Archiv für den Monat: Juli 2016

Bienen auf unseren Brombeeren

Unsere Brombeeren werden gerade von Bienen besucht: nachdem im Frühsommer kaum welche herum waren und wir uns schon Sorgen gemacht haben sind sie nun eifrigst beim Werkeln!

Zwiebelansichten

Heuer ist alles im Übermaß gewachsen: schnell, hoch, dicht. Auch die Zwiebeln ragen weit über den Hochbeetrand empor und lassen sich anschauen. Da wird man mit Schauen gar nicht mehr fertig!

Speckch-Kchnödel

Die Klassiker unter den Knödeln hab ich noch nicht oft gemacht, daher hab ich mich genau ans Rezeptbuch gehalten (wie immer für Tirolerisches: Maria Drewes Tiroler Küche). Ein paar Tipps stehen in Klammern:

½ kg Knödelbrot (Dinkel), ¼ l Milch, 3 Eier, ¼ kg Speck (Ja, soviel! und natürlich Bauchspeck! kann auch Räucherwurst oder Selchfleisch sein), 3 dag Butter, ½ Zwiebel, Petersil (viel!), Schnittlauch (viel!), Mehl (3EL).

Ich habs so gemacht: die Hälfte des Specks auslassen und mit der Butter die Zwiebeln andünsten, inzwischen das Knödelbrot mit der Ei-Milch-Mischung übergießen und rasten lassen. Zum Schluss restlichen Speck und Petersilie kurz mitrösten und mitsamt den anderen Zutaten auf das Knödelbrot, untermischen, mit dem Mehl abstauben und durchkneten (nicht zermatschen!), mit Salz abschmecken (ja: kosten!). Evtl. brauchts da noch ein bisschen Wasser, damit das genug zusammenhält. Den Teig kann man dann noch ein bisschen rasten lassen, Knödel formen und in Suppe kochen. Nach gut 10 Minuten sollten sie durch sein und lustig obenauf schwimmen. Nicht verkochte Knödel lassen sich gut einfrieren: auf einem Brett vorgefrieren und dann erst einsackeln.

Den ersten Knödel mit Suppe (“zu Wasser”, noch einmal Schnittlauch!), den zweiten mit Salat (“zu Land”) servieren.

Eardepflsalåt fast wie vor 35 Jahren

Ich hab als Studienanfänger in Wien studiert und mich selbst versorgt. Damals konnte ich zwar schon kochen, aber irgendwie war mir die Zeit zu schade dafür, ich wollt lieber studieren (oder ins Kino gehen). Heute ist das ziemlich umgekehrt…

Auf jeden Fall: unter der Woche hab ich mich von Kartoffelsalat ernährt, eine große Schüssel reichte mit ein paar kleinen Beilagen fast die ganze Woche, es war Wintersemester, kein Kühlschrank im Heimzimmer, als musste das Fensterbrett (im 7. Stock) herhalten, war eigentlich schon waghalsig. Jedenfalls hab ich jetzt wieder einmal einen solchen Salat gemacht, der schon ein bisserl wienerisch ist vom Rezept (Zucker! Mengen sind nur geschätzt – für etwa 1 kg Kartoffeln) – und noch besser schmeckt, als ich ihn in Erinnerung habe – auch nicht selbstverständlich:

2 Zwiebeln in Öl anschwitzen, beherzt Zucker dazu (1 EL), etwas dünsten lassen (nicht anbräunen!), 2 Knoblauchzehen dazupressen, 1 EL Senf dazu (ich hab diesesmal weniger, dafür frischen Estragon verwendet), umrühren, mit 1/8 Weißwein ablöschen und mit Suppe aufgießen (1/2 l), mit Weißweinessig und Salz abschmecken und etwas einkochen lassen. Die noch warmen Kartoffeln in die Marinade blättrig reinschneiden, zudecken, etwas ziehen lassen und lauwarm servieren.

Für mich damals dann eben ein paar Blätter Wurst dazu oder ein Fisch aus der Dose. Das haben wir vorgestern auch nachgestellt, ein kernweiches Ei dazu und gut war es. Saugut. Der frische Estragon im Salat sowieso Hammer, die Sardine wie gewohnt sehr gut, hoffentlich gibt’s bald wieder die fangfrischen Nuri.

Abbazia di Piona

Während Angelika die Kirche und den Kreuzgang besichtigte, hatte ich Zeit für einen kleinen Rundgang mit unseren Schnüffen.

und ich brauche fast zwei Tage

um all das Wachsende und Gedeihende und Blühende und Spriessende im Garten zu bestaunen.

Wir waren doch nur 2 Tage fort

Hausgemachte Orangenmarmelade aus Sizilien

Das Sonntagsfrühstück in unserer Unterkunft war derart ausgiebig, dass wir einen Teil mit nach Hause genommen haben. So verlängert das erste Frühstück in Tiroler Landen dann das Urlaubsgefühl. Und zu jedem dieser gehaltvollen Lebensmittel gibt es eine Geschichte:

Eine Freundin der Hausherrin, die in Sizilien lebt, dort alte Orangenbäume hegt und daraus diese köstliche Marmelade macht, die sie dann in die Nähe von Bergamo schickt, die dann dort den Gästen serviert wird und diese sie dann mit heim nehmen… Sie schmeckt nach Sonne, Natur, Liebe zum Leben und viel innerem Wissen.

Der – der Hl. Antonius – ist auch einer unserer ständigen Begleiter auf unseren Reisen. Diesmal Ton in Ton mit dem Rittersporn.

Über den Splügen

Der Iseosee liegt für Autobahnschnellirgendwohinkommer ungünstig. Aber er liegt herrlich, wenn man die Gegend und die Landschaft dieser wunderbaren Region erkunden will. Schon einige Male sind wir auf dem Weg Richtung Süden an der Abzweigung Splügen vorbei. Diesmal sind wir dieser Abzweigung gefolgt. Nach einer zweiten Rast in Chiavenna lag der krönende Abschluss dieser Heimreise vor uns. Kehre um Kehre- nein Spitzkehre um Spitzkehre windet sich die Strasse über 1000 Höhenmeter hinauf in diese einmalige Hochgebirgslandschaft. Die Hänge waren ein Meer an blühenden Almrosen. Das sind die Zeiten, in denen ich mit offenem Mund fahre- da komme ich aus dem Schauen und Staunen und SCHAU und MEIN GOTT nicht mehr heraus. Im wahrsten Sinne des Wortes ATEMBERAUBEND SCHÖN.

Chiavenna – slow città und slow food

Angelika hat dieses Städtchen als Città slow entdeckt (Orvieto ist auch eine, Abbiategrasso auch) – da wollten wir natürlich hin. Außerdem ist das Valtellina, das Veltlin schon lange auf der Da-will-ich-hin-Liste, nicht zuletzt wegen des roten Veltliners (hat mit unserem grünen aber nix zu tun). Wir haben es sehr, sehr slow – tranquillo erlebt, vielleicht auch, weil wir an einem Sonntag zur Mittagszeit dort waren. Sehr wenige Menschen auf den Straßen, am Hauptplatz konnten die Hunde gemütlich aus dem Dorfbrunnen trinken. Nach der Brücke über die Mera ein kleines Lokal, das Oltremera Café – freundlich bot man uns einen Platz und lokale Spezialitäten an:   Brisaola della Valchiavenna – ein Rohschinken, der nach dem Marinieren luftgetrocknet und dann noch zusätzlich geräuchert wird, Pizzoccheri della Valtellina, Buchweizennudeln die mit Kartoffeln und Wirsing gekocht werden.

Der Brisaola, nur mit Olivenöl und etwas Zitrone (selbst) mariniert war unvergleichlich aromatisch. Die Pizzoccheri sehr nussig, das Gemüse passte hervorragend dazu. Dazu wurde auch Birra artigianale aus der Gegend serviert (Dalibor von der Birrificio Lariano aus der Provinz Lecco – in Sirone an der SS342, da sind wir beim Hinweg von Como nach Bergamo vorbeigefahren. Betonung auf vorbei 🙁 ). Was könnte noch schöner sein? Wir saßen lange, sehr gemütlich, lange die einzigen Gäste, es gab dann noch einen Kaffee und einen herrlichen Grappa, dessen Name “Alexander. Aqva vita” uns an zuhause denken ließ.

Angelika kaufte dann noch ein bisschen ein, kam freudestrahlend aus dem kleinen Lebensmittelladen (da war natürlich auch eine Weinflasche drin ;-)) und wir schlenderten zurück zu unserem Auto. Auf zum Splügen!

Eine Oase am Lago di Lecco

war unsere erste Rast auf der Heimreise. Ruhig und freundlich, ein Ort des Friedens und Raum für die Seele ist diese Abbazia, die am äußersten Ende einer Halbinsel liegt. Dass uns der Hl. Bernhard und der Hl. Benedikt an der Eingangspforte begrüßt haben war mehr als eine warme Erinnerung an den Jakobsweg und die Crete.

Floating piers

Ja, wo hat sich Herr Christo denn das mit den schwimmenden Strahlen wohl abgeschaut?

https://blog.klockerei.at

Sarnico

heißt einer der Orte am Iseosee, dort wo der Oglio mündet. Sarnico bot eine der Möglichkeiten mit dem Schiff zu den orangegelben Stegen zu fahren. Abgesehen davon, dass bereits das Parken eine Prozedur war- war es nicht möglich Schiffskarten für einen späteren Zeitpunkt zu kaufen. Nur stundenlanges Anstehen war möglich. Das war uns das Gehen auf diesen Stegen nicht wert. Wir haben uns für das Eintauchen in die Atmosphäre entschieden und wie so oft ein Lokal so ganz nach meinem Geschmack gefunden. Dass dort neben dem Ambiente, der guten Musik, der freundlichen Bedienung auch noch ein gehaltvolles BIRRA ARTIGINALE angeboten wurde, machte die Zeit zu einem Genuss.

Franciacorta: der Champagner Italiens

Die Gegend südlich des Iseo-Sees ist in ganz (Nord-)Italien berühmt für seine Schaumweine – aber das ist uns eigentlich erst unten wieder eingefallen, als wir die Landkarte studierten: Adela hatte uns das erste Mal kosten lassen und uns davon erzählt, auf der Expo gab es einen eigenen großen Stand – und es ist bemerkenswert, dass sie auch noch (relativ) erschwinglich sind: ab €15 ist man (ab Hof) dabei. Die Weine werden aufwendig geerntet, sorgfältig verarbeitet, können (verschieden) lange reifen. Das Ergebnis ist bei allen Varianten (die wir  kosten durften) eine fruchtige Milde und ein sehr feines Perlen.

Besonders beeindruckt hat uns aber die Gegend: via grober Karte haben wir uns über kleine Straßen Richtung Erbusco gefädelt (ohne Navi natürlich, wir mögen das nur so, auch wenn man dann manchmal kleine Umwege macht). Dann plötzlich wird’s hügelig und wie in einem Märchen ist man inmitten malerischster Landschaft (die Weinstraße zeigt’s an), ein Örtchen nach dem anderen und auf einem Hügel sieht man dann bis zum Iseo-See und wunderschöne Weingärten laden zur Weinkost ein. Wir kehren bei Solive ein – weil’s uns auf Anhieb gefallen hat und werden verwöhnt: der Önologe des Weinguts macht die Verkostung selbst, erklärt und lässt kosten, lässt Zeit und kümmert sich um uns und die paar anderen, die hereintröpfeln.

Den halben Vormittag haben wir dort verbracht, bei feinem Wetter, dann ging’s weiter zu einem Agriturismo, wo wir zu Mittag aßen…

Spaghetti mit Sardellen, Tomaten und Estragon

Hab ich schon erwähnt, dass ich heuer ganz kräuternarrisch bin? Und der Estragon (ital. draguncello) hat’s mir besonders angetan. Jetzt hab ich allerdings gestern eigentlich nur was gscheit Schmatziges haben wollen, also (für eine Person) eine kleine Zwiebel dünsten, 1 TL Cayenne dazu, 4 gehackte Sardellenfilets, mit passierten Tomaten aufgießen. Und dann eben: 1 EL gehackten frischen Estragon dazugeben, etwas ziehen lassen, die Spaghetti wie für ein Pesto mit etwas Kochwasser dazugeben und kurz ziehen lassen. Kein Parmesan. Aber Rotwein!