Archiv für das Jahr: 2017

Der September 2017

war sehr kalt und regnerisch und hat KEINEN Beitrag zur Freude der Gärtner geleistet.
Einen ganzen Monat lang hat er den meisten Früchten das Reifen verweigert und ob der Nässe die Fäulnis gefördert.

Wenn Weihnachten im September ist

Allzu weit entfernt von 30 gemeinsamen Jahren ist wohl auch die Zeit nicht, die ich mit den Frauen der Bibelrunde auf dem Weg bin. Seit einigen Jahren nennen wir unsere monatlichen Begegnungen GLAUBENSGESPRÄCHE. Das Wort Gottes immer als tragendes Fundament, bereichert durch das, was das Leben so vorbeibringt.

Und das hat uns in letzter Zeit jede Menge an Aufgaben und Fragen vorbeigebracht. Gemeinsam sind wir sie durchgegangen, haben ausgehalten, gehofft, getröstet und gebetet.

Das haltende Netz hat einige Fäden dazu bekommen. Umso herzlicher, inniger und verbindender war die jährliche Feier in und mit dieser Runde. Üblicherweise machen wir dafür immer einen Ausflug. Heuer hatte das Leben anderes mit uns vor und so haben wir uns auf Kaffee und Kuchen getroffen und den Ausflug in die Nähe von Ostern verschoben. Verbunden mit der Hoffnung dann auch die Auferstehung im wahrsten Sinne des Wortes zu feiern. Auferstehung von den Toten.

Reich beschenkt an Gesten, Worten, Köstlichkeiten, Handwerkskunst, Trost und Aufmunterung bin ich heimgekommen. Das Auspacken war wie Weihnachten.

Ich war schon sehr gerührt und berührt, aber als ich erkannte, dass der Grund auf dem diese Schale steht eine der Dachschindeln von MARIA WEITSCHACH ist, hat der Tränenkanal seinen Inhalt doch preisgegeben.Eine Schieferschindel aus dem Jahre 1887. Von der Kirche in der Mathildes Mama über viele Jahre Mesnerin war.

Der letzte Ferientag ist uns heilig

In diesem Jahr hatte er eine doppelte Bedeutung für uns. Hieß es doch für mich zu schauen, ob mir die Arbeit und der Arbeitsplatz noch gefällt und ob ich die 30jährige Berufslaufbahn zu einem guten Ende bringen kann. Dass sich ausgerechnet für diesen Tag zwei ehemalige Schülerinnen angekündigt hatten war für uns ein Wink des Schicksals. Es war ein herzlicher, fröhlicher und genussvoller Abend. Reich an Erzählungen und Erinnerungen. Die Handschrift der jungen Frauen spiegelt sich in den Geschenken, die sie uns mitgebracht haben, wider. Einen besseren Start in dieses Schuljahr hätten wir uns nicht wünschen können.

Danke!

für den Gemüsekorb! Wir haben sowohl die Tomaten als auch die Bohnen jeweils zu einem herrlichen Abendessen verkocht.

s’ Dulcis

haben Claudia und Robert in mein Leben gebracht.
Niko hat uns den Tipp gegeben, wo wir das auch in unserer Nähe erstehen können, wenn wir gerade nicht nach Freising oder Augsburg fahren können.

Gestern war wieder einmal ein Gartentag so ganz nach meinem Geschmack. Nach getaner Arbeit habe ich mir dann ein Dulcis gegönnt.

Bei näherer Betrachtung der Etiketten fällt mir auf, dass dieses Bier MEIN Bier ist.
Meine Lebenszahl ist die 11. Die Numerologie und Elisabeth Kutmon lassen grüßen. Das Bier hat 11%.

Steht für eine 12monatige zweite Gärung.
So könnte man mein letztes Jahr auch sehen.

12 monatige zweite Gärung.

Das ganze dann auch noch mit Trappistenhefe – es lebe Bernardin Schellenberger und das SCHWEIGEN.

Das Ergebnis: Honig und Kandis und die Erkenntnis, dass das Leben immer diese süße Verführung in sich birgt.

Zum Wohlsein!!!

Prosit und Danke an Claudia, Robert, Niko und die Brauerei Riegele.

 

Weil dieses verrückte Leben unser aller kostbarstes Gut ist

und keine Generalprobe.
Solo una volta.
Viel Geduld hat er aufgebracht, jener Seelenanteil, der sich in all dem Leid noch der Freude hingegeben hat.
Und er hat dem geschundenen, zutiefst verletzten und leidenden Anteil zugesungen. Gleich dem Fiepen der Kücken.
Und er hat gesiegt.
So geht vom ERLEIDEN zum ERFREUEN.
Danke Günter für all die Anregungen an jenem Wochenende.
Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit!
Wie du siehst, bleiben wir in Verbindung.

Und Gottesgeschenke = DONATELLO, unser erstes Kücken, das überlebt hat, sind die allerbesten Geschenke.

Linsensuppe aus Castelluccio

Das Rezept ist hier!

Freuden des Vergessens

Als wir letztens beim Steiner im Hofladen eingekauft hatten, fiel es uns schon beim Heimfahren ein: wir hatten vergessen, Suppenfleisch mitzunehmen. Jetzt im Herbst ist das etwas, was wir sehr gerne mögen (und immer wieder nach dem Rindsuppe nach dem Wiener Kochbuch kochen).

Nun also noch einmal raus, vorher angekündigt, mit dem Vorhaben gleich ein paar Vorräte für den Herbst einkaufen. Es war eine Freude: vier Bruststücke, viermal Zwerchrippe und zweimal Ochsenschwanz — und eine entsprechende Menge an Markknochen dazu. Schon während des Heimfahrens konnte ich die Suppe riechen, in Gedanken ging ich unsere Ernte durch: für einen großen Suppentopf konnten wir alles aus dem eigenen Garten verwenden: unsere Zwiebeln, ein paar gelbe Rüben, die beiden (recht kleinen) Sellerieknollen, eine Petersilienwurzel und den Liebstöckel, der immer noch wächst. Die erste Suppe sollte ganz besonders werden. Und das wurde sie auch, weil ich schon wieder etwas vergessen sollte.

Schon so oft gemacht, daher nur mehr kurz ein Blick auf die Mengen (ich mach immer die doppelte Menge) und dann Kochmeditation. Einige Stunden später, beim Abschmecken fehlt noch ein bisschen Salz. Da war noch irgendwas, aber das fiel mir beim besten Willen nicht ein.

Beim Essen dann fiel es mir ein: traditionell (im Rezept steht: auf Wunsch!) wird eine kräftige Rindsuppe immer “verlängert”, mit einer Gemüsebrühe (ja: aus sehr gutem Pulver). Das hatte ich vergessen und so kamen wir in den Genuss einer sehr einfach gewürzten Suppe: wie sich hier der Geschmack entfalten konnte war überwältigend und unser eigenes Gemüse war gerade knackig und intensiv. Nur mehr so!

Mangold mit Tagliatelle

Gestern haben wir von unserem Mangold geerntet und ich war hin- und her- gerissen: so wenig wie möglich Zusätzliches (nur Blanchieren?) oder eben Standard (Zwiebel, Knoblauch angeschwitzt, Dünsten?). Als Soße zu Tagliatelle.

Entschieden hab ich mich für beides und das war eine gute Wahl: die kleingeschnittenen Stiele etwa fünf Minuten mit dem Zwiebel-Knoblauch-Gemisch dünsten. Die Tagliatelle gemeinsam mit etwas Kochwasser dazugeben und durchziehen lassen, in der Zwischenzeit die Mangold-Blätter im Nudelwasser blanchieren (eine gute Minute). Über die Nudeln geben, etwas Parmesan und Olivenöl fürs Anrichten drüber.

Steiners Hofladen

Nico ist Tierarzt und sieht viele Höfe im Allgäu. Er hat uns erzählt, dass er, wenn er überhaupt etwas Fleisch isst, zum Hofladen der Steiners in Nesselwang geht: dort werden die Tiere so gehalten, wie er es sich für alle wünschen würde.

Also sind wir hin und haben uns Kostproben von fast allem, was da war, mitgenommen (der Winter ist lang!): verschiedene Käse, Schinken, Würste, Leberkäse, Leberwurst und einige schöne Fleischstücke.

Das erste, was wir verkostet haben, waren Wildknacker, Rinderschinken, Lachsschinken vom Schwein und natürlich die Leberwurst. Alles war außerordentlich zart, von intensivem Geschmack und doch sehr behutsam gewürzt — wunderbar! Das meiste liegt nun in unserem Keller zum Weiterreifen und Vor-Freuen.

Wirsing fermentieren

Wie schon einige andere Gemüse haben wir jetzt einfach auf gut Glück den Wirsing in Gläser zum Fermentieren eingelegt. Keine besonderen Gewürze sondern unsere normale Mischung: Lorbeer, Wacholder und 5%-ige Salzlösung. Kostnotizen folgen in Kürze!

 

Der heilige Geist?

Wir haben zwei Sanddornsträucher gepflanzt, weiblich und männlich. Leider ist einer der beiden vertrocknet und die angehängten Schilder sind verrottet. Also: ein Single-Sanddorn (uns unbekannten Geschlechts). Wächst und gedeiht!

Leider war uns klar — Früchte wird’s wohl keine geben. Aber der Strauch ist so ein Prachtstück, dass wir darüber nicht mehr nachdachten. Und dann hat Angelika vor ein paar Tagen Beeren entdeckt: nicht eine, nicht zwei — fünf Beeren hängen am Riesenstrauch!

Wie diese Empfängnis funktioniert hat ist uns ein Rätsel, es kann wohl nur heilige Geist gewesen sein. Dankeschön!

Tarte mit Beeren

Unsere Brombeeren reifen täglich heran und zum Kaffee ist etwas Süßes herrlich. Vom Kohlrabi hatte ich noch eine ganze Menge Mascarpone übrig, daher eine Tarte mit Mascarpone-Creme und Beeren.

Tarte: 150g zimmerwarme Butter, ¼ kg Mehl, 10 dag Zucker, 1 Ei, eine Prise Salz. Verkneten und im Kühlschrank mindestens eine Stunde rasten lassen, ich lass ihn da meist über Nacht. Dann auf reichlich Mehl ausrollen und in die Tarte-Form hineinbasteln. Fuchst mich immer wieder, aber nur nicht mit dem Mehl sparen, dann geht das schon irgendwie. Mit Gabel Löcher in den Boden stechen, bei 180° vorgeheizt etwa eine halbe Stunde backen. Auskühlen lassen.

Creme: ¼ kg Mascarpone, drei Eidotter, 5 dag Zucker verrühren, evtl. etwas vom Fruchtsaft dazu. Auftragen und die Beeren darüber verstreuen.

PS: Mir wurde die Creme etwas zu flüssig, mit Agar-Agar in Fruchtsaft aufgekocht und abgekühlt eingerührt kann man sich da leicht helfen!

 

 

Eiersalat

Auch — oder gerade — sehr einfache Speisen mag ich sehr. Eiersalat ist einfach, aber es gibt ein paar Dinge, auf die ich achte:

  • Die Eier dürfen nicht zu lange gekocht sein. Der Kern muss gerade noch weich sein. Bei den Großen heißt das: 8 Minuten Kochzeit! Für den Salat nicht klein würfeln sondern vierteln/achteln!
  • Mayonnaise (selbstgemacht, am besten) sehr großzügig! Ebenso Salz und Pfeffer! (Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn!)
  • (Dijon-)Senf muss dazu!
  • Sehr gern mag ich auch: ein bisschen Kren, Selleriegrün, Schnittlauch, Cayenne.

Auf Schwarzbrot, dazu ein Achterl Rotwein und der Tag ist dein Freund!

Wirsing mit Bratwürstln

Vom riesigen Wirsing blieb natürlich auch ein Stück übrig, um es ganz traditionell als Eintopf zu kochen: mit möglichst wenig zusätzlichen Geschmäckern wollte ich das — und das geht wunderbar einfach so:

Etwas Zwiebel und Knoblauch in Olivenöl andünsten, einen halben Wirsingkopf dazu, mit Gemüsesuppe aufgießen und eine Viertelstunde dünsten; einige Erdäpfel (ich hatte vorgekochte) dazu, mit Rahm, Salz, Pfeffer und etwas Muskat abschmecken. Ein paar (extra) gebratene, in kleine Stücke geschnittene Bratwürste haben auch der Angelika geschmeckt!