben und ich hoffe, wir haben noch viel miteinander WOHL ZU LACHEN.
Danke Doris Glaser für diesen Wunsch.

Ich war bei der Gärtnerin meines Vertrauens

Mit ihr verbindet mich nicht nur die Namensgleichheit und die jahrelange Leidenschaft zu all den Gewächsen.
Die Kräuter durften schon raus, Tomaten und Basilikum müssen noch bis Donnerstag warten, während der Rosenweihrauch den Raum mit seinem Duft erfüllt.

Auf Pinterest

finde ich immer wieder die eine oder andere lohnende Idee.
Jetzt haben alle Gartengeräte ihren Platz.
Thematisch geordnet.

Pesto aus Liebstöckl und Engelwurz

Die dicke Schneedecke vom vergangenen Wochenende hat einige unserer Sträucher recht geknickt.
Allen voran den Liebstöckl und den Engelwurz.
Diese kraftvollen Ersttriebe mag ich mir nicht entgehen lassen.
Also abschneiden und mit dem guten alten „Fleischwolf“ zerkleinern.
Olivenöl aus dem Süden und Walnüsse aus Oberösterreich dazu und fertig ist ein gehalt- und geschmackvolles Pesto, das zudem jede Mende Heilkräfte in sich birgt.

Leben und Lachen sie wohl

waren die Schlussworte von Doris Glaser am Freitag Abend auf Ö1, jener Sender, der dem Hl. Geist wahrhafte Konkurrenz ist: Tröster und Beistand.
So viele wohltuende Worte, Noten, Stimmen und Gedanken.
Dazu das Saatgut ordnen und zurechtlegen, die Schilder für das heurige Gartenjahr säubern und neu einfädeln ist schlicht und einfach Seelenbalsam.

Kochen mit Ö1

Die Frittata hätt schon fertig sein sollen zum Beginn von “Kabarett-Direkt” mit Gerhard Polt. Aber wie so oft, wenn ich am Herd steh, koche und Ö1 aus unserem alten Röhrenradio aus den 50-er Jahren höre, verschiebt’s uns in ein anderes Raum-Zeit-Gefilde: wir sind, gemeinsam mit den Moderatoren, im Saal, in Meran, hören die Künstler und spüren direkt das anwesende Publikum. Und die Zeit vergeht so schnell oder langsam, wie uns das Gebotene mitnimmt: innehaltend, mitreißend, im Überschwang stillstehend.
Polt als Inder, Polt als Afrikaner, und natürlich Polt als Bayer. Sind wir das nicht alle? Ja, das sind wir schon.

Der Vollständigkeit halber: 12. Mai 2019

Nudel-Alarm

Heute war für UNS ein gemütlicher Sonntag, es gelang uns tatsächlich einmal länger zu schlafen – es ging beim Aufwachen schon auf 11 zu! Als wir dann beim Erwachen sahen, dass tatsächlich (doch) Schnee lag, war rasches Handeln angesagt: die armen Enten und Hennen sollten auf jeden Fall eine stärkende, wärmende Mahlzeit bekommen.
Ein Kilo Nudeln waren rasch gekocht und die ganze Klockerei hatte ein Frühstück/Mittagessen: Nudeln in Wasser (Enten), Nudeln angefeuchtet (Hühner), Nudeln mit eingeweichtem Trockenfutter = “Fleischbällchen” (Hunde), Olivenöl von Nonno Vito, Pfeffer und Basilikum (Angelika), aglio e olio (ich)!

Frittaten aus Enten-Eiern (Plachutta)

Frittaten sind eine wunderbare Suppeneinlage und auch einfach zuzubereiten. Mit den Eiern unserer Enten werden sie noch flaumiger und geschmackvoller. Man steht halt eine Zeit am Herd, aber hat dann einen Vorrat für einige Zeit. Mit unserem neuen Herd und dem Bratsensor, der die Pfanne zuverlässig auf der gleichen Temperatur hält, ist das noch entspannter geworden, und so hab ich mich gemütlich hingestellt (im Hintergrund wahrscheinlich wohl wieder Ö1, hin und wieder vom Miteinander-Ratschen unterbrochen). Das Rezept ist wieder eines der einfachen aus dem Wiener-Küche-Kochbuch vom Plachutta — nix kompliziertes, aber in seiner Einfachheit perfekt, da kann/braucht man nicht mehr zu experimentieren. Ich mach da immer ein Vielfaches des Grundrezepts, z. B. das Vierfache wie hier:

320 g Mehl (Dinkel), ½ l Milch, 4 TL gehackte Petersilie, 4 Eier, 4 Dotter. Verrühren (Eier zum Schluss), eine halbe Stunde rasten lassen, mit jeweils etwas Öl oder Butter backen. Schneiden.

Hilfe, holt mich hier raus!!!!!!!!

In diesem Fall kann ich nur mehr das berühmte Zitat aus dem FALTER verwenden: HOLT MICH HIER RAUS!
Es reicht.
Es geht mir auf den Geist und auf Körperteile, die ich gar nicht besitze.
Da hilft weder Bier noch Whisky.
Auch keine „Südseeträume“
Wir haben bereits alle Kuschelrockcds Vol. 1-20 gehört und fühlen uns schon wie Faserschmeichler.

Es ist MAI!!!!!
Ende der Gelassenheit und Ende der Pseudotrostsätze.
Genug ist genug.
Habe heute meine Flipflops auf e-bay gegen Handschuhe eingetauscht, Lebertran bestellt und eine Staatsbürgerschaft bei den Inuits beantragt.