Wir wollen alles ganz genau wissen.
Wir probieren alles aus.Bagheera hat heute schon einen Salto vom ersten Stock gemacht.
Sie ist mitten im Rosenstrauch gelandet.
“Nein, Maxi, das ist nicht der Harlemshake,dazu brauchst du einen Helm”
haben wir in den letzten Tagen den Ferienputz gemacht. Ein wohltuendes Reinigungsritual.
Die Ereignisse des letzten Jahres werden weggewischt, und Platz für Neues geschaffen.
Die Böden haben ihre Lebensspuren erhalten- die viel begangenen Wege sind sichtbar. Sie haben Charakter erhalten- unsere LÄRCHENBÖDEN.
Beim Säubern wieder einmal erkennen wie unbezahlbar gute Qualität ist. Den klaren Ausblick genießen, die Blüten vor den Fenstern, wie im Innenraum wahrnehmen können. Viele Erinnerungen begegnen mir. Von Freunden, von Festen, aus unserem Leben.
Liebevolle Geschenke wieder in die Hand nehmen und der Patina einen neuen Glanz geben.
Als perfekt eingespieltes Team haben wir Haus, Depot und Garten mit all den Tieren in eine gute Ordnung gebracht. Die Ferien mit all den Besuchen können kommen. Abschluss eines gelungenen Jahres.
Jetzt ist wieder viel Platz und Raum für die Leere und für Neues.
So werden wir die Tage bis zum Schlüpfen der Küken (so Gott will) in Vorfreude genießen.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um meine neuen Steinschafwollpatschen einzuweihen.
Nach einem guten Essen könnte man jedem vergeben, selbst seinen eigenen Verwandten. (Oscar Wilde)
Nach meiner kopernikanischen Wende ergab sich sofort die Frage, wie denn nun mit den noch vorhandenen Vorräten, etwaigen Einladungen vor allem aber auch mit den eigenen Gelüsten, die man als einge-fleisch-ter Tiroler, der vielleicht als ersten Kaugummi eine Speckschwarte bekommen hat, schon kurz nach der Wiege eingeimpft bekommt. Es mag ja eigentlich kein Kind Fleisch essen, wenn es wüsste, wie es auf seinen Teller kommt, aber gerade etwa Wurst hat ja nichts mehr, was an Lebendiges erinnert. Das Frankfurterle war in unserer Familie dann das erste Fleisch, das gegessen wurde, sogar als Weihnachtseinlage in der (Hühner-)Nudelsuppe.
Also: ich gestehe, ich mag den Geschmack all dieser Speisen auch immer noch: Speck, Frankfurter, Hühnersuppe. Ich darf mir nur nicht zuviel vorstellen, oder halt eine nette Geschichte erdenken (glücklich gelebt, …). Aber ganz fein ist das nicht und meine Ess- und Kocherfahrung haben eines nahegelegt: das, was bei diesen Speisen “schmatzig” ist, wird wesentlich durch die Gewürze bestimmt (den wesentlich kleineren animalischen Anteil gibt’s halt dann nicht aus dem Essen).
Daher begab ich mich auf die Suche nach guten vegetarischen/veganen Wurstschmatzereien (Currywurst!!!). Recht schnell wurde ich fündig und Tofu (den ich inzwischen liebe – das in einem anderen Beitrag) schied für dieses Ziel aus, dafür erschien Seitan und die gute Nachricht: das kann man selbst machen, d.h. ich kann auch selbst die Gewürze und deren Menge steuern: Zwiebel, Knoblauch, Paprika, Senf – und das Räuchern müsste schon viel hergeben.
Das Räuchern kann man überlassen – geräucherter Paprika, wie auf dem Bild zu sehen (“La Chinata”) gibt herrliches Aroma und wenn man dann noch viel Koch-Englisch kann und cloves nicht mit Knolle sondern Zehe übersetzt stimmt auch die Knoblauchmenge (9 Zehen). Mit einer Spezialzutat aus Südamerika (heißt: vom Wiener Naschmarkt – Danke Margit!) ist dann in der dritten Runde eine Chorizo gelungen, bei der kein Wunsch offen bleibt: Basis für vielerlei Gerichte, zuletzt ein Reisfleisch damit: wirklich herrlich!
Das Colman’s-Senfpulver (das ich selbst schon aus Norwich mitgebracht habe) ist dann die Zutat, die ich für meine zukünftige Bratwurst brauche!
[Essen, Ernährung, Freunde]