Archiv des Autors: Hermann

Die Frühjahrsstürme sind am Werk

und werfen jedesmal wieder Bäume um, nicht immer auf den Weg, aber immer wieder: zuletzt, am Sonntag, sogar auf den Weg, an dem ich normalerweise parke. Die fallen einfach um, die Verwurzelung ist flach und überhaupt nicht tief. Weiter oben am Weg fallen sie nur deswegen nicht auf den Weg, weil sie von anderen Bäumen gestützt werden. Sonst eben so wie auf den letzten Bildern: sie brechen einfach ab wie Zahnstocher!

Feuer im Fassl

Schon lange existiert die Idee, unser Fassl vom Wolfgang aufzuschneiden und als Feuerschale zu verwenden. Da fehlen jetzt noch die Löcher, aber die Einweihung hat perfekt funktioniert – ein würdiges Faschingsende!

Wenn man auch dafür einmal Zeit hat

einfach den Wassertropfen aus einer Regenrinne zuzuschauen. Dabei ein paar Tropfen belgisches Bier — die perfekte Ergänzung.

Ein Gleitschirmpärchen am Dürrenberg

haben wir beim letzten Mal knapp über der Alm beim Startplatz angetroffen. Die Schirme waren bereits säuberlich aufgelegt, alle Leinen sorgsam gerichtet, sodass ich als erstes gleich einmal Emma und Vega zu mir geholt habe, damit sie da nicht drüberlaufen und alles Durcheinanderbringen. Sie haben natürlich gleich gespürt, dass da etwas Aufregendes passiert und rannten überall hin, wollten die beiden beschnuppern und begrüßen.

Ich fotografierte gleich mit: der junge Mann gab noch einmal letzte Anweisungen, die junge Frau war hochkonzentriert. Als sie entschlossen loslief mit ihrem leuchtend orangen Schirm hielten wir alle drei ein bisschen den Atem an, ihr Gefährte folgte ihr gleich und als sie beide in der Luft waren hörte man zwei Juchezer, die all das enthielten: die Freude über die überwundene Aufregung und Anspannung, die Freude über den geglückten Start und nicht zuletzt wohl über das herrliche Fliegen an so einem Tag mit einem solchen Ausblick!

Emma beim Rasten

Immer wieder hat’s a bissl Schnee (für ein, zwei Tage) dann zieht’s uns raus, den “halben” Dürnberg rauf und mit etwas Glück bekommen wir dann etwas Sonne bei der Rast. Und genießen nur mehr. 

Boxen, einen Plattenspieler und einen Verstärker

hab ich mir damals leisten wollen, 1983, vom Verdienst eines ganzen Sommers Ferialarbeit. Bin nach Wien gefahren, denn nur dort hatten sie diese Elac-Boxen und den Dual Plattenspieler mit dem legendären Tonabnehmer und der Originalnadel. Ich konnte also nur Vinyl abspielen, das aber für mich himmlisch gut: Klavier wollte ich hören, Keith Jarrett und Stimmen.
Der Verstärker war damals schon gebraucht aber ein ganz besonderes Gerät. Inzwischen sind fast alle Lamperl kaputt, aber er spielt immer noch grandios. Natürlich ist inzwischen auch ein CD-Spieler dazu gekommen, aber immer noch klingen die Platten besser! Fast 40 Jahre ist die Anlage alt.

Jetzt ist’s endlich wieder soweit, die Anlage ist wieder in Betrieb, hat nur einen einzigen zusätzlichen Anschluss bekommen (an die digitale Welt über ein 10 Jahre altes Apple-TV-Kisterl), alles andere ist endgültig wieder rausgeflogen: kein VHS mehr (kaputt), keine Audio-Kassette (nicht benötigt), auch der DVD-Spieler hat ausgedient (kaputt), Fernsehempfänger braucht’s eh schon lang nicht mehr (und war auch nicht digital). Schöne Leere im Kastl. Als Radio (dauerhaft auf Ö1 eingestellt) ist unser hier schon geschildertes Küchenradio im Einsatz, aus dem Jahr 1956, also fast 65 Jahre alt.

Das hört sich alles ein bisschen nostalgisch an, solche Gschichtln hat früher der Opa erzählt oder die Oma. Da brauchen wir nicht lang zu rechnen: in dem Alter sind wir, aber Alter spielt beim Musikhören gar keine Rolle! Was für ein himmlischer Genuss!

Kimchi — erster Versuch

Mit dem Fermentieren haben wir schon öfter experimentiert, Sauerkraut machen wir sowieso jedes Jahr. Als wir zum chinesischen Neujahrsfest bei Harald eingeladen wurden hab ich mich ein bisschen informiert, “koreanisch” sollte es geben, und bin sofort auf Kimchi gestoßen. Klang spannend und äußerst interessant, ein bisschen anders als unser bisheriges Eingelegtes. Dort gab es dann auch eine Kostprobe und die war gut: also — selbst Probieren!

Jetzt gibt’s da Rezepte ohne Ende, angeblich hat eh jede Familie ihr eigenes (allerbestes), Chinakohl als erster Versuch klar. Fast alle Zutaten sind zumindest ansatzweise vorhanden bis auf die Fischsauce, aber das ist ein eigenes Thema.

Ein herrliches Buch mit Bild-für-Bild-Anleitung (Kimchi: Essential Recipes of the Korean Kitchen) machte alles recht einfach, jetzt heißt’s 7-10 Tage Warten bis zur ersten Verkostung.

Porridge salzig: mit Chili-Tomatenpesto und Parmesan

Die zweite Folge!
Pro Person: 2 gehäufte EL Haferflocken in ¼ l Gemüsebrühe kochen (mindestens 10′; eigentlich kann man das viel länger auf kleiner Flamme ziehen lassen, dabei immer wieder umrühren). Etwa 1 EL Tomatenpesto (Olivenöl, getrocknete Tomaten, Chili) unterrühren, etwas Parmesan darüberreiben. Ein paar Frühlingszwiebeln drüberstreuen.
Bewertung: Sehr, sehr gut! ★★★★★

Porridge salzig: mit Basilikumpesto, weichem Ei und Ziegenfrischkäse

Wie versprochen heute die erste Folge, ein paar weitere sind schon in Planung!
Pro Person: 2 gehäufte EL Haferflocken in ¼ l Gemüsebrühe kochen (etwa 10′), evtl. mit etwas Pfeffer würzen. 1 EL Olivenöl mit einem ¾ EL Wasser mischen, gehacktes/getrocknetes Basilikum untermischen und mit etwas Salz abschmecken. Auf dem Porridge verteilen, 1 weichgekochtes, halbiertes Ei darauf verteilen und etwa 25 g Feta oder Ziegenkäse verteilen. Variation: mit etwas Grünzeug, z.B. Salat.
Bewertung: Sehr gut! Vorerst einmal ★★★★☆

Dinkel-Brot mit Roggen-Sauerteig

Seit Jahren backen wir unverändert immer dieselben zwei Brotsorten selbst: das dunkle Sauerteig-Roggen-Brot, ein Gewürzbrot aus reinem Vollkornmehl und das weiß-gelbe Sauerteig-Weizen-Brot aus Hartweizengries. Das Mehl mahle ich in der Getreidemühle immer vor dem Backen.

Schon länger bin ich auf der Suche nach einem (Vollkorn-)Dinkelbrot mit unserem Sauerteig, bei Antonella Scialdone bin ich wieder fündig geworden. Ein Brot, das zum größten Teil aus Dinkel besteht, mit einem kleinen Teil Weizen und dem Sauerteig aus Roggen. Dabei taucht im Rezept die Bezeichnung semintegrale auf — was das genau sein soll, habe ich nur eine Vermutung: gesiebtes Vollkornmehl!? Auf jeden Fall ist das daraus gemachte Brot von recht dunkler Farbe, aber saftig und locker: also genau das, was ich mir erhofft hatte.

Mehl: 1 kg gesiebtes Dinkelvollmehl, 20 dag Dinkelvollmehl, 40 dag Dinkelmehl, 40 dag gesiebtes Weizenvollmehl. Sauerteig: 60 dag aufgefrischter Roggensauerteig (das ist genau die Menge, die ich beim Füttern meines Sauerteigvorrats wegnehme, nämlich 20 dag, mit 20 dag Wasser und 20 dag Roggen aufgefrischt und 2-3 Stunden gehen gelassen).
Mehl mit 1,4l lauwarmem Wasser mit der Hand vermengen (Autolyse) — nicht kneten; eine halbe Stunde ruhen lassen.
Dann den Sauerteig einrühren, verkneten und insgesamt 40 g Salz in kleinen Mengen nach und nach zugeben. Wenn eine homogene Masse entstanden ist, den Teig in eine geölte Schüssel geben (ich lass ihn im Weitling und öle die Ränder ein — der Teig sollte bereits so kompakt sein, dass man ihn leicht weg-/hochheben kann). Mit eingeölter Folie abdecken, eine Stunde rasten lassen. Dann viermal im halbstündigen Abstand falten, am Ende noch eine halbe Stunde rasten lassen, reichlich bemehlt in Gärkörbchen (Simperl) füllen und 12-18 Stunden (über Nacht) kaltstellen (unser Lagerraum hat zur Zeit 8°C, das reicht; sonst Kühlschrank!).
Am nächsten Tag eine Stunde bei Raumtemperatur stehen lassen und bei 240°C (20 Minuten) und eine weitere gute halbe Stunde bei 200°C fertigbacken.

“Klingt komisch? Funktioniert aber so!” würde vielleicht die Maus (von der Sendung) sagen. Ab dem dritten Falten hat bei mir der Teig gscheit begonnen aufzugehen, auch das Ergebnis war luftig locker und trotzdem noch saftig.
Klingt aufwendig? Im Moment bei dem schiachen Wetter einfach den späteren Nachmittag dafür reservieren und in den (Teig-)Rastpausen ein Buch lesen und/oder Tee trinken!

Der einzige Rodler

an diesem Tag war ich! Oben angekommen war mir dann ziemlich klar, warum das so war. Selbst auf den schneebedeckten Teilen (das waren einige Stücke) war spezielle Rodeltechnik angesagt: eine Kufe in der Reifenrinne, der Rest recht schräg auf dem holprigen Mittelteil — leider hab ich keinen Film gemacht, das glaubt mir nun wieder keiner :-).

Aber Freude verbreitet hab ich ohne Ende. Fast alle, die mich runterfahren herunterkommen sahen, lachten über das ganze Gesicht!!

Porridge

Stecknadelkopf-Hafer (pinhead oats) heißt angeblich der einzig wahre Hafer für (schottisches) Porridge . Hab ich nicht, aber dafür besten Bio-Hafer vom Glatzl aus Haiming, den ich normalerweise mit der Flockenquetsche zu recht körnigen Flocken walze (falls ich’s feiner brauche, dann einfach noch einmal). Und so hab ich mit meinem Küchenmesser eben selbst gewerkt und Hafer gehackt, das geht zwar besser als gedacht, aber es wird wohl eine einmalige Aktion bleiben. Die Hunde haben’s lustig gefunden, wenn sich wieder ein Korn in hohem Bogen der Spaltung widersetzt hat — und fressen tun’s fast alles, was von oben geflogen kommt.
Da wir den Hafer in den letzten Wochen wiederentdeckt haben, steht natürlich zumindest ein Versuch, das stilecht nachzukochen aus. Aus einer vertrauenswürdigen Quelle: für 100 g Hafer 850 ml Wasser (oder Wasser-Milch-Mischung) aufkochen lassen, den Hafer einstreuen, dann noch einmal aufkochen lassen und auf kleiner Hitze zugedeckt 20-30 Minuten köcheln lassen. Dann beherzt salzen (½ TL) und unter Rühren (im Uhrzeigersinn! sonst holt Dich der Teufel! Die Schotten verwenden angeblich einen “spurtle” — einen runden Holzstab) in noch einmal etwas derselben Zeit fertigkochen. Kann mit allerlei belegt werden, etwas Sahne oder Milch (kalt) gehört aber auf jeden Fall drüber.
Aber: der Geschmack war außerordentlich! Nussig, würzig und das ganze cremig und doch mit etwas Biss. Hmmmm!
Wirklich überrascht hat mich dann nicht, dass im Falter diese Woche ein Rezept für: Porridge! erschien, dort wird auf alle Regeln gepfiffen und ganz anders vorgegangen: 5 gehäufte EL Haferflocken werden in 1 EL Butter angeröstet, mit Gewürzen (z.B. Zimt, Kardamom, …) gewürzt und mit ½ l Wasser-Milch-Gemisch nach und nach unter Rühren (mit einem Gummischaber) aufgegossen. Das dauert mit meinen groben selbst geflockten schon 20 Minuten. Am Ende wird kräftig gesalzen und mit Früchten (oder Kompott) serviert. Heute gemacht — geschmacklich hat bereits die Butter-Haferflocken-Mischung überzeugt, das mit den Gewürzen bringt das ganze dann Richtung Milchreis. Den ICH schon sehr mag…

PS: Jetzt hab ich die zweite Hälfte von diesem Porridge fertig gegessen. Eh in Ordnung. Aber eben süß. Es nutzt nix. Wir sind beide keine Süß-Frühstücker. Ich hab gleich drei Kochbücher gewälzt, teils direkt mit Porridge im Titel oder etwas Ähnlichem. Immer nur süß, süß, süß, alles Einerlei, alles Kinderbrei. Frucht, Honig, usw. usf. Also: hiermit beginnt die Mission “Porridge salato” (wie’s auf meinem italienisch eingestellten iPad heißt) und siehe da: Treffer ohne Ende. Wir sind nicht allein! Berichte folgen!!

Buchteln und ???

Aus gegebenem Anlass haben wir gleich einen ganzen Kilo vom bewährten Hefeteig (aus dem Servus “Das kleine Strudel und Striezelbuch”) gemacht:

Mit Trockenhefe (2 Packungen) ist das alles recht flott gemacht (4 TL Vanillezucker und die Schale einer Zitrone mit einer Prise Salz in den Topf mit 400 ml Milch, die auf mittlerer Hitze gewärmt wird, dabei die Butter (200 g) schmilzt und den Zucker (200 g) auflöst. Die Eier (6 Eidotter, 2 Eier) natürlich erst am Schluss und vorheriger Probe auf “handwarm”. In 1 kg Mehl in einem großen Weitling einrühren, mit der Hand gut durchkneten und gehen lassen. Hier hat sich übrigens auch die Backrohr-mit-Licht-Methode bewährt, falls der Wohnraum zu kühl ist. Backen 45 Minuten bei 160°C passt auch, Abdecken ist trotzdem ab der Hälfte bei unserem Herd nötig. Für die Buchteln lange, dicke Rollen formen, Stücke abschneiden, rund ausdrücken, mit Marmelade füllen, verschließen, in geschmolzener Butter wälzen und aufs Blech oder in eine feuerfeste Form. Brauchen eher etwas weniger Backzeit.

Ist zwar ein Teig für einen Hefezopf, aber wir haben anders geformt!

Suppen, Suppen, Suppen…

Von den vielen Suppen, die ich gemacht hab, haben uns eigentlich alle geschmeckt, manche sogar so gut, dass sie in unser Repertoire aufgenommen werden — zuletzt die Kichererbsensuppe!
Bis auf eine: die Rohnensuppe, zubereitet mit karamellisiertem Sirup, deckte den herrlichen Eigengeschmack unser Gartenrohnen ziemlich zu. So schade darum, meinte Angelika zu recht!

Daher: Zum Fastenbrechen am Sonntag gab’s dann unsere vorletzten Vorräte unverfälscht, nur in der Folie gegart, mit ein paar Krümeln Salz und etwas Öl oder Butter. Und Pellkartoffeln natürlich, Schelferler!

Linsensuppe mit Curry

Eine weitere — äußerst einfache und dabei sehr schmackhafte — Suppe aus dem Suppenfasten-Kochbuch (die Chili-Flocken hab nur ich draufgestreut!).

Für 1 Person: 100 g rote Linsen, mit kaltem Wasser abgespült, in 1 EL Olivenöl mit je ¼TL Curry/Kurkumapulver rösten und mit 400 ml Gemüsebrühe aufgießen. 20 Minuten zugedeckt kochen lassen, mit 50 ml Ananassaft, Kräutersalz und schwarzem Pfeffer abschmecken.