Begnadete Bierbrauer wissen, was Österreich zu bieten hat.Das sind sie ersten Sätze, die mir zu diesem Geschenk einfallen. Für heuer haben sie sich das Fichtenharz als Geschmackslieferanten ausgesucht. Nach Zirbe, Lärche und Schwarzkiefer, die allesamt bei jedem Schluck den Geschmack und den Geruch eines herrlichen Waldspaziergangs vermitteln, hat uns das Christkindl das 2015er vorbeigebracht. Nur für ganz spezielle Augenblicke!!
Archiv für das Jahr: 2015
es weihnachtet
Besuch von oben
Mit einer Seelenruhe
Ich habe den Klang dieses Satzes noch im Ohr.
Mit diesem Unterton.
Selten mit Bewunderung.
Mit einem Ansatz von Vorwurf.
Hat keinen Platz in der leistungsdefinierten Welt.
Maxi war gestern mein Begleiter und hat mich an die wertvolle Qualität dieser Worte erinnert. In aller Seelenruhe sich den Erinnerungen schöner Stunden und erfrischender Begegnungen hingeben.
Risotto mit salcicce
Den Risotto-Reis haben wir in drei 5-Kilo-Säcken aus Mailand heimgebracht – für ein Risotto für zwei braucht’s knapp 20 dag, das sind dann also 75 Essen …
Also: das verlässliche Kochbuch mit demselben Namen (nein: nicht „75 Essen“) hat mich auf die Idee gebracht, die herrlichen Würste die wir aus Imst (Hirsch) und der Toskana (Rotwild, scharf!) zu verkochen. Gebraucht werden ein Paar – aber das rentiert sich!
Das Rezept: 1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe in 2 EL Olivenöl anschwitzen, die enthäuteten kleingeschnittenen Würste dazu, dann den Reis dazu (er muss knacken!). Mit einem Glas guten Rotweins aufgießen und dann wie jedes Risotto schöpflöffelweise mit Suppe (insgesamt etwas 3/4 l – ich hab Gemüsebrühe verwendet, eine Dose Tomaten dazu) immer wieder aufgießen und rühren, rühren, rühren. Am Ende eine gewürfelte Tomate, reingeschnittene Petersilie dazu und wie üblich mit Parmesan (2 EL) , Salz und Pfeffer abschmecken und am Ende mit geeister Butter legieren. Bei geschlossenem Deckel 5 Minuten ziehen lassen. Mit grünem Salat servieren.
Advent am Bichl
Bei sich selber zu Hause sein
innere Räume durchschreiten
um zum Ort der Ruhe zu gelangen
wo ich sein darf
(Pierre Stutz, Bei sich selber zu Hause sein. Weihnachtliche Wege nach innen)
Ausschnitte aus diesem Büchlein begleiten mich bzw. in diesem Fall auch Emma und Vega (und ein Reh) auf einem kurzen Adventsspaziergang.
Die Lienzrose
Zur Hochzeit haben wir einige Stöcke der sogenannten Lienzrose geschenkt bekommen. Nicht nur wegen ihrer Schönheit, auch deswegen, weil sie den Bezug zum Geburtsort von Hermann herstellt.
Sie dient mir heuer als Zeuge der ersten Botschaft, die in meinem Adventkalender zu finden ist:
ES GEHT IMMER AUCH ANDERS….
UND JEDER MENSCH IST MEHR ALS… er und alle anderen, die ihn kennen, von sich und ihm wissen. Jeder Mensch ist mehr als seine Ängste und Zweifel….
Und als persönliches Schmankerl, KEIN MENSCH BRAUCHT SICH VON SICH ALLES GEFALLEN LASSEN.
All dies Gedanken stammen aus einer Idee und aus der Feder von Viktor Emil Frankl, ein herausragender Mensch mit zutiefst menschlichen Gedanken. Kein Wunder, bei seiner Biografie.
Unerhört!!??
Ja, unerhört, im Sinne von AUßERGEWÖHNLICH.
Dieser Grundgedanke, dass es immer auch anders geht, begleitet mich schon seit vielen Jahren und ist Teil meiner Grundfeste.
Es ist eine Wonne, wenn ich bemerke, dass das plötzlich( warum auch immer) recht oder gar ganz leicht geht.
Alltagssituationen, die von alten Mustern und Glaubenssätzen besetzt sind, entdecken und erleben plötzlich Neuland. Und es wird leicht und spielerisch.
Die Lienzrose erinnert mich daran.
Sie blüht im Dezember!!
Wieso soll sie nur von Mai bis Oktober, wie es in den Beschreibungen zu lesen ist, blühen? Sie blüht jetzt.
Sie mag blühen, ich habe den Eindruck, sie will einfach blühen. Es blüht so aus ihr heraus.
Und sie lässt es zu!
20 Zentimeter Schnee haben sie heuer schon zu Boden gedrückt, Minusgrade waren eine ihrer Lebensbedingungen. TROTZDEM blüht sie noch immer.
Die Lienzrose trotzt mit ihren Blüten der Last und der Kälte. Sie vermittelt mir den Eindruck, dass sie sogar Freude daran hat.
Es geht immer auch anders.
Der November
Unerhört und gesegnet
Ich brauche es nicht noch einmal zu erwähnen, der Advent ist meine fundamentale und existenzielle unter all den HEILIGEN Zeiten. Die Wochen vorher sind davon geprägt, welche Themen stehen an, um näher betrachtet zu werden. Wie immer führen die Empfindungen und der Zufall dabei die Regie. Heuer waren es zwei Bücher, die ich von Hermann bekommen habe. Eines beschäftigt sich mit der Seelenruhe, das andere ist von meinem Helden: Mister Varoufakis. Ein Weihnachtstext aus früheren Jahren hat mir dann das Wort UNERHÖRT vorbeigebracht. In alten Weihnachtsbüchern und Kalendern habe ich dann noch gestöbert und bin dabei auf die Widmung von Pierre Stutz gestossen. Gesegnet sei unser Weg, jeden Tag neu. Das passte perfekt zu den Überlegungen aus dem Buch Seelenruhe. Und so liegen die Gedanken und die Themen jetzt vor mir. Wie im letzten Jahr bin ich schon sehr gespannt auf die Auswirkungen der unerhörten Menschwerdung Gottes!
Erster Sonntag im Advent 2015
Wir haben
einen Adventkalender der an fundiertem Wissen hängt. Eine zeitlang haben wir überlegt, was und wie und auch wo das heuer mit dem Begleiter durch den Advent so sein wird. Was er so auf und in sich hat. Die Entscheidungen waren dann recht klar und eindeutig. Sehr adventlich wird mir und ich freue mich auf jeden einzelnen Tag.
Saibling mit Kartoffeln und Rahmsauce
Irgendwie ist Fisch für mich immer Festtagsessen – und im Winter fast eher als im Sommer. So wollten wir den heutigen ersten Adventsonntag mit einem würdigen Essen feiern.
Vom letzten Mal hatte ich eine Idealvorstellung vom Fisch: vor allem sollte er saftig bleiben und zart. Temperatur und Garzeit in der Folie mussten runter, nach einigem Lesen entschied ich mich für 150° und 15 Minuten; eh schon hoch. Aber es funktionierte hervorragend! Während die Sauce aus Schalotten, Weißwein und Rahm, gewürzt mit Rosmarin und schwarzem Pfeffer, vor sich hin köchelte, die Kartoffeln blättrig geschnitten in der Pfanne schmorten, garte der Fisch in der Folie im Rohr, gewürzt mit einer Menge Petersilie, zwei Zitronenscheiben und etwas Chili in der Folie. Nach dem Herausnehmen den Saft aus der Folie in die Sauce gießen, die Fische auf vorgewärmten Tellern anrichten und mit den Kartoffeln und Sauce servieren. Dass der Saucenweißwein zum Begleitwein wird, ist naheliegend. Nicht gerade Restlverwertung. Sehr gelungen!
Korbinian
war der erste Bischof von Freising und ist dort überall – auch als Schutzpatron – präsent. Überall in Freising ist man von Bärenfiguren umgeben und auch auf dem Etikett dieses Bieres ist die zentrale Geschichte symbolhaft dargestellt: der wilde Bär, der auf der Pilgerfahrt Korbinians dessen Tragtier gerissen haben soll, wurde von dem Heiligen verpflichtet, an seiner Statt die Lasten zu tragen – was er auch getan haben soll – im Wappen von Freising ist er ebenfalls dargestellt.
Das Bier selbst ist wirklich würdig, diesen Namen zu tragen: das Dunkle, das Malz und das Geräucherte sind stark im Geschmack vorhanden, aber weich, leicht, nicht zu stark süß, fruchtig, wie von reifen Zwetschgen. Die sanfte Kraft des Doppelbocks nimmt Dich in den Arm wie eine warme, braune Bärentatze eines Kuschelbären…
Brrrrrrrummmmmm!