ist der Name einer Almwirtschaft, wohin mich (und Angelika und Eva) meine Schwiegereltern Waltraud und Adolf zum 50er auf ein „Frühstück“ eingeladen haben.
Jetzt weiß ich nicht, wo ich anfangen soll: das Panorama, der Blick in die Ferne, hier, auf etwa 2000m Seehöhe mit dem Blick auf Dreitausender ringsum ist herrlich; der Blick in die nächste Nähe genauso: man sitzt inmitten von kleinen Almhütten, die aus einer früheren Zeit herübergealtert zu sein scheinen: wettergegerbte Holzwände, innen wunderbar hergerichtet.
Aber wir waren ja frühstücken: und da kann mag ich zitieren: auf die Frage des Wirts an einen anderen Gast, ob denn alles in Ordnung sei, antwortete dieser etwa: “Was sollte denn da noch fehlen?”. So war es auch: gutes Brot in der Holzkassette, Aufstriche, Käse (der auf der Alm selbst gemacht wird), Hauswürstln, Speck, Marmeladen, Honig, Rührei – alles von bester Qualität, direkt aus der Region.
Wir haben das über zweistündige Frühstück sehr genossen, fast alles aufgegessen, und sind dann von der Höhenluft und der Sonne prächtig ermüdet nach Hause.
in Orvieto haben wir schon gewusst, dass wir mit allen gemeinsam zuhause feiern wollen – und als Termin kam eigentlich nur Pfingsten in Frage: die Tage des heilenden und heiligen Geistes, der Ruach. Wie viele mitgeholfen haben, dass soooo schönes Wetter wird, wissen wir nicht, aber wir bedanken uns herzlichst.
Fürs erste diese paar Fotos, weitere folgen (hier)!
Danke an alle, die da waren, die dieses Fest zu dem gemacht haben, was es war und Danke an alle für die tollen und unheimlich guaten Geschenke!
im Weinkeller war heute wieder angesagt, insbesondere natürlich wegen der kommenden Ereignisse! Angelika sagt, ich sei den ganzen Nachmittag unterirdisch unterwegs gewesen, aber das ist übertrieben. Es muss ja jede Flasche gesehen werden…
Die letzte Inventur war vor genau einem Jahr, und es ist eher etwas dazugekommen als weg…
Also: ein eindeutiger Auftrag!
Das Schloss Eggenberg (bei Vorchdorf) ist nur etwa 20 km von Wels entfernt, also für ambitionierte Radler kein Problem. Wenn man dort diese Herrlichkeiten kosten will, geht vielleicht eh nur noch Fahrrad. Diese Flascherln haben uns über den Weg: Besuch in Wels, wieder daheim, Glückwunschkarte und Geschenk aus Wels, in Reutte besorgt, gesehen – ah da waren wir ja fast! – erreicht. Mehrere kleine Flascherln aus der Brauerei Eggenberg.
Vorgestern haben wir dann mit der „Silver Bottle“ begonnen, kaum glauben könnend, dass das eine Aluflasche ist. Denn das Design mit den Wörtern in schöner Schrift ist das eigentlich reizvolle und das Bier selbst ist so, wie wir es so oft auf unserer ganzen Osterreise im Osten kennen gelernt haben: weich und rund, gemütlich und gschmackig, richtig zum Zurücklehnen (Immer weniger versteh ich, warum bei uns so viele saure, „harte“ Biere gemacht werden). Na gut, ganz gut. Da wusste ich noch nicht, was uns mit dem „Samichlaus” erwartet.
Schon beim Öffnen der Flasche strömen Aromen entgegen, die warm und süß sind, Hopfen als Würze fein eingebunden. Im Glas (wir verwenden dafür jetzt das Degustationsglas, das wir in Trum im Kiesbye’s erstanden haben) dann feines Perlen (fast wie bei Champagner), sehr komplexe Aromen bis hin zum Honig und cremig im Abgang. 28° Stammwürze und 14% sind kaum zu glauben aber auch nicht zu spüren (während des Trinkens). Bald aber wird’s dann sehr gemütlich.
Damit konnten wir dem Urbock (23°, fast 10%), einen Tag später, kaum mehr gerecht werden. Zu stark war die Erinnerung an den (viel größeren) Bruder. Aber natürlich ebenfalls herrlich, etwas kantiger und handfester. Da wusste ich dann schon, dass ich Eggenberg etwas genauer anschauen wollte.
Höchste Empfehlung und Preis-/Leistung sensationell!
Bisher habe ich neue Beete immer mit Erdäpfel bepflanzt, um dann im Jahr darauf Gemüse zu setzen. Heuer probiere ich das erste Mal Gründüngung aus. Einmal mit Senf- der schaut schon ganz neugierig hervor. Im zweiten Beet habe ich heute Buchweizen gesäet. Der braucht wärmere Temperaturen um zu keimen.
Bei all den Blumentöpfen, in denen unsere verstorbenen Hennen und Hähne liegen habe ich im Herbst Tulpenknollen zwischen die ausgesuchten Pflanzen gesetzt. Für jedes Wesen haben wir uns dem Charakter entsprechend Pflanzen überlegt.
Es ist tröstlich und berührend jetzt die Erinnerung zu erleben.
Es erfreut das Herz und die Seele all die kräftigen, bunten und ausgefallenen Blüten zu sehen.
Pesto kann man ja nicht nur aus Basilikum machen (und muss auch nicht mörsern – der Pürierstab reicht auch), die jungen Brennnesseln und Taubnesseln die in unserem Garten wachsen haben uns motiviert, auch daraus ein Pesto zu machen.
Pesto (nach Marcella Hazan) – hier geht’s nur um ungefähre Verhältnisse – Abschmecken und Experimentieren ist angesagt.
Beim Servieren dann: 1/2 Tasse Parmesan, frisch gerieben, 2 Esslöffel Romano-Käse, 3 Esslöffel Butter, etwa 3/4 kg Nudeln.
Und für die Brennnesseln? Die einzige zusätzliche Zutat ist Zitronensaft – etwa der einer halben Zitrone, abschmecken halt, und mit Salz und Pfeffer abrunden.
Die Butter ist wesentlich, auch auf Butterbrot schmeckt das Pesto herrlich! Ohne Butter und Parmesan kann man das auch herrlich einfrieren.
Ich war richtig stolz, als diese Galette vom Stepford Husband aus dem Ofen kam, und sie war richtig gut! Ich hatte das Rezept ein bisschen verändert – Rohnen mach ich nur mehr in der Folie im Rohr (200°C, eine gute Dreiviertelstunde) – und dann prompt etwas zu mild gewürzt: sie hätten ruhig etwas Salz vertragen (oder der Sauerrahm etwas mehr). Vom Käse hab ich eh schon eher 100g verwendet, aber auch da hätt’s etwas mehr sein können. Und Zitrone (noch) weniger. Ansonsten ganz genau wie im Rezept!
Ein prüfender Blick auf das Originalfoto – und mein Vorurteil war bestätigt: Kochfotos, die so schön sind, sind manchmal nicht ganz wirklichkeitsgetreu. Entweder ist die Galette auf dem Foto noch nicht gebacken, wofür das fast makellose Backpapier spricht, oder aber ist sie auf jeden Fall auf keinen Fall mit Ei bestrichen worden: sonst würd sie nämlich so ausschauen: Oder liegt’s an unseren herrlichen Eiern von unseren herrlichen Hühnern?
In jedem Fall war die Galette herrlich (wird wieder gemacht; wie oben beschrieben), ich hab ein neues Wort/Gericht kennengelernt und rote Beete einmal ganz anders sind eine tolle Bereicherung. Schmeckt übrigens kalt mindestens genau so gut!
Am 1. Oktober 1924 wurde in Österreich die erste Rundfunksendung ausgestrahlt, von der RAVAG (Radio Verkehrs AG): sie wurde 1938 liquidiert, nach Kriegsende existierten Sendegemeinschaften in allen Besatzungszonen (Radio Wien unter sowjetischer Aufsicht, Sender „Rot-Weiß-Rot“ unter amerikanischer), die 1955 zum Österreichischen Rundspruchwesen vereinigt wurden. Erst am 1. Jänner 1958 war der Österreichische Rundfunk zum Senden berechtigt, der erst 1964 durch ein Volksbegehren die heutige Form erhielt.
Die verwendete Technik entwickelte sich in dieser Zeit ebenfalls: während anfänglich Mittelwelle verwendet wurde (Wellenlängen 1000m-100m), die für unser gebirgiges Land denkbar ungeeignet ist und daher nur in den Städten gut funktionierte, wurde später Kurzwelle (bis 10m) verwendet. Die heute verwendete Ultrakurzwelle (bis herunter zu einem Meter – verwendet werden Frequenzen um 100Mhz) konnte erst seit dem 1. Juli 1953 überhaupt verwendet werden (Europäisches Rundfunkabkommen Stockholm 1952). Die Besatzungsmächte verboten seit 1945 die Verwendung von Wellenlängen kürzer als 10m, und erlaubten sie ab 1949 in Deutschland, aber erst 1953 in Österreich. Das Zustandekommen der österreichischen Sendungen durch Verschicken von Tonbändern konnte bei den Amerikanern den Verdacht nicht ausräumen, dass dabei kommunistische Propaganda eingeschleust werden könnte. Es dauerte vom 6. September 1953 bis zum 15. Dezember, dass die Amerikaner nach mehrmaligem Verhindern der Sendungen diese rein österreichischen Programme zuließen, der erste auf dem Kahlenberg in Wien, in Innsbruck wurde vom Landhaus aus mit 300W gesendet (viel mehr dazu z.B. hier)
In Tirol wurde die erste Sendeanlage auf dem 2246m hohen Patscherkofel am 21. Dezember 1956 eingeweiht, sendete aber nur schwach: erst am 1. Juni 1959 konnte der UKW-Betrieb aufgenommen werden.
All das ist für unseren Radio, den wir am Montag von einem Radiobastler aus Wien, der das Gerät liebevoll und herrlich restauriert hat, erhalten haben, von großer Bedeutung: der Empfänger wurde von der österreichischen Firma Eumig (das ist eine andere interessante, noch viel längere Geschichte, die ich hier nicht erzählen werde) 1956 gebaut, also zu einer Zeit, als UKW in Österreich gerade erst begonnen hatte. Die Empfänger von Minerva (z.B. der 556W aus dem Jahr 54/55 hatte deshalb eine provisorisch mit 0-100 beschriftete Skala – den gibt’s bei der issba in Reute).
Unser Eumig Eumagnus 363W hat eine Skala, die von 88-100 beschriftet ist, mit Senderbezeichnungen. Über 100(MHz) ist noch nichts, das ist für die damalige Zeit normal.
Die Technik, die dahinter steckt schaut abenteuerlich und spannend aus! Das magische Auge funktioniert hervorragend, eine kurze Wurfantenne reicht für guten Empfang aus!
Und so begrüßen wir den neuen Tag mit „Guten Morgen Österreich“ mit unserem neuen, fast 60 Jahre alten Küchenradio!
Von der Tarte gibt’s leider kein Foto – warum steht weiter unten. (Foto: Wikimedia Commons, Autor: Croquant)
Meine erste Tarte Tatin war von Ottolenghi mit Karotten – und war herrlich (muss ich bald wieder machen). Daher hat mich dieses Wochenmarkt-Rezept nicht erschreckt, eh schon klar: am Boden der Pfanne Karamell und so weiter.Und doch war das (und ich koch ein neues Rezept IMMER genau nach Anleitung) dann ein bisschen anders – nämlich viel leichter zu machen. Als erstes wird Blätterteig verwendet (ja, ich weiß; zu den Kommentaren zu diesem Rezept später), also keine Arbeit, und die Anleitung für’s Karamell hat mich überrascht. Oft schon hab ich Karamell gemacht, nicht selten aber wurde die flüssige Masse zu dickflüssig und zu schnell hart, eine Stresspartie.
Die dickbodige ofenfeste Pfanne macht’s möglich und der Ansatz, Karamell nicht aus Zucker und Butter sondern aus Zuckerwasser zu machen macht alles spielend leicht. Die Butter wird dann einfach eingerührt.
Hier nun also das Rezept aus der Zeit, hier (siehe Beitrag) wie dort (online; in der Zeitungsbeilage ist schon eins) leider (oder vielleicht eh gut: das ist nämlich verwirrend: dicke Apfelstücke mit unsichtbarem Karamell) ohne Bild, mit kleinen Anpassungen:
Tarte: 250 g Blätterteig, 600 g Äpfel Karamell1: 100 g Zucker, 4 EL Wasser karamellisieren, 40 g Butter einrühren – Äpfel (dünn! geschnitten) reinschichten, Teig drauf, am Rand andrücken, 45 Minuten bei 170° ins Rohr (bei mir; Original: 30 Minuten?); noch lauwarm stürzen Karamell2: wie 1), aber mit 1/8l Sahne aufkochen und dann erst Butter kalt einrühren. 1/2 TL Meersalz (aus der Mühle, nicht rieselfein!) dazu. Alles lauwarm mit griechischem (fettem! das ist wohl eh schon Wurscht) Joghurt servieren!
Die Kommentare zum Originalrezept sind von sehr unterschiedlichem Nutzen: dass sich die Tarte mit dem Karamellrand nur lauwarm leicht aus der Pfanne stürzen lässt, ist gleich offensichtlich. Dass die Apfelblätter sich leichter regelmäßig schlichten lassen, wenn sie dünn sind, war mir erst nach Ansicht meines Apfelgebirges klar. Und dass Mürbteig originaler wär, stimmt wahrscheinlich, aber falsch ist der Blätterteig auch nicht. Und dass Äpfel mit Salz ungenießbar wären…Unsinn.
Der herrlichste Apfelkuchen meines Lebens und das sensationellste Karamell(2) meines Lebens – kann man auch so als Sauce über allerlei gießen oder pur stibitzen!
Deftige Hausmannskost mögen wir beide sehr gern. Als wir in Wien waren hab ich die Erinnerung an ein „altösterreichisches” Gericht, das man bei uns (in Tirol, in Gasthäusern) kaum bekommt, wieder aufgefrischt. Im Salzamt in Wien steht Sarma (Krautwickler, wörtlich “Gedrehtes, Eingewickeltes”, eigentlich ein Festtagsessen) immer noch auf der Speisekarte, wie vor 30 Jahren, als ich dort das beste Sarma meines (bis damaligen) Lebens gegessen hatte – kennengelernt hab ich’s bei meinem Schulkollegen Wolfgang Pöschl in Telfs, die kochten das herrlich. Diesesmal war’s auch wieder sehr gut (nicht ganz so wie meine Erinnerung), aber die Idee war wieder da, das selbst zu machen.
Sauerkraut legen wir ja seit einiger Zeit selbst ein, also haben/hätten wir das Kraut aus eigenem Topf. Dieses Jahr sind sich keine ganzen Blätter ausgegangen, deshalb hab ich gekaufte verwendet (die zumindest bekommt man in Reutte leicht, dank unserer „Zuozochenen“!). Die besondere Herausforderung bestand aber darin, vegetarisch zu kochen und trotzdem möglichst viel vom Schmatz-Faktor mitzunehmen.
Gegrübelt, getüftelt, gegoogelt und in der Erfahrung gekramt, das Rauchsalz, das wir vom Naschmarkt mitgenommen hatten als wichtige Zutat, den geräucherten Paprika, den uns Gabi gebracht hat, und schon ist die Füllung aus Soja-„Faschiertem“, in Gemüsesuppe gekocht und mit Würzung schon sehr nah am Original und auf jeden Fall deftig!
Der Rest wird nach Normal-rezept Sarma gekocht – ich hab ein Rezept mit Brot in der Fülle genommen, manche verwenden Reis stattdessen: Fülle (einfache Menge): 1/2 kg “Fleisch”, 1 große Zwiebel, 50g in Milch eingeweichtes Weißbrot (ausgedrückt), Rauchsalz, Pfeffer, Petersilie und/oder Dill, 1-2 Eier.
Die Krautblätter einzeln vom Strunk befreien und mit einer kleinen Handvoll Fülle zu einem Röllchen drehen (nach einer Drehung die festere Seite einschlagen; am Ende die weiche Seite in das Röllchen hineindrücken – kein Faden notwendig!). Die Röllchen werden in (Gemüse-)suppe solange gekocht, bis der ganze Topf etwa auf zwei Drittel einreduziert ist und mit einer Krautzubereitung (aus dem Restkraut, gewürzt mit Rauchpaprika, und unserem eigenen; im Bild: experimentell zwei verschiedene – mit und ohne Tomatenmark) angerichtet. Sehr, sehr fein!
Aus der dreifachen Menge Füllung (die für 1/2 kg Fleisch berechnet war) und einem ganzen eingelegten Krautkopf (1,3 kg) haben sich 48 Röllchen machen lassen; mit 2-3 hat man ein feines Essen. Empfohlen werden überall Salzkartoffeln, aber ich bin sicher Erdäpfelpüree schmeckt sicher noch weicher: das Kraut hat nämlich gscheit Säure und braucht einen Schmeichelbegleiter!
Schon lange sind wir auf der Suche nach einem Brotmesser, nachdem das alte kaputtgegangen war. Unser selbstgemachtes Brot ist manchmal im Inneren sehr locker – mit einem glatten Messer (und sei es Keramik) zermatscht man das halbe Brot und die Scheiben sind nur mehr Bruchstücke. Umgekehrt ist für knuspriges Schwarzbrot das Anschneiden fast unmöglich.
Also: ein gutes und schönes wollten wir uns selbst schenken und sind bei Panoramaknife fündig geworden. Die Idee hat uns sofort gefallen, die Lechtaler Berge gibt’s leider (noch) nicht, aber ein österreichisches Panorama schon!
Als es dann endlich da war: tatsächlich beste Messerqualität, sauscharf und edel! Da macht jedes kleine Brötchen Spaß beim Halbieren und durch eine Semmel fliegt das Messer geradezu durch. Leider auch schon dreimal in meinen Finger, weil’s so gut schneidet!
Jetzt tu ich mich einerseits mit der AMA recht schwer (VGT darüber), das zugehörige „Güte”-siegel ist Warnzeichen für oft großzügigste Ignoranz von Tierrechten – aber das gilt für Tierfabriken. Der Blogwettbewerb „Food Blog Award“ (muss englisch heißen, weil’s sonst so bieder und klein-österreichisch klingt) hat damit ja nix direkt zu tun und die Ergebnisse sind toll: natürlich reingeschaut und beim Siegerblog in der Kategorie „Vegetarisch & Vegan“ nun täglich hängengeblieben:
ist wirklich eine Fundgrube für fast eh alles was es vegetarisch und vegan so alles gibt, aus dem echten Leben heraus geschrieben, nie mit Zeigefinger aber immer mit ehrlichen Auseinandersetzungen (z.B. mit den Anfechtungen eines vegetarischen Sylvester-Raclettes).
Besonders fein sind die Zusammenstellungen von Rezepten, Tips für Nichtvegetarier, wie sie denn solche füttern könnten, tolle Tips wo man (in Wien und anderen weit entfernten Orten: Bäh!) kaufen und essen kann.
Also: nix wie hingeklickt und dort herumschmökern. Danke, danke, liebe Schwestern!
Weihnachten hab ich endlich das getan, was Angelika so oft einfordert: die Linsen- (und Bohnen-) vorräte, die wir angesammelt haben, sind nicht nur herrlich anzusehen, sondern schmecken auch gut. Aber Kochen muss man sie halt (und vorher über Nacht einweichen). Also: ein bisserl Vorausplanen ist notwendig.
Für Weihnachten, wo’s bei uns in Tirol am heiligen Abend Nudelsuppe (oft mit Würsteln) gibt, hab ich rechtzeitig daran gedacht und mir eine Linsen-/Bohnensuppe vorgenommen; dafür eine bunte Mischung aus Linsen und Bohnen vom Wiener Naschmarkt (1/2 kg) über Nacht eingeweicht und schließlich schon am Vormittag gekocht – eine Zwiebel angedünstet, dann die Hülsenfrüchte dazu und mit Gemüsesuppe (4l) aufgegossen, einige Würzpilze, die vom Sommer getrocknet da sind dazu, ein paar Karotten, in Stücke geschnitten, dazu und eine gute Stunde gekocht: viele der Linsen sind zerfallen, die Bohnen sieht man immer noch, die Karotten sind nicht mehr knackig aber auch nicht Matsch – herrlich! Das vegetarische Würstel hätt Angelika nicht gebraucht, sagt sie, ich hab’s schon fein gefunden. Nächstesmal werd ich allerdings vorher die Scheiben anbraten, sagt sie! Die Suppe war eine Sensation und wurde bei jedem Wärmen noch besser, öfter als viermal war das aber nicht möglich, denn dann war sie weg!
Dieser Eintopf verlangt natürlich (auch in fast jedem Standardrezept) nach Speck, was ich aber natürlich nicht wollte. Über das Thema Speck könnt ich einiges schreiben (wonach schmeckt Speck wirklich bzw. hauptsächlich? wonach eigentlich Räucherfisch? beim Putzen unseres Ofens jedenfalls, dessen Scheibe eine recht dicke Rußschicht, auch vom Buchenholz, überzogen hat, hatte ich eine ziemlich Erleuchtung obwohl’s da drinnen eher duster ist: Speck und Fisch schmeckt nach Rauch. Und Ruß. Und halt beim Speck nach den paar Gewürzen, die da verwendet werden. Das Fleisch selbst hätte ungewürzt kaum einen deutlichen Eigengeschmack). Aber das mach ich ausführlicher, wenn ich’s geschafft habe, Speck glaubwürdig zu ersetzen – und ich bin sicher, dass das geht.
Und weil’s so gut war, werden wir zu Silvester wieder eine solche Suppe machen – wir haben unsere Vorräte durchforstet und eine eigene bunte Mischung hergestellt. Wir sind schon ganz gespannt!
Am Christtag wird überall gekocht – ein Festmenü mit fünf Gängen wäre nicht unüblich.
Für uns gab’s heute mittags und abends Reste, dazwischen aber großen Backtag – mit fünf Sorten Brot!
Endlich wieder einmal das Vollkorn-Mischbrot mit Sauermilch, für das unser eigener Brotklee das erste Mal verwendet wurde: für die dreifache Rezeptmenge (1,5 kg Dinkel und Roggen) brauchte es sechs Esslöffel Brotklee, der wollte erst einmal von den getrockneten Stauden runtergefuzzelt werden. Mit der Flüssigkeit war der Weitling gut gefüllt und es brauchte recht viel Kraft, um mit dem Kochlöffel unterzurühren. Ich nahm dann doch beide Hände, das war dann ein richtiges Vergnügen.
Während dieser Kneterei war der angesetzte Hefeteig für das Weißbrot schon dreimal gegangen und wartete auf die heutige Besonderheit.
Nach dem Gehen wurden daraus dann zwei große Fladen, einige kleine Weckerln mit unserem Brotstempel und lange, dünne Stangerln: das sind drei Sorten!
Jetzt ging’s an etwas, woran ich mich schon lange wagen wollte, aber mich noch nie traute. Auch diesmal hatte ich nicht alles so, wie ich es mir vorgenommen hatte: nicht den Spezialteig, von dem ich gelesen hatte, der über Nacht gehen sollte, sondern eben unser ganz normaler Brotteig für Weißbrot (1 kg glattes Mehl, 20 dag Hartweizengrieß, 3/4 l Wasser, 2 EL Öl, 2 TL Zucker, 2 TL Salz, 1 Würfel=42g Hefe) , der aber in letzter Zeit, auf dem Pizzastein gebacken immer sehr gut war. Zumindest ließ ich ihn diesmal viermal gehen und hab ihn dazwischen kräftig geschlagen.
Also: („braucht sehr viel Übung!“ stand in der Anleitung) – ich mache Semmeln! Zugegeben, die ersten drei waren nicht gerade regelmäßig, schauten aber schon einwandfrei aus – das Problem ist halt die letzte Zehe – die ist nie gleich groß oder schaut gleich aus. Aber dann wurde es immer besser und fühlte sich einfacher an. Also: die Angst davor, nix Schönes zusammenzubringen ist Semmel (Wortwitz!)!
Auch die übrigen Tips, von denen ich erst nachher las (umgekehrt gehen lassen und mit Wasser besprühen) hab ich ignoriert (weil nicht gewusst) und sieh da:
Schön sind sie geworden, und gut erst recht: ein richtig fester, schwerer, saftiger Teig mit Geschmack und krachend knuspriger Kruste.
Nicht erschrecken lassen und einfach machen!
Ich freu mich schon aufs Frühstück morgen! Auf die Semmeln!! Und auf … !!!