sind in der Klockerei angebrochen.
Zumindest gegen Ende Jänner halten wir unseren neuen Kalender in Händen. Diesmal haben wir Bassano del Grappa auf dem Deckblatt.
10 Tage, mich noch einmal an Sternenstaub und den ersten Entenwinter zu erfreuen.
10 Tage, um mich noch einmal an die Schneemassen des letzten Winters zu erinnern.
Und diese geniale Idee habe ich dem Falter zu verdanken.
Eine schöne Erinnerung an Wien.
Kultig.
Harald, der Magier hat zum Fest geladen.
Zum chinesischen Neujahrsfest, das er jährlich für seine Frau, seine Familie, seine Freunde und Nachbarn ausrichtet.
Das Jahr der Ratte hat begonnen.
Bereits auf dem Weg dorthin bot sich uns ein Bild, das in dieser Gegend nur selten zu sehen ist.
Von allen Seiten strömten Menschen mit Taschen, Körben oder Kartons zu ein und demselben Ort.
Das Ambiente:
Kinder sitzen in hohen Bäumen, schaukeln oder versuchen Tannenreisig doch zum Brennen zu bringen.
Bierbänke und Tische sind aufgestellt, umrahmt von Feuerstellen.
Eine Garage, in der Getränke und Süßigkeiten angeboten wurden und
MITTENDRIN die Bienenkönigin, deren Ladefläche ein reichhaltiges Buffet anbot.
Die Gastgeber in ihren Hochzeitskleidern gewandet.
Gelächter, Getratsche und Gustieren der Besucher.
Dass man in diesem Garten auch eine Gondel aus Val d’Isere, bestückt mit einem alten Paar Ski findet, ist genau das, warum er für mich ein Magier ist.
Wer genau hinschaut findet auf der Ape den Hinweis seiner Tätigkeit, die wohl von sehr vielen Menschen mit einer gewissen Schwere verbunden wird.
Wir waren das erste Mal dort und es ist auch ein Novum, dass die Klockerei nicht ausführlichst über das Buffet berichtet- zwecks unserer Fastenkur.
Einen Koster KIMCHI haben wir uns gegönnt, weil uns diese Speise schon seit einem Artikel in der SLOW-FOOD-Zeitung und dem Hinweis von Harald, dass es auf dem Fest auch koreanische Küche geben wird, angetan hat.
Und eines sage ich euch, liebe Leser, darüber werdet ihr in diesem blog noch einige Male lesen, denn Hermann ist infiziert.
Und noch eines sage ich euch: Das nächste Mal koste ich mich durchs Buffet und durch all die Süßigkeiten.
Aus gegebenem Anlass haben wir gleich einen ganzen Kilo vom bewährten Hefeteig (aus dem Servus “Das kleine Strudel und Striezelbuch”) gemacht:
Mit Trockenhefe (2 Packungen) ist das alles recht flott gemacht (4 TL Vanillezucker und die Schale einer Zitrone mit einer Prise Salz in den Topf mit 400 ml Milch, die auf mittlerer Hitze gewärmt wird, dabei die Butter (200 g) schmilzt und den Zucker (200 g) auflöst. Die Eier (6 Eidotter, 2 Eier) natürlich erst am Schluss und vorheriger Probe auf “handwarm”. In 1 kg Mehl in einem großen Weitling einrühren, mit der Hand gut durchkneten und gehen lassen. Hier hat sich übrigens auch die Backrohr-mit-Licht-Methode bewährt, falls der Wohnraum zu kühl ist. Backen 45 Minuten bei 160°C passt auch, Abdecken ist trotzdem ab der Hälfte bei unserem Herd nötig. Für die Buchteln lange, dicke Rollen formen, Stücke abschneiden, rund ausdrücken, mit Marmelade füllen, verschließen, in geschmolzener Butter wälzen und aufs Blech oder in eine feuerfeste Form. Brauchen eher etwas weniger Backzeit.
Ist zwar ein Teig für einen Hefezopf, aber wir haben anders geformt!
Von den vielen Suppen, die ich gemacht hab, haben uns eigentlich alle geschmeckt, manche sogar so gut, dass sie in unser Repertoire aufgenommen werden — zuletzt die Kichererbsensuppe! Bis auf eine: die Rohnensuppe, zubereitet mit karamellisiertem Sirup, deckte den herrlichen Eigengeschmack unser Gartenrohnen ziemlich zu. So schade darum, meinte Angelika zu recht!
Daher: Zum Fastenbrechen am Sonntag gab’s dann unsere vorletzten Vorräte unverfälscht, nur in der Folie gegart, mit ein paar Krümeln Salz und etwas Öl oder Butter. Und Pellkartoffeln natürlich, Schelferler!
erhält nicht das Ausmaß, das wir uns manchmal wünschen.
Es gehen sich meist nur kleinere Runden aus.
Aber heute haben wir eine gute Runde zur Christl ans Grab gemacht, bei der wir endlich wieder einmal unsere Hochzeits-Handschuhe an die frische Luft gebracht haben.
Fein wars.
Frisch und feierlich.
Zum Mitraten für alle.
Außer Eva, die weiß es schon.
Und als kleiner Tipp, es ist keine Maus.
Die Einladung kommt mitten in unser Suppenfasten, was der Freude aber keinen Abbruch tut.
Was nehmen wir mit?- war schon eher eine Herausforderung und so war der gestrige Nachmittag Backtag in der Klockerei.
Es war nicht ganz einfach, nicht am Teig oder bei den Marmeladen zu kosten, jedoch hat mich der Geruch, der sich durchs Haus zog für alles entschädigt.
Jetzt nehmen wir die nächste Fastenherausforderung an und gehen auf das Fest.
stand neulich vor unserem Haus.
Herrlich, auf diese Art und Weise an Träume erinnert zu werden.
Seit unserem ersten gemeinsamen Italienaufenthalt träumen Eva und ich davon, ein derartiges Gefährt unser Eigen zu nennen.
In den schillerndsten Farben haben wir uns ausgemalt, was wir damit alles unternehmen werden.
Der Besitzer dieser Piaggio hat etwas von einem Magier.
Mit seinem Fuhrpark — die Ape ist nicht sein einziges Gefährt- zaubert er den Menschen ein Strahlen in die Augen oder ein Lächeln ins Gesicht.
Fein, dass du da warst und nicht nur unsere Träume wieder in Schwung gebracht hast.
Meine Füße schweben gerade in einem Bad, das den Duft von Frühling und Sommer verbreitet.
Unsere Weihnachtssackeln finden heuer auch in der Klockerei Anwendung.
Recht passend dazu zeigen sich die Außen- und Innenansichten.
Morgens ist unser Haus von Eisblumen überzogen, drinnen erfreue ich mich an den ersten Frühlingsboten.
Eine weitere — äußerst einfache und dabei sehr schmackhafte — Suppe aus dem Suppenfasten-Kochbuch (die Chili-Flocken hab nur ich draufgestreut!).
Für 1 Person: 100 g rote Linsen, mit kaltem Wasser abgespült, in 1 EL Olivenöl mit je ¼TL Curry/Kurkumapulver rösten und mit 400 ml Gemüsebrühe aufgießen. 20 Minuten zugedeckt kochen lassen, mit 50 ml Ananassaft, Kräutersalz und schwarzem Pfeffer abschmecken.
Das ist eine der Suppen vom Suppenfasten: die einfachste! Gleichzeitig aber auch eine mit sehr viel Variationsmöglichkeiten — die Suppe ist sehr mild und lässt den Eigengeschmack von Einlagen sehr gut zur Geltung kommen. Wir haben dazu immer ein paar kleine Gläser mit gekochten Köstlichkeiten im Kühlschrank. Hier (von links nach rechts): Cannellini-Bohnen aus Castelluccio, Trasimeno-Bohnen — eine alte Bohnensorte vom Lago di Trasimeno, einem Slow-Food-Presidium, und schwarze Kichererbsen, ebenfalls aus Castelluccio. Die passen da wunderbar und finden auch den Weg in andere Suppen!
Für 1 Person: 1 große Bio-Salatgurke, nicht geschält, aber entkernt und in Stücke geschnitten wird in 350 ml Gemüsebrühe etwa 10 Minuten gekocht, püriert, und mit 2 EL fein gemahlenem Vollkornmehl (Dinkel), extra mit etwas kaltem Wasser angerührt, gebunden. Nach dem kurzen Aufkochen abschmecken.
Das ist eine der Suppen vom Suppenfasten: die aufwendigste! Ich hab natürlich wieder Sauerkraut (wir haben heuer eine Mischung aus Weiß- und Rotkraut eingelegt) und Kartoffeln aus dem eigenen Garten verwendet. Wir hatten bereits Cannellini-Bohnen aus Castelluccio und die auch in diese Suppe gegeben. Für 1 Person: 1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe in 1 EL Olivenöl glasig dünsten, 1 kleine grüne Paprika, gewürfelt, 1 Chili, entkernt und in Stücke geschnitten, ½ TL scharfen Paprika, 1 Msp. Cayenne, und 2 in Würfel geschnittene Kartoffeln zugeben, kurz anbraten, 150 g abgespültes Sauerkraut dazugeben und 5 Minuten dünsten. Mit 350 ml Gemüsebrühe aufgießen, 20 Minuten kochen. Je 1 EL Tomatenmark und -ketchup dazugeben und 50 g Bohnen dazugeben. Abschmecken und 2 EL Petersilie drübergeben.
“Im Fasten schwelgen – also doch nicht fasten!” — schreibt Herlinde als Kommentar zu Angelikas erstem Bericht: und das trifft den Punkt genau. Und auch nicht. Der Reihe nach — dazu muss ich ein bisschen erzählen.
Über das Fasten
Die F. X. Mayr-Kuren
Vor einigen Jahrzehnten machte ich mit unserem Arzt eine F. X.-Mayr-Kur, mit allem Drum und Dran: mit Vor- und Nachuntersuchung, Vorkur (Teefasten, 1 Woche), Milch-Semmeldiät (1-2 Wochen), Ausleitung, während der Kur Bauchmassagen, Leberwickel. Das volle Programm. Mit vollem Erfolg. Ich fühlte mich schon während der Kur (bis auf die ersten zwei Tage) gut und immer besser und das hielt auch noch lange danach an. Die größte Überraschung aber waren nicht etwa die versprochene Verbesserung/Wiederherstellung eines wunderbaren Körpergefühls und Schlafverhaltens, eine neu entdeckte Empfänglichkeit für Gerüche und Geschmäcker oder ein paar verlorene Kilos (die ich aber wieder gefunden habe!).
Geist und Seele beginnen zu fliegen
Der für mich größte Gewinn war die geistige und seelische Veränderung: während des Fastens erlebte ich eine fast überirdische Leichtigkeit, eine besinnliche bis heiter-fliegende Gestimmtheit, das Gefühl, eine Energiequelle anzapfen zu können, die verschüttet war. In diesen Tagen und Nächten nahm ich Verbindung mit einer Version von mir auf, die ich sehr mochte, und die fröhlich, optimistisch und anpackend neugierig nach Innen und nach Draußen schauen konnte und das auch von Herzen wollte.
Sanft zu mir selbst
Natürlich wollte ich das wiederholen und machte, nicht jedes Jahr, aber immer wieder eine solche Kur, manchmal auch auf die Milch-Semmelkur verzichtend, in der Hoffnung auf schnelleres oder tieferes Erleben. Nicht immer gelang das, und so ließ ich es irgendwann bleiben: zu mühsam aber auch zu massiv und extrem hatte sich das manchmal angefühlt. Nun, im sechsten Lebensjahrzehnt, wird manches anders, manches ist nicht mehr passend, auch wenn ich mich noch so hartnäckig weigere, das zu glauben (und es auch ein paar Mal trotzdem versuche). Und da traf es sich gut, dass Angelika sowieso immer schon der Meinung war, dass meine ruppige Art mit mir doch eher einer sanfteren weichen sollte. Als ich mich dann wieder einmal nach einer spirituellen Fastenerfahrung sehnte, fiel mir ein Begriff ein, den ich bisher ignoriert hatte: “Suppenfasten”. Das war natürlich das genaue Gegenteil der Radikalkur, die ich bisher für das Allein-Seligmachende gehalten hatte. Ob’s funktionieren könnte war ich mir nicht sicher, aber: nutzt’s nix, schadt’s nix, dachte ich. Nun: tatsächlich ist es eine unglaublich gute Erfahrung — nicht so schnell, nicht so extrem, sondern sanft und behutsam; sehr alltagstauglich und locker auch mehrere Wochen möglich (bis zu drei seien problemlos möglich). Die (Kalorien-)Mengen, die man zu sich nimmt, entsprechen in etwa (je nach Suppe) denjenigen von 2 “Kursemmeln” mit Milch in der Mayr-Kur. Also schon auch Fasten, mit den gleichen Resultaten wie oben beschrieben. Kein Klettern in Eis und Fels. Ein Spaziergang, eine Wanderung über sanfte Hügel.
Wer es genau wissen will, möge sich eine Anleitung dazu anschauen: ich hab das kleine Büchlein “Suppenfasten” von Ralf Moll in die Hand bekommen (aus meiner Wiener Bücherei) und war sofort motiviert: so einfach und schnell gemacht sind die meisten Rezepte (drei Zutaten, in einer Viertelstunde zubereitet). Wirklich erstaunt waren wir aber dann über die Suppen selbst: das ist keine Schonkost sondern das sind “ganz normale” Suppen. Allerdings natürlich, das ist wesentlich, Basensuppen und damit genau das, was man beim Fasten braucht. Ein simpler 10-Tagesplan (davon 6 Suppentage) und 45 Rezepte zum Austauschen oder Auswählen. Grandios! Drei verschiedene Suppen an jedem Tag. Drei Geschmäcker. Und dreimal etwas Warmes im Bauch!!
Aus den eigenen Vorräten
Die meisten Rezepte bestehen aus Zutaten, die oftmals vorhanden sind. Kartoffeln, Karotten (beides aus dem Garten), Zwiebeln (ja!), Bohnen, Karotten, Rohnen. Damit sind viele Essen ein Gruß aus dem sommerlichen Garten. Bohnen oder Kichererbsen aus unseren Urlauben bringen ganze Fahrten wieder in Erinnerung. Jetzt im Winter halt ein bisschen vom Gemüsehändler dazu, das ist aber eher eine Zugabe.
Geschickt
Fertige Gemüsesuppe ist immer die Basis — hier gibt es ja hervorragende ohne irgendeinen Zusatz. Es gibt zwei Grundsuppen — eine rote und eine grüne. Für jede gibt’s auch Ideen für Variationen, so werden plötzlich 15 verschiedene Suppen daraus. Die Rezepte sind für eine Person berechnet und großzügig bemessen, an der doppelten Menge essen wir zwei gut drei Mal. Das kommt dann in den Kühlschrank und kann im Rest der Woche wieder durchgewechselt werden.
Mit Augenmaß
Natürlich sind die Grundregeln fürs Fasten einzuhalten: kein Alkohol, kein Kaffee, viel (Wasser) trinken, viel Tee. Auch hier wird man gut begleitet. Glaubern wird nicht empfohlen aber Brottrunk als sanfteste Alternative vorgeschlagen. Die Smoothies und entsafteten Gemüsedrinks haben wir durch Fruchtsaft ersetzt: weniger Aufwand, immerhin machen wir das ja während der Arbeitszeit. Aber man kann schon manchmal eine kleine Ausnahme machen. Sagte damals mein Fastenarzt, als er selber gerade eine Kur machte, mit einem kleinen Glas Rotwein in der Hand.
Für mich ist das hin und wieder a Schalele Kaffee. Mit neuem, ungekannten Genuss bei jedem einzelnen Schluck.