Archiv für den Tag: 2. Januar 2020

Andris Nelsons, Georg Ringsgwandl und Ö1

haben uns durch die ersten Stunden des neuen Jahres begleitet.
Berührend die Lebensgeschichte von Ringsgwandl.
Verzaubernd die Wiener Philharmoniker unter Andris Nelsons, der Blumenschmuck der Wiener Stadtgärtnereien und das Ambiente Wiens.
A bisl a Geld für die Neujahrswünscher ist auch noch geblieben, obwohl einige den Weg in die Klockerei gefunden haben.

Zur Erinnerung an die Sternstunden

des Jahres 2019 haben wir eine ruhige Stunde genutzt, sind durch unseren Garten flaniert, haben versucht die uralten Sternspritzer zu entzünden und waren dankbar, dafür was ist und was war.

Harrys Bar in Triest — Gin Tonic zu Silvester

Bei Gin mitgscheiteln mag und kann ich nicht, da geht’s zu wie bei den Weinkennern. Einen Gin Tonic hab ich einmal getrunken, irgendwo, war recht überrascht über 1. wie vielfältig aromatisch das schmeckte, 2.über den gesalzenen Preis, 3. dann aber auch über das Arrangement von Grünzeug, Eis und Getränk. Schon sehr gut. Dann wieder fast vergessen.

Dann kam unser magischer Besuch heuer in Triest – das Titelbild stellt das Cover des vorletzten Albums von Ernst Molden nach. Dort, in Harrys Bar, war in der Karte auch die ganz besondere Hemingway-Version eines Martini angeboten, die er angeblich hier getrunken hat. Ich wusste damals noch nicht einmal, dass ein Martini nicht einfach ein Wermut mit Olive ist.
Es kam ein sehr schönes Wasserglas mit einer sehr kalten, klaren Flüssigkeit. Ich kostete und war verblüfft über die herrlichen Aromen, die mich erwarteten — so einen Wermut hatte ich noch nie getrunken. Kleinste Schlucke ergaben einen schönen, langen Nachhall, da kann man lange genießen. Dicht, intensiv, aber auch ein gscheit starkes Getränk. Nun: ein Martini enthält ja auch drei Teile Gin, nur einen Wermut. Nachgefragt, erzählte der hervorragende, sehr junge Kellner gerne die Geschichte: Hemingway habe, um nicht (noch mehr) im Gerede zu sein, gerne mit einem Wasserglas hier gesessen, das allerdings seine Version dieses klassischen Drinks enthielt: 10-15 Teile Gin, ein Teil Wermut — heißt angeblich auch Montgomery. Keine Olive.

Mit dieser Erinnerung war die Neugier geweckt und so fanden in letzter Zeit immer wieder Gins in unsere Bar. Vier verschiedene haben wir in letzter Zeit gekostet: den ganz heimatlichen “Gin” aus Karres (zu Weihnachten von der Schwiegermutter :-)), den bekannten “Monkey 47” aus dem Schwarzwald (als Geschenk von der Meinigen), den von Bianca empfohlenen “Mare” aus Spanien (empfohlen für Gin Tonic) und den bei der Weisshaus-Klein-Verkostung herausragenden “Blue Gin” von Reisetbauer (Abverkauf, weil ausgelistet in Lechaschau).

Und deshalb hat es eben Gin-Tonic als Aperitif zu Silvester gegeben, mit einem Rosmarinzweigerl aus dem Kräutergarten. Schon sehr gut. Aber ich mag sie pur eigentlich alle am liebsten in kleinsten Genuss-Schlucken: alle haben ihren Charakter, alle sind sie sehr dicht im Geschmack — wunderbar!
Das mit dem Martini steht noch aus!