Archiv für das Jahr: 2016

Schwarzes Geheimnis und süße Verführung

Das Freisinger Christkindl hat uns einen Karton an Brauspezialitäten aus der Brauerei Riegele geschenkt. An jedem der Fest- und Feiertage haben wir eines verkostet- Hermann hat schon darüber berichtet. Jedem dieser Biere liegt eine Beschreibung bei und jedes dieser Biere hat einen Namen. Das Noctus 100, das die Beschreibung “Schwarzes Geheimnis” hat war das letzte aus dieser Serie. Wir waren derart begeistert, dass uns unsere Ausflugslaune nach Augsburg geführt hat. Eine liebreizende, lebenslustige und stilvolle Stadt. Die Maximilianstraße und das Lechviertel laden zum flanieren und zum Verweilen ein- auch in winterlichen Monaten.

Das Brauhaus Riegele macht seinen Spezialitäten alle Ehre. Der Vorplatz, die Einrichtung, die Mahlzeiten, selbst die Toiletten sind mit viel Liebe und mit noch mehr Humor dem Wissen und den Weisheiten rund ums Bier gewidmet.

Es war

eine ganz feine, geruhsame, verbindende, entspannte, abwechslungsreiche und ganz besondere Zeit, diese Tage von der Heiligen Nacht bis zur Epiphanie.

Gelbe Pfeile

Es dauert selten recht lange, bis der Kamin sein reines Weiß wieder mit der Fülle des Lebens eintauscht. Ähnlich wie die gelben Pfeile am Camino die Richtung weisen, habe ich Jahresbegleiter, die uns so zugefallen sind, als Wegweiser an das Baumwollband angebracht.

Irgendwann habe ich bei einer außergewöhnlichen Frau ein Seminar über Numerologie gemacht. Dabei habe ich einiges über die Bedeutung von Ziffern und Lebenszahlen gehört. Bildet man von 2016 die Quersumme ergibt das die NEUN. Ich mag die Neun, weist sie doch auf einen Neuanfang und einen Neubeginn hin. Schreib eine Neun auf einen Zettel und du erkennst, dass da Offenheit und Schwung ist ( zum Unterschied die Sechs in der man sich verwirbeln kann). Die beiden anderen Wegweiser sind Zitate auf einem uralten Mosaikboden und aus einem der sozialen Netzwerke.

So viele gute Filme spielen sie heuer in unserem Filmcircle. Dass mein Jahr mit einem Film mit Helen Mirren beginnt, noch dazu einen historischen Hintergrund hat, lässt mein Jahr mit viel Vorfreude beginnen.

1.1.2016

Kalenderwechsel und dann ab auf die Couch, um den Wiener Philharmonikern bei ihrem 75. Neujahrskonzerts zu lauschen. Mein Gott, wie reich ist dieses Land an Traditionen, Künsten und Schönheiten der Natur.

Zwiebelsuppe aus Umbrien

habe ich schon einmal gekocht, und dieses Mal war es für Silvester: ein Rückblick – und vielleicht auch ein Blick in die Zukunft.

Das Rezept ist wirklich simpel – aber die Feinheit kommt zum Schluss – und ändert noch einmal alles. Zuerst 100g Pancetta (Bauchspeck) auslassen, dann 2 EL Butter/2 EL Olivenöl dazu und darin 3/4 kg feingeschnitten e Zwiebeln goldbraun rösten (wie bei Gulasch – dauernd rühren!). Dann mit 1 1/4 l Suppe aufgießen (ich hab Gemüsebrühe verwendet), 1 Flasche passierte Tomaten dazu und köcheln lassen. Lang. Oder noch länger. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Und jetzt kommts: vor dem Servieren eine Handvoll Basilikum einrühren und mit gehobeltem Parmesan dekorieren.

Wir haben dazu den Wein aus dem Weingut Molino di Grace – Riserva il Margone – getrunken. Das ist tatsächlich ein Chianti Classico – also durchaus eine eigene Liga (A. mag unseren Hausfranzosen lieber). Aber schon beeindruckend.

Und zuletzt sieht man auf dem Foto noch unsere (geplanten) vegetarischen “Schinken”-röllchen, gefüllt mit vegetarischem italienischen Salat. Sehr, sehr gelungen. Aber wir haben sie gar nicht gegessen, an diesem Abend, genauso wenig wie die russischen Eier. Erst am nächsten Tag in der Früh. Auch gut, so ein Neujahrsfrühstück!

Sehr gemütlich

und geruhsam war dieser letzte Tag eines großartigen Jahres. Alle Erinnerungsstücke, die den Kamin während des Jahres zieren, werden abgenommen und in einem Sackl verstaut. Dann zeigt sich unsere Feuerstelle zumindest für einen Tag ganz in Weiß mit einer Bierkrone.

Bedankt und gewürdigt haben wir dieses Jahr mit einer Flasche Rotwein aus dem Chianti, den wir an Ostern mitgenommen haben. Aus jenem Weingut, in dem die riesige Franziskusstatue steht. A guats Nuis e Buon anni a tutti.

Zum Jahresende

haben wir noch einmal eine Runde gedreht. Zeitig am Morgen sind wir zum Hochzeitsplatzl spaziert. Es war herrlich- auch fraulich, belebend und erfrischend auch weil sonst niemand am Weg war. Erst beim Elferlen in der Sonne sind wir neben den Enten auch anderen Spaziergängern, Joggern und Fotografen begegnet.

Rauhnächte

heißen: dichter Weihrauch umgibt uns und sorgt nicht nur für betörende Gerüche sondern auch für eine sehr dichte, intensive  Atmosphäre. Selbst die Tiere genießen diese Momente.

So auch gestern, in der Nacht auf Neujahr, wie es sich gehört, sind Fenster geöffnet, und sehr schnell macht das alles Platz einer gereinigten, neuen Luft.

Russische Eier

waren schon lange fällig. Aber nun, über den Umweg eines Standard-Artikels in dem das Riesenkochbuch The Food Lab empfohlen wurde – eine Zusammenfassung der Blog-Beiträge aus Serious Eats, gelangte ich zur umwerfenden Abhandlung über die Kunst des Eierkochens – ein Thema, das mich natürlich sehr interessiert. Und die Anleitung hab ich gleich in die Tat umgesetzt – wie man an den Bildern sieht – mit Erfolg (das sind große 8-Minuten Eier).

Zurück zum Rezept: von den 12 Eiern werden nur 9 halbierte Eiklar verwendet, die schönsten, aber aus allen Dottern wird eine Creme zubereitet mit 2 EL Mayonnaise (selbstgemacht), 1 EL Dijon-Senf, bis zu 1 EL Weißweinessig mit 4 EL Olivenöl – einrühren wie bei Mayonnaise, Salz, 1 TL Tabasco, schwarzer Pfeffer. Mit Schnittlauch, etwas Olivenöl und geräuchertem Paprika anrichten.

Die Creme in einen Gefrierbeutel füllen und im Kühlschrank aufbewahren (drei Tage sind kein Problem!) – beim Herrichten ein kleines Loch in den Beutel schneiden und wie mit einem Spritzsack die Eier großzügig füllen.