hat die Angelika zum Glück in einem besonderen Ladele dort eingekauft. Ach war der gut!
Archiv für das Jahr: 2016
Zwei Tag nach dem Hochzeitsjubiläum
Nåcher wåchst der Tirgge guat
Alle Imschter kennen die Zeilen, die vor und nach dem Titel geschrieben sind. Nicht nur Borlottti und Cannellini ergaben eine gute Ernte, auch die Maiskolben können sich sehen lassen. Dass sich die Hälfte dieser Ernte meine Hennen HEIMLICH geholt haben, hat mich dann nicht wirklich überrascht- schaut ja auch sehr verlockend aus.
Zwiebelsuppe
Schon sooo lang hat sie mich gebeten, eine Zwiebelsuppe zu machen, aber ich hab’s nie getan. Jetzt hab ich. Und bereue jede, die ich nicht gemacht hab: die beste Zwiebelsuppe meines Lebens (schon auch, weil wir sie gemeinsam genießen). Und die geht so (leider hatte ich gerade diese Mengen und einen großen Topf – hätte eigentlich auch Vorrat werden sollen: heute aber die vierte Runde und weg war sie. Beim Wärmen wurde sie jedesmal noch besser!):
Zwei kg in Ringe geschnittene Zwiebeln (mit der Schneidemaschine geht das sehr schnell) in zwei Portionen in der Pfanne mit einem großzügigen Olivenöl-Butter-Gemisch braun rösten (das dauert – jeweils mindestens eine halbe Stunde). Das ist das wesentliche dabei! Dann in den großen Topf, andünsten, mit etwas Mehl stauben und einer halben Flasche Weißwein aufgießen. Dann mit 4 l Gemüsebrühe (ich nehm fertige vom Wiberg) aufgießen, Lorbeerblätter (4), Thymian (zwei Handvoll frischen) und Wacholderbeeren (so um die 10) dazu. Kochen lassen. Lang. Nach etwa einer Stunde schon sehr gut. Mit jeder weiteren halben Stunde verflüssigt sich das ganze zu einer immer brauneren Essenz. Mit mit Käse überbackenen Brotstücken servieren.
Rotwein.
Mehr brauchst dann nicht mehr.
Ernte 2 oder reine Wonne
Wenn diese Früchte reif sind, hört man mich nur noch japsen, stöhnen, seufzen und stammeln.
Heuer bin ich einem Pflanztipp gefolgt und habe DIE Bohnen gemeinsam mit Mais gesetzt.Dadurch erspart man sich die Bohnenstangen und es ergibt ein herrliches Bild von aneinander Wachsen und einander Halt geben. Jede einzelne Bohne wird mit einem Halleluja begrüßt- sehe ich doch schon all die herrlichen Gerichte, die Hermann damit zubereitet, vor mir.
Ernte 1
Schreib an dich
lautet der Titel eines Buches, dem Hermann nicht widerstehen konnte. Die Grundidee des Tagebuchs( 26 Anregungen ein Tagebuch zu schreiben/ für jeden Buchstaben des Alphabets eine). In den letzten Tagen, die vom Gehen und vom Sterben begleitet waren, habe ich immer wieder unser digitales Hausbuch , das an die Stelle der handschriftlichen Hofbücher getreten ist, gelesen. Dabei bin ich wieder einmal an die alte Weisheit der Seelsorger erinnert worden: FÜHRE EIN TAGEBUCH UND ES FÜHRT IRGENDWANN DICH.
So tröstlich und stärkend sind all die Worte, Bilder, Zeichnungen, Fotos und Symbole, die ich in unseren Werken gefunden habe.
Mit tiefer Dankbarkeit, Stolz und Staunen, was denn alles in unserem “neuen” Leben schon da war, seinen Platz gefunden hat und mich in Verwunderung versetzt hat.
Weisheit und Wärme, Wissen und Wohlsein ist auf jeder Seite zu lesen und zu spüren.
Liebe und Leid, gemischt mit allen Facetten des Lebens geben Halt und Orientierung. Und Fülle, so viel Fülle
und Mut und Verzweiflung
und Trauer und Frustration
und Hinfallen und Aufstehen
und Lassen und Neubeginn.
Oder, um es in den Worten meines heutigen Gebetsimpuls zu formulieren:
Vielleicht werden wir irgendwann erkennen, dass dieses verrückte Leben das größte Geschenk an uns ist( Wilhelm Brunners).
Dieses Foto brauche ich jetzt noch für mich
Wie ein Formel 1 Bolide
ist sie immer um die Kurve geglüht, wenn es etwas zu essen gegeben hat. Fast nur auf einem Bein. Unsere La Mamma, die wir vor 3 Jahren aus Pfronten geholt haben, mit der Bitte, ihr einen Gnadenplatz zu geben, weil sie schon sehr alt ist und keine Eier mehr legt. Luise hat noch sehr lange Eier gelegt- ihre waren fast rund- und sie hat unser aller Herzen täglich im Sturm erobert. Unsere GRANDE DAME, mei Knåttel!
Mit Coco
Auf meinem Schoß
Beim Kuscheln mit Eva
Bei der Siesta
Logo, gehe ich mit nach Italien.
Luise, danke für dein Leben.
Danke für dein Sterben.
Gib Gas in all den Kurven des Universums!
Mei schau, iatz weard se verloren
– die Luise, habe ich letzte Woche zum Hermann gesagt.
Unter die kleinen Stiege, die in den Stall führt, hat sie sich hingestellt und geschlafen. Es war sehr berührend zu erleben, wie sie, sobald wir die Balkontüre geöffnet haben, ins Haus gekommen ist, sich dort hingesetzt und geschlafen hat. Sie hat auch in den Stall gefunden, dort allerdings, ist sie einfach irgendwo am Boden stehen geblieben und hat geschlafen. Ganz viel geschlafen hat sie schon- wie die Menschen, die alt sind und müde.
Immer, wenn ich sie dann auf ihren Schlafplatz gesetzt habe, hat sie ganz neugierig umher geschaut, als ob alles neu oder anders für sie wäre und ist dann ganz zufrieden sitzen geblieben.
Ich erlebe das das erste Mal, dass Tiere im Alter dem Menschen so ähnlich agieren. Nicht mehr viel gegessen hat sie, die Luise.
Immer wieder haben wir ihr besondere Gutelen hergelegt. Zwei oder drei Picker, dann wars genug.
Mir war klar, sie ist alt und wirkt verloren. Dennoch wollte ich, dass unser Tierarzt abklärt, dass weder Kropf noch Legenot ihr ein Leiden bereiten- alles hat sich hart und voller Gruselen angefühlt.
Er hat ein Röntgen gemacht und Hermann gebeten, dass er es für mich abfotografiert. Ja, er kennt mich, er weiß, dass ich eine recht kritische “Patientenhalterin” bin.
Luises Körper war voller Grit( Muschelkalk, den Hennen zur Verdauung brauchen). Sie hat in ihrer Verwirrung, die mit dem Sterben einhergeht( Organe stellen ihre Arbeit langsam ein,….bringen alles durcheinander,…) nur mehr Grit gefressen.
Sie ist alt und sie ist beim Sterben- mit diesem Satz ist Hermann vom Tierarzt heim gekommen.
Ja und dann ist sie langsam gegangen, hat ihre wunderschönen orange/ schwarzen Augen zugemacht und weitergeatmet. Lange habe ich sie auf meinem Schoß gestreichelt, ihr noch alles gesagt, was es zu sagen gibt, sie an alle Plätze gebracht, die sie so gerne mochte und sie dann in ein Körberl gesetzt. Noch ein Kreuzl mit dem Weihwasser und a Kerzl für den Übergang. Viele Grüße an die, die dort drüben warten, habe ich mitgegeben. Ganz ruhig hat sie geatmet.
In der Nacht ist sie dann eingeschlafen- ganz ruhig- so, wie sie im Stall oder unter den Rosen immer ihren Schlaf gehalten hat.
Von Dachziegeln und der Erinnerung
Es ist schon eine ganze Weile her, dass eines der Stichwörter(tags) in unserem Hausbuch Tischgeflüster genannt wurde. Ja, unser Tisch flüstert recht oft. Immer, wenn Menschen zusammen sitzen, reden, essen, trinken und ratschen.
Und immer dann, wenn spezielle Ereignisse symbolisch ihren Platz finden.
Immer dann, wenn Erinnerungen von all den besuchten Orten den entsprechenden Rahmen zu unseren Gesprächen bilden.
Wenn Geschenke das Geflüster erweitern.
Und wenn sich Saatgut aus den Marken und aus Mühl die alten Dachziegel aus Elcito teilen.
Immer dann wird das Geflüster zu einer Melodie. Einer Melodie der Erinnerungen, die trägt.
Besonnenheit
Jetzt schreibe ich doch noch einen Beitrag in diese Ecke. Es passt besser zu der Idee Gedanken und Spirituelles- hat es doch in diesem Fall mit Geist und Begeisterung zu tun.
Wie man dem screenshot- dem Schirmschuß (?) entnehmen kann, haben Eva und ich vor der Stichwahl zum BP am 22. Mai 2016 die gezogenen Sonnenblumen gesetzt. Im lutherischen Sinne( Apfelbaum pflanzen). Wir haben uns einen Wahlausgang, ganz im Sinne der BESONNENHEIT gewünscht. Inzwischen haben diese Sonnenblumen eine stattliche Höhe von 3,80m erreicht und verbreiten Ausdauer, Mut, Stärke, Wachstum und Freundlichkeit. Und noch einmal mag ich die Poldi zitieren: NAMASTE Leben!!
Was ich alles schon überstanden habe
Ich sitze auf unserer Terrasse, die Wolken spielen mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages und ich erfreue mich am letzten( prognostizierten) warmen Tag. Bis vor wenigen Minuten war Luise noch auf meinem Schoß- jetzt ist sie mit Hermann beim Tierarzt. Ich bin gespannt, welche meiner möglichen Diagnosen zutrifft. Seit dem Gehen von Anna habe ich keine Zeile mehr in den blog geschrieben. Sprachlosigkeit und Trauer haben ihren Platz. Aber ich habe mir unser Hausbuch immer wieder angeschaut und durchgelesen.
Besonders tröstlich habe ich diese spirituelle Ecke empfunden. Wort für Wort und Bild für Bild hat sie mir aufgezeigt, was ich schon alles erlebt und was ich schon alles überstanden habe.
Ich mag das Wort ÜBERSTEHEN, da ist immer noch beinhaltet, dass ich stehe, dass ich Boden, einen tragenden Grund unter den Füßen habe. Trotz aller Widrigkeiten lebt man weiter- oder, um es in Erinnerung an Günter Funke zu sagen, lebt sich das Leben weiter. Ja, das Leben geht weiter- so und so- so oder so- so-wie-so.
Alles hat, braucht und will seine Zeit. So wie unser Volvo- er zeigt uns gerade, dass er alt und gebrechlich wird. Er derbremsts nicht mehr :-)) Mei, so viele Kilometer, so viele schöne Erlebnisse gehören zu ihm dazu…
Während ich auf Hermann und Luise warte, werde ich mich dem anderen Teil dieses Hausbuches widmen.
Namaste Luise
Namaste Volvo
Namaste Leben
Namaste, ANNA
An dieses Wort, das ich vor vielen Jahren das erste Mal gehört habe, wurde ich durch Tante Poldi wieder erinnert. Man faltet die Hände vor der Brust, verneigt sich und sagt Namaste(~mein Gott in mir grüßt deinen Gott in dir). Ja, und wann immer die Poldi ihre tiefe Verbundenheit und den zugehörigen Dank ausdrücken will, sagt sie Namaste. Danach ist mir jetzt auch.
Ich bedanke mich in tiefster Verbundenheit bei Anna, unserer kohlrabenschwarzen Seidenhenne. Vor fast 4 Jahren haben wir aus dem Unterinntal 7 schwarze Hennen geholt, um sie mit den vielen Gockeln gut weitergeben zu können. Zwei sind uns geblieben: Amalia und Anna. Amalia ist am Tag nach unserer Hochzeitsfeier gegangen.Anna blieb.
Wer in diesem Hausbuch auf das Stichwort Anna klickt, erfährt einige ihrer Geschichten. Aber Anna war so viel mehr, sie konnte wirklich singen, war eigenwillig im besten Sinne des Wortes und wohl eine meiner ganz MUTIGEN Mädels. Aufgeben gilt nicht- auch nicht im Leiden.
Bereits zu Beginn des Sommers hatte sie eine schwere Lungenentzündung, die sie mit ihrer Kraft, Ausdauer und ihrem Kampfgeist( und all der Medizin) gut überstanden hatte. Viele Wochen ging es ihr gut. Dann kam sie wieder- diese Entzündung.
ALLES haben wir getan, Anna, Hermann, ich, der Tierarzt. Mit jedem Atemzug, der so schwer war, hat sie ihren Lebensmut dagegen gehalten. Dann ist die Kraft zu Ende gewesen. Gegangen ist sie, meine Anna- und ich brauche gerade eine Neuorientierung.
Ich mag und will es einfach noch nicht glauben. Ohne Anna. Ohne ihr Singen, ohne ihren Blick, ohne ihr Gehoppel, wenn es Naschereien gab, ohne ihre Treue, ohne ihren Mut,….
Manche Wesen hüpfen ein gutes Stück tiefer ins Herz als andere. Du, Anna, warst so ein Wesen.
Namaste, Anna und für dich habe ich immer ein Gutele bereit.
Einmachgläser
Wir haben von Reinis Eltern Einmachgläser geschenkt bekommen: kleine, große, leere, volle – aus allen Zeiten, viele Fabrikate: Flachrand, Schliffrand, Rollenrand, Rundrand – Rex (damit sind wir aufgewachsen), natürlich Weck, aber auch Exoten wie Union, Gerrix, Schwerter, Siemens, und: Frauenlob!
Nach einer ersten Sichtung ging es ans Reinigen und Sortieren der leeren Gläser. Bald kommen dann die vollen dran, Jahrgangskompotte aus dem 85er Jahr sind auch dabei – ich bin sehr gespannt, wie die schmecken!
Auf jeden Fall ist das aber ein Schatz: die vielfältigen Vorteile des Einlegens und Einkochens sind für uns schon lange Grund genug, Gemüse aber auch Gekochtes und auch Kuchen “im Glas” zu konservieren. Nun hat unsere Familie von Gläsern vielfältigen Zuwachs aus naher und ferner Verwandschaft erhalten.