Es ist ja nicht so, dass der Normalbetrieb und der Alltag in unserem Anwesen nicht schon genug an Arbeit zu bieten hätte.
Vor allem in den Sommermonaten mit dem Garten und all seinen Erträgen gibt es doch immer etwas zum Hegen und zum Pflegen.
Nein, da kommen doch immer ein paar Spezialaufträge dazu.
Zum Beispiel unsere Ente Sternenstaub.
Sie hat zum Hopfen ein sehr inniges Verhältnis entwickelt, treffender formuliert ein verwickeltes Verhältnis.
Sie will ihre Eier hinter den Hopfenstauden legen und verfängt sich dabei regelmäßig derart, dass sie sich beinahe erwürgt.
Vor ein paar Tagen, wir waren ein paar Stunden außer Haus, war es wohl Rettung im letzten Moment.
Jetzt will ich den Hopfen aber nicht gleich radikal abschneiden, also basteln wir wieder einmal einen Verbau, der sowohl Sicherheit bietet, als auch das Legen ermöglicht.
Fall Nummer 2: Amseln haben in unserer Weide genistet.
Jetzt kommen die Jungen aus dem Nest und hoppeln und piepsen im Garten umher.
ABER: Wir haben einen Kater.
Also her mit dem Maschendraht, sodass die Jungvögel zumindest nicht aus dem Nest geholt werden.
Für den Rest sind die Natur und zwei wachsame Augenpaare zuständig.
Unser Tisch hat wieder einmal
einiges zu erzählen.
Kreuz und quer aus aller Welt sammelt es sich gerade wieder einmal an diesem Platz.
Lebensnetzwerke laufen zusammen und laden zum Träumen und zum Erinnern ein.
Bin schon recht gespannt, ob der beste Kaffee der Welt und die Sardinen aus Portugal wirklich ihrem Ruf gerecht werden.
Valentin mausert sich
Wer ist die Schönste?
DER Durstlöscher 2019 ist abgefüllt
Ja, so heißt der heurige Holersekt, weil der Zufall und das Wetter es so wollte, dass einige recht spezielle Weiterleit daran beteiligt waren.
Eva hat mit Hermann die Dolden gepflückt — unter Einsatz ihres Lebens. Ich sage nur: LÄUSE.
Die Kübel wurden zwei Tage lang von der Sonne gewärmt und unserer Madame bewacht.
Abgefüllt wurde diese Köstlichkeit an Gabis Geburtstag.
Na, wenn das kein Zaubertrank wird.
Baumhöhe
haben die beiden Engelwurzpflanzen, die im Garten stehen, erreicht.
Von weitem winken sie Bewohnern und Besuchern zu und geben dem Ausdruck, wozu sie früher gesetzt wurden: Als Schutzpflanze gegen Krankheiten und gegen ungute Geister.
Die Vorfreude auf den Geruch und den Geschmack der geflockten Samenkörner steigt von Tag zu Tag.
Der Sanddorn zeigt an,
dass heuer ein recht spezielles Gartenjahr im Gange ist.
Sehr schnell hat sich alles entwickelt, nur innerhalb weniger Wochen war der Salat zur Ernte bereit.
Knackfrisch.
Das Saatgut einiger Pflanzen( Ringelblume, Nachtkerze, Phlox, Wolfsmilch) ist in einer Überfülle aufgegangen.
Da steht noch einiges an Zupfen für mich an.
Wunderschön war die Blüte des Sanddorn, die mit ihrem orangefarbenen Leuchten hat den Garten zum Strahlen gebracht hat- zur Freude vieler Vögel, die sich den Nektar geholt haben.
Tortellini
Mich hat schon lange interessiert, wie schwierig es denn wäre, Tortellini selbst zu machen. Nudelteig mach ich ja seit einiger Zeit immer wieder selbst, wenn ich gerade Zeit oder Lust habe, das Ergebnis ist es auf jeden Fall wert. Dürfen hab ich mich nicht getraut, mögen hätt ich schon wollen. Als Restlverwertung für einen Rest Hühnerfleisch (aus der Suppe) hab ich’s probiert: es ist bei weitem nicht so kompliziert, wie das Ergebnis ausschaut und nach den ersten zehn (die bekommen dann die Hunde) schaut das schon ganz passabel aus.
Die einzige Schwierigkeit liegt darin, dass das alles recht fuzzlig klein ist, besonders zum Schluss. Für den Anfang hab ich 3-4 cm große Teigquadrate diagonal nach dem Füllen gefaltet und gut am Rand zusammengedrückt; danach noch um den eigenen Finger (welchen??) herumwickeln und die Spitzen zusammendrücken. Dabei entsteht das typische Hütchen, wenn man die Fülle etwas in die Mitte einrollt. Schaust Du hier (auch der Rest ist SEHR sehenswert).
Auch wenn die Tortellini gleich eingefroren werden (Vorfrieren vor dem Einsackeln!) sind sie beim Kochen eher anspruchsvoll: da sind 20 Minuten die Untergrenze, auch 30 schaden nicht. Hab ich leider vor kurzem zu früh herausgenommen, al dente ist dann eher beschönigend.
Am besten, nach wie vor, meiner Meinung nach in Suppe (“al brodo”), mit Tomaten- oder Fleischsauße natürlich möglich, aber da wär ich noch eher für Butter und Parmesan. Alles getestet, Zusatzsauce = Zusatzgeschmack = Zusatzaufwand: nur, wenn diese Kombination erwünscht ist. Weniger ist da mehr, eindeutig. Außer bei der Kochzeit :-(.
Zu “summer of 69”
Miss Marple und Miss Stringer
Tarta de Santiago und die neue alte Reibe
Die Reibe stand schon seit Wochen bereit: endlich sollte sie, noch dazu zu einem besonderen Anlass, zum Einsatz kommen. ½ kg geschälte Mandeln wollten gerieben werden — und das gelang prächtig.
Die Zuckermenge haben wir um ein Viertel verringert, das war perfekt!
Mariniertes Rindfleisch
Der Fleischer unseres Vertrauens, bei dem wir vor allem Suppenfleisch für die Winterzeit kaufen, gibt uns immer auch besondere Stücke mit — da gibt’s dann ein- bis zweimal im Jahr Rindsgulasch und eben auch Stücke, die zum Braten geeignet sind. Ich kenn mich mit den Stücken nicht wirklich aus, ob das nun ein Beiried ist oder nicht, bin ich mir nicht sicher, aber ich hab mich auf jeden Fall entschieden, es zu marinieren und dann erst zu braten. Auch da gibt’s (viel zu viele) Experten, ich hab ein bisschen gelesen und mich dann für eine Mischung 2 EL Olivenöl, 2 EL Weinessig, 2 EL Honig, 6 EL (bestes) Ketchup, 1 Zwiebel, 1 TL Pfeffer, ½ TL Paprika, 1 Chili, drei Zehen Knoblauch und etwas Estragon entschieden. 1 Nacht sollte das ziehen, es sind dann zwei geworden, auch gut.
Auf beiden Seiten etwa drei Minuten angebraten, dann im Rohr bei 80°C 20 Minuten rasten gelassen. Naja, das war schon rasend gut!!
Allerdings war ich mit der Hälfte mehr als zufrieden und hatte die Idee, daraus gemeinsam mit einer Remouladensauce später eine Vorspeise zu machen.
Gestern war’s dann soweit — zum runden Geburtstag war das der Auftakt: auf getoastetem Sauerteig-Weißbrot und etwas Remouladensauce mitteldicke Scheiben aufgelegt, etwas Fleur de Sel, Stangenpfeffer und Estragon drübergestreut. Kein Anstandsbissen blieb zurück!
Sauguate Pommes
Angelika hat vorgestern Erdäpfel gekauft. Die mehligen, hat die Bäuerin gemeint, wären perfekt für Pommes frites. In diesen heißen Tagen (“Ulla”!?) hab ich komischerweise dauernd Lust auf Frittiertes. Jetzt hab ich aber in meinem ganzen Leben noch nie Pommes selbst gemacht, also nachschlagen.
Dabei bin ich auf J. Kenzi López-Alt (The Food Lab. “A nerd in the kitchen. … and I am proud of it”) gestoßen, den ich vom Eierkochen schon kannte (ja, das kann man ernst nehmen und drauf kommen, dass die beste Methode ist: in kochendes Wasser legen und die Uhr stellen; jede andere Methode ist esoterischer Unfug). Der weiß nun ganz genau, was man tun muss, um außen knusprige und innen weich-geschmackvolle Pommes hinzukriegen. Die besten mit fünfmaligem Frittieren. Die zweitbesten mit Vorgaren in Essigwasser und zweimal Frittieren. Am besten nach dem ersten Frittieren einfrieren, dazu später.
Gestern war’s schon spät, sie war durch mein Herumgetue genervt, vom Ergebnis aber so überzeugt, dass es ihr eine Sünde wert war. Die Schmalspurvariante (ohne Thermometer wie im Original) geht so:
Kartoffeln in Stifte schneiden und 10 Minuten in Essigwasser (1 EL je Liter, ich hab 2 genommen) vorgaren, auskühlen lassen. Dann in heißem Öl eine knappe Minute backen, ½ Stunde auskühlen lassen. Zum Schluss (oder noch gefroren) noch einmal (mindestens) 3½ Minuten backen (oder bis sie schön aussehen). Auf jeden Fall Salat dazu, Ketchup passt sowieso, Remoulade natürlich auch. Bei 80° im Rohr warmhalten, gscheiter noch einmal kurz ins Bratfett.
Am Heiterwanger See
https://www.fischeramsee.at/schifffahrt/
Am Heiterwanger See haben wir vor fünf Jahren unser Hochzeitsfest gefeiert, an diesem Platz, der Anlegestelle mit der kleinen Wiese für das See-Frühstück vom Fischer am See. Heute hatten wir den Platz für uns allein, der Steg war ein feines Platzl. Wir wollten wieder einmal den See umrunden, hier am See sitzen. Rasten, zur Ruhe kommen. Auslassen.
Die Ausblicke genießen, die Erinnerungen wie die Wellen herankommen lassen, die das Linienschiff Wilhelm, das vorbeifuhr, zu uns schickte. Das hat uns auch damals mitgenommen und innegehalten, mitten am See, bevor es uns zurück zum Fischer brachte.
Als Stärkung haben wir ein kleines Bier mitgenommen, das eine sehr weite Reise hinter sich hat: Eva hat es uns aus Fremantle von der Brauerei Little Creatures, etwa 14.000 km entfernt (sagt Tante Google), mitgebracht. Ganz fein malzig, gerade richtig hopfig und: Engel auf dem Etikett (Sicher rosa, würd die Mazi sagen. Nein: rot!).
Kreise, ganz große, und kleine berühren sich. Wir machen uns auf den Weg zurück.
Profi-Maus
Eigentlich hat es mich nur kurz geärgert, dass ich wieder einmal eine Maus in unserem Depot gesehen habe. Relativ gemütlich ist sie quer über den Boden geschlendert und ist dann hinter einem der Lebensmittelregale verschwunden. Kinderspiel, hab ich mir gedacht und mich an die (mindestens) 13 Mäuse erinnert, die wir vor über zwei Jahren einzeln (mit Faschingskrapfen) gefangen und zu einem nahen Erholungsgebiet am Waldrand übersiedelt hatten. Die Erinnerung an den gewaltigen Schaden, den die damals angerichtet haben und die Vorstellung, dass unsere Vorräte wieder angenagt werden könnten, ließ mich nicht ganz gelassen bleiben.
Aber ich weiß ja, wie’s geht, dachte ich und packte die erste Wunderwaffe in die Fallen. Käse mit Marmelade, sonst hatte ich nichts. Empfehlung von meinen Neffen. Alle Fallen blieben unberührt. OK, Wunderwaffe 2, Trauben-Nuss-Schokolade. Empfehlung von Mazi. Funktioniert immer. Also sonst immer halt, wieder alles über zwei Tage unberührt. Schon ein bisschen verunsichert ins Spezialgeschäft, mit Verkäuferin gesprochen. Völlig klare Sache: ein Fall für Schinken. Den könnte ich gar nicht so schnell auslegen, schon schnappt die Falle zu, hat sie gesagt. Hat sie nicht, die Falle, tagelang. Dafür haben wir halt dann Schinken-Käse-Toast gegessen. Als Nachspeise ein Stück Trauben-Nuss-Schokolade.
Als ich meiner dritten Matheklasse davon erzählt habe, zeigt Larissa auf und meint: Erdnussbutter, die lieben Erdnussbutter! Als ich Angelika davon erzähle ist sie (wie ich) doppelt skeptisch. Das sollen die mögen? Und außerdem: wer isst dann die restliche Erdnussbutter?
Aber: bereits am Morgen nach dem ersten Auslegen waren alle Fallen leergefressen. Ohne Auslösung! Meine naive Idee, die Erdnussbutter recht nett auf Mini-Mini-Brötchen zu schmieren und einzulegen wurde offensichtlich geschätzt, ermöglichte aber auch eine gefahrlose Entnahme. Mission impossible, hatte ich gedacht!#*?
Nun, in der zweiten Nacht (da war die Mission schon über eine Woche gelaufen) verzichtete ich auf das Brötchen und: Erwischt!