vor und in unserem Haus. So langsam fängt es an zu knistern.
Archiv für das Jahr: 2016
Rezeptkarten
Schule des Lebens
nennt sich die Landwirtschaftliche LEHRanstalt in Imst und diesem Namen macht sie alle Ehre. Wir haben vor ein paar Tagen den Hofladen dieser Einrichtung besucht, um Apfelsaft und Apfelessig einzukaufen. Sowohl der Laden, als auch das angrenzende Café und viele Geschenkartikel sind Projekte der Schule. Viel Handwerk, Kreativität und Lebenswissen ist dort zu finden.
Und wenn ich mir so die Worte und Sprüche genauer betrachte, dann muss ich sagen: Das wäre eine Schule, wo derartiges im Lehrplan stehen würde. Eine Schule ganz nach meinem Geschmack.
A Riegele oder Friedl, schau åber
Mein Adventskalender hat jeden Tag nicht nur ein ganz spezielles Bier für uns bereit, sondern jede Menge Geschichten und wohltuende Erinnerungen.
Gestern war es ein Riegele. Die Produkte dieser Brauerei begleiten uns schon eine ganze Weile. Claudia und Robert haben sie uns in unser Leben gebracht. Und dann tauchen auch gleich die Bilder von Augsburg, der Brauerei und dem Gasthaus auf. Den Besuch sollten wir wiederholen. So gemütlich und so gschmackig.
Wenn ich dann bei den Aromen Maracuja, Pfirsich und Aprikose lese, fällt mir immer der Friedl ein. Bei unserer letzten Begegnung haben wir mit dem Bierliebhaber über Weizenbiere geredet, fast schon philosophiert.
Und das schmeckt nach Banane, hat Hermann gesagt. Noch immer sehe ich das verständnislose Gesicht von ihm vor mir: Na, so einen Blödsinn hat er doch überhaupt noch nie gehört. Bier schmeckt nach Bier. Und hat einen kräftigen Schluck genommen. Das-nach Banane-hat er noch einige Male mit Kopf schütteln kommentiert.
Gestern haben wir mit dem Riegele auch auf den Friedl angestoßen. Ich sehe ihn Kopf schütteln – nåch Måråkuiå – a sou a Bledsinn…
Weihnachtskekse selbstgemacht
Das geht sich heuer nicht aus. Es ist Ruhe und Langsamkeit angesagt. Nicht ganz freiwillig, aber inzwischen ganz gut zum Nehmen. Und dann, am Gaudetesonntag, werden uns Weihnachtskekse vor die Tür gestellt. Selbst-gemachte. Unerwartet. Mit viel Herzlichkeit und noch mehr Geschmack. Mit Anteilnahme und Achtsamkeit.
Gaudetesonntag 2016
Männer unter sich
Der Anteil der männlichen Wesen in der Klockerei beträgt genau ein Zehntel. 30 Weiberleit und drei Männer. Ohne Mäuse, da wissen wir nicht genau wie die Verteilung ausschaut.
Cipollino, der Stammesälteste findet immer mehr Gefallen daran, wenn die Männer unter sich sind. Er ist inzwischen ein alter Herr (in Menschenjahren 100), ich hatte noch nie ein Tier, das so alt geworden ist.
Wann immer Hermann in der Küche ist, geht er ihm so lange auf Schritt und Tritt nach, bis sich Hermann an den Tisch sitzt. Nicht wirklich elegant versucht er dann auf den Stuhl (manchmal erwischt er auch den Oberschenkel) und dann auf seinen Lieblingsplatz zu kommen. Dem Schnurren nach zu urteilen, singt er dort ganze Arien voller Lebensweisheit. Jeden Tag auf Neue ein sehr berührendes Bild. Ein Herz und eine Seele?
Slow brewing
ist eine Gemeinschaft von Bierbrauern mit gemeinsamen Idealen – die Philosophie ist ähnlich zur Slow-Food-Bewegung. Zentral sind die Verwendung behutsamer Herstellungsverfahren, die Verwendung hochwertiger Rohstoffe und die Qualität und der Geschmack der Biere, aber auch die Unternehmenskultur der Brauerei selbst.
Wir haben dieses Siegel hin und wieder auf Bieren in Italien und Deutschland entdeckt, es gibt es aber auch in Österreich und der Schweiz. Immer waren es außergewöhnliche.
Allerdings gibt’s auch viele andere besondere, die nicht so daherkommen und nicht dieses Siegel tragen. Das Ale Primeur von Von Freude etwa, das heute im Kalender war (noch ungekostet: Angelika meint, das passt genau zum kommenden Gaudete-Sonntag!), oder das Amarillo von Oppigårds (gestern – traumhaft: Hopfenzapferln pur, nicht zu bitter und mit eleganter leichter Malzsüße). Das Stiegl Columbus aber ist schon eines, recht leicht trinkbar und frisch!
Angefangen hat’s aber für uns schon früher, als wir das erste Trumer Holzfassgereift gekauft haben — die Trumer waren die ersten Slow brewer in Österreich. Jetzt, nach Jahren, am Feiertag, haben wir es endlich auch genossen. Sehr, sehr slow natürlich.
Ein frostiger Morgen
Nichts wissen, nichts verstehen, åber gscheid sein
Auch du hast die Zeilen gelesen.
Deine Reaktion: KEINE
Du hast es ja nicht verstanden.
Du weißt ja von Nichts.
Aber du bist gscheid.
GANZ gscheid.
Ganze Lexika könnte man mit deiner Gscheidheit füllen.
ALLES hast du besser gewußt.
Schon lange.
Eigentlich schon immer.
Du redest nur mit DRITTEN darüber.
Da aber GANZ gscheid.
Obwohl du NICHTS weißt.
Obwohl du NICHTS verstehst.
Was mache ich jetzt mit all der Gscheidheit?
Vielleicht hat in solchen Fällen doch die Wiener Redewendung:”RED MIARS IN A SACKL UND STELL MIARS VOR DIE TÜR” eine sehr heilsame Wirkung. Danke.
Ganz Ohr sein
Du hast die Zeilen gelesen und dann zu deinem Telefon gegriffen. Du hast einfach angerufen.
Du warst am anderen Ende der Leitung.
Die Leitung war voll von Verbundenheit, Wärme, Verständnis und Herz. Du warst GANZ OHR.
GANZ da.
GANZ da bei mir.
GANZ neben mir.
GANZ Mensch.
Du hast alles verstanden.
Du weißt von mir – und vom Leben.
Danke.
Nein, nicht Luise, die habe ich nur symbolisch für GANZ OHR SEIN ausgesucht. Und sie hat auf diesem Foto auch diesen wissenden Blick.
Il lupo
Der ålte Toas und neue Muster
Dem Himmel so nah
Die Schwermut und die Güte
Es ist dieser Marienfeiertag im Dezember und eigentlich wollte ich mir heute frei nehmen vom Schreiben. Da mir diese Ecke unseres Hausbuches aber weiterhin als Fährrinne dienen soll (in meinen Tagebücher suche ich oft sehr lange nach dem Satz, den ich gerade brauche), gibt es doch ein paar Zeilen. Nur ein paar, den Rest übernehmen Bilder, die auch mir als Wörternärrin oft mehr sagen als 1000 Worte.