Es hat nicht nur mit der Meinigen zu tun, die das sehr mag. Auch ich mag die traditionellen Tiroler Essen. Sie sind meistens ganz einfach, in einem Gasthaus sucht man sie meistens vergebens. Wie man eines davon kocht, Topfenplatteln, hab ich mir von Angelikas Tante Paula, über 80 Jahre alt, zeigen lassen. Den Teig kann man erst knapp vor dem Kochen zubereiten, und auch gegessen müssen die Platteln heiß direkt aus der Pfanne. Heißt: die Köchin isst erst bei der letzten Runde mit. Als Getränk passt am besten Bier.
NatĂĽrlich sind die Rezeptangaben dann so: fĂĽr zwei Personen einen Topfen (ÂĽkg, 20% Fett, was sonst!) und dazu gleichviel Roggenmehl und Weizenmehl (glatt). GrĂĄd richtig viel eben, dass der Teig noch recht weich ist, aber trocken genug zum Verarbeiten. Mit der Hand ausrollen, kleine StĂĽcke abschneiden und mit dem Nudelholz flachrollen — falls nötig immer wieder etwas Mehl darĂĽberstauben. In der Pfanne in heiĂźem Fett (Paula schwört auf Ceres) herausbacken. Das Sauerkraut, das es dazu gibt, ist mit etwas Zwiebel und einer Einbrenn angemacht, sonst nichts.
“Die mĂĽsst ihr aufessen — kalt schmecken die nicht mehr” sagt Paula, ich gebe alles. Gut zweistellig werde ich, der Schnaps danach ist Pflicht. Und VergnĂĽgen: der Zirbeler ist sensationell!
Die herzliche Wärme, die bei diesem Besuch spürbar war, begleitet uns immer noch. Es war unsere erste Ausfahrt seit vielen Monaten, mit dem Wetter hatten wir mehr als Glück während der Eisheiligen, Hin- und Rückfahrt waren problemlos aber schon wieder mit fast so viel Verkehr wie normalerweise.
Von der Küche aus haben die beiden einen herrlichen Blick auf die Imster Nordseite, der Muttekopf, ein ganz besonderer Berg, ist im Zentrum. Einige Zeit lang habe ich mich mit Karl über die Möglichkeiten, diesen Berg mit Schiern oder Figln zu befahren, unterhalten.
Beim Ratschen am Balkon auf der SĂĽdseite gab es noch Geschichten aus frĂĽheren Zeiten, vom Schi- und Rodelhersteller aus Imst, der die “Oberländer”-Schi gemacht hat (die waren besser als die “White Star”, wurden auch noch repariert wenn nötig), von der Schmiede, die als Antrieb fĂĽr alle Maschinen ein MĂĽhlrad mit einem verschieden ĂĽbersetzten Riemen verwendete.
Währenddessen war von der gegenüberliegenden Straßenseite, hin zum Bach, hin und wieder ein Quaken von den fünf Enten zu hören, die gemeinsam mit einer Schar Hühner dort auf einer riesigen herrlichen Wiese leben.
I siag schon, i muaĂź bei der Paula reklamieren. Kenn die Topfenblatteln noch nicht !!