Es gehört zu den schönsten Momenten, wenn wir von einer längeren Reise wieder heimkommen, zu sehen, dass alle, die wir zurückgelassen haben, gesund und munter sind.
Nur ein paar Schnappschüsse zum RATEN, wer denn jetzt wer ist.
Archiv für das Jahr: 2015
Nach 2222,2 km bei -2 Grad
sind wir nach neun Stunden Fahrt wieder in Mühl angekommen. Glücklich und zufrieden über das Erlebte und Gesehene, aber nicht wirklich erfreut über die Kälte und den Schnee…..
Gott sei Dank haben wir reichlich gute Kraftnahrung in fester und flüssiger Form mitgenommen. Das brauche ich, um diese NORDSTAULAGE auszuhalten.
Die Entscheidung
haben wir erst während unserer Reise gefällt. Alle haben ihr Organisationstalent und ihren guten Willen zum Einsatz gebracht. Letztendlich ist es gelungen, die Osternacht in der GRANDE FAMIGLIA in Orvieto zu verbringen. Unser Hotel war nur einen Steinwurf vom Theater, in dem wir geheiratet haben, entfernt. Ein würdiger Ausklang unserer Osterreise 2015!!
Der Zufall
hat uns dann ins IL POZZO geführt. Ein Lokal mit sehr guter Küche, freundlicher Bedienung und einem feinen Ambiente. Etwas überrascht war ich dann schon, als ich in der Fotogalerie, die es in vielen Lokalen zu finden gibt, ein Foto von drei jungen Männern gesehen habe. Lang, lang ist es her, aber irgendwann haben Ted, Bob und John F. Kennedy dieses Lokal besucht. Von Ted gab es dann auch noch Bilder aus späteren Jahren. Verwunderlich was es in so einem winzigen Ort in der Toskana alles zu erzählen gibt.
Monteriggioni
Für den Besuch von diesem Kleinod, das ein guter Läufer in 10 Sekunden durchqueren kann, so stand es in einem unserer Führer zu lesen, haben wir uns am Karsamstag entschieden.
Ein reizender Ort, die Stadtmauer mit ihren Türmen ist noch vollständig erhalten, alle Häuser sind aus dem gleichen Stein gebaut, in den Geschäften kann man qualitativ hochwertiges Handwerk kaufen und die Pilger des Franziskusweges werden herzlich willkommen geheißen.
Chianti – das Bier-Land!
In guten Lokalen gibt es besondere Biere wie das Grand Cruz von Moratti (in Siena an der Piazza del Campo). Wie überall in Italien, wo wir in der letzten Zeit waren, gibt es aber auch Kleinstbrauereien, die Biere brauen, die mit dem, was hierzulande unter Bier verstanden wird, kaum was zu tun haben. Zuallererst wird mit Hopfen freizügig umgegangen – davon ist meist viel drin, auch wenn es nicht IPA genannt wird. Seit wir selbst aus dem Hopfen in unserem Garten Bier gebraut haben, wissen wir erst, wie Hopfen wirklich schmeckt.
Ein tolles Bier aus dieser Kategorie ist das obergärig gebraute Arribal Fennek, das in Poggibonsi gemacht wird (die Verkehrs-Drehscheibe für alle Siena nahen Orte wie San Gimignano, San Gargano und Volterra) und das wie selbstverständlich in Volterra in einem kleinen Jazz-Cafe angeboten wird. Reife Bananen!
In Siena, im Consorzio Agrario Siena, kaufen Angelika und Eva einige besondere Biere ein, bis auf eines warten alle noch auf Verkostung.
Im Dorfladen von San Donato, dem kleinen Örtchen an unserem Standort, entdeckt Angelika Biere, die durch die Gestaltung des Etiketts, den Namen (Math?) aber auch durch philosophische Sprüche auffallen. Bunt, verschiedene Zahlen als Name – Neugier geweckt. Aber dann geht es erst richtig los: neben allem, was durch die Auswahl des Malzes und dessen Rüstung möglich ist, brauchen sich Bierbrauer, die kreativ sind, auch nicht an das (deutsche) Reinheitsgebot zu halten – warum auch: in Bier kann auch noch anderes drin sein als Wasser, Hopfen, Hefe und Malz: Gewürze wie Koriander, Blüten wie Jasmin…
Wir kaufen die kleinen Bestände des Ladens zweimal auf, genießen zuhause in unserem Agriturismo und beschließen, am Abreisetag die Brauerei in Tavarnelle zu besuchen: irgendwo im Gewerbegebiet versteckt braut Matteo (daher der Name) seit vier Jahren in einem 1000-Liter Kessel, der mit Feuer beheizt wird (!) seine Spezialbiere, die Zahlen und Sprüche haben biographischen Hintergrund. Sympathisch erklärt er alles (Amerikaner sind auch gerade da), wir verkosten gerne und nehmen glücklich ein paar Vorräte mit. Favorit: das 70er, sehr gefällig und fruchtig, das 10.000er, Hopfenbombe, aber auch das 27er, dunkel, süß, hat seine Reize, das 16er ist das mit Jasmin, herrlich, fehlt da noch eines?
Flanieren
Am Ende des Tages
hat uns der Zufall auf das Weingut LE FILIGARE geführt. Der Frühlingsvollmond kündet bereits das Fest des Lebens an.
Volterra
Prodotti regionali
Sie haben so ihren Tick,
Eiskalt
Gott in allem finden
lautet das Fundament der franziskanischen Spiritualität. Ja und so hat er es uns am Ende der Rückfahrt auch gezeigt, der Franziskus. Beim Mühlenweingut machen wir noch einen Halt. Vielleicht haben sie ja noch offen und wir können eine gute Flasche Wein mitnehmen.
Nein, offen hatte es nicht mehr. Aber der Verwalter hat sich für Hermann Zeit genommen und ihn beraten. Und am Ende der Verkostung hat er uns eingeladen doch noch eine halbe Stunde durch dieses Weingut mit all seinen Skulpturen zu spazieren. Bis hin zur großen Franziskusstatue….LAUDATO SI…
Schutzpatron der Schöpfung
Nach der Entscheidung, mich das erste Mal an einen Franziskusort zu wagen, habe ich sie zsammpackt, MEINE ZWEI- UND VIERBEINER und wir haben die Fahrzeit von 2,5h( ein Weg) auf uns genommen. La Verna liegt in einem Nationalpark, der noch Wölfe und Bären beheimatet.
Eine klare Botschaft in der Statue, die am Eingang steht.
Ruhe, Strahlkraft, Wind, Weite, Stille und Wildheit prägen diesen Ort.
Wir waren in der Laune, sein LAUDATO SI anzustimmen….
Bis zu diesem Schild!!!! An einem Ort, an dem ein Mann gelebt hat, der zum Schutzpatron der Tiere und der Schöpfung bestimmt wurde und der nur singend durch die Lande zog, haben die BRÜDER( die franziskanischen) sich dieses Schild einfallen lassen. Da hat jemand die Lehre des Franziskus, von seiner Spiritualität rede ich gar nicht, wohl falsch verstanden. Aber dieses Problem hatte er schon zu Lebzeiten.
La Verna
Er war mir immer schon einer der ganz besonderen Menschen, der Franziskus, der von Assisi. Seit meiner Ausbildung zur Geistlichen Begleitung, bei der ich seine Spiritualität in ihrer Klarheit und ihrer Schönheit erfahren durfte, bin ich begeistert und voller Anerkennung für ihn. Gerade aus diesem Grund habe ich es bis jetzt vermieden an irgendeinen jener Orte, derer es in diesem Land einige gibt, zu fahren. Heute habe ich den Sprung gewagt und wir sind nach LA VERNA gefahren. Jene Einsiedelei, in der er in einer Felsspalte geschlafen hat und seine Wundmale empfangen hat.